ich soll ein bisschen was erzählen, das tu ich gern, ist aber eine laaaaaaange Geschichte. Falls Ihr dabei einschlaft, überlest sie einfach...
Ich komme aus Rheinland-Pfalz (zwischen Karlsruhe und Ludwigshafen) und habe eigentlich bereits drei Kinder (und was will die dann im Kinderwunschforum???). Wahrscheinlich bin ich auch ein Klassiker: Nach meiner jüngsten Tochter habe ich mich sterilisieren lassen, weil ich 157%ig sicher war, nie wieder ein Kind bekommen zu wollen. Es kam aber, wie es kommen musste: ich habe mich von meinem ersten Mann getrennt und im zweiten Anlauf dann den richtigen Partner gefunden (so richtig, dass ich tatsächlich nochmal so RICHTIG geheiratet habe). Dieser hat unsere drei Kinder auch zu hundert Prozent akzeptiert und liebt sie, wie seine eigenen. Und sie ihn auch. Also eigentlich die Traumfamilie.
Mein Mann hat keine eigenen Kinder und ein gemeinsames wär irgendwie die Krönung des Ganzen.
Also haben wir uns Anfang 2009 auf die Suche gemacht: Ich wollte eine Refertilisierung machen lassen, da ich eigentlich sehr fruchtbar war/bin.
Ich bin dann an Dr. T. aus B. geraten. Dieser wollte dann erstmal "reinschauen" und machte eine diagnostische Bauchspiegelung. Dabei stellte sich raus, dass der damalige Operateur, der die Steri gemacht hatte sehr martialisch vorgegangen war und bei beiden Eileitern gute 10 cm einfach entfernt hat. Diese Art der Sterilisation wird wohl seit 30 Jahren nicht mehr gemacht. Ist zwar sehr sicher, aber eben nicht/ oder kaum zu rekonstruieren.
Er wollte es aber trotzdem probieren und hatte noch eine gute Nachricht: er hat außerdem ein Myom in der Gebärmutter gefunden und Verwachsungen, die er dann gleich mit entfernen wollte und somit die Kosten für uns als Selbstzahler überschaubar würden.
Wir haben also einen Termin vereinbart und als ich wenige Tage vor der geplanten OP mit Herrn Dr. T. telefonierte sagte er plötzlich, er könne beide OP's nicht auf einmal machen. Er würde mich jetzt erstmal so operieren und 6-8 Wochen später dann die Refi.
Das kam mir natürlich alles etwas spanisch vor und ich machte mich auf weitere Meinungen einzuholen. Das ganze roch mir doch etwas nach Abzocke.
Und tatsächlich: Ich habe, glaube ich, mit allen Ärzten telefoniert, die eine Refi durchführen und alle sagten dasselbe: Bei so einem Vorbefund ist eine Refi bestenfalls möglich, aber die Eileiter wären dann so kurz, dass die Eier zu wenig Zeit zum reifen hätten und es somit nie zu einer SS kommen könnte. Keiner verstand, warum er nicht bei der ersten Bauchspiegelung gleich das Myom und die Verwachsungen entfernt hat. Immerhin erhöhte er so das Risiko durch eine neuerliche Vollnarkose.
Auf diesem Weg bin ich dann zu Prof. Kleinstein nach Magdeburg gekommen. Von uns aus zwar eine Weltreise (600km einfach), aber ich fühle mich einfach SAUWOHL!
Im Juni 2009 hat er mir dann das Myom entfernt und die Eileiter geöffnet um gute Voraussetzungen für eine ICSI zu schaffen (zu allem Überfluss hat nämlich mein Mann auch nicht die schnellsten Jungs...verschlechtert die Chancen, nimmt aber viel Druck von mir, da ich nicht alleinige "Verursacherin" bin, was er mir aber auch NIE vorgeworfen hat).
Tja...jetzt hat es noch bis Anfang Juni gedauert (wir haben nämlich noch geheiratet und waren in Florida auf Hochzeitsreise und unsere Große hatte Konfirmation...), aber jetzt haben mir stimuliert.
Ich hatte in kürzester Zeit riesen Follikel. Hiervon konnten 10 "geerntet" werden und 3 liessen sich befruchten (bin halt auch schon 38). Tja und zwei dürfen dann morgen zurück. Ein komisches Gefühl, sich von einem zu verabschieden, aber auf Drillinge habe ich nun gar keine Lust.
Jetzt hoffe ich dann, dass es so gut weitergeht und ich Positives berichten kann...
Ein Hoch auf diejenigen, die sich bis hierher durchgequält haben.
Hat noch jemand Fragen?
Ganz liebe Grüße
Nicole