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ich bin mir nicht sicher, ob ich hier richtig bin.
Heute haben wir das Ergebnis des Spermiogrammes meines Mannes und mein Blutergebnis bekommen. Mein Mann hat 36,7 Mill. Spermien. Die Beweglichkeit liegt bei 35 %. Meine Blutwerte sind super. Da ich vor ca. 16 Jahren eine Zyste am Eierstock hatte, die mit einer Unterleibsoperation entfernt wurde, wird bei mir am Mittwoch eine Bauspiegelung gemacht in der meine Gebärmutter angesehen und meine Eileiter durchgepustet werden. Wenn dass alles in Ordnung ist, geht's weiter. Mein FA meinte, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Könnte ihr mir da weiter helfen? Ich lese so viel von Insemination und ICSI. Kann mir das jemand mal für doofe erklären?
Klar, das am Anfang Begriffe wie Insemination und ICSI Böhmische Dörfer für einen sind. Das ging mir genauso.
Also die 2 Begriffe kann ich Dir schonmal erklären.
Bei der Insemination wird der weibliche Zyklus überwacht. Manchmal wird mit Hormonen in Tabletten oder Spritzenform etwas nachgeholfen. (Wenn Deine Werte in Ordnung sind muss das aber nicht sein). Zum Richtigen Zeitpunkt (Zeitraum des Eisprungs) Muss dann der Mann mit in die Praxis und sein Sperma abgeben.
Das wird dann aufbereitet und mit einer dünnen Kanüle (keine Angst, das ist nicht schmerzhaft) in die Gebärmutter eingebracht. So haben es die Spermies nicht so weit zur Eizelle. Im Idealfall kommt es zur Befruchtung und zur Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut. Dieses Verfahren kommt nur in Frage, wenn die Eileiter der Frau durchlässig sind und das Spermiogramm des Mannes o.k. ist.
Die ICSI wird angwandt, wenn das Spermiogramm des Mannes sehr schlecht ist und der Mann als unfruchtbar eingestuft wird (bei weniger als 20 MIO Spermies pro ML). Hier werden erstmal die Eierstöcke der Frau hormonell stimuliert, damit sie möglichst viele Follikel bzw. Eizellen produzieren. (lt. meiner Praxis sind 5-10 Follis ideal) Wenn es zu viele Follis (Follikel) sind ist die Gefahr einer Überstimulation zu hoch. (Bei der Überstimulation sind die Eierstöcke vergrössert und es kann zu Ansammlungen von Wasser in Bauch und Lunge und zu Gerinnungsstörungen etc. kommen.) Aber die Ärzte kontrollieren das eigentlich recht gut und ich finde das Risiko einer ÜS (Überstimmulation) ist tragbar.
Die Stimmulation erfolgt per Hormonspritzen. Die Medis sind von Praxis zu Praxis verschieden.
Die Stimmu beginnt mit einer Downregulierung. Das bedeutet, dass Deine eigene Hormonproduktion quasi ausgeschaltet wird (wie künstliche Wechseljahre).
Die DR (Downregulierung) ist notwendig, damit während der Stimulation nicht Deine Körpereigenen Hormone irgendwie die Stimu beinflussen (z.B. verfrühter Eisprung etc). Dann beginnt man eben mit der Hormonstimulation.
Wenn die Follikel eine gewisse Grösse haben und die Hormonwerte o.k. sind bekommt man eine Spritze die den Eisprung in ca. 46. Stunden auslösen würde.
Aber soweit kommt es nicht. In unserer Praxis wird 36 Stunden nach der Eisprungauslösenden Spritze, die Eizellpunktion durchgeführt.
Die Follikel werden dann entweder unter Vollnarkose oder mit Beruhigungsmittel punktiert und die Eizellen entnommen.
Danach wird in jede Eizelle ein Spermium eingebracht. (Mit Hilfe einer Hohlnadel)
Dann heisst es hoffen, dass die Eizelle sich schön teilt und eine Embryo entsteht.
1-3 Embryonen werden dann meist 1-2 Tage nach der Befruchtung in die Gebärmutter eingesetzt. Dann heisst es warten bis zum Schwangerschaftstest.
Ich hoffe ich konnte Dir das einigermassen erklären. Das klingt jetzt alles ziemlich kompliziert, aber ich finde wenn man mal dabei ist, dann ist das alles nicht mehr so kompliziert. Wenn Du noch Fragen hast, dann immer raus damit.
Die meisten hier sind schon richtige Profis in Sachen Fragen beantworten.