Niedriger Östradiowert 2. ZH

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Moderator: sonjazeitler

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Elisa_
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Niedriger Östradiowert 2. ZH

Beitrag von Elisa_ »

Sehr geehrte Frau Eue, liebe Forumsmitgliederinnen ;-),

bei mir besteht leider auch ein unerfüllter Kinderwunsch seit 2 Jahren (bin 39), und bisher wurde
bei meinem Partner und mir nur eine Unregelmäßigkeit festgestellt: in zwei Zyklen habe ich einen ein niedrigen Östradiolspiegel in der zweiten Zyklushälfte (19./20.ZT).
Das Verhältnis zum Progesteron stimmte auch nicht, die genauen Werte habe ich weiter unten gelistet.
Können Sie das deuten? Und hat jemand von den Forumsmitgliedern Erfahrungen damit gemacht?
Es wurde bei mir dann mit HCG vor und nach dem Eisprung stimuliert, leider ohne Erfolg.
Das möchte ich jetzt gerne noch einmal angehen, aber in einem Kinderwunschzentrum (das erste Mal hat es meine Frauenärztin gemacht).

Vielen Dank und beste Grüße
Elisa_



Östradiol: 67,0 pg/ml (Referenzbereich 120-250)
Progesteron: 13,7 ng/ml
P. sei im unteren Bereich, aber Östradiol erniedrigt. Optimal sei die Konstellation: Progesteron >14 ng/ml und Östradiol >140 pg/ml.

Beim 2. Mal messen:
Östradiol: 60,0 pg/ml (also stark erniedrigt)
Progesteron: 26,8 ng/ml (besser als bei der ersten Messung, aber das Verhältnis zum Östradiol stimmt nicht)
Bruni
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Beitrag von Bruni »

Elisa,
hast du FSH, LH und AMH messen lassen?
Bei deinen Angaben blicke ich nicht durch, außer dass deine Eierstöcke es nicht so richtig wollen.
Aber unser Doc äußert sich bestimmt dazu, ich bin ja kein Arzt.

Ich hatte niedrige E2 Werte kurz vor der Wechseljahre vor 3 Jahren (bin jetzt 38).

LG Bruni
1.IUI in D. negativ
2. EZS Arleta HCG 38, Abgang
3. EZS Arleta negativ
4. EZS Gennet HCG 130, Abgang
5. EZS Gennet negativ
6. EZS Gennet HCG 30, Abgang
7. EZS Gennet negativ
8. EMS Pronatal + negativ
9. EMS Reprofit FG 6SSW
10. EZS Gennet negativ
11.EMS Reprofit HCG 35, Abgang
12. EMS Embryolab neg.
13. EMS Reprofit 06.10.
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Dr. Eue
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Beitrag von Dr. Eue »

Ja, wenn es in Richtung SS geht, sollten die E2 Werte deutlich höher liegen. Prog ist ok. Bitte unbedingt in ein KWZ gehen, keine Zeit mehr verlieren, direkt eine ICSI machen, alles andere ist Zeitverschwendung, wenn Sie schon 2 Jahre probieren und 39 sind. Es wird nicht besser....

Viel Erfolg !

Dr. Eue
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Als Biologin bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche Gespräch mit Ihrem Biologen oder Arzt nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden.

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Elisa_
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Beitrag von Elisa_ »

Liebe Bruni,

pardon, dass ich so spät antworte:
Ja, ich habe alles messen lassen und alle Werte sind in Ordnung - der Estradiolwert war der einzige, der ausgeschert ist. Was meinst mit "dass meine Eierstöcke es nicht so richtig wollen"? Immerhin produzieren sie jeden Monat einen schönen großen Follikel, der auch springt, das ist nicht grad wenig... ;-)

Liebe Frau Eue,
danke für Ihre Einschätzung. In meinem Alter sind 2 Jahre im Grunde nicht so lange - denn bei einer 40-jährigen dauert es im Schnitt 20 Zyklen, bis sie schwanger wird. Das sind schon fast 2 Jahre, und das, wenn alles in Ordnung ist.
Das Hormonzentrum, mit dem meine FÄ zusammearbeitet, hatte zu einer IUI geraten.
Ich hätte einfach nur gerne gewusst, was ein niedriger Östradiolspiegel bedeutet, denn meine FÄ konnte mir das auch nicht so richtig erklären.

Schöne Grüße
Elisa
Elisa_
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Beitrag von Elisa_ »

Hallo Frau Eue,

außerdem verstehe ich nicht, wie Sie ohne Not direkt zu einer ICSI raten können, wenn ich erzähle, dass bei meinem Partner alles in Ordnung ist - da wäre ja wenn, dann doch höchstens eine IVF angesagt.

Schöne Grüße
E.
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Dr. Eue
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Beitrag von Dr. Eue »

Hallo, Elisa,

ich betrachte es einfach pragmatisch aus der Erfahrung heraus und auf der Basis von Zahlen und Wahrscheinlichkeiten: Mit einer IUI haben Sie eine statistische Chance von 10 %, mit IVF/ICSI von etwa 30 - 35 %. Sicher kann man eine IUI machen, wenn die Spermien i.O. sind, aber ich würde mit Ende 30 immer zu der Methode raten, die die höchste Erfolgsrate verspricht auf möglichst schnellem Weg. Letztlich entscheiden Sie natürlich, welche Methode Sie wählen. Mit IVF haben Sie eine geringere Befruchtungsrate als mit ICSI und die Gefahr eines Befruchtungsversagens (d.h. dass ohne ersichtlichen Grund nichts befruchtet ist, passiert leider gar nicht selten).

Viel Glück !

MfG

Dr. Eue
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Elisa_
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Beitrag von Elisa_ »

Hallo Frau Eue,

danke für Ihre Nachricht. Tja, die Zahlen... wie hoch ist denn eigentlich die "BAby take home"-Rate bei IVF und ICSI? Mit den 30-35 % ist ja nur die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft gemeint, oder?

Dass es nicht besser wird, wie Sie schreiben, kann ich nicht bestätigen:
Bei dem neuesten Hormonstatus-Test wurde ein normaler Östradiolwert gemessen. :dance:

Ich denke, dass die Messung davor eher die Unregelmäßigkeit war und jetzt alles im Lot ist, da ich damals extrem viel Stress hatte und Stress ja ein "Östradiolfresser" sein soll.
Jetzt ist das nicht mehr so und das Östradiol ist wieder im Lot.

Also kann es doch besser werden, auch wenn frau schon 39 ist.

Zur IVF: Es kann doch sein, dass es schon seinen Grund hat - auch wenn wir ihn in dem Moment nicht erkennen können - wenn kein Ei befruchtet wurde. Womöglich war das Sperma/das Ei doch nicht ganz in Ordnung und es wäre eh zu einem Abgang gekommen; das vermeintliche Versagen wäre dann eine Leistung. Denn genau das - ein Abgang - passiert ja sehr oft bei einer ICSI, wenn die Natur nicht selber aussucht, welches Spermium es nun zum Ei schafft - man also eventuell das falsche Spermium aussucht, weil die natürliche Auslese quasi ausgeschaltet wird.

Beste Grüße
Elisa
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