Hallo,
mein (gerade übringens sehr "schwieriger") Sohnemann ist noch ein bissl klein um hier wirklich wertvolle Tipps aus unserem Alltag geben zu können, aber ich wollte mich mal K74 anschließen und dir erstens auch meinen Respekt aussprechen (ich denke, du bist bestimmt viel zu streng zu dir, vertrau der Einschätzung der Babysitterin, schade, dass du keinen Partner hast, der dir den Rücken stärkt, ich brauch gerade auch recht viel Zusprache von außen, dass ich "alles" richtig mache (soweit halt möglich)), und zweitens auch was sagen zu dem "bestrafen" mit logischen Konsequenzen... ich persönlich finde nämlich auch, dass logische Konsequenz keine Strafe ist und halte hingegen einen Belohnungserziehungsstil für fragwürdig, es wäre ja schlimm, wenn sich das Kind bei allem fragt, was für es "rausspringt". Man lässt dem Kind ja sogar die Wahl, also: du kannst Zähne putzen und gut ist, oder du putzt sie nicht und dann musst du leider auf Saft/Süßes verzichten, weil das greift die Zähne an, das ist für das Kind verständlich und daher keine - willkürliche - Strafe.
Ich finde diese Herangehensweise mit der logischen Konsequenz super. 2 kleine Beispiele aus unserem Alltag. Ich lese immer und immer wieder "Kinder fordern uns heraus" von Dreikurs/Stolz, da sind sehr viele Beispiele drin für diese logischen Konsequenzen (übrigens auch die Zahnputzgeschichte), aber natürlich gibt es nicht zu jeder Situation ne Beispielgeschichte und nicht alles gefällt einem (das Buch ist ja schon in den 60-ern oder so geschreiben worden, jedenfalls wurde schon ich und meine Geschwister danach erzogen - und wir sind bis heute eine Bilderbuchfamilie, meine Eltern haben sehr viel sehr richtig gemacht! Allerdings merkt man dem Buch die Jahre an und die Herleitung über Demokratie ist ein wenig seltsam heutzutage, aber die Grundsätze bleiben ja gleich), aber ich hatte mit Simon 2 Machtkämpfe laufen, erstens wollte er nie das Lätzchen anziehen und zweitens hat er auf dem Wickeltisch immer getreten. Du glaubst hoffentlich nicht, dass ich immer ruhig geblieben bin... und dann habe ich mal wieder das Buch rausgekramt (hatte das zuletzt gelesen, da war Simon wenige Monate alt und ein Engel), und konnte beide Situationen mit logischen Konsequenzen super in den Griff bekommen.
Statt ihm das Lätzchen umzuzwingen oder dann aufzugeben und er darf so essen, sagte ich ganz ruhig: du darfst sehr gerne essen, aber gegessen wird nur mit Lätzchen, er hats abgewehrt, ich "schade, dann gibt es nix", er "essen essen" usw. ich bin ganz ruhig geblieben, hab dann noch gesagt: du weißt aber, jetzt ist Essenszeit", da hat er meinen Teller beobachtet und bevor ich fertig war, kam ein "Lätzchen an, essen!", und wir haben fast keine Probs mehr in dem Zusammenhang oder er wehrt es max. ein Mal ab. Zum Stauchen auf dem Wickeltisch, was hab ich geredet geschimpft festgehalten... nun bleibe ich wieder ganz ruhig, hab das am Anfang auch erklärt: "so kann ich dich nicht wickeln, jetzt dauerts eben noch länger (weil er will ja lieber weiterspielen)" und bin 2 Schritte zurückgegangen. Mittlerweile, wenn er so anfängt, kommentiere ich es nicht mal mehr, 2 Schritte zurück, 2x durchschnaufen, wenn ich dann wieder hingehe lässt er sich wickeln.
Ich kann dir das Buch wirklich ans Herz legen, aber einfach ist das alles troztdem nicht, aber das Buch ist mir eine Stütze.
Liebe Grüße, Kastsi