weitermachen, irgendwas verändern oder aufhören?

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redlock
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weitermachen, irgendwas verändern oder aufhören?

Beitrag von redlock »

Hallo,
ich brauche mal eine ehrliche Meinung von unabhängigen Experten.
Wir haben vier ICSIs hinter uns die bis auf eine ziemlich schlecht gelaufen sind:
Die erste ICSI lief noch recht gut. Langes Protokoll, Stimu mit Gonal F, 17 reife EZ, vier Kryos, negativ.
Zwei der Kryos sind erst gar nicht mehr aufgewacht, zwei wurden nach 48 Stunden ohne erfolgte Teilung transferiert, natürlich negativ.
Der zweite Versuch (langes Protokoll, Stimu mit Menugon) endete dann schon in einer Katastrophe: es wurde wohl zu früh punktiert, alle Eizellen waren unreif und haben sich auch nicht nachreifen lassen so dass es nicht um TF kam. Die Entscheidung zum Auslösen fiel als die grössten Folis 16-17mm gross waren, am folgenden Tag sollte ich auslösen.
Beim dritten Versuch kam es wenigstens zum TF, wenn auch nur ein Embryo. Es wurde mit langem Protokoll und Menugon stimuliert. Sieben Eizellen, fünf reif, nur eine befruchtet. Allerdings mussten wir hier auf TESE-Spermien zurückgreifen, im Ejakulat wurde nichts lebendiges gefunden. Es wurde dann wärend meiner PU eine frische TESE-Probe entnommen weil die Kryospermien auch nicht gerade gut waren.
Beim letzten Versuch dann wieder das Aus bevor es richtig angefangen hat: Dieses mal Antagonistenprotokoll mit Gonal F. Dreizehn EZ, elf davon reif. Wir konnten sogar wieder frisches Sperma (diesesmal mit IMSI) verwenden und waren sehr zuversichtlich. dann am nächsten Tag der Schock: nur fehlbefruchtete Eizellen (wie viele weiss ich leider noch nicht), es musste alles verworfen werden. Irgendwie hatten die EZ wohl nach der Befruchtung drei statt zwei Kerne. Zumindest hab ich das so verstanden. Erst hiess es dass sich nichts befruchten hat lassen, das mit den Fehlbefruchtungen haben wir erst auf hatrnäckige Nachfrage erfahren.
Bis zum letzten Versuch dachten wir es liegt "nur" an den Spermien, jetzt heisst es plötzlich es sind ausschliesslich die EZ so schlecht dass es nichts wird und wir müssen auf Eizellspende zurückgreifen. Vermutlich kommt die schlechte Eizellqualität von meiner Arbeit als Anästhesieschwester, weil ich da Narkosegas und Lachgas in recht hoher Konzentration ausgesetzt bin. Wir haben keine Absaugung im Aufwachraum und daher immer extrem hohe Werte. Natürlich spielt auch mein Alter (39) eine Rolle.
Die Genetik ist bei uns beiden ok, ich habe eine SD-Unterfunktion aber keine Antikörper.
Ausserdem habe ich eine Gerinnungsstörung und bekomme bei jedem Versuch Heparin (die ersten beiden Versuche erst nach PU, die letzten beiden dann gleich mit Stimubeginn)
Es bestand mal der Verdacht auf Endometriose, ich hatte wärend der Mens immer Schmerzen zwischen Scheide und Darm, laut Tastbefund eindeutig Endo, bei der BS kam aber nichts raus, ist auch wieder nach ein ca einem Jahr von alleine verschwunden.
Ansonsten habe ich natürliche Killerzellen von 24%, deshalb habe ich beim letzten Versuch Cortison mit Stimubeginn bekommen, bei den anderen wussten wir noch nichts von den Killerzellen.
AMH ist bei 2,6 und der einzige Laborwert der ausser der Norm ist war der ANA-Wert von 1:160 und irgendein Wert der wohl aussagt dass ich ständig Entzündungen im kleinen Becken habe. Vermutlich kommt das daher dass mein Mann und ich uns immer gegenseitig mit der Infektion anstecken. Dazu leide ich meistens recht stark unter PMS, vor allem hab ich heftiges Brustspannen in der zweiten Zyklushälfte, vielleicht hat ja auch das Hormonungleichgewicht einen Einfluss auf die Eizellqualität.
Bei meinem Mann ist die Ursache wohl ein Samenwegsinfekt, genaue Lokalisation ist unbekannt. Er hatte immer wieder Antibiotikum bekommen. Beim nächsten SG waren dann aber wieder andere Keime zu finden. Die Entzündungswerte im Ejakulat sind immer erhöht ob Keime gefunden wurden oder nicht. Ausserdem ist sein Testosteronwert an der untersten Grenze, wurde aber nie behandelt.
In dem besten SG das wir hatten konnten 5% WHO B Spermien gefunden werden. Allerdings sind 90% davon lauf HALO-Test genetisch defekt. Der Rest war sowieso schon tot. Die anderen SGs waren noch schlechter.
Würde es Sinn machen dass wir es nochmal mit eigenen Eizellen und Spermien versuchen? Auch wenn es inzwischen schon ein paar Jahre her ist, immerhin war ich ja schon zweimal spontan von meinem Mann schwanger.
Vielleicht könnte ich auch der Narkosegasbelastung durch eine Versetzung aus dem Weg gehen, dazu müsste ich mich allerdings versetzen lassen. Und dazu müsste ich meinem Arbeitgeber allerdings erklären warum. Wir haben in der Anästhesie absoluten personalmangel, die werden mich niemals freiwillig versetzen. Ausserdem mache ich das seit 17 Jahren, wahrscheinlich sind meine EZ inzwischen sowieso schon geschädigt und werden sich auch nicht mehr erholen. Und jünger werde ich ja auch nicht dadurch.
Würde vielleicht eine andere Stimu was bringen? Ich produziere ja noch genügend Eizellen, vielleicht fehlt der LH-Anteil? Oder wir versuchen es ganz ohne Stimu mit nur einer Eizelle, allerdings ist mir eigentlich das Risiko zu hoch, wenn sich schon bei dreizehn nichts richtig befruchten lässt, wei soll es dann mit einer einzigen funktionieren?
Klar, mein Mann könnte es noch ein bisschen mit Hormonen versuchen, auch soll Cortison da manchmal was bringen. Allerdings hält unser Androloge nichts davon.
Und ausserdem sind laut unserem KIWU-Arzt ja sowieso ausschliesslich die Eizellen schuld.
Gibt es noch irgendwie eine Chance für uns? Sicher haben wir eine Vielzahl von Einschränkungen. Und wenn wir auf Spende zurückgreifen müssen, wissen wir monentan noch nichtmal ob Eizell- oder Samenspende oder vielleicht auch beides. Aber so richtig können wir vermutlich nicht damit umgehen, vielleicht muss der Gedanke auch noch ein bisschen "reifen"
Wir sind bereit alles zu tun was irgendwie möglich ist ein eigenes Kind zu bekommen. Aber wir haben natürlich auch grosse Angst vor einer weiteren Enttäuschung.
Danke schonmal im Vorraus.
redlock
eine erwachsene Tochter mit einem anderen Mann, ist inzwischen fürs Studium 300 km weggezogen
2004 Spirale ex, gleich drauf ELSS, ein EL entfernt
halbes jahr drauf MA in der 10. Woche
2007 OAT III festgestellt
Mai 2008 ICSI 17 reife EZ, 9 befr. TF von zwei Vierzellern, vier Kryos
Juli 2008 Kryoversuch, nur zwei aufgewacht, haben sich aber nicht mehr geteilt
September 2008 ICSI ausschliesslich unreife EZ, trotz versuchter Nachreifung keine Befruchtung
September 2008: Infektion festgestellt, alle Spermien tot
Juli 2009 nach Behandlung der Infektion ein paar bewegliche Spermien, evtl TESE
September 2009 ICSI mit TESE: sieben EZ, fünf reif, nur eine befruchtet, Negativ
November 2010 ICSI mit frischem Sperma:
13 Eizellen, 11 reif, nur fehlbefruchtete Eizellen, alles verworfen
Wunder2012
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Registriert: 24 Feb 2010 08:56

Beitrag von Wunder2012 »

Hallo Redlock,

ich habe vor einiger Zeit eine ähnliche Frage gestellt, schau etwas tiefer.
Meine NK liegen auch sehr hoch, der Unterschied ist, ich habe leichte Endo.

Wenn du genug Zeit, Kraft und Geld hast, dann würde ich die Klinik wechseln und eine 2te Meinung ein holen, bei meiner zweiten Klinik, waren die Ergebnisse etwas besser.
Habe festgestellt Klinik ist nicht gleich Klinik!! Deshalb würde ich dir, erstmal ein Wechsel vorschlagen und dann schauen wie die Ergebnisse sind.

LG und *dd*
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