Frische Luft für Berlin

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
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rebella67
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Frische Luft für Berlin

Beitrag von rebella67 »

An alle Berliner(innen),

wenn euch rauchfreie Kinderspielplätze, rauchfreie Eingänge z.B. vor den Schulen, aber auch vor anderen öffentlichen Gebäuden und überhaupt ein umfassender Nichtraucherschutz in Berlin für uns und unsere Kinder wichtig ist, dann freue ich mich, wenn ihr diese Initiative unterstützt:

http://www.frische-luft-für-berlin.de/

Mit eurer eigenen Unterschrift, aber auch durch Sammeln von Unterschriften. Es werden noch einige 1.000 gebraucht. ...
Liebe Grüße, Rebella
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Claudi70
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Beitrag von Claudi70 »

Hallo,

Rebella: Bei allem Verständnis, aber ich finde nun echt das dieser Nichtraucherschutz zu weit geht. Solange Erzieher und Lehrer selber vor den Gebäuden rauchen, solange schwangere Frauen vor den Gyn im Virchow rauchen -trotz großen Schildes des Nichtrauchens dort- ...

Ich finde den Nichtrauchern wurde ja nun schon um einiges entgegengekommen, aber nun reicht es mal oder? Muss ich mich bald noch böse angucken lassen wenn ich in der Öffentlichkeit z. B. an der Bushaltestelle rauche wenn Kinder neben mir stehen?

Mich würde übr. mal interessieren ob die Steuereinnahmen für Zigaretten höher sind als die Ausgaben vom Gesundheitswesen aufgrund des rauchens. Übr. 95 % meiner Patienten die ich fahre mit Lungenkrebs sind Nichtraucher und haben auch meist nur in Nichtraucherhaushalten gelebt.

Stark übergwichtige Menschen die sich täglich Chiop und reinstopfen erhöhen die Kosten im Gesundheitswesen, ich erwarte erhöhte Steuern bitte auf Süssigkeiten. Mal zum überlegen ... würden all wir Raucher von heute auf morgen aufhöhren würde sich unser toller Staat ruckzuck eine Steuer einfallen lassen die dann auch die Nichtraucher zahlen müssten

:wink:
1 Kind natürlich 29.07.91
2003 geheiratet, dann folgten: [/color]
2003 4 vergebl. Clomi-Versuche.
1. IVF: SST 13.2.04 negativ
1. Kryro: SST 14./17.06.04 negativ
2. IVF: 20.10.04 negativ
2. Kryro: SST 25.11.05 negativ
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Eine tapfer ertragene Niederlage ist auch ein Sieg, getrennt lebend seit Jan. 2011, aber im Guten.
Kinderwunsch u. a. abgeschlossen dank der Gesundheitsreform
Kein Ersatzkind aber mein großer Schatz
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Claudi,

es geht ja gerade darum, dass vor öffentlichen Gebäuden, wie z.B. auch vor Schulen nicht mehr geraucht werden soll. Das geht doch nicht zu weit. Was haben denn die Lehrer für eine Vorbildfunktion für die Schüler, wenn sie direkt am Schuleingang paffen? Und he - das ist doch auch eine Zumutung, wenn man erstmal die Luft anhalten muss, bevor man in die Schule, das Krankenhaus oder das Rathaus rein kommt!

Und der Jugendschutz wird ja nun auch mit thematisiert. Dazu gehört zweifelsfrei das Ungeborene. Wobei das selbstverständlich ein schwieriges Feld ist. Es kann sich ja keiner mit dem Knüppel hinter die rauchende (werdende) Mutter stellen. Hier wird aber mehr Aufklärung präferiert. Eine Pflicht zur Aufklärung, insbesondere durch die Ärzte, sobald sie mitbekommen oder Verdacht schöpfen, dass das Kind zwangsbequalmt wird.

Dass wir Nichtraucher in den letzten Jahren schon ein paar Teilerfolge erzielen konnten, die zu einem besseren Schutz führen und über die ich mich auch sehr freue, heißt aber nicht, dass die Raucher nun in allen anderen Bereichen Narrenfreiheit genießen sollten. Was heißt denn, entgegenkommen? Das Recht einer Person, eine bestimmte Handlung durchzuführen, hört doch immer genau dort auf, wo durch diese Handlung die Rechte anderer Personen beschnitten werden. Deshalb darf das Recht des Rauchers, zu rauchen, auch immer nur so weit gehen, wie er damit keine anderen Menschen gegen ihren Willen zuqualmt. Wenn du an der Bushaltestelle stehst und andere Menschen dort stehen (nicht nur Kinder), solltest du als Raucherin immer ein Stückchen weg gehen, so dass deine Abgase in eine Richtung wehen, in der niemand steht. Das ist nun mal so. Wobei Bushaltestellen jetzt hier in dieser Forderungen noch nicht mal enthalten sind. Es geht aktuell insbesondere um Kinderspielplätze, öffentliche Gebäude, Gaststätten, den Arbeitsplatz Gaststätte und den Jugendschutz.

Die Steuereinnahmen sind gegenüber den Raucherfolgeschäden deutlich niedriger. Die Steuereinnahmen belaufen sich derzeit auf rund 13 Mrd. € pro Jahr: http://www.rauchfrei.de/tabaksteuer.htm . Die Raucherfolgeschäden wurden 2005 von Ulla Schmidt mit 20 Mrd. € beziffert. Und das sind nur die Schäden im Gesundheitsbereich. Der Arbeitsausfall durch Raucherfolgeschäden, Frühinvalidität, ... sind da noch gar nicht mit drin.

Die aktuelle Initiative hat aber nicht unbedingt die finanziellen Aspekte im Auge. Es geht hier um den Schutz von Kindern und Erwachsenen vor den Gefahren des Passivrauchens.

Deine letzte Aussage, 95% der lungenkrebskranken Patienten, die du fährst, wären Nichtraucher und Nicht-Passivraucher, kann ich ehrlich nicht nachvollziehen. Das widerspricht deutlich den Zahlen. Vermutlich ist deine Einschätzung außerordentlich subjektiv. Nach dieser Meldung hier: http://www.dasmedizinblog.de/lungenkrebs/ und nach mehreren anderen Meldungen im Netz auch sind 90% aller Lungenkrebskranken Raucher.

Deine Taktik, eine Sache mit einer anderen zu rechtfertigen, schlägt auch ins Leere. Wenn man (wie ich übrigens auch) der Meinung ist, Fehlernährung sollte über eine Extra-Steuer entgegengewirkt werden, dann sollte man sich eben auch dafür einsetzen. Es hat aber wenig Zweck, damit etwas anderes zu bemänteln. Totfressen kann man sich jedenfals nur allein.

Nee, und wenn ihr Raucher alle von heute auf morgen aufhören würdet damit, dann würden bald recht viele Kosten gespart werden. Da bräuchten wir keine anderen Steuern für, sondern könnten sogar noch sparen.
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo claudi,

mir persönlich ist das mit den kosten ziemlich egal. ich möchte mal meinen, dass eine kostenersparnis für die allgemeinheit für niemanden die hauptmotivation dafür ist, etwas zu tun oder zu lassen.
und du hast auch recht, die meisten haben irgendein laster.
ich persönlich habe jedenfalls überhaupt nichts dagegen, dass leute rauchen. manchmal gönne ich mir auch einen zigarillo! ;-) ist so ein kleines ritual, im garten....

was mich stört, ist die rücksichtslosigkeit vieler raucher. zum glück kann man jetzt ja dank gesetz z.b. essen gehen, ohne vom nachbartisch mit rauch belästigt zu werden. aber das hat ja lange genug gedauert. ich finde es sehr schade, dass ein gesetz nötig war, um solche in meinen augen zur guten erziehung gehörende rücksichtnahme durchzusetzen, aber ohne das wäre es - wie man sieht - leider nicht soweit gekommen. vor dem gesetz war es eltern mit kindern wegen des qualms nicht möglich, mal essen zu gehen.

ich persönlich könnte meine zigarillose nicht geniessen, wenn ich weiss, dass ich jemanden damit belästige.
es gibt genügend plätzchen, wo ein raucher rauchen kann, ohne andere zu stören.
ich furze ja auch nicht, wenn jemand neben mir steht. ;-)
man muss nicht unbedingt vor schulen oder krankenhäusern rauchen, finde ich.

was mir persönlich zu weit geht, ist, dass in den USA ja wohl teilweise das rauchen bei privaten feiern verboten ist. das sollte in meinen augen jedem selbst überlassen sein, wie er seine feier gestaltet. es zwingt mich ja niemand, zu einer raucherfete zu gehen.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Schade, Mondschaf, dass ich dich nicht um eine Unterschrift bitten kann, da du ja Brandenburgerin bist. Aber vielleicht magst du ja in deinem Berliner Bekanntenkreis sammeln?

(Haha, das Argument mit dem "Furzen" habe ich auch schon verwendet. :-) )

Private Feiern sind übrigens nicht das Ziel der Initiative. Es geht ausschließlich um die Öffentlichkeit.
Liebe Grüße, Rebella
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