Zwischen den Behandlungen

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viko
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Registriert: 06 Sep 2001 02:00

Beitrag von viko »

Hallo zusammen,

ich hoffe, hier Unterstützung und auch Beistand zu finden. Ich habe gerade meine 3. ICSI Behandlung mit negativem Ausgang hinter mir. Die ersten beiden Behandlungen hatte ich bereits im Jahre 1998. Bei dieser letzten Behandlung hatte ich sehr große Probleme mit Überstimmulierung. Ich hatte sehr große Eierstöcke, die starke Schmerzen verursachten, so dass ich 14 Tage krankgeschrieben war. Diese Schmerzen habe ich aber schon fast wieder vergessen. Dies kurz die Vorgeschichte.

Nun denke ich über eine weitere ICSI Behandlung im nächsten Jahr nach. Ich habe insoweit schon mal vorsichtig bei meiner Krankenkasse nachgefragt. Nun höre ich aber von vielen Seiten, auch von meinem Mann, dass ich doch wohl diese Tortur nicht noch einmal mitmachen will. Ich sei doch verrückt. Sehr zu denken hat mir ein Gespräch mit meiner Arbeitskollegin gegeben. Sie erklärte, dass das Leben doch auch ohne Kinder einen Sinn hat. Aber sie hat gut reden, sie hat einen 10 Monate alten Sohn. Aber ganz ungerecht darf ich ihr gegenüber auch nicht sein, denn vor ca. 2 Monaten habe ich auch noch gesagt, dass dies auf jeden Fall mein letzter ICSI-Versuch ist. Aber nun stecke ich wieder voll in dem Behandlungssog drin. Es stimmt schon, die KIWU-Behandlungen machen süchtig.

Vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen. Einen Kryo-Versuch habe ich aber auf jeden Fall noch.

Wie geht es Euch, die Ihr auch gerade erst einen negativen Behandlungsabschluß hinter Euch hab?

Ich würde mich über Eure Reaktionen sehr freuen,

tschau, Viko
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LaRa
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Beitrag von LaRa »

Hallo Viko,

also so ganz mitreden kann ich da zwar noch nicht, da wir erst einen negativen ICSI Versuch hinter uns haben und dann sofort zwei Tage später mit einem Kryoversuch gestartet haben und in zwei Wochen haben ich erst SST.

Aber der erste Versuch war beimir schon die Hölle und für meinen Mann auch, da er sich sehr grosse Vorwürfe macht und Schuldgefühle hat, dass ich seinetwegen all das durchmachen muss.

Ich hatte eine ÜS und hatte auch vergrösserte Eierstöcke und einen riesen dicken schmerzenden Bauch.
Es wurden 16 EZ punktiert und dann ging es erst los mit der ÜS ich war dann über drei Wochen krankgeschrieben. Der ET war ganz doll schlimm, da man beim ir die Gebärmutter überstrecken musste und erst sich durchpicksen musste um dort hinzugelangen.
Danach habe ich gesagt, dass ich das nie wieder nachen werde.
Ich war am Ende.

Dann haben wir mit unserem doc gesprochen und er versprach mir das nächste Mal beim ET Beruhigung. und Schmerzmittel zu geben. So war es dann auch gestern hatte ich zwei Valium und Schmerzäpfchen und die Schmerzen liessen sich aushalten.

Ich hatte auch ein ersntes Gespräch mit meinem Mann erst vor ein paar Tagen, da ich nicht wusste wie er nun zu allem steht und wie er sich fühlt.
Dann war es raus, wir haben uns auch über Adoption unterhalten und er hat mir die Entscheidung ob wir weitermachen oder nicht ganz überlassen. Am Anfang dachte ich er macht es sich leicht, aber er erklärte mir, dass er mir nicht zumuten will die Schmerzen (auch psychische) auf mich zu nehmen. Ich sollte selbst entscheiden was ich will und er würde hinter meiner Entscheidung stehen.

Ja und gestern als ich den ET hinter mir hatte, habe ich eine Entschiedung getroffen. Ausschlaggebend war es für mich wie schmerzhaft nun dieser 2. ET sein würde.

Also uns hat es geholfen miteinander zu reden, es war am Anfang nicht leicht, aber es muss sein.
Ich sehe positiv nach vorne und verdränge die negativen erfahrungen.
Ich denke, dass ich jetzt lockerer drauf bin als beim ersten Versuch und mich ein negatives Ergebnis nicht so stark aus der Bahn wirft, da ich weitermachen will und weiss, dass die wahrscheinlichkeit schwanger zu werden mit jedem weiteren Versuch steigt.
LaRa + 2 Eisbärchen Bild Bild



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Silvia
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Beitrag von Silvia »

Liebe Viko,

mir geht es ähnlich wie Dir, nur haben wir uns schon im vorab eine Grenze gesetzt, wann bei uns Schluß ist. Den Kryoversuch würde ich auf jeden Fall noch machen. Da hast Du ja nicht die Probleme mit der Überstimmulation. Bei mir ist es so, daß ich noch einen Versuch in der Praxis machen werde, da sich jetzt nach der 3. ICSI die Frage gestellt hat, ob wir eine Immunisierung brauchen. Und dann wollen wir noch einen Versuch im Ausland starten. Dies werde ich im Frühjahr schnell hinter mich bringen. Mein letzter Versuch war im September (3. ICSI + 1 x Kryo in 9 Monaten). Ich bin nun froh über diese Auszeit. Wir haben uns persönlich aber bereits für eine Adoption beworben, um die Zeit einzusparen. Und ich denke, dann kann ich auch locker an die Sache rangehen. Ich denke eh so, daß man Kinder nicht nur im Bauch, sondern vielmehr mit dem Herzen bekommt. Auch wenn wir durch ICSI ein eigenes Kind bekommen würden, bleibt uns noch der Adoptionsweg offen, da wir immer schon zwei Kinder haben wollten. Aber ein zweites Mal werde ich den Weg sicherlich nicht beschreiten. Ist dies etwas verwirrt, was ich das schreibe? Hoffe Du blickst durch. Raten kann ich Dir nicht, horch einfach in Dich rein, und nehme Dir diese Auszeit, ich genieße es eigentlich momentan sehr.

Liebe LaRa,

Du beschreibst genau dies, was wir durchgemacht haben. Es war einfach die Hölle, und da mein Mann doch sehr verschlossen ist, und ich das Gefühl habe er nimmt dies selbstverständlich, habe ich ihm leider auch Vorwürfe gemacht. Aber dies liegt ja auch an den Hormonen. Langsam stabilisiert sich unsere Beziehung wieder. Mit der Gebärmutter das Problem habe ich auch, daher habe ich auch wahnsinnige Angst vor dem nächsten Mal. Werde dies in meiner Praxis mal ansprechen, ob ich nicht auch etwas bekommen kann. Mein Mann hat es mir auch überlassen, ob wir weitermachen.
Dann war es raus, wir haben uns auch über Adoption unterhalten und er

Ich denke wichtig ist, daß man sich selbst eine Grenze setzt, wann Schluß ist.

Oben liest Du ja, daß wir die Adoption schon angegangen sind.

Liebe Grüße

Silvia
Tami
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Beitrag von Tami »

okay, in diesen ordner schreibe ich dann auch mal. bei mir ist das negativ-ergebnis ja noch ganz frisch und ich versuche es gerade zu verarbeiten. aber ich kann deiner kollegin nur zustimmen, auch wenn ich mir sowas nicht gerne von leuten anhöre, die schon kinder haben und die sowas nicht durchmachen mußten. auf jeden fall bin ich schon öfters ganz tief in mich gegangen und habe mich gefragt, ob von einem kind mein glück anhängt. das tut es nicht. es wäre zwar das i-tüpfelchen und ich möchte wirklich sehr gerne diese erfahrung machen und ein kind großziehen, gerade weil mein mann und ich wirklich gute voraussetzungen bieten (damit meine ich das zusammenleben miteinander). ich werde mit sicherheit nicht auf biegen und brechen alle vier versuche durchziehen. ich muss auch an mich und meine gesundheit denken. ich hatte auch mit einer leichten üs zu kämpfen und ich will nicht wissen, wie das ist, wenn es stärker ist. und allein die nervliche belastung ist auch nicht zu unterschätzen. ich will damit sagen, daß du dich evtl. mit jedem weiteren versuch und fehlschlag immer weiter runterziehst. ich werde versuchen, mich soweit im griff zu haben, daß ich mich nicht auf diesen kinderwunsch versteife und immer ehrlich zu mir bin, ob ich das wirklich alles so unbedingt auf diesem wege will. klar tut das weh, wenn man einsehen muss, daß es eben nicht so sein soll. aber man kommt am besten damit klar, wenn man realistisch bleibt und sich nichts vormacht, nur weil man unbedingt will. und damit fängt man am besten früh genug an. ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu hart für dich. aber versuchs mal auf diesen weg zu kommen. es ist bestimmt nicht der verkehrte und ich verspreche dir, du fühlst dich erst einmal besser. ich selbst fühle mich im moment ganz gut, solange ich mich ein wenig distanziere von den "glücklichen schwangeren", aber daran arbeite ich auch. ich hoffe, die betreffenden verzeihen es mir, weil es wirklich nicht persönlich gemeint ist, sondern reiner selbstschutz. rom wurde ja auch nicht an einem tag erbaut und so brauche ich auch noch ein bissl.

ich hoffe, ich konnte dir helfen. bei mir war es zwar erst der erste icsi-versuch. aber ich habe mir halt auch sehr früh gedanken über mögliche fehlversuche gemacht.

liebe grüße
anja
viko
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Beitrag von viko »

Hallo LaRa, Silvia und Anja,

ich danke Euch sehr für Eure offenen und auch ausführlichen Berichte.

Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen. Auch, dass man nicht unbedingt den Kinderwunsch bis zum letzten ausreizen soll, denn wie gesagt, noch zu Beginn der letzten ICSI-Behandlung habe ich mich gefragt, warum machst Du dies eigentlich. Damals lautete meine Antwort für mich und für alle anderen, ich will später nicht sagen, ich hätte irgendetwas nicht unternommen, um doch noch schwanger zu werden. Aber meine Gedanken haben sich in den letzten 6 Wochen doch geändert. Der Wunsch nach einem eigenen Kind ist wieder in den Vordergrund gerückt.

Es ist aber nicht so, dass mein Glück von einem Kind abhängt, auch wenn es so geklungen hat. Ich weis genau, dass ich zusammen mit meinem Ehemann glücklich alt werde, auch wenn wir kein eigenes Kind bekommen.

Dir LaRa wünsche ich viel Glück mit Deinen Eisbären.

Tschau, Viko
Tami
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Beitrag von Tami »

liebe viko,

nicht, daß du es falsch verstehst. das mit dem, ob das glück von einem kind abhängt, meinte ich allgemein und ich habe mir persönlich diese frage gestellt. nur so als denkanregung für alle. man muss es aber auch nicht annehmen. jeder hat ja so seine eigene masche, wie er am besten damit klar kommt.

du hast mich z.b. auch auf einen gedanken gebracht. wenn ich nämlich jetzt z.b. nciht alle vier versuche ausreizen würde, würde ich mir dann evtl. vorwürfe machen, ich hätte nicht alles versucht? darüber muss ich erstmal nachdenken. so ein gedanke kam mir z.b. noch nicht

liebe grüße
anja
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