hallo rebella,
na, ganz überzeugend finde ich deine argumente (ausnahmesweise

) hier einmal nicht:
Zum Einen wäre die Entscheidung pro PID mit Trisomien im Gepäck gewiss nicht getroffen worden,
stimmt, aber macht die sache in meine augen nicht besser.
zum Anderen würde ich hier tatsächlich eine PID-Hysterie befürchten. Ich fände es unverhältnismäßig, wenn Paare, die sich normal fortpflanzen könnten, wegen einer Angst vor einer Schwangerschaft mit einem Downsyndrom Kind (die mit einer Wahrscheinlichkeit zwischen 1:1.000 und 1:100 auftritt) den ganzen Repromedizin Rummel mitmachen würden. Naklar sollte jeder für sich selbst entscheiden können. Das ist die eine Seite.
hmm. dr. breitbach schrieb in dem von dir genannten artikel:
Im europäischen Ausland ist dies seit Jahren erlaubt und der in Deutschland befürchtete “Dammbruch” ist dort kein Thema, schlicht, weil er nie eintrat. Erfahrungsgemäß wird sich niemand freiwillig einer künstlichen Befruchtung unterziehen, nur um das zu tun.
warum willst du denn jemandem verbieten, nur wegen der PID eine KB durchführen? schließlich ist es auch erlaubt, trotz bei fehlender medizinischer indikation einen kaiserschnitt zu machen. es gibt schönheitsoperationen, die medizinisch völlig sinnlos bzw. sogar riskant sind. so etwas ist für mich medizinisches selbstbestimmungsrecht. ich habe keine spätabtreibung hinter mir und kann schlichtweg nicht beurteilen, was es mir wert wäre, das risiko einer spätabtreibung, die gerade einem gewissenhaften menschen sicher nicht leicht fällt, zu verhindern.
Die andere Seite ist aber auch, dass viele Menschen keine Ahnung haben, was Reproduktionsmedizin bedeutet und dass Ärzte gern mal etwas empfehlen, womit sie gut verdienen können.
die gefahr schlechter und gewinnorientierter beratung ist für mich auch kein grund für ein verbot. mit der argumentation müsste man nach meinen eigenen erfahrungen zunächst mal die ja zugelassene fruchtwasseruntersuchung verbieten. hier gibt es nämlich wirklich grottige beratung mit weitreichenderen konsequenzen als dass leute sinnlos geld verprassen - ich möchte nicht wissen, wieviele schlecht informierte frauen durch ihren gynäkologen zu einer FU und ggf. einem abbruch genötigt werden.
in meinen augen ist es eben auch ein stück weit die pflicht jedes patienten, sich selbst zu informieren um geldschneiderei erkennen zu können.
Dazu kommt dann die nicht so 100%-ige Aussagefähigkeit, aber auch die Tatsache, dass es noch viele andere Krankheiten gäbe, auf die man auch noch untersuchen könnte. Und es ist bei Weitem nicht so, dass man das alles mit einem einzigen Test sehen könnte. Nein, auf fast jede Krankheit muss extra untersucht werden.
gegenfrage: wie sicher ist denn die aussagefähigkeit bzgl. der erbkrankheiten? ist die pid hier eigentlich 100% aussagefähig?
sicher muss man irgendwo einen schlusstrich ziehen, sonst sind die embryonen wahrscheinlich schon vertrocknet, ehe man fertig ist.

und soviel material ist ja zum untersuchen auch garnicht da. aber gerade weil alle schlusstriche willkürlich sind, sollte es keinen geben - zumindest was krankheiten anbelangt, ich meine jetzt keine in meinen augen luxusprobleme wie selektion nach geschlecht oder sowas.
Und extra ´ne PID für Down-Syndrom, wenn man eh schon IVF macht? Das wäre sicher etwas verhältnismäßiger, zumal bei einer über 40-jährigen, die die Wahrscheinlichkeit von 1:100 hat. Wenn sie es denn selber bezahlen wollte. ... Ich habe jetzt die PID Kosten nicht mehr so ganz im Kopf und sie schwanken ja auch, aber 2.000 € nur für diese Untersuchung halte ich für realistisch. Das heißt, es würde ein Aufwand von 200.000 € betrieben werden, um mal einen Embryo mit Trisomie 21 zu finden. DAS ist doch eh nur etwas für Superreiche.
1. wie kommst du denn auf die gesamtsumme von 200.000 € ?
2. ich weiss nicht, was eine FU kostet, die wird ja ab 35 oder bei jüngeren frauen aufgrund einer indikation auf krankenkasse abgerechnet. die PID ist, da seltener, sicher jetzt noch teurer, aber ich denke, da werden die kosten mit mehr erfahrung und technischen optimierungen zukünftig auch sinken.
3. nur für superreiche ist hier wie in anderen ländern so manches. aber ein verbot mit der argumentation, dass es sich viele finanziell nicht leisten können, wird es insgesamt verboten, halte ich für ungerechtfertigt - dann müsste man sehr viel verbieten
liebe grüße
mondschaf