Lieber Dr. Peet und alle anderen,
nach unserer vierten ICSI sind wir am Überlegen, ob und ggf. wie es weitergeht. Der Wunsch zum Weitermachen ist da, wir fragen uns leider nach dem Verlauf der letzten ICSI, ob das alles überhaupt noch einen Sinn hat. Der dritte Versuch war zunächst positiv, was uns viel Mut gegeben hat, aber nun?
Kurz zu uns:
Ich bin seit ein paar Monaten 40 und habe einen sehr niedrigen AMH-Wert (im April 2010 lag er bei 0,5, sieben Monate später bereits nur noch bei 0,27) und Hashimoto. So weit bekannt scheint sonst alles in Ordnung zu sein (regelmäßige Zyklen mit regelmäßigen Eisprüngen, keine Zysten, kein PCO, keine Endometriose, Eileiter sahen bei der Bauchspiegelung unauffällig aus).
Der Grund für die ICSIs liegt ursprünglich bei meinem Mann. Er hat zu wenig Spermien (im Schnitt zwischen 4 und 8 Millionen pro ml, es gab aber auch Ausreißer mit 1,7 und 26 Millionen) und rund 99% Kopfdefekte. Die Beweglichkeit ist je nach Spermiogramm leicht eingeschränkt bis völlig normal.
Unsere „ICSI-Karriere“:
1. ICSI Juli 2010
Antagonisten-Protokoll OHNE Pillenvorzyklus
7 Tage Stimulation mit 225 i.E. Gonal F, Eisprungunterdrückung mit Orgalutran
5 Follikel (+ laut US einige Kleine), 4 Eizellen, davon 3 reif, hiervon 2 befruchtet
PU+2 Transfer von 2 Vierzellern in B-Qualität
Ergebnis: Negativ (ich hatte allerdings direkt nach dem Transfer zwei Tage lang hohes Fieber und war fast die ganze WS krank. Keine Ahnung, ob das auch eine Auswirkung hatte.)
2. ICSI Januar 2011
Antagonisten-Protokoll MIT Pillenvorzyklus
10 Tage Stimulation mit 150 i.E. Pergoveris und 75 i.E. Gonal F, Eisprungunterdrückung mit Orgalutran
2 Follikel (+ laut US einige Kleine), 2 Eizellen, davon eine degeneriert und nicht für die ICSI geeignet. Die übrige Eizelle konnte befruchtet werden.
PU+2 Transfer von 1 Vierzeller in A-Qualität
Ergebnis: Negativ
3. ICSI März 2011
Langes Protokoll
Downregulation mit Enantone im Vorzyklus
11 Tage Stimulation mit 300 i.E. Merional
8-10 Follikel, 8 Eizellen, davon 7 reif, hiervon 3 befruchtet. Die übrigen 4 Eizellen waren laut Labor auffällig empfindlich, vertrugen das Einspritzen des Spermiums nicht und gingen im Anschluss daran kaputt.
PU+3 Transfer von 2 Vierzellern in B-Qualität und 1 Sechszeller in B-Qualität
Ergebnis: Positiv, allerdings war es ein Windei und ich wurde in der 8. SSW ausgeschabt.
4. ICSI Juli 2011
Langes Protokoll identisch zur 3. ICSI
Downregulation mit Enantone im Vorzyklus
12 Tage Stimulation mit 300 i.E. Merional
9-10 Follikel, 9 Eizellen, alle reif, hiervon 5 befruchtet (bei 3 davon war es am Tag nach der PU allerdings noch unklar, ob eine Befruchtung erfolgt ist.)
PU+3 Transfer von 2 Dreizellern in A-Qualität und 1 Fünfzeller in C-Qualität.
Die restlichen beiden Embryonen kamen nicht über das Zweizellerstadium hinaus und hatten C-Qualität.
Ergebnis: Negativ
Was meinen Sie? Erscheint ein weiterer Versuch aufgrund der anscheinend schlechten Eizell-/Embryonenqualität überhaupt noch sinnvoll?
Wenn ja, was für ein Protokoll oder zu was für Änderungen würden Sie uns raten? Beim Antagonisten-Protokoll reiften die Follikel anscheinend ziemlich ungleichmäßig (bei der Punktion waren zumindest jeweils noch eine handvoll kleiner Follikel vorhanden) und es konnten nur relativ wenige Eizellen gewonnen werden. Beim langen Protokoll kam zweimal eine für meinen niedrigen AMH-Wert wie ich finde erstaunliche Anzahl von Eizellen heraus, unter dem Strich konnten aber auch nicht viel mehr Embryonen gewonnen werden. Ich kann es natürlich nicht beurteilen, in wie weit das womöglich reiner Zufall war oder das Alter nun immer mehr durchschlägt.
Wenn, dann möchte ich aufgrund meines Alters schnellstmöglich mit dem nächsten Versuch starten. Würden Sie ggf. nach dem langen Protokoll einen Pausenzyklus für ausreichend halten, damit sich die Eierstöcke wieder erholen können?
Vielen Dank und herzliche Grüße
Jasha
Protokolländerung oder Aufgeben?
Moderator: Dr.Peet
Danke für die Beachtung
Hallo,
offenbar war das lange Protokoll bisher für Sie am Besten. Das könnten Sie nach einem Pausenzyklus sicher noch ein mal angehen!
Peet
offenbar war das lange Protokoll bisher für Sie am Besten. Das könnten Sie nach einem Pausenzyklus sicher noch ein mal angehen!
Peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
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