das scrollen ging so schnell, dass ich nicht gut mitlesen konnte und meine fragen sind nicht erschienen *beleidigteleberwurstjetztbin

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hier das chat-protokoll, seit ich drin bin, vielleicht war die kiwu-frage schon vorher!?
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ProfBreyer: Wenn man eine private Zusatzversicherung ohne Grenze nach oben kaufen möchte, wird die ungefähr so teuer sein, wie der Krankenkassenbeitrag. Also größenordnungsmäig
ProfBreyer: 200 Euro pro Monat.
less1: Vielen Dank, Herr Prof. Breyer für Ihre mutigen Argumente. Was bringt eine Krebsbehandlung bei Menschen über 70, die dann meist nur eine Lebensverlängerung von 1-2 Jahren bekommen. Sollten wir nicht offener vom Tod sprechen ?
ProfBreyer: Mit Ihrer zweiten Frage haben Sie Recht. Das Problem ist nur, dass man vor der Behandlung oft nicht weiß, dass es sich nur um 1-2 zusätzliche Jahre handelt.
schachfreund1: herr Prof. Breyer, bedeutet die Abkopplung der über 75-jährigen Menschen von der medizinischen Versorgung nicht die Vortufe zur Euthanasie?
ProfBreyer: Das ist sehr starker Tobak. Warum müssen es immer so starke Worte sein? Im übrigen geht es nicht um die Abkopplung von der medizinischen Versorgung,
ProfBreyer: sondern um besonders aufwändige Behandlungen. Wenn Sie gegen Altersgrenzen sind, machen Sie doch einen Vorschlag, wie man den Leistungskatalog
ProfBreyer: der GKV begrenzen kann, wenn uns die nächste Generation nur noch halb so viel finanziert, wie nötig wäre?!
christophurbanietz1: Herr Prof. Breyer, Ihre These wurde Anfang Juni in REPORT-Mainz objektiv dargestellt. Sie hatte folglich ausreichend Zeit hier gegebenfalls eine Gegendarstellung zur fordern. Warum ist dies nicht passiert und warum dieser doch niveaulose Angriff heut
ProfBreyer: Nein, die These wurde vollkommen verfälscht, weil behauptet wurde, ich hätte die heutigen alten Menschen gemeint, und genau das habe ich heute dementiert.
prof1: Sehr verehrte Kollege, ich glaube Sie kommen viel zu früh mit der Wahrheit, wir bereits bereits 2010 die Alterpyramide nicht mehr finanzieren können?
ProfBreyer: Ich verstehe die Frage nicht und bitte Sie um eine Neuformulierung.
Klinikarzt1: die im Jahre 2030 75 -jährigen sind heute 48, wie hoch schätzen sie die monatlichen Beiträge
ProfBreyer: Schauen Sie auf meine Antwort auf "Brudler1".
levi1: Herr Biedenkopf hat vor über 20 Jahren schon auf die Probleme der Rentenversicherung hin gewiesen. Das Gleiche gilt für unser Gesundheitssystem. Kann die Politik den wirklichen Problenen heute noch gerecht werden?
ProfBreyer: Die Gesundheit ist offensichtlich ein so sensibler Bereich, dass kein Politiker sich traut, die schweren Finanzierungsprobleme der Zukunft einzugestehen.
buwuu2: Wer soll die Leistungen privat bezahlen ???
ProfBreyer: Unsere mittlere Generation hat es eben versäumt, genügend Kinder zu bekommen. Jetzt bekommt sie die Quittung in Form hoher Kosten für die Eigenvorsorge für die medizinische Behandlung im Alter.
Flex1: Herr Breyer, für welche konkreten Leistungen müsste man denn eine Zusatzversicherung fürs Alter abschließen? Oder andersherum welche Leistungen stellen sie sich vor, die aus der gesetzlichen Versicherung herausfallen würden?
ProfBreyer: Man könnte besonders aufwendige Behandlungen - wie Organtransplantationen - in den privaten Versicherungsschutz überführen.
Ernst1: Glauben Sie nicht, dass die Rationierung schleichend einzug in die medizinische Versorgung alter Menschen gehalten hat? Die Empörung entsteht doch nur durch die Forderung nach allen bekannten Zugangsgrenzen.
ProfBreyer: Ja, da haben Sie völlig Recht.
Kerstin1: Ich bin in der glücklichen Lage, eine private Zusatzversorgung bezahlen zu können - allerdings hat die private Versicherung mein "Risiko" Asthma von vornherein ausgeschlossen. Wie soll ich mich im Alter privat absichern?
ProfBreyer: Gerade darum ist es wichtig, dass die Politiker den Leistungskatalog der GKV mehrere Jahrzehnte im Voraus festzurren, damit möglichst wenige Menschen bereits
ProfBreyer: durch ihre Vorerkrankungen benachteiligt sind.
Timo1: Wird uns eigenlich noch irgend jemand vor dem "gesundheitlichen Bankrott" reten können, die Politiker scheinen ja unfähig... ?
ProfBreyer: Wissenschaftler und Journalisten müssen eine öffentliche Debatte über dieses Thema so lange führen, bis die Politiker gezwungen sind zu antworten.
gbeisbaer1: theoretisch vielleicht nicht praktisch schon. So hart ist der Tobak auch nicht, wenn man bedenkt dass sie gerade an der Demontage des Sozialstaates mitwirken
ProfBreyer: Ich bin hier nur der Überbringer schlechter Nachrichten. Der Sozialstaat wird vollkommen ohne meine Mitwirkung zusammen brechen.
antje1: Hallo Herr Professor. Kann sich ein Patient, der heute einn höheren Beitrag leistet den sicher sein das er ab seinem 75. Lebensjahr auch gut versorgt wird?
ProfBreyer: Nein, da die Politiker den Leistungskatalog der GKV für den Zeitraum ab 2030 noch nicht definiert haben.
Karsten1: Wie hoch müsste der Krankenversicherungsbeitrag heute schon liegen, um damit tatsächlich (kapitalgedeckt) für den einzelnen Versicherten die Versorgung bis ans Lebensende garantieren zu können?
ProfBreyer: Der kapitalgedeckte Teil müsste für einen jungen Versicherten ungefähr halb so groß sein, wie der normale GKV-Beitrag. Je älter man ist, um so höher wäre er allerdings.
garten271: Herr Professor, ich bin 75 Jahre alt, Azahnreratz habe ich selbsdt bezahlt, weil Implantate; alle 2 Jahre gehe ich zu einem check und nehme keinerlei Medikamente. Was mache Sie mit mir, wenn ich mir Morgen den Oberschenkelhals breche?
ProfBreyer: Ich habe noch nie für eine Einschränkung medizinischer Leistungen für heute alte Menschen plädiert.
profipages4you1: Zynischerweise würden gerade klassische Familien mit Kindern und einem Alleinverdiener bei einer Zusatzversicherung alt aussehen, obwohl deren Kinder das System zukünftig tragen.Sehen Sie das auch so?
ProfBreyer: Ja, das sehe ich auch so. Deswegen muss die Unterstützung von Eltern mit Kindern (sprich das Kindergeld) verbessert werden.
ChrisK1: Prof. Breyer, müssen Ökonomen nicht in Zukunft vielmehr Einfluß auf die politische Diskussion nehmen, wenn es um die Verteilung knapper Ressourcen, wie hier in der Gesundheitspolitik geht?
ProfBreyer: Wem sagen Sie das!
Moderator: Wir kommen zur letzten Frage....
Reken111: Wie ist das nun mit der 2 Klassemmedizin?
ProfBreyer: Die Zweiklassenmedizin ist unvermeidbar, wir haben sie schon heute. Privatpatienten müssen nie unter Budgetierung und Rationierung leiden. Bei der Zweiklassenmedizin,
ProfBreyer: die ich vorschlage, hat jeder die Wahl, durch Konsumverzicht und einer Zusatzversicherung die bestmögliche Behandlung zu bekommen.
Moderator: Herzlichen Dank für das besonders große Interesse! Bis nächsten Sonntag...