Labor-Zusatzleistungen: wie z.B. IMSI, PICSI, Spindle-view,

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Moderator: sonjazeitler

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hebaaa
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Labor-Zusatzleistungen: wie z.B. IMSI, PICSI, Spindle-view,

Beitrag von hebaaa »

Hallo zusammen, hallo Frau Zeitler,

Bei Auffälligkeiten im Befruchtungsprofil (z.B. niedrige Befruchtungsrate), früherer fehlgeschlagener Implantation, pathologischer Qualität der Embryonen bzw. Verzögerung der Embryonenentwicklung, Auffälligkeiten im Hyluronan- Bindungsassay, Fehlgeburten usw. werden von manchen Labors noch weitere Zusatzleistungen angeboten, wie z.b.:

IMSI Die Behandlung entspricht dem Vorgehen bei ICSI, die Spermien werden jedoch durch aufwendige Spezialoptiken und digitale Bildverarbeitung im Vergleich zur herkömmlichen ICSI-Therapie "besser unter die Lupe genommen". Bei bis zu 6000-facher Vergrößerung kann die Morphologie der Spermien genauestens beurteilt und insbesondere eine Vakuolenbildung im Kopf der Samenzelle, die einen Hinweis auf DNA (Erbgut) – Schädigungen gibt, erkannt werden.

PICSI ist eine Zusatzleistung zur ICSI. Über eine Bindungs-Assay kann man reife von unreifen Spermien unterscheiden. Über das Anhaften von Spermien an Hyaluronan kann man reife Spermien isolieren und zur Injektion nützen. Zudem zeigen Studien, dass hyaluronanbindende Spermien eine höhere DNA-Integrität aufweisen.

HBA-Test Mit einem HBA-Test (Spermien- Hyaluronan- Bindungstest) kann man den Anteil der reifen (bindenden) Spermien im Ejakulat bestimmen. Diese Untersuchung kann vor die Durchführung der PICSI gestellt werden, um den Stellenwert der Maßnahme zu beurteilen. Bei eingeschränkter Bindungsfähigkeit ist eine PICSI zu empfehlen.

Spindle-view Spindeluntersuchung zur erweiterten Eizelldiagnostik ist ein Spezialmikroskop, das mit polarisiertem Licht arbeitet. Mit diesem optischen System kann die Teilungsspindel der Eizelle untersucht werden.

EmbryoGen ein besonderes (Nähr)Medium, das den cytokinen Wachstumsfactor GM-CSF enthält.
EmbryoGlue ist ein hyaluronsäurehaltiges Medium, dass die Einnistungswahrscheinlichkeit des Embryos erhöhen soll.

Granozytebehandlung Granocyte ist ein zugelassenes Medikament, das den Wachstumsfaktor G-CSF (Granulozytenkolonie stimulierender Faktor) enthält.

Assisted Hatching Eizellen (und Embryonen) sind von einer bindegewebsartigen Hülle, der Zona pellucida, umgeben. Um sich Einnisten zu können, muss der Embryo diese Hülle verlassen („schlüpfen“). Unter Assisted Hatching versteht man das Öffnen oder das Ausdünnen der Eihaut.

Es gibt natürlich noch mehr davon.... hier nur ein kleiner Auszug...

Was haltet Ihr davon? Wie ist Eure Erfahrung/Haltung? Sind diese Maßnahmen gar sinnvoll? Zu diesen Zusatzleistungen findet man leider weder signifikante noch unabhängige Studien. Meistens handelt es sich hierbei lediglich um etwas bessere Laborausrüstung (Geräte und Software).

Ich wäre Euch für Eure Rückmeldung/Meinung sehr dankbar.
Viele Grüße

hebaaa (die momentan etwas verzweifelt und angespannt ist)
Zuletzt geändert von hebaaa am 23 Aug 2012 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
PCO ohne IR, Genetik ok, SD (leichte Unterfunktion) eingestellt, Gerinnung mit Befund

1. ICSI 11.2011 mit Gonal150+Cetrotide; abgebrochen wegen Überstim.

2. ICSI 01.2012 mit Gonal100+Cetrotide+2xDecapeptyl; PU ohne Transfer wegen Überstim., ca. 20 EZ, 8 Eisbärchen konserviert

1. Kryo 04.2012 mit Gynokadin+Utrogest, BT am 7.5. negativ

Praxiswechsel, anschließende Diagnostik: GMS ohne Befund, BT am 5. ZT: Schilddrüsewerte & Prolaktin erhöht => ab jetzt L-Thyroxin 75; Gerinnung mit Befund (Faktor II, VII)

2. Kryo 07.2012 mit Progynova+Utrogest, Clexane 40, ASS 100; Abbruch => degenerierte Zellen

3. ICSI 08.2012 mit Gonal100/75+Orgalutran+Ovitrelle, Claxane 40, ASS 100; PU am 03.09. => 21 Follikel (17 reif, 11 befruchtet: 5 Eisbärchen, 6 weiterkultiviert); Trasfer am 08.09. => 2 Blastos, 2 werden konserviert; BT am 17.9. negativ

3. Kryo 09.2012 mit Progynova+Utrogest, Clexane 40, ASS 100, Decortin 10; Transfer am 08.10.; BT am 18.10.
Melusina
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Beitrag von Melusina »

Hallo hebaaa,

sehr interessant deine Zusammenstellung und Frage. Ich habe von den meisten Maßnahmen noch nichts gehört. Das einzige, was davon meine Praxis anbietet, ist Assisted Hatching.
Schade eigentlich, denn PICSI hört sich ja schon vielversprechend an, finde ich.

Zu Assisted Hatching weiß ich nur, dass es bei Kryokonservierten Embryonen was bringen kann, weil da die Zellhaut verdickt sein kann oder bei älteren Frauen.

Zu den anderen Maßnahmen wüßte ich auch gerne mehr.

LG
Melusina
hebaaa
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Beitrag von hebaaa »

Hallo Melusina,

vielen Dank für Deine Antwort.

Das Labor des Kiwu-Zentrums, in dem ich(wir) behandelt werde(n), bietet diese Leistungen auch nicht an. PICSI interessiert mich auch besonders. Der Biologe hat von PICSI noch nie was gehört. Darüber habe ich mich etwas gewundert, nunja... Wahrscheinlich sind sie so beschäftigt, dass sie kaum Zeit zum Lesen haben :D

AH wird m.W. fast von allen Zentren angeboten, vor allem für Frauen ab 38.

LG
hebaaa
PCO ohne IR, Genetik ok, SD (leichte Unterfunktion) eingestellt, Gerinnung mit Befund

1. ICSI 11.2011 mit Gonal150+Cetrotide; abgebrochen wegen Überstim.

2. ICSI 01.2012 mit Gonal100+Cetrotide+2xDecapeptyl; PU ohne Transfer wegen Überstim., ca. 20 EZ, 8 Eisbärchen konserviert

1. Kryo 04.2012 mit Gynokadin+Utrogest, BT am 7.5. negativ

Praxiswechsel, anschließende Diagnostik: GMS ohne Befund, BT am 5. ZT: Schilddrüsewerte & Prolaktin erhöht => ab jetzt L-Thyroxin 75; Gerinnung mit Befund (Faktor II, VII)

2. Kryo 07.2012 mit Progynova+Utrogest, Clexane 40, ASS 100; Abbruch => degenerierte Zellen

3. ICSI 08.2012 mit Gonal100/75+Orgalutran+Ovitrelle, Claxane 40, ASS 100; PU am 03.09. => 21 Follikel (17 reif, 11 befruchtet: 5 Eisbärchen, 6 weiterkultiviert); Trasfer am 08.09. => 2 Blastos, 2 werden konserviert; BT am 17.9. negativ

3. Kryo 09.2012 mit Progynova+Utrogest, Clexane 40, ASS 100, Decortin 10; Transfer am 08.10.; BT am 18.10.
sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

die aufgeführten Zusatzmethoden werden in Deutschland nicht routinemäßig eingesetzt, sondern werden als Zusatzmaßnahmen angesehen. Nach mehreren Fehlversuchen (d.h. nach 3 bis 5 Transferen ohne positiven Test) kann das Team aus Paar, Arzt und Biologe an Hand der vorausgegangenen Zyklen klären, ob eine der Zusatzmethoden zur Optimierung der Schwangerschaftsrate beitragen könnte.
Es läßt sich nicht allgemein in Prozentzahlen sagen, wieviel Verbesserung die einzelne Methode bringen kann. Jedes Paar sollte individuell durch die Erfahrung des KiWu-Teams unterstützt werden, um zu entscheiden ob Zusatzmaßnahmen sinnvoll sind oder ev. keinen Vorteil ergeben.

Gruß
Sonja Zeitler
hebaaa
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Danke!

Beitrag von hebaaa »

Vielen Dank an alle!
LG
PCO ohne IR, Genetik ok, SD (leichte Unterfunktion) eingestellt, Gerinnung mit Befund

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2. ICSI 01.2012 mit Gonal100+Cetrotide+2xDecapeptyl; PU ohne Transfer wegen Überstim., ca. 20 EZ, 8 Eisbärchen konserviert

1. Kryo 04.2012 mit Gynokadin+Utrogest, BT am 7.5. negativ

Praxiswechsel, anschließende Diagnostik: GMS ohne Befund, BT am 5. ZT: Schilddrüsewerte & Prolaktin erhöht => ab jetzt L-Thyroxin 75; Gerinnung mit Befund (Faktor II, VII)

2. Kryo 07.2012 mit Progynova+Utrogest, Clexane 40, ASS 100; Abbruch => degenerierte Zellen

3. ICSI 08.2012 mit Gonal100/75+Orgalutran+Ovitrelle, Claxane 40, ASS 100; PU am 03.09. => 21 Follikel (17 reif, 11 befruchtet: 5 Eisbärchen, 6 weiterkultiviert); Trasfer am 08.09. => 2 Blastos, 2 werden konserviert; BT am 17.9. negativ

3. Kryo 09.2012 mit Progynova+Utrogest, Clexane 40, ASS 100, Decortin 10; Transfer am 08.10.; BT am 18.10.
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