Preisverhandlungen ICSI

Rechtsanwalt Philipp-Alexander Wagner beantwortet hier Fragen rund ums Medizinrecht.

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Wer hat Ideen einer möglichen Nachfolge?

Moderator: RA Wagner

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gerbera1
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Preisverhandlungen ICSI

Beitrag von gerbera1 »

Ich wurde letztes Jahr nach einem Kryo-Transfer schwanger und hatte eine FG in der 9. SSW. Es stellte sich danach heraus, dass ich in einer starken Schilddrüsen-Überfunktion war und dass das vermutlich der Grund für die FG war. Der Transfer hätte unter diesen Bedingungen nicht stattfinden dürfen, aber die Kiwu hatte es versäumt, die SD-Werte zu kontrollieren und ältere Werte kritisch zu hinterfragen.

In diesem Jahr wollten wir nun eine neue ICSI starten und haben das Problem mit der SD mit unserem Arzt besprochen. Wir haben ihn ganz konkret darauf angesprochen, wie er uns finanziell entgegenkommen kann, da die FG ja hätte vermieden werden können und wir keine weitere ICSI benötigt hätten.
Er reagierte sehr verständnisvoll und einsichtig. Wir einigten uns mit ihm darauf, dass wir für den neuen Behandlungszyklus einen Pauschalpreis von 2000 Euro (außer Medikamente und Narkose) bezahlen. Er meinte, die Praxis würde die Rechnungen ganz normal wie immer stellen, aber wir sollen halt dann nur bis 2000 Euro bezahlen.

Die ICSI ist gelaufen, sie war sogar erfolgreich. smile

Die erste Rechnung für die Ultraschall- und Blutuntersuchungen während der Stimulation ist eingetroffen (600 Euro), die restlichen noch nicht.
Jetzt habe ich heute im Sekretariat der Klinik angerufen, um nachzufragen, wie wir das mit der Überweisung machen sollen und ob wir zuerst alle Rechnungen abwarten sollen. Die Dame reagierte etwas seltsam (unsicher), hat mich dann kurz in die Warteschleife gehängt und meinte dann, ich sollte nächste Woche noch einmal anrufen, wenn die Geschäftsführerin (das ist die Ehefrau unseres Arztes) wieder da ist.
Ich bin nun verunsichert und habe Angst, dass unsere Absprache mit dem Arzt nicht durchführbar ist. Seine Ehefrau kann da ziemlich uneinsichtig sein und ich befürchte, dass sie mir nächste Woche weismachen möchte, dass das alles überhaupt nicht möglich ist und dass wir doch alles zahlen müssen.

Nun zu meinen Fragen:
Ist die Absprache, die wir mit unserem Arzt getroffen haben, realistisch? Er ist ja immerhin kein Rechnungswesenspezialist. Geht es tatsächlich, dass die Praxis uns alle Rechnungen ganz normal stellt und wir sie nicht komplett, sondern nur 2000 Euro bezahlen?
Wie könnte ich der Geschäftsführerin gegenüber argumentieren?

Entschuldigung, dass ich jetzt so einen langen Roman geschrieben habe, aber ich wollte meine Sorgen verständlich darstellen.
Danke!!!
maria2
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Beitrag von maria2 »

Kannst du nicht deinen Arzt anrufen und ihn darauf ansprechen? Er hat das ja sicherlich in deiner Akte notiert oder erinnert sich nach einem Gespräch sicherlich an eure Abmachung.
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gerbera1
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Beitrag von gerbera1 »

Ja, der erinnert sich sicherlich daran, weil wir bei zwei Terminen davon gesprochen haben und er auch was in meiner Akte am PC notiert hat. Das befürchte ich auch gar nicht, sondern eben seine Frau, die die Rechnungsstelle leitet und ziemlich unangenehm sein kann. Sie wird mir sicher alles mögliche weismachen wollen, warum das so nicht möglich ist. Und dafür bräuchte ich gute Argumente... Im Notfall werde ich natürlich schon den Arzt hinzuziehen und hoffen, dass er zu seinem Wort steht.
maria2
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Beitrag von maria2 »

Du kannst ja schauen, was sie sagt und wenn sie dir blöd kommt, dann wuerde ich ihren Mann einschalten und dann soll er sich doch mit ihr rumschlagen, besonders da du weißt, das er es im pc eingetragen hat. :P
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gerbera1
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Beitrag von gerbera1 »

Ja, das wäre jetzt im Moment auch mein Plan. Aber Dinge lassen sich halt sehr leicht aus dem PC wieder löschen...
Ach Mann, ich sollte aufhören, mir schon vorher tausend Szenarien auszumalen. Vielleicht klärt sich alles ganz einfach. *hoff*
maria2
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Beitrag von maria2 »

Wenn dir das vorher so Unbehagen macht, würde ich den DOC schon vorher informieren und dann wird er sich ja dazu Äußern und du kannst mir ruhigen gewissen weiter auf die Rechnungen warten.
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RA Wagner
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Abrechnung ICSI

Beitrag von RA Wagner »

Hallo gerbera1,

vorab herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft.

Unterstellt der Arzt durfte diese Zusage machen, dann wäre die Klinik an die Absprache gebunden. Ich würde Ihnen empfehlen, ein direktes Gespräch mit der Geschäftsführerin der Klinik zu suchen. Sie sollten sich auf die bestehende Absprache mit dem Arzt beziehen und bitten, dass nur Rechnungen bis zur Höhe von € 2.000,00 auch erstellt werden.

Nachteilig ist für Sie nämlich, dass wenn Sie Rechnungen über den vorgenannten Gesamtbetrag erhalten Sie nicht wissen, ob sich die Klinik an die Absprache hält. Die Klinik müsste dann den übersteigenden Rechnungsbetrag aus ihrer Buchhaltung wieder ausbuchen. Dieser Aufwand für die Klinik könnte gleich vermieden werden, wenn Sie nur Rechnungen bis zum abgesprochenen Betrag erhalten.

Mit diesem „Aufhänger“ ist Ihr Anruf bei der Geschäftsführerin somit noch ein Gefallen, da Sie Aufwand (Ausbuchen der Rechnungen) für die Klinik vermeiden wollen. Gleichzeitig werden Sie erfahren, ob der Arzt die Absprache an seine Ehefrau weitergegeben hat.

Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Ihr RA Wagner
Die erteilte Auskunft kann eine Rechtsberatung unter Prüfung der Sach- und Rechtslage nicht ersetzen. Es handelt sich somit nur um eine vorläufige erste Einschätzung. Für eine verbindliche Rechtsauskunft fragen Sie bitte hierzu einen Rechtsanwalt Ihrer Wahl. Aktuelle Meldungen und Urteile (News) zum Kinderwunschrecht sowie zu meiner Person unter www.ra-kinderwunschrecht.de
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