Protokollfrage: Langes vs. Antagonisten

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

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Berlinerin
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Protokollfrage: Langes vs. Antagonisten

Beitrag von Berlinerin »

Hallo,

kurz zu unserer Ausgangslage:
Sie: gut eingestellte Schilddrüsenunterfunktion, Myom welches keine Probleme macht
Er: OAT3

Daher wurde uns zur ICSI geraten.
1. ICSI langes Protokoll, 9 Eizellen wurden befruchtet, nur 2 haben sich weiterentwickelt. HCG zu niedrig, FG 6. Woche
2. ICSI langes Protokoll, 6 Eizellen haben sich weiterentwickelt, 2 eingesetzt und 4 eingefroren, schwanger und Geburt

Nun kommt der Wunsch nach einem Geschwisterkind auf, von den 4 Eisbären hat leider nur 1 das Auftauen überlebt und die Kryo war negativ. Also wieder mit dem Gedanken an weitere ICSIs anfreunden oder den Kinderwunsch aufgeben.

Ich habe mich im Internet durch verschiedene Seiten gelesen und bin dabei über das Antagonistenprotokoll gestolpert. Dort steht, dass es bei PCO oder low-responder verwendet wird. Das bin ich nicht soweit ich weiß. Die Down-Regulierung mit Synarela hat mir bei den ICSIs immer stark zu schaffen gemacht was die Nebenwirkungen angeht. Würde bei unserer Ausgangslage theoretisch auch das Antagonistenprotokoll infrage kommen?

Wie sieht es mit den Kosten bei den Protokollen aus, unterscheiden sie sich stark? (Wir sind Selbstzahler aufgrund ungünstiger Konstellation der Krankenkassen)

Unterscheiden sich die Erfolgschancen deutlich voneinander?


Mir ist klar, dass ich die Entscheidung letztendlich mit meinem Arzt besprechen muss. Aber bis ich da jemanden erreiche dauert es noch.

Viele Grüße und einen guten Rutsch
Berlinerin
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Kakoli
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Beitrag von Kakoli »

hi, bin zwar nicht der repromediziner, aber hatte jetzt nach zweimaligem antagonistenprotokoll das lange und damit hat es geklappt. es waren deutlich weniger eizellen als sonst, dafür hat sich aber zur abwechslung aber mal eine oder hoffentlich 2 eingenistet. preislich hat sich da nicht so viel getan (sind auch zu 80 % selbstzahler wegen gemischter lassen) eigentlich werden nur die cetrotide oder orgatutran (beim antagonisten-protokoll) gegen synarela oder ähnliches ausgetauscht. synarela kostet 220,- cetrotide um die 200,- (mein rat: hier mal im mediforum gucken). ich bin 38 und ich hatte das gefühl, obwohl bei mir absolut nichts festgestellt werden konnte (bei uns liegt es ausschließlich an ihm) dass mir das antagonstenprotokoll besser bekommen ist, weil ich z. B leere Follikel hatte und auch nur 7 eizellen statt 10 oder 11. vielleicht auch nur ein zufall, aber ich könnte mir vorstellen, dass die mir downregulierung auch etwas zugesetzt hat und mein körper das mildere protokoll besser vertragen hat. also ich habe weder pco, noch bin ich low responder. die mildere stimulation soll ja generell ganz gut sein, wenn nichts vorliegt. das protokoll gewechselt habe ich eigentlich nur, weil mein arzt angst hatte, dass ich vielleicht nicht so gut reagiere 83. icsis innerhalb von 8 Monaten)

Viel erfolg!
Ich '74
Er ' 77
Kinderwunsch seit Oktober 2011
da ein Spermiogramm im Januar 2012 deutlich macht, dass es auf natürlichem Wege nicht klappen wird...
04/12 1. Icsi 10 EZ, 8 befr., 3 Kryos, 2 Blastos negativ
05/12 1. Kryo, nur eine überlebt das Auftauen, 8- Zeller an Tag 3 negativ
07/12 2. Icsi 11 EZ, alle befr. 4 Kryos, 3 Blastos negativ
10/12 2. Kryo 2 8-Zeller und ein 6- Zeller negativ
11/12 3. Icsi 7 EZ, 7 befruchtet, nach PKD nur noch 3 übrig, TF 08.12, Blutungen am 19.12, daher vorgezogener Bluttest an TF + 11-HCG 15, Bluttest am 21.12.-HCG 69, Bluttest am 27.12 HCG 480

ER IST DA!
Cassian kommt am 24.08.2013 gesund und munter zur Welt!

Wir wollen ein Geschwisterchen!

03/14 1. (4.) Icsi 9 Eizellen, 8 befruchtet, nach PKD: 5 auffällig, 1 (eingeschränkt) ok, 2 nicht beurteilter negativ
05/14 2. (5) Icsi 8 eizellen, 7 befruchtet, nach pkd 3 eingeschränkt ok negativ
07/14 3. (6.) Icsi Start-hoffentlich wird es die letzte!!!! 14 Eizellen, 11 befruchtet jetzt: embryoscope UND pkd
Horror-nachricht 10 von 11 Eizellen auffällig, nur eine ok-transfer am 28.07. von einem 8-zeller NEGATIV!!!

Jetzt Plan B : EZP bei reprofit in Brünn
Transfer: 25.11.2014 von 2 hb/1 Blastos
Urintest am 6.12. positiv
BT 08.12.2014 HCG 1358, BT 10.12.2014 HCG 2600

Maxim wird am 18.08.2015 geboren!Alles ist gut!

Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Registriert: 11 Dez 2001 01:00

Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
es besteht meines Erachtens kein Grund, bei einer Patientin mit bisher unkomplizierten (und erfolgreichen) Behandlungen, als naechstes NICHT das Antagonistenprotokoll anzuwenden. Dies umsomehr, wenn Sie im Long Protokoll ueber Nebenwirkungen klagte. Fragen Sie Ihren Artzt dazu!
Peet
Disclaimer:
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Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
Berlinerin
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Beitrag von Berlinerin »

@Dr. Peet: Vielen Dank für Ihre Antwort. Das macht mir Hoffnung, dass ich vielleicht ohne Synarela durch die nächsten KiWu-Zyklen komme (man weiß ja leider vorher nie, wie viele man seinem Körper antun muss).
Ich habe in zwei Wochen einen Termin bekommen und werde dort auf jeden Fall nachfragen, ob ich das Antagonistenprotokoll nehmen kann.

@Kakoli: Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit mir geteilt hast. Ich hibbel nun dem nächsten Termin in der Kiwu entgegen.
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