Fragen ICI

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Moderator: sonjazeitler

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Christinchen
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Registriert: 06 Jan 2010 12:56

Fragen ICI

Beitrag von Christinchen »

Wir haben aufgrund einer sehr schweren Herzfehler - unseren Sohn in der 26. SS verloren - es war eine EZS die Spenderin hat keine solchen Erkrankungen in der Familie und von seiten meines Mannes gibt es auch kein erhöhtes Risiko. Jetzt wurde wir von unserem Gyn darauf aufmerksam gemacht, dass diese Erkrankung wahrscheinlich aufgrund der ICI entstanden ist... Wir haben noch 3 Blastos kryokonserviert - tragen die dann das gleiche Risiko? Liegt es an der Methode - oder kann auch dem Embryologen ein "Missgeschick" unterlaufen sein?

Vielen herzlichen Dank für die Antwort und alles Gute im Neuen Jahr

Christinchen
sonjazeitler
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Registriert: 01 Mai 2012 15:55

Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

auf dem IVF-Gruppen-Treffen im Dezember 12 in Köln wurden die neuesten Zahlen zu Fehlbildungsraten nach KiWu-Behandlung vorgestellt. Es wurde festgestellt, dass es eine 1,3 fache Erhöhung großer Fehlbildungen sowohl nach ICSI als auch nach IVF gibt. Bei subfertilen Paaren, die spontan schwanger werden, wird diese Fehlbildungsrate ebenfalls beschrieben. Einiges weist darauf hin, dass der genetische Hintergrund der Eltern, nicht der Weg des Spermiums (GV, IVF, ICSI) in die EZ, Ursache für diese Erhöhung ist.
Wie sehr das Risiko einer Fehlbildung für eine nächste SS (aus Ihren verbliebenen BC) durch die vorrausgegangene SS mit schwerem Herzfehler erhöht ist, kann Ihnen ev. ein Genetiker erklären und Ihnen Fragen bzgl. der Wahrscheinlichkeiten beantworten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute
Gruß
Sonja Zeitler



Seit Einführung der künstlichen Befruchtung (insbesondere der ICSI-Methode 1992) wird die Frage nach Sicherheit im Hinblick auf die Gesundheit der geborenen Kinder gestellt. Im Mai 2012 wurde die bisher größte dazu durchgeführte Studie aus Australien veröffentlicht und diese bestätigt größtenteils die Ergebnisse der anderen bereits vorliegenden Studien. Es zeigte sich eine leicht erhöhte Fehlbildungsrate von Kindern nach Maßnahmen der künstlichen Befruchtung. Diese lassen sich jedoch am ehesten auf die individuellen Faktoren des Paares zurückführen und werden nicht durch die reproduktionsmedizinische Behandlung per se verursacht. Die große Mehrheit der Geburten nach künstlicher Befruchtung weist keine Fehlbildungen auf, jedoch ist für jedes Paar eine gute Beratung und individuelle Risikoabwägung zu wünschen.
Quelle: Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin zum Bericht der australischen Arbeitsgruppe im Mai 2012, gelesen in Gyne 06/2012, 33. Jahrgang, S. 15 ff
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