IVF und Fragen

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

klein-putz-Kooperationspartner

Moderator: sonjazeitler

Antworten
lillie09
Rang1
Rang1
Beiträge: 304
Registriert: 19 Jun 2012 13:58

IVF und Fragen

Beitrag von lillie09 »

Liebe Biologinnen und Forumsteilnehmer,

ich (40) und mein Freund basteln seit 2 Jahren an unserem KIWU. Letztes Jahr im März hatte ich eine BS bei der festgestellt wurde, dass ich nur einen freien EL besitze. Das SG meines Freundes ist leicht eingeschränkt in der Beweglichkeit (30% A+B Spermien).
Nach der Bauchspiegelung wurde ich 2 mal schwanger. Direkt im 1. Zyklus nach der BS und dann - nach der 1. FG im übernächsten Zyklus. Was wieder in einer FG endete. Jedesmal in der 6. Woche - der HCG wurde gemessen - war immer relativ niedrig (ES+18 lag er ca bei 240) und ist dann wieder gesunken.
Wir hatten seither GVNP - es trat keine SS mehr ein. Nun sind wir in der ersten IVF. Letzte Woche hatte ich PU. Es konnten 9 EZ punktiert werden, 7 haben sich befruchtet - allerdings 3 davon mit 3 Vorkernen. An PU+3 habe ich dann einen 8 und einen 9 Zeller transferiert bekommen.

Meine Fragen sind folgende:

Warum wurde ich direkt nach der BS zwei mal schwanger? Kann es einen Zusammenhang geben? Es wurde nichts gemacht - lediglich geschaut ob die EL frei sind. Es gab keine Verwachsungen in der GB.

Außerdem würde ich gerne wissen, ob ein 9 Zeller bessere Chancen hat als ein 8 Zeller? Oder ist es eher negativ, dass es eine ungerade Zellanzahl ist?

Kann ich irgendetwas tun, (falls es weitere Versuche geben wird) um meine EZ zu verbessern, dass es keine Befruchtungen mehr mit 3 Vorkernen geben wird?

Ich habe übrigens bereits zwei Kinder, 14 und 18 Jahre alt - aus meiner früheren Beziehung.

Gibt es weitere Untersuchungen, die wir durchführen sollten, falls der Versuch negativ ausgeht? Erkennt der Biologe an PU+3 ob die Embryonen ok sind - d.h. was kann er sehen außer ob eine regelgerechte Teilung stattgefunden hat?

Danke im Voraus für Antworten...

Grüße

Lillie
sonjazeitler
Rang1
Rang1
Beiträge: 916
Registriert: 01 Mai 2012 15:55

Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

in manchen IVF-Fällen beobachtet man eine erhöhte 3 Vorkerne-Rate, die entweder durch das Eindringen von 2 Spermien in die EZ verursacht wird oder auf Grund einer Chromosomenfehlverteilung in der EZ entsteht. Im ersten Fall kann eine ICSI eventuell die Rate für regulär befruchtete EZ erhöhen, da jeweils nur 1 Spermium injiziert wird. Im zweiten Fall wiederholt sich das Ergebnis möglicherweise und spiegelt die Qualität der EZ wieder.

Um die Entwicklungsfähigkeit der Embryonen im Labor einschätzen zu können, können die Embryonen bis zum 5.Tag nach Punktion kultiviert werden. Der Verlauf der Zellteilung zeigt dann sehr deutlich, ob die Entwicklung zeitgerecht ist und ein Potential für die Weiterentwicklung besteht.
Embryonen im 8- und 9-Zellstadium am Tag 3 gelten als zeitgerecht. Für die Qualität eines Embryos spielt neben der Anzahl an Zellen, auch der Fragmentierungsgrad, die Gleichmäßigkeit und Symmetrie der Zellen, die Beschaffenheit des Zytoplasmas und einige andere Faktoren eine Rolle.
Eine Untersuchung des Chromosomenstatus der EZ mittels PKD am Tag der Befruchtung ermöglicht dass für den Transfer nur Embryonen eingesetzt werden, bei denen ein normaler Chromosomensatz vorliegt. Eine Beratung bei einem Genetiker kann klären, ob wegen eines erhöhten Risikos für eine Chromosomenfehlverteilung eine PKD empfehlenswert ist.

Ich wünsche Ihnen ein glückliches Ergebnis für Ihren IVF-Versuch.
Gruß
Sonja Zeitler
Antworten

Zurück zu „Fragen an die Biologin“