Endometriumsreizung und Prednisolon

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Moderator: Dr.Peet

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washoe
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Endometriumsreizung und Prednisolon

Beitrag von washoe »

Lieber Herr Peet,

nach 3 Jahren Kinderwunsch, keiner natürlichen Schwangerschaft, 3 IUIs, 2 Kryos, 4 IVFs und zwei (leider erfolglosen) Schwangerschaften 03/2012 und 03/2013 erfolgte am Dienstag letzer Woche im Vorzyklus zur ICSI eine Endometriumsreizung an Zyklustag 14, um die Implantationsrate zu verbessern. Bis auf Hashimoto liegt keine Erkrankung vor, die gescheiterten Schwangerschaften waren in einem massiven Bauchwanddefekt sowie einer Blasenmole begründet (daher nun auch die ICSI statt IVF).
Durch Fr. Dr. Reichel-Fentz wurde mir nach der ausführlichen Blutuntersuchung (kein Ergebnis außer Hashimoto) vor Beginn der ersten IVF die Einnahme von Prednisolon empfohlen (7,5mg im Vorzyklus, 10mg ab Stimulationsstart, 15mg ab Transfer), dieses Schema habe ich in allen IVFs und Kryos angewendet und hatte (immerhin) bei 2 von 6 Malen Erfolg.
Meine Gynäkologin in der Kinderwunschambulanz rät mir eher ab vom Prednisolon wg der unzureichenden Studienlage.

Was meinen Sie zum Thema Kortison bzw wie handhaben Sie das in Ihrer Praxis? Könnten mglw. auch 5mg Predni ausreichend sein, um einen immunsuppressiven Effekt zu erzielen?

Und ist die antiinflammatorische Wirkung des Kortison nicht kontraproduktiv nach Endometriumsreizung, deren Erfolg ja, so wie ich es verstanden habe, auf Entzündungsprozessen beruht??

Und noch eine Frage am Rande: ich reagiere bei demselben Protokoll (immer Antagonistenprotokoll mit Menogon 4 Amp wg niedrigem AMH-Wert, beim letzten Mal Gonal F) sehr unterschiedlich, von 9 Follikeln bis 2 war schon alles drin. Woran könnte das liegen?? Bisher habe ich nur gehört, daß das halt vorkommen kann. Finde ich trotzdem komisch.

Ich danke Ihnen sehr für Ihre Rückmeldung!!!
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
die „allgemeine Studienlage“ zeigt zwar keinen Nutzen der allgemeinen Anwendung von Prednisolon, unter bestimmten Bedingungen zB. Bei Hashimoto und anderen (eher unklren) Autoimmunprozessen, scheint dennoch ein gewisser positiver Effekt vorzuliegen.
Daher verordnen wir unseren Pat. Dann auch Prednisolon- üblicherweise in einer Dosis, wie sie auch Fr.Dr. RF empfiehlt.
Auf Rückfrage bei Fr. Dr. RF. Genau zu diesem Thema konnte Sie mir keinen plausiblen Grund geben die Endometriumreizung und nachfolgende Prednisolonth. NICHT zu kombinieren.
Warum die Endometriumreizung wirkt ist nebenher noch nicht wirklich klar. Wir schwören weiter darauf.
2.Frage: Erwarten Sie doch nicht, daß Ihre Eierstöcke immer die gleiche Anzahl Follikel pro Zyklus bereitstellen! Schwankungen sind normal-besonders bei niedrigen AMH. Geben Sie Ihren Ovarien eine Siesta!
Peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
washoe
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Beitrag von washoe »

Herzlichen Dank für Ihre Antwort!! Und würden Sie sagen, daß ZT. 14 in Ordnung ist oder machen Sie das später bzw ist der Tag egal? Ich hatte auch mal was vom ZT. 20 gelesen.

Vielen Dank nochmal!!!!
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo, ca 1 Woche vor der vermuteten Regel soll optimal sein!
Peet
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