Spermauntersuchung „Fish“ oder „MAC“

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

klein-putz-Kooperationspartner

Moderator: sonjazeitler

Antworten
cookie3
Rang1
Rang1
Beiträge: 357
Registriert: 21 Okt 2012 16:37

Spermauntersuchung „Fish“ oder „MAC“

Beitrag von cookie3 »

Hallo Frau Zeitler,

wir (ich 42, er 37) versuchen seit 2009 schwanger zu werden. Vor 3 erfolglosen ICSIs hatte ich eine FG mit Ausschabung in der 10. SW und einige Frühabgänge. Bei der 1. EZS hatte ich einen HCG von 3,2, also negativ. Bei der 2. EZS ein Windei. Grund hierfür eine Chromosomenanomalie.

Vor unserer nächsten Eizellspende wurde uns von der Klinik empfohlen, entweder eine Fish-Untersuchung oder MAC-Untersuchung der Spermien vornehmen zu lassen. Was wird dabei untersucht? Sind diese Untersuchungen überhaupt sinnvoll?
Es wäre schön, wenn Sie uns weiterhelfen könnten.

Gruß
cookie
sonjazeitler
Rang1
Rang1
Beiträge: 916
Registriert: 01 Mai 2012 15:55

Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

um den Anteil geschädigter Spermien (bzgl. Chromosomenverteilung oder Grad der DNA-Fragmentierung) im Ejakulat zu bestimmen, gibt es verschiedene Test.
Die Schädigung der Spermien kann sowohl auf interne Faktoren, als auch auf externe Faktoren (Tabakkonsum, Stress, Fieber, Varikozele usw.) zurückzuführen sein.


Der FISH-Test zeigt auf, wie hoch der Anteil Spermien mit einer Chromosomenanomalie ist.

Der Halo-Test oder der Tunel-Assay misst den Grad der Fragmentierung der Spermien-DNA.
Je höher der Grad der Fragmentierung, desto höher ist die Schädigung der Spermien.

In Deutschland wird meist das sog. PICSI-Verfahren eingesetzt. Bei dieser Methode der Spermienselektion wird Hyaluronsäure genutzt, um unreife von reifen Spermien zu selektieren und damit eine höhere Spermienqualität für die ICSI zu erreichen.

Die MACS-Technik (Magnetic Activated Cell Sorting) ermöglicht die immunomagnetische Sortierung der gesunden Spermien, die für die Befruchtung geeignet sind, von den Apoptotischen, die weniger Überlebenschancen haben (beschädigte Spermien werden zurückgehalten).

Diese Tests werden meist in Fällen mit sehr stark eingeschränkten Spermiogrammwerten und wiederholten SS-Verlusten eingesetzt.
Wenn festgestellt wird, dass der Prozentsatz der beschädigten Spermien ist sehr hoch, können Techniken wie PICSI, IMSI, MACS die Auswahl der Spermien für die Mikroinjektion optimieren und somit die Wahrscheinlichkeit für Embryonen mit höheren Entwicklungschancen erhöhen.

Alles Gute

Sonja Zeitler
cookie3
Rang1
Rang1
Beiträge: 357
Registriert: 21 Okt 2012 16:37

Beitrag von cookie3 »

Hallo Frau Zeitler,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Das hilft uns doch schon weiter.

Gruß
cookie
Antworten

Zurück zu „Fragen an die Biologin“