42 Jahre - ICSI erfolgversprechend....?

[kiwuline]

Hallo,
ich habe meine Frage gerade schon in einer anderen Rubrik gepostet und bin mir nicht sicher, ob sie hier nicht besser geparkt wäre.
Also:
Mit meinen 42 Jahren habe ich leider noch keine Kinder und einen Partner, wo nur durch eine TESE vermutlich sehr schlechte Spermien gewonnen werden können (Termin steht noch aus). Leider ist es für uns kaum erschwinglich und zeitlich auch in meinem Alter knapp, mehrer Versuche anzustreben. Möchte aber auch nicht unversucht kinderlos bleiben und denke daher darüber nach, was für uns noch Sinn hätte. Lt. Arzt käme nur eine ICSI in Frage - oder eine Eizellspende... Eizellspende hört sich auf den ersten Blick hoffnungsvoller an, ist aber auch für mich irgendwie etwas "merkwürdig" in der Vorstellung. Darum denke ich über einen ICSI-Versuch mit meinen eigenen Eizellen nach. Leider lese ich bei anderen Frauen bzw. Paaren immer nur von zahlreichen negativen Versuchen... und meine Hoffnung schwindet. Da wir die Kosten ja komplett allein tragen müßten, müßte es im Grunde beim ersten Versuch klappen... Gibt es vielleicht auch Erfahrungen, die Ihr mir weitergeben könnt, wo es beim 1. ICSI -Versuch geklappt hat? Ich brauche ein bisschen Hoffnung...

Kiwuline

[bani1976]

Hallöchen Kiwuline,
also ich war viel jünger als du, als wir die Diagnose bekamen, dass wir TESE und dann ICSI machen sollten. Wir haben sofort mit HI begonnen, also Inseminationen mit Spendersamen. Später haben wir dann doch Tese und Icsi versucht, erfolglos und auch die spätere HICSI war nicht erfolgreich. Wir wechselten aus körperlichen, nervlichen und finanziellen Gründen wieder zur HI. Aber ich muss leider sagen, dass bei uns diese praxis-/klinikgeführten Versuche alle negativ waren, es waren so 12 oder 13. Später haben uns privat einen Spender gesucht und konnten pro Zyklus mehrere Inseminationen machen. Bis wir den richtigen Dreh raus hatten, hat es auch einige Monate gedauert, aber wir waren erfolgreich. Junior ist jetzt schon 4 1/2 Jahre und wir dachten probieren wir es nochmal und prompt klappte der erste Versuch, auch wieder mehrere Inseminationen pro Zyklus und Junior 2 ist jetzt schon 3. Nun arbeiten wir an Nr. 3 und hoffen, dass wir jetzt bald erfolgreich sein werden.

Wir haben 10 Jahre für unser erstes Kind gebraucht. Das ist natürlich ein extremes Beispiel von der Zeit her, aber ich wollte dir nur nahe bringen, dass du vielleicht den Weg über TESE sparst, wenn die Ausbeute gering/schlecht sein wird. Gerade vor dem Hintergrund deines Alters wäre eine Alternative die HI, die auch kostengünstiger ist. Zu privaten Spende könnte ich dir auch mehr erzählen, wenn du das möchtest.

Alles Gute - Die Bani1976

[fusselmaus]

Liebe Kiwuline

ich habe DIr eine PN geschrieben und hoffe, dass Du die bekommen hast.

LG

[Merle1981]

Wenn ihr mit dem Geld sehr knapp seid und euch eine nur minimalste Chance auf SS nicht leisten könnt nehmt die Eizellspende.

In deinem Alter ist die Wahrscheinlichkeit ein Kind mit ICSI durch eigene Eizellen zu bekommen sehr sehr gering. Mit TESE noch viel weniger.

Überleg dir ob du mit einem genetisch fremden Kind leben könntest. Wenn dein Mann auch so schlechtes Sperma hat wäre eine Embryonenspende sogar noch besser. Besprich es mit deinem Arzt.

[Pebbles]

Ob TESE Sinn macht, weiss man erst hinterher, gerade wenn die Qualität eher schlecht ist.


Inwzischen gibt es auch Krankenkassen die auch mit über 40 wieder dazu zahlen. Such mal hier nach. Da würde vielleicht Wechsel auch Sinn machen?

Wie deine Eizellen sich verhalten weiss man leider auch erst nach einem Versuch.
Es gibt Frauen die auch mit über40 noch relativ problemlos schwanger werden, andere schon mit 35 nicht mehr.

Daher finde es schwierig etwas zu raten.


Was vielleicht für euch beide leichter wäre, wäre eine Embryonenspende?Die Embrypnen sind schon da und dafür muss niemand extra Hormone nehmen und erheblich billiger ist es auch. da kann man sich dann auch mehrere Versuche leisten, zudem sind die Chancen höher.

Eizellspende macht auch nur sinn, wenn die Spermienqualität halbwegs passt. Bei Tese wäre mir das Risiko zu hoch, das es dann eben deshalb nicht klappt.

Ich kann sowieso nicht wirklich verstehen, warum zur Eizellspende geraten wird, nur wegen des Alters.
TESE und ICSI ist nunmal der Mann der Hauptverursacher und nicht die Frau.

[wuenschling2009]

Ich weiß ja nicht, wieviel Geld ihr investieren könntet. Sicher ist es schwer, etwas dazu zu sagen, mit Tese kenne ich mich nicht aus. Ich glaube, ich würde 1 oder 2 Eigenversuch starten, hinter einander weg, also keine Fremdspende, Ausland ist nicht so teuer. Stettin soll gut sein. Ich hätte bei unserem Geschwisterwunsch das gleiche Problem, SELBSTZAHLER. Soweit wie ich weiß, zahlen manche bis 42... Darüber hinaus kenne ich leider keine, dann hätte ich es auch nochmal versucht... Da wir ein Kind allerdings haben, habe ich schweren Herzens meinen Wunsch aufgegeben. Wenn ich noch keins hätte, würde ich bis zur letzten Eizelle kämpfen... Garantie hat man leider aber nie... Aber Wunder gibt es immer wieder!

[Mondschaf]

hallo,

eine statistik nach alter kannst du im dir (ivf-register) nachlesen. ich glaube mich zu erinnern, dass in deinem alter für eine ivf/icsi so um die 5-10% liegt. wobei man da ja nochmal zwischen schwangerschaftsrate und geburt eines kindes unterscheiden muss.
mit der tese kenn ich mich nicht aus, eventuell ist eure persönliche wahrscheinlichkeit deshalb geringer?
nach einer diagnostik bei dir können ärzte wahrscheinlich ein bischen mehr zu deiner persönlichen wahrscheinlichkeit sagen. also, hast du deine tage regelmässig, irgendein hormon ist ein indikator für beginnende wechseljahre usw. - sorry, ist schon so lange her.
aber selbst junge frauen brauchen oft mehrere versuche, auch bei natürlicher empfängnis liegt die wahrscheinlichkeit auf eine schwangerschaft ja nur bei ca 30%.

ich selbst habe mit 40/41 3 versuche gebraucht (spermiogramm war in ordnung). im vergleich mit der statistik ein großes glück!!!

ich glaub nicht, dass ich an deiner stelle meine ersparnisse in etwas investieren würde, was eine erfolgswahrscheinlichkeit von 5-10% hat.

pebbles schlug ja die embryonenspende vor. wenn du dir das vorstellen kannst, wäre es vielleicht eine erfolgsversprechende lösung.
aber auch die ärzte raten einem manchmal zu schnell zu so etwas. ihr müsst wissen, ob ihr damit umgehen könnt. ich denke, dass ein kind das recht auf die kenntnis seiner genetischen herkunft hat.
früher hat man bei adoptionen ja auch nicht aufgeklärt und die kinder haben es dann oft per zufall erfahren und wenn sie schon älter oder sogar erwachsen waren. das war für viele ein großer schock - wohl weniger der fakt, dass sie adoptiert wurden, als dass ihre adoptiveltern ihnen das so lange verheimlicht haben! heute lernt man beim anerkennungsverfahren, dass die kinder aufgeklärt werden müssen
ich persönlich gehe davon aus, dass es bei kinder aus eizellenspende, HI, embryonenspende, die ja oft noch verheimlicht wird, dieselben vertrauensbrüche und daher denselben lernprozess wie bei der adoption geben wird.
es gibt hier einen geschlossenen ordner zum thema aufklärung der kinder, vielleicht willst du dich da mal einlesen?

liebe grüße und viel glück!

mondschaf

[kiwuline]

Vielen Dank nochmal für die vielen Antworten.

Eizell- oder Embyonenspende ist sicher "leichter", ich muß mich da aber noch intensiver gefühlsmäßig mit beschäftigen.... Natürlich wäre mir ein Kind mit "normaler" genetischer Herkunft am liebsten....

Heute war ich zur Blutentnahme um einzschätzen, wie hoch die Chancen wären. Da wird dann wohl dieses Hormon gemessen? In meiner Familie fallen mir spontan Mutter und Oma ein, die mit 44 und 39 schwanger wurden. Ob man auch erblich vorbelastet ist....?

Die Idee, es mit Fremdsamen zu versuchen (weil kostengünstiger und TESE wohl schwierig) ist mir auf Anhieb am sympathischsten, aber vielelicht ist der Knackpunkt doch mein Alter und es liegt letztentlich an den Eizellen... In der KIwU-Praxis war jetzt noch gar nicht die Rede von Fremdsperma. Wir müssen ja auch "unseres" erst noch checken lassen.

@ bani1976
Und was mich am meisten beschäftigt : Wie hast Du das mit den privaten Spendern bewerkstelligt? Da kann ich mir so gar nichts drunter vorstellen...? Und wie geht die "private" Insemination...? Vielleicht schickst Du mir mal eine PN? Wie alt warst Du bei dem ersten geglückten Versuch?

Wenn ich noch länger drüber theoretisiere, bin ich bald 43....

[Katharinchen]

Hallo Kiwuline,

Vielleicht helfen Dir ein paar Zahlen weiter, um eine Entscheidung zu treffen.

Hier kannst Du ab Seite 22 die SS-Wahrscheinlichkeit für Deine Altersgruppe sehen.
http://www.deutsches-ivf-register.de/pd ... 2011-d.pdf

Sie liegt pro Transfer bei einer 42jährigen Frau bei ca. 15 %. Allerdings ist die
Fehlgeburtenrate deutlich erhöht im Vergleich zu den jüngeren Frauen. Sie liegt
über 40 %. Im Klartext heißt das, dass Du tatsächlich nur eine Chance von
ca. 8 bis 10 Prozent hast, ein Kind zu bekommen.

Im Vergleich dazu ist die SS-Rate pro TF bei EZSp in den meisten Kliniken
zwischen 60 und 65 % unabhängig vom Alter der Empfängerin. Auch da können
FG auftreten, aber bei ca. 50 % ist eine positive Herzaktivität feststellbar.
Nach drei Behandlungen mit EZSp sind 90 % aller Frauen, die diesen Weg gehen
schwanger.


Zunächst ist es sinnvoll, jede Menge Diagnostik zu machen, um erst mal den
Ist-Zustand festzustellen. Wenn Deine individuellen Voraussetzungen sehr gut
sind, lohnt es sich, einen Versuch mit eigenen EZ zu starten.

Wichtig ist ein Hormonstatus zwischen dem 3. und 5. Zt. Außerdem die
Bestimmung des Anti-Müller-Hormons. Ein Ultraschall zwischen dem 10. und
12. Zt. gibt Aufschluss darüber, ob noch Follikel gebildet werden und ein
ES stattfindet. Zysten, Myome und Verwachsungen sollten ausgeschlossen
werden können, weil sie den Erfolg auch erschweren. Eventuell ist dazu
eine Gebärmutterspiegelung angebracht.

Zusätzlich ist es sinnvoll, die Schilddrüsenwerte bestimmen zu lassen. Viele
Ärzte bestimmen nur den TSH, aber eine gründliche Diagnostik schließt die
freien Werte fT3 und fT4 mit ein. Ideal wäre noch, wenn eine Antikörperbestimmung
dabei wäre, um eine Autoimmunerkrankung der SD ausschließen zu können.
Aber es würde auch erst mal reichen, die den TSH und die freien Werte zu
bestimmen, daran würde man einen Mangel oder einen Überschuss an
SD-Hormonen schon erkennen können.

Auch die Bestimmung der Gerinnungswerte ist sinnvoll, um bei einer
Gerinnungsstörung mit Medikamenten die SS unterstützen zu können.

Solche unerkannten Erkrankungen können Fehlgeburten auslösen, daher ist
es besser, das im Voraus abzuklären und bei Bedarf geeignete Medis einzunehmen.

Wenn Du alle Werte und Befunde hast, kannst Du aufgrund der Sachlage
weitere Entscheidungen fällen.

[sonnenblume2012]

Hallo Kiwuline,

ich schließe mich den Vorschreiberinnen an, laßt Euch erstmal selber vom Arzt durchchecken, bevor Ihr weitreichende Entscheidungen wie Eizellspende, Samenspende oder Embryospende in Erwägung zielt.
Des weiteren klärt für Euch, wie wichtig Euch eigene Gene sind, und wie Ihr bei nicht komplett eigenen Genen aufklären wollt. Viele hilfreiche Diskussionen hierfür findest Du auf klein-putz.

Bei der ICSI könnt Ihr beispielsweise die Kosten senken, indem Ihr die Medi-Rezepte im Ausland einlöst.

Viel Erfolg beim Finden Eures Weges
lg Sonnenblume