Taufe ... warum ???

Hier kommt alles rein, was in den anderen Rubriken überflüssig ist.
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butterfly_80
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Beitrag von butterfly_80 »

Claudi70 hat geschrieben:
Ist es aber nicht schon eine Manipulation wenn man sein Kind in einer bestimmten Glaubensrichtung taufen lässt?
Dann ist aber deine ganze Erziehung auch Manipulation. Du bringst ja deinen Kindern auch deine anderen Überzeugungen und Moralvorstellungen bei. Auch da kann es später eine andere Ansicht entwickeln, z.B. beim Thema Beziehungen, Berufswahl, Arbeitseinstellung, Wahrheitstreue, Gewinnstreben, Freundschaften etc. bei all diesen Themen kann man unterschiedliche Einstellungen haben.

Ich finde es gut, den Kindern erst mal die eigene Einstellung bei solchen Themen und auch beim Thema Religion mitzugeben. Auf diese Weise sind sie nicht so orientierungslos, und das hilft im Leben. In der Pubertät werden die elterlichen Ansichten sowieso überprüft und ggf. aussortiert, ich glaub da braucht man sich keine Sorgen zu machen.

LG

butterfly
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Hasenfrau
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Beitrag von Hasenfrau »

Butterfly, besser hätts ich es nicht sagen können ;-) - weiß gar nicht in wie vielen Threads das "Manipulationsthema" schon diskutiert wurde. 8)
Liebe Grüße, Hasenfrau


Gottlob, dass ihr da seid
...Es steht euch nicht auf der Stirn geschrieben was
in dieser Welt über euch verhängt ist und ich weiß nicht wie
es euch gehen wird aber
gottlob, dass ihr da seid. (nach Matthias Claudius)

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the impressions on our heart will last a lifetime... (www.tearsandhope.com)
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gingerly
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Beitrag von gingerly »

butterfly_80 hat geschrieben: Ich finde es gut, den Kindern erst mal die eigene Einstellung bei solchen Themen und auch beim Thema Religion mitzugeben. Auf diese Weise sind sie nicht so orientierungslos, und das hilft im Leben. In der Pubertät werden die elterlichen Ansichten sowieso überprüft und ggf. aussortiert, ich glaub da braucht man sich keine Sorgen zu machen.
richtig!
ich denke auch, dass wenn man komplett ohne irgendwelche berührungspunkte zu welcher religion
auch immer aufwächst, sich auch später nicht automatisch für oder gegen eine entscheidet.
wie oder warum soll man sich später mit etwas auseinandersetzen, was einem nie vorgelebt wure?

ich persönlich finde dieses argument "ich lasse mein kind später selber entscheiden" einen lahmen
vorwand - denn die wenigstens "nichtgläubigen" setzen sich mit dem thema glauben wirklich auseinander.
ergo werden auch die kinder sich nicht damit beschäftigen...
Kinderwunsch seit 2003
PCO & OATII / BS ohne Befund

7 IUIs - 07/09 - 04/10 - alle negativ

1. ICSI - 06/10 - positiv, aber MA in 10. SSW - kein Herzschlag mehr

1. Kryo - 11/10 - negativ
2. Kryo - 01/11 - negativ
3. Kryo - 02/11 - negativ

2. ICSI - 10/11 - positiv mit Zwillingen, aber FG in 18. SSW - stille MuMu-Öffnung & vorzeitige Wehen

3. ICSI - 07/12 - wir geben die Hoffnung nicht auf und werden am Ende belohnt.
(Auch wenn es mehrmals Spitz auf Knopf stand und nicht so aussah, als ob wir es schaffen!)


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stepo72
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Beitrag von stepo72 »

Ginger mag sein... ich habe mich mit dem Thema glauben auseinander gesetzt , ich glaube "anders" .'ich wurde nicht kirchlich erzogen. Aber ich habe einen anderen Draht "nach oben"
Ich kann leider nun mal nichts den glauben weitergeben da ich so nicht erzogen wurde.
Ich sagte nicht das ich es ablehne. Aber ich kann meinen Kindern nicht etwas vermitteln von dem ich nun mal keine Ahnung habe.
Man bringt seinem Kind ja auch kein kochen bei wenn man nur fertigpizza und tutensuppen erwärmt.

Meine nichte wurde vor der Konfirmation getauft und sie fand es total OK und normal sie war auch nicht die einzige.

Leben beide Eltern nach dem glauben dann ist es OK das Kind taufen zu lassen. Wir sind beide nicht inder Kirche denke da brauchen wir nicht an der Kirchentür klopfen
Liebe Grüsse SteffiBild mit unserer Maus im Herzen Bild
Prüfe zunächst, was sich an Positivem hinter jeder negativen Sache verbirgt
Plan B und unsere grosse Hoffnung Bild
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

:gingerly:
... denn die wenigstens "nichtgläubigen" setzen sich mit dem thema glauben wirklich auseinander.
diese behauptung empfinde ich als anmaßend.

mein mann und ich sind beide aus der kirche ausgetreten und haben uns wesentlich mehr mit dem glauben auseinandergesetzt, als das manche "gläubige" in unserem umfeld tun. die sich für wahnsinnig fortschrittlich halten, weil sie ja nur an weihnachten in die kriche gehen und bei denen der glauben aber in ihrem täglichen leben keinerlei rolle spielt... aber es ist ja kuschlig, an heiligabend in die kirche zu gehen und schön, in einem weißen kleid und mit orgelmusik zu heiraten. (eigentlich genau die sorte leute, die ja auch einige gläubige in diesem thread kritisiert haben).

ich denke, du findest bei allen gruppen (gläubige egal werlcher religion, agnostiker, atheisten) menschen, die sich damit auseinandersetzen - oft eben solche, die bewusst der familiären tradition den rücken kehren (völlig wertfrei - ob sie anders als ihr umfeld nun gläubig werden oder aus der kirche austreten).

und andere, die sich für solche fragen einfach nicht interessieren und daher das übernehmen, was ihnen vorgelebt wird.

ich persönlich wunder mich am meisten über die katholiken, die selten einen ethischen widerspruch dabei empfinden, dass diese kirche einerseits große anforderungen auch an nicht-mitglieder stellt und gleichzeitig der vatikan in so jedem kriminellen geschäft von drogenhandel zu waffenverkäufen drinsteckt, was man sich so vorstellen kann.

DAS verstehe ich nun nicht. weil eine solche kirche als institution unabhängig vom individuellen glauben oder nicht-glauben in meinem persönlichen ethischen wertesystem einfach nicht zusammenpasst. :?: :?:

:butterfly:
Auf diese Weise sind sie nicht so orientierungslos, und das hilft im Leben.
auch das halte ich nicht zwingend für zutreffend.
es gibt durchaus menschen mit ethischen werten, die nicht der kirche angehören, z.b. humanisten.
nur weil man nicht in der kirche ist und/oder nicht glaubt, heisst das nicht, dass man keine moral hat. ;-)
ich für mich brauche keine 10 gebote, um ethisch zu handeln, sondern versuche dem einfachen prinzip zu folgen: "was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu". und das vermitteln wir auch unseren kindern.

gruß

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
gingerly
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Beitrag von gingerly »

@ mondschaf
Nein bitte nicht angegriffen fühlen! Sorry.
Ich meinte damit genau diese Leute - an Weihnachten die ersten Reihen in der Kirche belegen und zur Hochzeit das tollste weisse Kleid anziehen. Aber die Kinder aus Bequemlichkeit nicht taufen lassen und das "selberentscheiden" dann als Argument bringen.
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3. Kryo - 02/11 - negativ

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Wir hätten unsere Kinder sowieso nie taufen lassen. Mein Mann und ich waren schon lange vor der Hochzeit aus der Kirche raus. Wir haben auch nichts damit am Hut.

Davon abgesehen aber hätten wir unsere Kinder erst recht nicht taufen lassen, nachdem wir sie mittels Reproduktionsmedizin bekommen hatten. Die katholische Kirche lehnt reproduktionsmedizinische Behandlungen strikt ab, die evangelische rät davon ab. Familiengründung mit Spendersamen - wie bei uns - ist erst recht nicht gern gesehen. Die Kommentare der Kirchen dazu habe ich hier anderswo eingestellt. Warum hätte ich meine Kinder in so einen Verein reinschieben sollen?

Die Taufe ist ja von der Sache her nicht das Hineinführen in einen Glauben, sondern ein Eintritt in die Kirche. Außerdem stellt sie von der Sache her eine Teufelsaustreibung dar. Es wird unterstellt, dass die Kinder mit einer Sünde geboren wären, die man abwaschen müsse. - Also unsere Kinder sind ganz unschuldig auf die Welt gekommen. Da mussten wir nichts mehr abwaschen.

Bei den Urchristen war es übrigens so, dass die erst als Erwachsene getauft wurden. Das war gewiss sinnvoller. Konnten sie doch so selber die Entscheidung treffen.

Ich kämpfe hier seit vielen Jahren für die Rechte ungewollt Kinderloser. Es wäre absolut kontraproduktiv, ausgerechnet die Institution mit neuen Mitgliedern zu stärken, die mir dabei so viele Steine in den Weg legt.

Wären wir gottesgläubig, hätten wir unsere Kinder trotzdem nicht taufen lassen. Dazu müssen sie ja in keine Kirche rein.
Liebe Grüße, Rebella
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kastsi
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Beitrag von kastsi »

Bin grad ganz schön zänkisch aufgelegt und möchte sagen: omG, lasst die Leute doch in Ruhe, die unreflektiert und "weil es -in der Familie -im Dorf -warum auch immer" so üblich ist das Kind taufen lassen. Tut - als Akt an sich, über die "globale Bedeutung" im Folgenden mehr - nicht weh. Und es ist doch eigentlich auch ganz schön anmaßend, über die Leute zu urteilen, die "nur" an Weihnachten in die Kirche gehen - das ist halt deren Form vom Glauben oder auch nur von Traditionsgefühl etc., na und?
Klar sollte man sich mit den Dingen auseinander setzen. Und nicht wie ein dummes Schaf der Herde hinterherrennen und klar könnte man einen großen gesellschaftlichen Wandel "beschleunigen", wenn alle bewusst handeln. Aber ist es halt nicht auch furchtbar kompliziert, wo anfangen wo aufhören. Jede ausgiebige Dusche, jede Flugreise, jede Autofahrt, jede Jeans: eine Umweltsünde. Jede Milch, ob Bio oder nicht: die armen Kälber und Kühe werden so früh getrennt. Jedes Ei, ob Bio oder nicht: die männlichen Hähne werden als Küken getötet (weil "Hähnchen" eine andere Züchtung ist, von den einen will man die Weibchen weil sie gute Eiproduzentinnen sind, von der anderen die Männchen wegen des Fleisches, übrigens haben dann auch die Probleme, das Gleichgewicht zu halten, von Puten wissen das ja noch einige). Ich habe auch schon öfter gehört: bei Bananen muss es nicht Bio sein, die Schale ist so dick, da kommt keine Chemie durch. Mag stimmen. Aber ich war mal in Costa Rica und hab dort erfahren, welche Lebenserwartung die Menschen haben, die auf einer Bananenplantage arbeiten... Ich hab jetzt wahllos ein paar Sachen rausgegriffen. Ich persönlich fühle eine große Verantwortung gegenüber dieser Welt und möchte gerne entsprechend verantwortlich handeln. Ich bin durchaus in der Lage, mich umfassend über ein Thema zu informieren und komplexere Zusammenhänge zu umreißen. Aber ehrlich? Es ist anstrengend. Es ist deprimierend. Es ist - für mich - manchmal auch schlichtweg überfordernd. Also hinterfrage ich manchmal die Dinge auch nicht, die ich tue. Bei mir persönlich bezieht sich das nicht auf das Glaubensthema, damit habe ich mich intensiv auseinandergesetzt. Aber was ich sagen will: bevor man anderen Leuten unreflektiertes/inkonsequentes/verantwortungsloses Handeln vorwirft: mal an die eigene Nase fassen. Und wer da nix entdeckt: immer her mit dem Rezept, ich würds gerne "nachkochen".
Und jetzt muss ich noch vor--- nein leider hinter meiner eigenen Haustüre kehren und bin somit mal weg hier.
Liebe Grüße, K
Mehrere grosse Bauch-OPs, nur ein Eierstock. 2 x spontan schwanger, aber beides ELSS wegen Verwachsungen, nun kein Eileiter mehr und dadurch auf KB angewiesen.

Projekt Wunschkind Nr. 1:
Zech (Bregenz):
1. Versuch (ICSI) 2007: negativ
2. Versuch (IMSI) 2008: positiv
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Projekt Wunschkind Nr. 2:
Zech (Bregenz):
1. Versuch (IMSI) April 2010: negativ

Uniklinik Heidelberg
Juli 2010 - April 2011: Natural Cycle-IVF, mehrere Anläufe (2x Punktion: Versuche 2 und 3), immer erfolglos

Kinderwunschzentrum Darmstadt
4. Versuch (IMSI) Nov 2011: nur 1 EZ punktiert, diese bleibt am 4. Tag stehen, kein TF
abgebrochener Versuch Januar 2012: Pillenvorzyklus ab Dez, ZT 1: 3 Follis, Stimu-Beginn, ZT4: nur noch 1 Folli, Abbruch

5. Versuch (IMSI) Februar 2012: ET am 7.3. (Tag 5): 1 Morula und 1 frühe Blasto Qualität B/C... US 5.4.: Herz schlägt.


8.7.2012, SSW 20+2: Unser Herzenskind Jonas wird wegen einer Trisomie 18 still geboren. Die Sehnsucht hält nicht still.

Ich habe dich sicher in meiner Seele, ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.

2016: wir wollen es noch einmal wagen. Am 3.3.: erste Besprechung
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butterfly_80
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Beitrag von butterfly_80 »

Mondschaf hat geschrieben:
:butterfly:
Auf diese Weise sind sie nicht so orientierungslos, und das hilft im Leben.
auch das halte ich nicht zwingend für zutreffend.
es gibt durchaus menschen mit ethischen werten, die nicht der kirche angehören, z.b. humanisten.
nur weil man nicht in der kirche ist und/oder nicht glaubt, heisst das nicht, dass man keine moral hat. ;-)
ich für mich brauche keine 10 gebote, um ethisch zu handeln, sondern versuche dem einfachen prinzip zu folgen: "was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu". und das vermitteln wir auch unseren kindern.

gruß

mondschaf
Hallo Mondschaf,
ich habe damit ja auch nicht nur den christlichen Glauben gemeint, dem wir übrigens auch nicht angehören.
Wenn einer Atheist oder Agnostiker ist, ist das doch auch ei Glaube, der den Kindern erstmal weitergegeben wird. Ich meinte man sollte die Kinder nicht ohne Meinung dazu aufwachsen lassen, weil man sie "wählen lassen" will.
Lg
Butterfly
Liloe
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Registriert: 14 Dez 2008 11:32

Beitrag von Liloe »

Hallo zusammen,

Rebella spricht mir wirklich aus der Seele!! :prima:
Auch unser Kind ist durch Spendersamenbehandlung entstanden und beim/bei den Geschwister/n würden und werden wir es jederzeit wieder genauso machen!

Mein Mann und ich sind beide getauft.
Der Ärger mit der Kirche ging bereits bei unserer Hochzeit los...

Mein Mann war vor mir schon verheiratet. Gem. dem katholischen Glauben darf er - obwohl geschieden - nicht noch einmal kirchlich heiraten. Dass ich noch nie verheiratet gewesen war und mein Mann mein allererster Freund war, interessierte nicht. Wir heirateten also "nur" standesamtlich, die Kirche erkannte unsere Ehe nicht an.

Als bei uns der Kinderwunsch aktuell wurde und klar war, dass wir eine Kinderwunschbehandlung benötigen, verstießen wir zum zweiten mal gegen die katholischen Moralgrundsätze. Auch die homologe Kinderwunschbehandlung ist ja geächtet.

Schließlich schwenkten wir auf die Spendersamenbehandlung um, was gem. den katholischen Würdenträgern dem Ganzen wohl die Krone aufsetzt, wenn man deren Pamphlete so liest...

Kurzum:
Wäre es nach der römisch-katholischen Kirche gegangen, dürften mein Mann und ich nicht zusammensein und unser Kind hätte niemals entstehen dürfen. Unsere Familie dürfte es gar nicht geben...
Wie ihr euch vielleicht denken könnt, fiel uns unsere Entscheidung, unser Kind nicht taufen zu lassen, aufgrund des oben Geschilderten sehr leicht.
Unser Kind wird später natürlich auch erfahren, warum es ohne Bekenntnis aufwächst und seine Eltern aus der Kirche ausgetreten sind.

Sollte sich unser Kind später selbst für einen Glauben entscheiden, werden wir ihm aber selbstverständlich keine Steine in den Weg legen und seine Entscheidung akzeptieren. Ebenso die der Geschwister, die hoffentlich noch kommen :wink:

Was mich aber wirklich interessieren würde:
Wie lösen diejenigen Eltern, die christlich-gläubig sind und ihre Kinder auch so erziehen, die aber gleichzeitig eine Kinderwunschbehandlung benötigten, diesen Widerspruch auf?
Vor sich selbst (und ihrem gläubigen Umfeld, sofern vorhanden), aber vor allen Dingen eines Tages vor ihren Kindern?

Viele Grüße,
Liloe
Antworten

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