Weiß langsam nicht mehr weiter

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anja_felix
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Weiß langsam nicht mehr weiter

Beitrag von anja_felix »

Hallo,

hab vom Kiwu Abschied genommen, bzw. haben die Behandlung auf Grund schlechter Aussichten gar nicht gestartet. Schlechtes Spermiogramm, ich schon mehrere Zysten/PCO.

Jetzt wollte ich das PCO angehen, doch irgendwie erwische ich anscheinend ständig falsche Ärzte, jedenfalls kommt es mir so vor. Wie dem auch sei, ich habe durch Zufall deinen Bericht gesehen Veronique und der brachte mich zum nachdenken. In meiner familie haben beidseitig, soll heißen von meiner Mütterlichen und auch väterlichen Seite her, Probleme mit der Schilddrüse.

Ich fühl mich nämlich seit gut einem Jahr hundeelend und niemand nimmt mich richtig ernst. Bin ständig müde, habe Konzentrationsschwäche, Hitzewllungen, fühl mich wie aus Gummi, habe Bartwuchs und und und. Ich fühl mich einfach nicht wohl in meiner Haut, könnte einfach nur noch heulen.

Jetzt wurde ein Blutbild gemacht, da sie Wechseljahre vermutet hatte. Die Werte sind an der Grenze, also nicht eindeutig.

Jetzt schreib ich dir mal die Werte und wäre dir dankbar deine Meinung zu hören, brauch irgendwie unterstützung, damit ich mal zu einem Schilddrüsenarzt gehe.

TSH basal 2,70 (0,2-4,6)
FSH 4,9 (2-25)
T3 und T4 nicht bestimmt

Zum Vergleich Werte vom 26.02.2001
TSH 2,8 (0,35-5,50)
FSH 4,8 (0,9-26)
T3 1,7 (0,60-1,81)
T4 8,5 (4,5-10,9)

In Klammern stehen die Referenzwerte. Wäre schön wenn du mir helfen könntest.

ciao
anja
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

Liebe Anja!

Es wäre ganz, ganz wichtig, die SD-Seite vor allem bei deiner familiären Vorbelastung gründlich abzuklären, d.h. einen Facharzt aufzusuchen, der dann auch US, evtl. Szintigramm macht und alle wichtigen Blutwerte inklusive der SD-Antikörper.

Dein TSH-Wert ist für Kinderwunsch zu hoch, aber dabei handelt es ich um einen Hypophysen-Wert in bezug auf die SD, noch interessanter sind eigentlich die SD-Werte an sich. Ich weißt jetzt leider nicht, ob die T-Werte, die du angegeben hast, tatsächlich das Gesamt-Thyroxin ist, oder ob es die freien Werte sind. Da besteht nämlich ein Unterschied - vielleicht könntest du nochmal nachgucken, ob es T- oder FT-Werte sind.
Deine SD-Werte sind nämlich erstaunlich hoch und widersprechen eigentlich dem TSH-Wert. Aber bei SD-Erkrankungen trifft man so allerlei merkwürdige Kombinationen an. Ich bin mir aber nicht 100 % sicher, dass du es momentan nicht eher mit einer Überfunktionsphase von z.B. Hashimoto zu tun hast. Wie sieht denn dein Gewicht aus? Gab es da in den letzten Jahren Veränderungen?

Dein FSH-Wert, also der Hypophysen-Wert in bezug auf die Eierstöcke und die Östrogen-Produktion ist überhaupt nicht hoch; ich sehe hier wirklich keinerlei Hinweis auf Wechseljahre. Wie kommen die denn darauf?????

Könntest du auch mal nach deinen Östrogen-Werten je nach Zyklusphase / -tag fragen? Das wurde bestimmt auch mal getestet.

Ich vermute, dass deine männlichen Hormone auch zu hoch sind, das ist typisch bei PCO und dein Bartwuchs deutet darauf hin. Wurde jemals dagegen was gemacht??

Bei dir ist sicherlich einiges hormonell aus dem Ruder gelaufen, das müsste man nach und nach einrenken. Ob man alles in den Griff bekommen kann, weiß ich nicht. Auf alle Fälle sollte man mit der SD anfangen, weil das einen sehr positiven Effekt auf z.B. die männl. Hormone / die Stresshormone hat.

So, bei mir gibt's jetzt lecker zu essen,

bis bald, Vero :P :P
anja_felix
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Danke

Beitrag von anja_felix »

Hallo Veronique,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. DANKE!

Ich renn jetzt schon so lange von einem Arzt zum nächsten, aber richtig ernst genommen werde ich anscheinend nie. Als wir Abstand von der künstlichen befruchtung genommen haben, sollte ich die Pille wieder nehmen und dann wäre sicher alles in Ordnung. Tja aber das ich mich mies fühle ist anscheinend egal.

Veronique, an was kann ich mich orientieren, wenn ich einen guten SD Arzt suche?

Es sind laut Protokoll vom Labor T Werte und keine FT Werte.

Tja mein Gewicht. Da hab ich seit dem absetzten der Pille wahnsinnige Probleme. Ich hab die Pille vor ca. 4 Jahren abgesetzt und dann habe ich sehr viel Gewicht zugenommen. Hab mehrmals versucht über Diät oder Ernährungsumstellung abzunehmen, ist aber sehr schwer. Ich habe jetzt ca. 20-25 kg zuviel. War aber nie wirklich zierlich oder so, aber vorher im Norm-Bereich.


Ich suche seit geraumer Zeit nach einem Arzt der mich unterstützt etwas gegen PCO zu unternehmen. Bis heute hab ich nichts gefunden. Meine behandelnde Ärztin schlägt jetzt Cortison vor. Ich habe aber angst, da ich immer wie ein Beipackzettel reagiere und vermute das ich noch mehr Wassereinlagerungen bekomme. Was hältst du von diesem Versuch, PCO mit Cortison in den Griff zu bekommen?

Meine Östrogene wurde lediglich im gesamt Blutbild getestet und liegen
bei 33 (20-300). Direkt bestimmt nach Zyklusphase wurde nicht, vielleicht da ich so gut wie nie einen Zyklus (Periode) habe.

Es wäre sehr nett, wenn Du mir vielleicht ein Stück weit helfen könntest.

Danke.

ciao
anja
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

Hallo, liebe Anja!

Das Problem bei den Gyns und KIWU-Ärzten ist, dass sie meistens nur laienhaft ein paar Symptome in bezug auf die Fruchtbarkeit „bedoktorn“ und nicht die Grunderkrankungen, die hinter der Sache steckt.

Damit du zuverlässig einen guten SD-Arzt in deiner Region findest, würde ich im Hashimoto-Forum die Diskussion nach dem Stichwort Freiburg durchsuchen, und /oder einen Aufruf starten „Suche SD-Arzt in ...“
Du kannst ebenfalls die Diskussion nach dem Stichwort PCO durchsuchen; die Frauenärztin Leveke Brakebusch, die eine Gründerin des Forums ist, hat sicherlich zu dem Thema schon einiges in dem Forum geschrieben, und es gibt viele SD-Frauen mit PCO.

Nachdem, was du beschreibst, befindest du dich in einer Unterfunktion, wobei dein Stoffwechsel womöglich auch auf der Ebene des Zucker-/Insulinhaushaltes durcheinandergekommen ist, was so Phänomene wie Übergewicht verstärkt.
Ein wichtiger Ansatzpunkt wäre also auch, die Blutzuckerwerte zu überprüfen, vor allem einen Blutzuckerbelastungstest machen zu lassen, um Vorstufen von Diabetes evtl. zu entdecken, Antikörper gegen die Bauchspeicheldrüse sollte man auch testen.

Dein Östrogenspiegel ist extrem niedrig, klare Sache, dass du auf der Ebene unbedingt was machen musst, weil du sonst recht früh Osteoporose bekommst. Ich würde sagen, dass durch die Einnahme der SD-Hormone die Situation schon entscheidend verbessert werden kann, wenn die Eierstöcke darauf reagieren. Dies kann man ja nach ca. drei Monaten Einnahme überprüfen, wie der Östrogen-Spiegel ist. Wenn der KIWU nicht akut ist, dann ist eine Pillen-Einnahme auch sehr gut, weil die enthaltenen Östrogene eine positive Wirkung haben.
Es ist übrigens kein Wunder, dass du bei solchen Östrogenwerten Hitzewallungen hast; sie sind zwar im Normbereich, aber wirklich hart an der Grenze zu denen, die Frauen in den Wechseljahren haben. Der Östro-Wert müsste am Zyklusanfang mindestens bei 50 oder mehr liegen, meinen Erfahrungen nach.

Wg. der männlichen Hormone und Kortison: Kortison ist nicht rundweg zu verteufeln, vor allem wenn es niedrig dosiert verschrieben wird. Ich weiß, dass im Ausland einige SD-Doktoren bei manchem Patienten zusätzlich Hydrocortison, was dem menschlichen am ähnlichsten ist, verschreiben. Dies kann die Wirkung von SD-Hormonen verbessern und auch wieder die Hormonausschüttung der Nebennieren einrenken („Adrenalin“ „Cortisol“).
Du kannst es ja beobachten, ob du an Gewicht zunimmst bei geringen Dosen und gegebenenfalls das Medi wieder absetzen; ich habe das mal ein paar Monate ausprobiert und nicht zugenommen. Wenn möglich auf Hydrocortison (Cortef?) bestehen.

Du solltest dir auch überlegen, ob du in den nächsten Monaten evtl. eine Pille mit Anti-Androgener Wirkung (also gegen männl. Hormone) wie Diane 35 einnimmst; schwangerschaftsmäßig wird in den nächsten Monaten, bis z.B. die SD-Hormone ihre Wirkung entfaltet haben, eh wenig passieren. Da die Pille eine sehr gute Wirkung bei PCO-Problemen hat und die Eierstöcke entlastet, wäre das nicht ungeschickt. Unter Pilleneinnahme sind natürlich die Sexualhormone (Östrogen..) verfälscht, also nicht testen.

Wg. der SD an sich: du solltest also SD-Hormone einnehmen, du kannst es mal mit den üblichen T4-Präparaten wie L-Thyroxin versuchen, das verschreiben die meisten Ärzte, aber so wie ich deinen Fall einschätze, auch mit dem Gewichtsproblem, haben bei dir wahrscheinlich erst Kombipräparate wie Prothyrid (T3+T4) eine gute Wirkung.

Das Schwierigste bleibt immer noch, gute Ärzte zu finden, die dir die richtigen Sachen verschreiben....


LG Vero :P :P
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