Liebe Frau Zeitler,
mein Mann hatte in den letzten zwei Jahren immer 0 % Beweglichkeit bei den Spermien. Trotzdem konnten bei zwei Versuchen noch 60 % der Eizellen befruchtet werden, einmal kam es sogar zu einer Schwangerschaft, die leider in einer Fehlgeburt endete. Nun haben wir das Zentrum gewechselt (das erste war weiter weg). Der Versuch im neuen Zentrum ging nun ziemlich schief. Es wurde uns gesagt, sie können eine Befruchtung nur mit beweglichen Spermien durchführen, davon haben sie nach langem Suchen nur eines gefunden. Befruchtet wurden trotzdem noch zwei Eizellen, es kam aber nicht zu einer Schwangerschaft. Jetzt meine Frage: Wieso konnte das erste Zentrum auch mit den unbeweglichen Spermien etwas anfangen? Gibt es da unterschiedliche Methoden? Wir sind davon ausgegangen, dass die Voraussetzungen in den Laboren gleich sind. Ist mit so einem schlechten Befund eine weitere ICSI überhaupt sinnvoll?
Für Ihre Antwort vielen Dank.
Spermien: 0 % Beweglichkeit
Moderator: sonjazeitler
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- Registriert: 01 Mai 2012 15:55
Hallo,
bei sehr stark eingeschränkten Spermiogrammwerten (sehr geringe Sp-Anzahl, sehr geringer Anteil bewegliche Sp) werden im IVF-Labor meist 2 Untersuchungen des Ejakulats durchgeführt, um die Eignung für eine ICSI festzulegen. Für die 1. Untersuchung werden mehrere Stichproben des Nativ-Ejakulats analysiert und ausgezählt. Falls keine beweglichen Spermien gefunden wurden gilt dies nur als vorläufiger Befund. Für die 2. Untersuchung wird das Ejakulat aufbereitet oder gewaschen und zentrifugiert. Häufig findet man in dieser konzentrierten Probe einzelne bewegliche Spermien und kann damit hochrechnen, wieviele bewegliche Spermien in der Gesamtprobe vorhanden sind und für die zu erwartende EZ-Zahl ausreichen.
Ich nehme an, dass in dem 1. KiWuZentrum nach dieser Methode ausreichend viele Sp für die Mikroinjektion gefunden werden konnten. Mit unbeweglichen Sp. würde man keine ICSI durchführen, da die unbeweglichen Sp. ev. nicht vital sind und eine Befruchtung nicht stattfinden könnte.
Möglicherweise war bei dem Versuch in dem 2. KiWuZentrum der Tagesbefund stärker eingeschränkt oder mir der Aufbereitungsmethoden konnten nicht genug bewegliche Sp gefunden werden.
In vielen Zentren wird bei so kritischen Sp-Befunden zur Absicherung eine TESE empfohlen.
So könnte man am Pkt-Tag auf die TESE-Sp. zurückgreifen, falls im Ejakulat zu wenig bewegliche Sp. sind.
Alternativ könnten die EZ eingefroren werden und im nächsten Zyklus für eine Mikroinjektion aufgetaut werden, wenn dann wieder eine höhere Anzahl beweglicher Sp. in einer frischen Sp.probe vorhanden sind.
Ein Kontrollspermiogramm mit entsprechender Aufbereitung könnte in Ihrem Fall helfen, die Chancen für eine weitere ICSI-Behandlung einzuschätzen.
Alles Gute
Sonja Zeitler
bei sehr stark eingeschränkten Spermiogrammwerten (sehr geringe Sp-Anzahl, sehr geringer Anteil bewegliche Sp) werden im IVF-Labor meist 2 Untersuchungen des Ejakulats durchgeführt, um die Eignung für eine ICSI festzulegen. Für die 1. Untersuchung werden mehrere Stichproben des Nativ-Ejakulats analysiert und ausgezählt. Falls keine beweglichen Spermien gefunden wurden gilt dies nur als vorläufiger Befund. Für die 2. Untersuchung wird das Ejakulat aufbereitet oder gewaschen und zentrifugiert. Häufig findet man in dieser konzentrierten Probe einzelne bewegliche Spermien und kann damit hochrechnen, wieviele bewegliche Spermien in der Gesamtprobe vorhanden sind und für die zu erwartende EZ-Zahl ausreichen.
Ich nehme an, dass in dem 1. KiWuZentrum nach dieser Methode ausreichend viele Sp für die Mikroinjektion gefunden werden konnten. Mit unbeweglichen Sp. würde man keine ICSI durchführen, da die unbeweglichen Sp. ev. nicht vital sind und eine Befruchtung nicht stattfinden könnte.
Möglicherweise war bei dem Versuch in dem 2. KiWuZentrum der Tagesbefund stärker eingeschränkt oder mir der Aufbereitungsmethoden konnten nicht genug bewegliche Sp gefunden werden.
In vielen Zentren wird bei so kritischen Sp-Befunden zur Absicherung eine TESE empfohlen.
So könnte man am Pkt-Tag auf die TESE-Sp. zurückgreifen, falls im Ejakulat zu wenig bewegliche Sp. sind.
Alternativ könnten die EZ eingefroren werden und im nächsten Zyklus für eine Mikroinjektion aufgetaut werden, wenn dann wieder eine höhere Anzahl beweglicher Sp. in einer frischen Sp.probe vorhanden sind.
Ein Kontrollspermiogramm mit entsprechender Aufbereitung könnte in Ihrem Fall helfen, die Chancen für eine weitere ICSI-Behandlung einzuschätzen.
Alles Gute
Sonja Zeitler