
Hat einer von euch die "Dresdner Reden 2014" mitbekommen?
Da war unter anderem eine bekannte, in den letzten Jahren mit Preisen überhäufte, Schriftstellerin eingeladen.
Ich habe den Vortrag selber nicht gehört, mir reicht das, was daraus in der offenen Antwort (s.u.) zitiert wurde.Die Autorin Sibylle Lewitscharoff hat am 2. März im Dresdner Schauspielhaus im Rahmen der traditionsreichen „Dresdner Reden“ auf Einladung des Staatsschauspiels Dresden und der Sächsischen Zeitung gesprochen. Frau Lewitscharoff gehört zu den profiliertesten deutschsprachigen Autorinnen und wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2013 mit dem Georg-Büchner-Preis. Ihr Vortrag war angekündigt unter dem Titel „Von der Machbarkeit. Die wissenschaftliche Bestimmung über Geburt und Tod“.

Mal eben Kinderwunschbehandlung und Regenbogenfamilien mit heftigsten Worten ("Halbwesen. Widerwärtig. Abscheulich. Abartig.") verurteilt, das Ganze noch schön gewürzt mit Nazi-Vergleichen.
Ich habe es jetzt nur durch Zufall mitbekommen.
Das diese Autorin die Möglichkeit bekommen hat ihre menschenverachtenden Ansichten so öffentlich auszubreiten ist im Nachhinein nicht zu ändern und es konnte schließlich auch keiner ahnen, wozu sie diese Bühne benutzen wird.
Allerdings fehlt mir ein wenig die allgemeine Reaktion. Ich würde erwarten, dass es bei so einer Rede heftige Kritik und scharfen medialen Gegenwind geben würde. Aber anscheinend sind viele Medien und die Literaturbranche im Allgemeinen, bereit darüber stillschweigend hinwegzusehen.
Der Chefdramaturg des Schauspielhaus Dresden hat einen offenen Brief mit deutlicher Kritik an dieser Rede veröffentlicht, aber ich finde diese Frau sollte von wesentlich mehr Stellen/Leuten gesagt bekommen WIE VIELE Leute sie mit dieser Rede angreift und verletzt. Sie mag ja denken was sie will, sei es noch so engstirnig und ewig-gestrig, aber als öffentliche Person (die auch noch mit vielen Preisen ausgezeichnet ist und eine gewisse Vorbildfunktion hat) sollte sie sich dreimal überlegen was sie (v.a. in so einem öffentlichen Rahmen) sagt.
Hier ist der offene Brief zu finden:
http://www.staatsschauspiel-dresden.de/ ... tscharoff/
Da ist auch ein Link, falls sich jemand die Originalrede anhören will.
Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee was man öffentlichkeitswirksam machen könnte, meine Ideen wären erst mal: Boykottiert die Werke dieser Frau, schreibt ihr deutlich was ihr von ihrer Einstellung haltet und schreibt Protestbriefe an ihren Verlag, an Zeitungen und an die Institute bei denen sie Preise bekommen hat.

LG
eine sprach- und fassungslose flederjule
