Freie Wahl oder gesellschaftlicher Druck?

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
Antworten

Habt ihr euch aus wirklich freien Stücken - ohne Druck von außen - für Familiengründung mittels Reproduktionsmedizin entschieden?

1. Ja, wirklich frei.
215
94%
2. Nur bedingt frei.
3
1%
3. Ich weiß es nicht.
2
1%
4. Wir haben uns leicht unter Druck gesetzt gefühlt.
1
0%
5. Wir haben uns deutlich unter Druck gesetzt gefühlt.
7
3%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 228

SternchenMama
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Beitrag von SternchenMama »

@Mondschaf: Das sehe ich genauso. Mit der Wahl meinte ich eben, ob man das Kind behält oder abtreibt. Natürlich, manche haben nicht die Wahl, weil sie erst zu lange verdrängen z.B. Oder weil sie nicht in der Lage sind? Aber häufiger wird es wohl so sein, dass sie einfach dieses Kind bekommen wollen. Ihm die Chance auf ein Leben geben. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es einfach ist, nach 9 Monaten Schwangerschaft mit allen Strapazen das Kind wegzugeben!!! Jedenfalls, wenn diese Wahl bestanden hat.
Bei uns hat eine junge Mutter ihr Kind (SS verborgen) in den Müll gegeben nach der Geburt. Ich kannte diese junge Mutter von früher, wir waren zusammen im Kinderchor. Damals habe ich zum ersten Mal ernsthaft drüber nachgedacht, was in solche einer Frau vorgehen muss, dass sie sowas tut?! Es war kein Mädchen, wo man sagen würde "kein Wunder" oder sonst solche schlauen Sprüche.
Ich bin Juristin (allerdings an den Nagel gehängt) und hatte meinen Schwerpunkt im Studium im Strafrecht. Früher habe ich auch schnell vorverurteilt. Aber ich habe immer mehr gelernt darauf zu schauen, WARUM Menschen sowas tun. Dass es doch einen Grund dafür geben muss.

Ok, ich komme vom Thema ab ;-)
2012-2014: 6 Fehlgeburten (5.-7. Woche)
Diagnostiziert: hyperfertility, erhöhte NK-Zellen (im Blut 30%, uterin 12%); er erhöhte DNA-Fragmentierung (zuletzt 65%)

2016: Die 1. ICSI mit IMSI, 20mg Predni, Clexane 20, Antihistaminikum und Progesteron (alles bis etwa 12. SSW) hat uns unseren großen kleinen Schatz gebracht

2017-2018: 4 Fehlgeburten (je ca 8. SSW), teils mit Medikamenten, 1 ICSI
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

@SternchenMama: Vom Thema abkommen ist erlaubt. Du schreibst gerade sehr schön. Ich finde es auch sehr spannend, herauszufinden, warum Menschen Außergewöhnliches tun. - Und bei der "freien Wahl" sind wir doch immer noch. Nur eben nicht schmalspurig, sondern allumfassend. - Vielleicht hat die junge Mutter, die ihr Kind in deen Müll gegeben hat, tatsächlich einen Druck von außen gespürt, der ihr - nach ihrem Gefühl - keine freie Wahl mehr gelassen hat.
Liebe Grüße, Rebella
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Kakoli
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Beitrag von Kakoli »

@ sternchen ach krass ich "kannte" die auch. nicht persönlich, aber über dasselbe Hobby war mir der name bekannt. die ich kenne, die sie kannten, sagten dasselbe. da war familiär auch wohl auch nicht alles bestens, auch wenn es nach außen so aussah, hörte ich.mir tat sie übrigens auch sehr leid. allein schon allein ein kind zu bekommen, und es 9 Monate niemanden sagen zu können. schlimm.

ich finde es aber auch besser sein kind freizugeben, wenn man merkt man schafft es nicht und so adpoptivEltern und kind eine chance zu geben. wobei ich das jetzt nicht als verhütungsmittelersatz meine.

ich habe früher auch schneller geurteilt. ich glaube dass man in der kinderwunschzeit schon an grenzen gelangt, bei denen man doch "reift".

ja der druck durch Familie. ich finde es auch immer "schön " zu hören, dass man nicht alleine ist;-)ich wunder mich manchmal über mich selbst, wie ich reagiere, wenn jemand sagt, ach meine Mutter kommt, ich freu mich total, ich denke dann immer: ???. und gleichzeitig möchte ich natürlich, dass unser Sohn ein gutes Verhältnis zu uns bekommt.

auf jeden fall finde ich es sehr gefährlich wenn in der Familie irgendwelche feststehenden regeln herrschen. einmal frage ich mich, wie man dann mit einen Familienmitglied umgehen soll, dass sich an die regeln vielleicht nicht halten kann, auch wenn es wollte oder vielleicht auch nicht will? Ausschluss aus der Familie? und wer macht die regeln? bestimmt keine demokratische Abstimmung?ich finde das erzeugt einen wahnsinnsdruck. wobei ich auch die Erfahrung gemacht habe, dass eine "intakte, starke" Familie schon besser ankommt als der der man die Probleme von weitem ansieht.

meinem schwiegervater ist z.b ein respektvolles verhalten ihm gegenüber (was er aber überhaupt nicht verdient) viel viel wichtiger als ein gutes Verhältnis zu seinem einzigem Sohn. deshalb bricht er auch immer wieder den Kontakt ab um es über die schiene der emotionalen Erpressung zu versuchen. glücklicherweise klappt das nicht mehr. aber das wird die "liebe" eben auch nur gewährt wenn sich Sohn und Schwiegertochter gefügig zeigen. und wenn man dann den Kontakt abbricht, kriegt man von der Gesellschaft zu hören, dass macht man nicht...sehr schwierig solche Situationen.man braucht schon ein dickes fell.ganz befreien kann ich mich leider auch nicht. schon recht gut, aber das habe ich wirklich durch das Jahr der erfolglosen künstlichen Befruchtung gelernt. das es eben auf manche Leute oder manche Ansichten nicht ankommt.
Ich '74
Er ' 77
Kinderwunsch seit Oktober 2011
da ein Spermiogramm im Januar 2012 deutlich macht, dass es auf natürlichem Wege nicht klappen wird...
04/12 1. Icsi 10 EZ, 8 befr., 3 Kryos, 2 Blastos negativ
05/12 1. Kryo, nur eine überlebt das Auftauen, 8- Zeller an Tag 3 negativ
07/12 2. Icsi 11 EZ, alle befr. 4 Kryos, 3 Blastos negativ
10/12 2. Kryo 2 8-Zeller und ein 6- Zeller negativ
11/12 3. Icsi 7 EZ, 7 befruchtet, nach PKD nur noch 3 übrig, TF 08.12, Blutungen am 19.12, daher vorgezogener Bluttest an TF + 11-HCG 15, Bluttest am 21.12.-HCG 69, Bluttest am 27.12 HCG 480

ER IST DA!
Cassian kommt am 24.08.2013 gesund und munter zur Welt!

Wir wollen ein Geschwisterchen!

03/14 1. (4.) Icsi 9 Eizellen, 8 befruchtet, nach PKD: 5 auffällig, 1 (eingeschränkt) ok, 2 nicht beurteilter negativ
05/14 2. (5) Icsi 8 eizellen, 7 befruchtet, nach pkd 3 eingeschränkt ok negativ
07/14 3. (6.) Icsi Start-hoffentlich wird es die letzte!!!! 14 Eizellen, 11 befruchtet jetzt: embryoscope UND pkd
Horror-nachricht 10 von 11 Eizellen auffällig, nur eine ok-transfer am 28.07. von einem 8-zeller NEGATIV!!!

Jetzt Plan B : EZP bei reprofit in Brünn
Transfer: 25.11.2014 von 2 hb/1 Blastos
Urintest am 6.12. positiv
BT 08.12.2014 HCG 1358, BT 10.12.2014 HCG 2600

Maxim wird am 18.08.2015 geboren!Alles ist gut!

SternchenMama
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Beitrag von SternchenMama »

Die Welt ist klein ;-)

Es stimmt schon, man reift.... ich habe es gestern extrem bemerkt, wie ich mich verändert habe. Ich war früher ein Mensch, der alles durchgeplant hatte, genau wusste, was wann und wie gemacht wird. Dann hab ich Ausbildung geschmissen, obwohl ich gut war. Als ich schwanger wurde, sah es aus, als würde jetzt alles gut. Aber ihr kennt die Geschichte ja........ Jetzt sitze ich schon seit zwei Jahren zuhause und es kommt mir gar nicht so lange vor, weil ich ja immer mit Schwangerwerden beschäftigt war. Gut, jetzt hatte ich vor dieser letzten SS schon beschlossen (ich hatte gehofft, gar nicht schwanger zu werden, was sehr naiv war, aber ich wollte eigentlich schon nicht mehr....), im Herbst nochmal ein neues Studium zu beginnen, ganz neue Richtung. Dafür brauche ich aber ein Vorpraktikum. Vor 3 Wochen kam ich zufällig mit einer ins Gespräch, bei der es möglich wäre. Sie wollte mit ihrem Chef sprechen. Den sah ich dann gestern und sprach mit ihm. Es klappt, aber mit vielen Unsicherheiten. Wann und wo und wie lange und alles ist völlig unklar. Irgendwie muss ich wohl 6-7 Wochen bis zum September unterbringen. Früher hätte ich sofort gesagt, wann genau ich das machen will und hätte wissen wollen, wo und mit welchem Ansprechpartner etc. Und heute?? Völlig egal.... Ich lasse es auf mich zukommen.... Ich kann es doch sowieso nicht beeinflussen, irgendwie wird es schon klappen. Und wenn er mir das zusichert und mich dann plötzlich nicht für die gesamte Zeit untergebracht kriegt, dann wird er das schon irgendwie hinkriegen, mir trotzdem die Unterschrift zu geben. Ist dann nicht mein Problem. Das passt alles überhaupt nicht zu meinem "früheren Ich"....
Hmmm.... irgendwie ist es auch etwas, womit man sich wieder Druck nimmt, oder? Was will ich mir unnötigen Druck/Stress machen? Wofür?

Aber immer klappt das auch noch nicht ;-) Ich hab jetzt schon Angst davor, dass unser Weg zum Pflegekind lange dauern könnte..... und wieder alle um mich herum Kinder kriegen und wir hier weiterhin alleine sitzen.... Da bringt dieser innere Druck nichts, es liegt ja nicht in unseren Händen. Aber die Angst hab ich vor dieser Wartezeit schon..... obwohl ich schon viel gelassener bin als früher ;-) Aber da sind z.B. mein Mann und ich auch total unterschiedlich. Ich habe JETZT die Gelassenheit. Wenn die vom JA sich nicht schnell meldet, nicht schlimm. Es wird schon klappen. Da ist mein Mann aber gar nicht gelassen, er will, dass es schnell losgeht. Dafür ist er gelassener, wenn er an die Wartezeit danach denkt. Ich gar nicht....

Liebe Grüße :-)
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Kakoli
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Beitrag von Kakoli »

wie das mit pflegekinder ist, kann ich überhaupt nicht sagen. für uns kam es eher nicht in frage, nicht, weil ich pflege oder Adoption als solches ablehnen würde, sondern weil ich angst hatte, nicht in frage zu kommen. wir haben beide erst sehr spät angefangen geld zu verdienen (ich wegen Studium übrigens auch jura;-) und mein mann wegen einer Umschulung). das geld haben wir dann in die Behandlungen gesteckt, so dass es an anderer stelle (neue Wohnung) fehlt, und ich glaube mir dann vom JA sagen zu lassen, dass wir deshalb ungeeignet, das wollte ich mir dann damals doch nicht sagen lassen, ich glaube dann wäre es völlig vorbei gewesen. zumal wir ja auch nicht mehr die jüngsten sind.

ich glaube aber man wundert sich, wie schnell das gehen kann. ich selbst bin aber auch extrem ungeduldig und brauche alles sofort.

ich selbst häng aber beruflich auch ein bisschen zwischen den seilen, weil ich einerseits gerne was festes hätte (bin freiberuflich) möchte nicht aber noch nicht bewerben, weil unser Sohn ja erst 8 Monate alt ist und ich ihn noch nicht in die Kita geben möchte. mein plan ist ja auch relativ schnell schwanger zu werden. deshalb ist es ja nicht die beste Idee, sich jetzt zu bewerben. andererseits kann das theoretisch auch noch Jahre dauern. aber ich bin jetzt auch entspannter. es wird schon irgendwie gehen. egal wie bzw. es gibt dinge die wichtiger sind (kinder) als andere (job).wobei das mir teilweise auch schwer fällt, weil ich große finanzielle Unsicherheit und Schwierigkeiten kenne und das keinesfalls meinen Kindern antun möchte.

aber es stimmt, man nimmt sich den stress schon raus,weil sich dann die Erfahrung gezeigt hat, dass sich dinge doch kurzfristig entwickeln oder man vielleicht eine Durststrecke überwinden muss, aber man mit Problemen fertig wird.

welche richtung möchtest du denn jetzt beruflich einschlagen?
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SternchenMama
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Beitrag von SternchenMama »

Also, Alter und Finanzen sind zumindest bei Pflege absolut kein Problem ;-) Ich finde es eher erschreckend, wie niedrig die Voraussetzungen sind, wenn man es mit Adoption vergleicht.... Es gibt halt einfach zu wenig Pflegeeltern und zu viele Kinder. Und Heimunterbringung ist teurer ;-)
Ein Pflegekind kann man verdammt schnell bekommen. Und das Bewerbungsverfahren soll bei unserem JA wohl nur so 2-4 Monate dauern. Das ist es eigentlich mehr, was den Druck macht.... Zu wissen, dass es dieses Jahr noch so weit sein könnte.... vielleicht sogar bevor unser letztes Kind auf die Welt gekommen wäre? Und natürlich ist dann da auch der Gedanke, schon ein Kind zu haben vor denen, die nun mit mir parallel schwanger waren.... Ich denke, solche Gedanken kennt ihr wahrscheinlich.... Ist aber jetzt mal eindeutig ein Druck, den man sich selbst macht ;-)

Deine Gedanken zum Jobwechsel kommen mir total bekannt vor.... so ging es bei mir die letzten beiden Jahre seit ich das Referendariat geschmissen hab. Ich werde ja sehr schnell schwanger, kann man also mit anstehenden Versuchen bei euch vergleichen. Immer die reelle Chance, auch schwanger zu werden. Ständig waren da die Gedanken "und wenn ich dann schwanger bin?" wenn wenn wenn........ unmittelbar nach der FG jetzt war es etwas Erleichterung bei mir, dass dieses "wenn" nun endlich ein Ende hat. Tja, nur jetzt fängt es schon wieder an. "Wenn dann ein Pflegekind kommt"..... klar planen wir jetzt nichts danach, man kann ja schließlich auch alles über den Haufen werfen. Aber der Gedanke ist da.... und ich finde es echt schrecklich, wenn man sein ganzes Leben nur nach dem KiWu ausrichtet!!!

Ich will Soziale Arbeit studieren. Mehr an der Wurzel anpacken können als immer nur dann, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Mal sehen. Wenn alles mit der Pflege klappt, komme ich eh nicht weit ;-)

Du hast etwas schön beschrieben zur Gelassenheit: Wir wissen, dass wir mit Problemen umgehen können. Ich habe sechs Kinder verloren - was für ein alltägliches Problem soll mich da noch aus der Bahn werfen?!
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Beitrag von Kakoli »

das mit den pflegekindern wusste ich z. b bez. der Anforderungen gar nicht. da sieht man mal wieder, wieviel falsche Vorstellungen herumgeistern.;-)

das auch eine an sich positive Sache ängste hervorruft ist glaube ich normal. es ist ja nunmal auch eine Veränderung, da sind bestimmt an sich die Hormone hilfreich. und man fragt sich einfach wie es wird und ob man es bewältigen kann. klar wird das so sein, aber die Gedanken sind ja legitim. mich haben auch ganz viele in der ss angesprochen, ich müsste doch total gut drauf sein?! und ich war natürlich glücklich, aber auch nicht so überschwänglich. einmal weil die zeit doch wunden hinterlassen hatte, zum anderen weil ich ja auch nicht wissen konnte, inwieweit meinen gegenüber auf so eine rundum-sorglos-schwangere reagieren würde. wieviel leid eine schwangere in einem auslösen kann, war mir ja selbst bestens bekannt. auch heute sage ich relativ schnell, "war nicht so einfach". viele sind dann doch erleichtert.

bei mir kommt als Schwierigkeit hinzu, dass ich ja dieses Jahr 40 werde. ich muss daher echt sehen dass es klappt und die Arbeit hintenanstellen. aber es ist auch egal-irgndeinen job wird es schon geben.

soziale arbeit klingt doch super-ich hatte auch an sowas bei dir gedacht;-)

ja mit alltagsproblemen kan man einen echt nicht mehr schocken. mir ist z.b shopping auch egal geworden. meine eine Freundin ist gerade zu einem ausgedehnten Stadtbummel aufgebrochen.ich finde es schön gut, nett angezogen zu sein (meine Eltern waren und sind da sehr nachlässig, was mich immer gestört hat) aber ich mache da nicht mehr eine welle drum. ist halt so und gut. muss da nicht ständig kommunizieren, ob so oder so, oder doch so.. . es gibt einfach wichtigere dinge im leben!

und ja leider kann einen nach mehreren fgs einen nichts mehr schocken. was ich nur schade finde, dass man manchmal den Bezug zu leuten verliert, die diese Haltung nicht so verstehen, weil ihr leben nur einfach und sorgenfrei ist!
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Beitrag von SternchenMama »

Ich will gerade nochmal einen anderen Aspekt von "Druck" ins Spiel bringen: Das Alter. Wie hat es euch Druck gemacht, in die eine oder andere Richtung?

Zu meinen Erfahrungen damit: Ich bin 29, also darf ich mir ständig anhören "Ihr seid ja noch jung". Standardspruch, der gleichzusetzen ist mit "Irgendwann wird es schon klappen". Ich hab also vielleicht noch 15 fruchtbare Jahre vor mir. Vielleicht auch weniger, wer weiß. Meine ersten vier SSen sind jeweils im ersten Zyklus entstanden. Mir macht das Alter eher Angst..... Sex = schwanger = Fehlgeburt. Und das vielleicht noch 15 Jahre??? Es hat mir Druck gemacht, endlich die Ursache zu finden. Um das nicht immer und immer wieder erleben zu müssen. Um vielleicht auch Zweisamkeit wieder genießen zu können, ohne diese ständige Angst. Die Vorstellung, dieses Leben wie jetzt noch so lange in der Art leben zu müssen, macht Druck. Was für eine Verschwendung von Lebenszeit sonst?!
Wenn ich an Adoption oder Pflege denke, dann bin ich froh über unser Alter. Ich geh nicht davon aus, dass man uns generell ablehnen würde (@Kakoli: Das passiert auch so schnell nicht, wenn man ganz normal spießig lebt und nicht Hartz-IV-Empfänger ist) und daher gibt mir unser Alter die Sicherheit, dass es irgendwann klappen wird. Wir haben Zeit. Irgendwann wird ein Kind zu uns kommen.
So unterschiedlich fühlt es sich an, je nach Perspektive....

@Kakoli: Für mich gibt es auch nichts unwichtigeres als shoppen..... Natürlich, gepflegt aussehen. Ich will auch nicht, dass mir jeder sofort meinen psychischen Zustand an der Kleidung ansehen kann. Aber warum jetzt ständig was Neues? Topmodern angezogen? Wofür? Was bringt es mir denn? Das gehört mit zu diesen Oberflächlichkeiten....
Ich finde es auch schade, wie sich Freundschaften verändern. Wie alleine man irgendwann dasteht. Aber andererseits - wie viel Oberflächlichkeit muss es früher gewesen sein?! Was hat man dann lieber? Viele oberflächliche Bekanntschaften oder wenige echte Freunde?
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Beitrag von SternchenMama »

So, nochmal zum Druck von außen. Hab grad mal wieder in nem Forum ne pn bekommen von einer, die mir ins Gewissen redet, ich dürfte nicht aufgeben. Es würde bestimmt noch klappen. Warum glaubt es einem eigentlich keiner, wenn man irgendwann aufhören will?!
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Beitrag von Kakoli »

weil man wahrscheinlich selbst angst hat an diese grenze zu kommen, dass man aufgeben sollte/muss/will

ich bin aber auch so eine Aktionismus mensch! ich neige leider auch dazu von mir auf andere zu schließen.

wahrscheinlich muss man sagen. ich höre auf und dabei geht des mir gut. und leibliche Kinder sind nicht die einzige art Kinder zu haben.

tut mir trotzdem leid. es nervt einfach irgendwann.
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