Leihmutterschaft - Beitrag Frontal 21 vom 27.5.14

rebella67
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Beitrag von rebella67 »

free hat geschrieben:
Liloe hat geschrieben: Am besten ist es, wenn sie angibt, dass sie sich ihren eigenen Kinderwunsch vollumfänglich erfüllt hat (mit einem oder auch mehreren Kindern).
Gruß
Liloe
warum sollte das so sein? lg free
Weil dann das Risiko geringer ist, dass sie das Kind anschließend behalten will. Kommt ja leider auch mal vor.

Eine Studentin, die noch nie vorher ein Kind hatte, kann das gar nicht einschätzen, wie sie sich dann fühlen wird, wenn sie das Kind auf die Welt bringt. Wenn das auch in Amerika hier und da so praktiziert wird - ich halte das für unseriös.
Liebe Grüße, Rebella
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free
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Beitrag von free »

Rebella,darf ich dich etwas fragen?was bewegt dich zu dieser grundannahme?woher nimmst du das wissen die leihmutter könnte,weil sie noch kein kind hat,das kind behalten wollen?
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich würde es nicht "Wissen" nennen, sondern "Annahme". Und die kommt einfach aus meiner eigenen Erfahrung. Wir haben uns zwar vorher ein Kind gewünscht, aber das war doch erst einmal nur Theorie. Aber dann dieses Kind schon in der Schwangerschaft und als es dann da war, das Gefühl war noch viel stärker als ich es mir vorher hätte vorstellen können. - Daraus denke ich, man muss erst einmal eine Schwangerschaft erlebt haben, um überhaupt einschätzen zu können, was das bedeutet.

Hinzu kommt das Buch von Andreas Bernard. Du hast es doch auch gelesen. Da standen auch Maßnahmen drin, die eingeleitet wurden, damit man es nach Möglichkeit verhindert, dass eine Leihmutter dann das Kind behalten will. Ich glaube nicht alles aus dem Buch bis ins letzte Detail, aber diese Maßnahmen erscheinen mir doch sehr plausibel. Da stand u.a. auch dabei, dass die Frau schon ein Kind geboren haben sollte. Es stand dort auch dabei, dass nur 5% der Frauen, die sich als Leihmutter bewerben, genommen werden. (Ich meine mich zu erinnern, dass es nur 5% waren.) Das klang zumindest nach einer gründlichen Auswahl.
Liebe Grüße, Rebella
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free
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Beitrag von free »

rebella67 hat geschrieben: Aber dann dieses Kind schon in der Schwangerschaft und als es dann da war, das Gefühl war noch viel stärker als ich es mir vorher hätte vorstellen können. -
danke rebella,das ist wirklich nur mein persönliches interesse.ich bin immer neugierig über die beweggründe jedes einzelnen. so betrachtet ist es also dein gefühl und du gehst jetzt davon aus,weil ich so gefühlt habe bei der entbindung,muss die leihmutter bei der entbindung auch so fühlen?
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ajamue
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Beitrag von ajamue »

Hallo an Alle

danke Rebella, hoffe mein nächster Zitat-Versuch wird ein Erfolg.


Ich hoffe nicht, dass ich jetzt hier nen Shitstorm abbekomme aber ich muss sagen, dass ich die Idee dass die Väter 2 Kinder bekommen und die Mütter 2, finde ich irgendwie schon fraglich.

Hat man hier alle Faktoren beacht?
Was fühlt denn so ein Kind wenn man ihm erklärt "ja wir haben euch halt aufgeteilt, für die Mama wars ok, dass du beim Papa bleibst...." Klar ist das heute Tagesordnung bei Trennungen aber das ist ja nicht von Anfang an geplant und ich könnte mir schon vorstellen, dass das bei den Kindern zu Unverständnis führen könnte. Das Gefühl von abgegeben werden wie eine Ware. Auch Eifersüchte könnte ich mir vorstellen.

Ich habe eine Tante, letztes Kind von 7, die wurde einfach an die Schwester meines Opas abgegeben, weil die keine Kinder bekommen konnte. Und durfte in den Ferien die Geschwister besuchen. Die Frau ist heute psychisch völlig fertig. Das war sowas von grausam und einfach nur dumm von meinen Großeltern, ich kann einfach nicht fassen, dass die einem ihrer Kinder so gedankenloses so etwas angetan haben!

Also um sowas zu realisieren müssten die Familien eher schon zusammen in einem Haus wohnen und alle Kinder gleich viel von allen Eltern haben. Wenn man schon so unkonventionell leben will, sollte es in erster Linie zum Wohl des Kindes sein und nicht der Erwachsenen.


Zu der Diskussion mit den Leihmüttern finde ich auch, dass es schwierig ist, als Nicht-Mutter die Gefühle einzuschätzen die sich bei einer SS und Geburt entwickeln. Von daher ist es recht einleuchtend, dass eine abgeschlossene Familienplanung bzw. vorhergegangene SS Voraussetzung ist.
Liebe Grüße von Ajamue

Versuch Nr. 5 - 16. Oktober - wir sehen einen Herzschlag
18.Januar 20+2 - Baby hat 17,7 cm Kopfumfang, ist ca. 24 cm lang und wiegt ca. 325 Gramm
3.Februar 22+4 - Baby hat 20 cm Kopfumfang und wiegt 513gramm. und... ist ein Mädchen!!!
24. Februar 25×4 Babygirl hat 23cm KU und 730gramm
16. März 26,4 cm KU und 1100gramm
11. April 44cm lang und 1879gramm schwer ist die Mini Maus jetzt
22. April 2440gramm
4. Mai 2450gramm seltsam aber würde passen
19. Mai 2860gramm und alles gut
27. Mai ca. 3000gramm 32cm Kopfumfang und macht keine Anstalten, den Aufenthalt bald zu beenden
15.Juni 0:55 babygirl wird bei 41+4 geboren: 4120g, 54cm und alles dran

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

free hat geschrieben:
rebella67 hat geschrieben: Aber dann dieses Kind schon in der Schwangerschaft und als es dann da war, das Gefühl war noch viel stärker als ich es mir vorher hätte vorstellen können. -
danke rebella,das ist wirklich nur mein persönliches interesse.ich bin immer neugierig über die beweggründe jedes einzelnen. so betrachtet ist es also dein gefühl und du gehst jetzt davon aus,weil ich so gefühlt habe bei der entbindung,muss die leihmutter bei der entbindung auch so fühlen?
Liebe free, die Leihmutter MUSS nicht so fühlen, sie KANN aber so fühlen. Das reicht ja schon, um die Sache kritisch zu sehen. ...
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

ajamue hat geschrieben:Ich hoffe nicht, dass ich jetzt hier nen Shitstorm abbekomme aber ich muss sagen, dass ich die Idee dass die Väter 2 Kinder bekommen und die Mütter 2, finde ich irgendwie schon fraglich.

Hat man hier alle Faktoren beacht?
Was fühlt denn so ein Kind wenn man ihm erklärt "ja wir haben euch halt aufgeteilt, für die Mama wars ok, dass du beim Papa bleibst...." Klar ist das heute Tagesordnung bei Trennungen aber das ist ja nicht von Anfang an geplant und ich könnte mir schon vorstellen, dass das bei den Kindern zu Unverständnis führen könnte. Das Gefühl von abgegeben werden wie eine Ware. Auch Eifersüchte könnte ich mir vorstellen.
Ich glaube, diese Variante hat sich im Millieu lesbisch-schwuler Elternschaft schon etabliert. Es müsste dazu schon Studien geben. Vermutlich bekommt man Näheres dazu, wenn man bei entsprechenden Beratungsstellen, z.B. ILSE nachfragt.

Man muss das dem Kind nie erklären, denn es wächst ja so auf. Die Kinder bei den beiden Vätern werden bestimmt nie gesagt bekommen, du bist in Papas Bauch gewachsen. Ich nehme an, dass diese Familien meistens nicht so sehr weit auseinander wohnen, so dass den Kindern der Name und die Person der Mutter immer ein Begriff ist.

Mit der Situation deiner Tante ist das nicht ganz vergleichbar. Weil, keins ihrer Elternteile war genetisch ihrs. Die Kinder der schwulen Väter leben bei ihrem leiblichen Vater. - Und klar, es kommt auch auf die ganz individuelle Situation an.

Der Warenaspekt entfällt auch in der Konstellation, weil kein Geld fließt. Anders also als bei der Leihmutterschaft, über die wir hier sonst sprechen. Allesfalls geht es hier um einen Tausch (Spermium gegen Eizelle). - Und ja, ich kann mir vorstellen, das fühlt sich meistens so an wie bei den Kindern, deren Eltern sich getrennt haben.
Liebe Grüße, Rebella
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Liloe
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Beitrag von Liloe »

Hallo Rebella,

mir geht es genauso wie dir, ich denke und fühle wie du (bin ebenfalls bereits Mutter). Aus den von dir vorgetragenen Gründen konnte ich mir erst nach Erfüllung des eigenen Kinderwunsches vorstellen, eine Leihmutter zu werden. Dass das in den USA von manchen Agenturen anders gehandhabt wird, überrascht mich sehr und ich finde das nicht richtig. Selbst würde ich von einer Leihmutter, die noch kein eigenes Kind hat, absehen. Aus den von dir genannten Gründen.



Hallo free,

eine Frau, die selbst noch nie geboren hat, kann noch gar nicht abschätzen, wie „es“ sich nach der Geburt anfühlt. Die postnatale Gefühlslage ist auch von Frau zu Frau unterschiedlich. Eine Frau, die bereits geboren hat, kennt sich, ihren Körper, ihre Psyche und kann sich im Vorfeld einschätzen. Ob sie in der Lage ist, das Kind eines anderen Paares auszutragen und abzugeben. Eine Erstgebärende lässt man womöglich ins offene Messer laufen und nein, solche Praktiken kann und würde ich dann auch nicht befürworten. So sehr ich mich ansonsten für Leihmutterschaften ausspreche, wenn sie bei den Wunscheltern medizinisch indiziert sind.


Grüße
Liloe
free
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Beitrag von free »

Liloe hat geschrieben:Hallo Rebella,
mir geht es genauso wie dir, ich denke und fühle wie du (bin ebenfalls bereits Mutter). Aus den von dir vorgetragenen Gründen konnte ich mir erst nach Erfüllung des eigenen Kinderwunsches vorstellen, eine Leihmutter zu werden
Grüße
Liloe
genau,das ist doch mein reden,ihr projiziert eure gefühle und euer denken auf die leihmutter.damit seit ihr emotional involviert und das verändert eure wahrnehmung zu diesem thema.aber eigentlich geht es doch nicht um euch bei diesem thema oder doch?dann wird mir diese diskussion zu müßig.
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free
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Beitrag von free »

Liloe hat geschrieben: Eine Erstgebärende lässt man womöglich ins offene Messer laufen und nein, solche Praktiken kann und würde ich dann auch nicht befürworten.
Grüße
Liloe
liloe,das ist doch nicht der sinn einer leihmutterschaft und deshalb auch nicht im interesse der leihmutterschaftsagenturen.passiert das einmal,kommt kein klientel mehr rein.die kosten sind so hoch,da muss der ruf der agentur akurat sein.seriöse agenturen planen aber einen absprung der leihmutter ein.auch eine frau,die schon einmal mutter geworden ist,kann bei der 2.geburt abspringen.gefühle sind einfach nicht planbar.
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