Erfolgschancen bei künstlicher Befruchtung wenn AMH <0,05

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

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Cora87
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Erfolgschancen bei künstlicher Befruchtung wenn AMH <0,05

Beitrag von Cora87 »

Hallo Herr Dr. Peet,

ich bin 27 Jahre Alt und habe noch keine Kinder.

Da mein Freund und ich jedoch einen Kinderwunsch haben, habe ich Anfang des Jahres meine Pille abgesetzt und habe daraufhin nach dem Absetzen nur einmal eine Blutung gehabt (es gibt also auch keinen wirklichen Zyklus). Diese war am 10.03.14. Bin daraufhin zu meiner FA gegangen und sie hat ein Blutbild für die Hormone gemacht.

Hierbei kamen folgende Werte heraus:
AMH <0,05 ng/ml
FH, basal 72,6 IU/I
LH, basal 36,7 IU/I
17-ß-Östradiol (E2) 16 ng/l

Alle anderen Werte sind im Normbereich (TSH, Testosteron, DHEA-S, Prolaktin, SHBG und Androgene)

Konzeptionschance von 5% durch noch intermittierend auftretende Folikelreifung steht in dem Bericht vom Labor.

Gehe jetzt die nächste Woche zu einem Humangenetiker um eine Chromosomenanalyse machen zu lassen und in 2 Monaten zu einem Endokrinologen.

Meine Frage ist aber nun ob man sich mit solchen Werten überhaupt in einer KIWU Klinik vorstellen kann und ob Sie eine Chance auf ein eigenes Kind sehen. Habe nirgendwo im Internet solche Werte gesehen. Können Sie mir irgendwie Hoffnung machen oder mir sagen welche Möglichkeiten es eventuell noch gibt irgendwie noch an eigene Eizellen zu kommen.

Liebe Grüße
Cora87
Gast

Beitrag von Gast »

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Zuletzt geändert von Gast am 12 Nov 2014 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
Cora87
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Beitrag von Cora87 »

Hallo Anignu,

vielen Dank für deine Antwort. Die Chromosomenanalyse werde ich machen, da es wichtig wäre zu wissen ob ich Überträgerin des fragilen X Syndrom bin.

Zum Endokrinologen soll ich gehen da ich bis ans Ende meines Lebens wahrscheinlich Hormone nehmen muss da diese von meinen Eierstöcken ja nicht mehr gebildet werden. Dies soll Spätschäden wie z.B. Osteoporose vorbeugen ...

Wo habt Ihr die Eizellenspende machen lassen und hat es bei euch gleich beim ersten Versuch geklappt?
War für euch Adoption ein Thema?

Liebe Grüße Cora87
Gast

Beitrag von Gast »

...
Zuletzt geändert von Gast am 12 Jul 2014 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
fiskan
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Beitrag von fiskan »

hallo vora
ich kann mich anignu nur anschließen.

ich hatte mit 32 einen ganz ähnlichen amh-Wert wie du. allerdings nach Chemo. ich wurde zwar dann noch ganz unerwartet spontan ss, obwohl ich gerade so 2 - 3 Zyklen pro Jahr hatte. das Kind verlor ich dann allerdings im 4. Monat, danach wechselte mein Körper komplett in die Menopause. ich hatte gar keinen Zyklus mehr...

da ado mit meiner Vorgeschichte überhaupt nicht möglich war, blieb uns als einzige Chance die ezsp. das machten wir dann später auch. der erste Versuch war erfolgreich und wir wurden glückliche Eltern von Zwillingen! jetzt erwarten wir unser drittes Kind.

endokrinologe ist bestimmt eine gute Sache. aber keine Bange, du wirst NICHT dein ganzes leben lang Hormone nehmen müssen! die werden nur bis zu dem alter genommen, ab wann Frauen normalerweise in die wehseljahre kommen. danach werden diese abgesetzt.
wenn du noch etwa 3 Zyklen pro Jahr hast, kannst du dir ev sogar eine Einnahme ersparen. das war bei mir so, ich wurde damals auch durch eine endokrinologin abgeklärt.

wegen des genetikers... das würde ich mir sparen. die endokrinologin setzte einen Erfolg auf eine ss mit eigenen ez bei den Werten zwische. 2 - 3 % an. wenn du den weg der ezsp gehst, spielt es keine Rolle, ob du das fragile x übertragen könntest, das Kind wird nicht deine Gene tragen...

ich wünsche dir einen erfolgreichen weg! alles liebe
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Wir wünschen uns so sehr ein Geschwisterchen...
2 x kryo-tf - neg.
1 x kryo-tf - biochem. ss
neue Klinik, neues Glück: EZSP 10.13 positiv! hcg 469 tf + 13
am 12.11. herzchen pochert ganz kräftig!!!

Bild
leonam8
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Beitrag von leonam8 »

Hallo Cora,
da du noch jung bist, würde ich an deiner stelle 1-2 Versuche mit sehr starker Stimulation wagen, wenn die Krankenkasse zahlt. Deinen Körper kennt keiner. Natürlich sprechen Statistiken/Werte dagegen, aber man weiß nicht, wie dein Körper auf Stimu reagiert. Ich würde alles nutzen. Anignu hat natürlich recht, aber er ist der genetische Vater von den kleinen. Die beiden tragen seine Genen, aber nichts von seiner frau. Bei EZSP hat das Kind nichts von dir, es ist fremd für dich. Ich dachte, ich kriege das hin, aber den Schritt kann ich nicht machen. Du musst es entscheiden ,aber du musst vielleicht noch mit anderen Frauen Kontakt aufnehmen, die schon Kinder durch EZSP gekriegt haben
Ich wünsche dir viel Glück
LG
Leona
theia
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Beitrag von theia »

Hallo Cora,

ich denke, dass du gute Beratung suchen solltest, ob eine anstrengende Stimu wirklich Sinn macht.
Wenn du geringe Chancen nur hast, so ist das vergeudete Kraft (die ich nicht unerheblich fand)
und auch verschwendetes Geld.
Aus meiner Sicht: hätte ich meine Werte erklärt bekommen - die zweite und dritte ICSI hätten
wir uns nicht mehr zugemutet.

Dass ein Kind nicht meine Gene tragen würde wäre nicht mein Problem.
Meine Adoptivgeschwister liebe ich nicht weniger als meine leiblichen.
In unserer Familie gibt es soviel funktionierende Patchwork...das sehe ich gelassen.

Wie du siehst gibt es sehr viele unterschiedliche Sichtweisen auf die Dinge.
Geprägt von den ganz persönlichen Erfahrungen und Geschichten.

Spiel das für dich in Ruhe durch. Plan A, Plan B, Plan C kann ja auch die Adoption sein.

Viele Grüße
Theia
Dr.Peet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
der genannte Weg: Genetik-wegen des fragilen X Syndroms- ist richtig.
Die Werte sind wenig hoffnungsvoll. Eine Stimulation wird ausschließlich Geld kosten!
So erschreckend es auch ist, auf eigene Eizellen zu hoffen wird leider vergebens sein.
peet
Disclaimer:
Als Arzt bin ich rechtlich verpflichtet nur allgemeine Informationen zu geben, die das konkrete und individuelle persönliche ärztliche Gespräch nicht ersetzen können. Insofern kann auch keine Haftung für meine Auskünfte gegeben werden. Nach §7 Abs.3 Berufsordnung der Ärztekammer Berlin, darf die individuelle ärztliche Behandlung, insbesondere Beratung, nicht ausschließlich über Computerkommunikationsnetze durchgeführt werden.
Erster Ansprechpartner für Ihre medizinischen Belange ist Ihr Arzt, Ihr Kinderwunschzentrum.
Dr. Peet gibt Antworten auf Fragen aus seiner persönlichen Fachkenntnis und seiner persönlichen Einschätzung heraus. Seine Antworten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, gelegentlich sind es auschließlich Meinungen und Eindrücke, die sich auf den betreffenden Fall beziehen.
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