Eizellspende - Epigenetik

[Lavendelduft]

Sehr geehrter Herr Dr. Corzo,

bezüglich der epigenetischen Einflussfaktoren der austragenden Mutter auf ihr mithilfe von Eizellspende gezeugtes Kind habe ich von zwei Kinderwunsch-Experten Unterschiedliches gehört:

Der erste Arzt meinte, durch diverse Methylierungsprozesse u.a. würden 25 - 30% von Aussehen und Charakter der austragenden Mutter auf ihr Kind übergehen. Zwar nicht auf genetischem Wege, aber auf epigenetischem Wege.

Die zweite Ärztin kann sich einen derart hohen Anteil nicht vorstellen und vertritt die Ansicht, dass es keinerlei genetische Gemeinsamkeiten zwischen EZ-Empfängerin und Baby gibt.

Nun ist ein Beweis ja umso schwieriger, als ja ohnehin auf ein Matching zwischen Spenderin und Empfängerpaar geachtet wird. Aber was sagt denn nun die Wissenschaft nach heutigem Kenntnisstand wirklich dazu? - Es ist sehr schwer, darüber eindeutige und aussagekräftige Informationen zu finden. Es scheinen sich ja auch die Genetiker untereinander bei weitem nicht einig zu sein.

Wie ist Ihre Ansicht dazu?

Mit freundlichen Grüßen
Lavendelduft

[free]

Der erste Arzt meinte, durch diverse Methylierungsprozesse u.a. würden 25 - 30% von Aussehen und Charakter der austragenden Mutter auf ihr Kind übergehen. Zwar nicht auf genetischem Wege, aber auf epigenetischem Wege.

hallo lavendelduft,das kann die epigenetik nicht.sie verändert nicht die DNA-sequenz(erbinformation)sie wirkt sich auf das GENOM(information der zelle) aus.das wird mit unter 1 prozent angegeben in der literatur. klima,sport,dauerstress,gefühle,hunger oder ständige überernährung können säugetierzellen epigenetisch programmieren und die funktionweise dauerhaft beeinflussen.z.b.die ständige überernährung der mutter hat folgen auf den fötus,führt zu metabolischer fehlprogrammierung,das kind entwickelt sich übergewichtig(diabetes).aber auch traumatische erlebnisse z.b.kriegstrauma(gefühle)können bis zu drei generationen weitergegeben werden.lg free

[BarcelonaIVF]

Liebe Lavendelduft,

bei einer Eizellspende stammen die Gene von der Eizellspenderin und diese Tatsache wird sich auch nicht während der Schwangerschaft in der Gebärmutter der Patientin ändern. Die Genetik ist eine Basis, auf die die Patientin einer Eizellspende, die das Kind trägt, keinen Einfluss hat.

Allerdings gibt es andere Faktoren, die das Kind und dessen Entwicklung vor und nach der Geburt beinflussen, wie z.B. das Verhalten der Mutter während der Schwangerschaft bzgl. Ernährung, Stress, Rauchen, Alkohol etc. (siehe auch w.o. das Kommentar von Free), die Geburt und später das soziale Umfeld und die Erziehung.

Mit freundlichen Grüssen,
Dr. Zamora Corzo

[Lavendelduft]

Sehr geehrter Herr Dr. Corzo,

vielen Dank für Ihre klare Antwort! Es ist zwar nicht gerade das, was ich erhofft hatte, aber dafür weiß ich jetzt Bescheid und kann mit einem vernünftigen Verarbeitungsprozess beginnen.

Liebe Free,

auch Dir einen herzlichen Dank für Deine wertvollen Informationen! Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen persönlichen Weg!

Liebe Grüße
Lavendelduft