Psychologischen Unfruchtbarkeit

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JuliaTl
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Psychologischen Unfruchtbarkeit

Beitrag von JuliaTl »

Ich wohne in einer kleinen Stadt… und glaube es gibt keinen Spezialist, der über alle meine Probleme nicht weiß. Ich habe viele Behandlungsmethoden schon ausprobiert, und viele Ärzte besucht, habe fast alles durchprobiert bis ich mir zu denken gegeben habe: „Ich habe nur eine Sache nicht ausprobiert – Nicht mehr versuchen! Vergessen!“. Beim Gespräch mit der Frauenärztin haben wir das Thema der psychologischen Unfruchtbarkeit berührt. Sie hat zu mir gesagt: „Sie haben keine Probleme mit ihrem Mann, dann sollen diese Problemen nur in ihrem Kopf fest sitzen“. Ich habe folgendes im Internet gefunden:
• Es ist heutzutage unmöglich, das Thema der Fertilität und Sterilität anzusprechen, ohne die psychologische Ebene einzubeziehen.
• Wenn ein Paar keine Kinder zeugen kann, kann in etwa 15% bis 20 % der Fälle keine medizinische Ursache gefunden werden.
• Der psychologische Zustand des Patienten kann sich immer - egal, um welche Krankheit oder welches Problem es geht - in irgendeiner Weise auf dessen körperlichen Zustand auswirken. Gerade bei der Problematik der Unfruchtbarkeit sind diese Effekte oft sehr stark.
• Es ist wichtig zu verstehen und zu akzeptieren, dass es - abgesehen von dem medizinischen Problem - bei Paaren, die Schwierigkeiten haben, Kinder zu zeugen, oft auch eine psychologische Problemebene gibt.
• Zahlreiche Psychologen vermuten sogar, dass Sorgen und Probleme in manchen Fällen selbst die Ursache für Fertilitätsprobleme sein können.
• Um Frauen und Männer mit unerfülltem Kinderwunsch zu unterstützen, sollten Ärzte und medizinisches Personal ihnen genug Zeit widmen, um all ihre Sorgen und Ängste auszusprechen - in Anbetracht der Überarbeitung und knappen Zeitressourcen ist dies allerdings selten möglich.
• Es gibt immer wieder Fälle von Frauen, die sich nach mehreren erfolglosen in vitro Fertilisations-Versuchen zu einer Adoption entschlossen haben, und dann einige Monate später auf natürliche Weise schwanger wurden.
• Vielen Paaren ist nicht klar, dass jedes 6. Paar Schwierigkeiten mit der Fertilität hat.
• Viele Paare, die Schwierigkeiten mit der Fertilität haben, neigen zu Schamgefühlen und Vereinsamung.
• Die Unfähigkeit, Kinder zu zeugen, wird häufig als Drama oder Fluch betrachtet, der das ganze Leben überschattet.
• Nicht alle Beziehungen sind stabil genug um, diese schwierige Phase zu überstehen - einige Paare trennen sich.
Dan88
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Beitrag von Dan88 »

Hallo,
ich glaube, dass man unter psychologischen Gründen für Unfruchtbarkeit, den starken Wunsch einer Frau ein Kind zu bekommen, versteht. Es gibt Fälle, wenn die Paare ständige Behandlung haben, vergeblich. Denn sie können immer noch nicht schwanger werden. Und dann aufgrund der Umständen wird die letzte Hoffnung aufgegeben. Erstaunlicherweise stellt sich heraus, dass die Frau schon schwanger ist. Nur ein Zufall oder doch Psychologie? Fakt ist, wenn man schwanger werden möchte und Schwierigkeiten dabei hat, sollten alle Ursachen und Gründe gut unter die Lupe genommen werden. Wie es in diesem Fall nicht gemacht wurde.

Liebe Grüße
Dan:-)
JuliaTl
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Beitrag von JuliaTl »

Danke, Dan88
Meiner Meinung nach ist dieses Problem (psychische Unfruchtbarkeit) viel schwieriger zu bekämpfen als ein niedriges Progesteronsniveau, erhöhtes Testosteronsniveau und andere Krankheiten. Vor allem ist es wichtig, schnell handel zu können. Die Wichtigkeit dieses Problems einsehen und die Einstellung zum Problem wechseln. Unglaublich, dass psychologische Gründe so sehr die Schwangerschaft beeinflüssen können. Ich bin immer noch schockiert darüber. Gib es eigentlich Psychologen, die sich damit befassen? Wenn ja, wie lange kann das dauern, dass ein Paar keine solche Schwierigkeiten haben wird? Im Durchschnitt natürlich=)
Dan88
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Beitrag von Dan88 »

Hmm, interessant.

Man kann folgende Ursachen für Unfruchtbarkeit nennen: Angst vor Entbindung. Damit wird häufig die Angst im unseren Unterbewusstsein gemeint.
Angst vor Extrauteringravidität;
unterbewusste Angst vor Verantwortung. Vor allem Verantwortung für das Baby, alles richtig zu machen etc.
Angst vor Umständen, die die Schwangerschaft begleiten (zum Beispiel Angst an Gewicht zunehmen).
Ein sehr großer Wunsch das Baby zu haben. Das kann den Stress verursachen, der die Reproduktionssystem sowie bei den Frauen als auch bei den Männern blockiert. Natürlich gibts es auch viele andere Gründe. Es hängt von der Persönlichkeiten der möchte gern Eltern.
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hallo,

hmm, ich glaube daran nicht wirklich.
zum einen wurde ich bei der ivf schwanger, an dem ich psychisch am meisten unter druck stand (vorher missed abortion, schwester ungewollt schwanger...)

zum zweiten: wenn das so wäre, dürften doch umgekehrt z.b. nach vergewaltigungen keine schwangerschaften entstehen. wenn die psyche so einen einfluss hat, müsste es doch in beide richtungen funktionieren. :?:

dass es manchmal scheinbar mit dem "entspannt euch" klappt, begründe ich eher damit, dass eben oft relativ früh schon zu fertilitätsbehandlungen geraten wird. viele paare, die kinderwunschbehandlungen machen, haben ja durchaus eine sehr niedrige chance, auf natürlichem wege schwanger zu werden. und das tritt dann eben eventuell nach längerer zeit mal ein.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

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free
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Re: Psychologischen Unfruchtbarkeit

Beitrag von free »

JuliaTl hat geschrieben: • Es ist wichtig zu verstehen und zu akzeptieren, dass es - abgesehen von dem medizinischen Problem - bei Paaren, die Schwierigkeiten haben, Kinder zu zeugen, oft auch eine psychologische Problemebene gibt.
• Zahlreiche Psychologen vermuten sogar, dass Sorgen und Probleme in manchen Fällen selbst die Ursache für Fertilitätsprobleme sein können.
das sind ammenmärchen rund um den unerfüllten kinderwunsch.die halten sich hartnäckig. es wird zeit damit aufzuräumen.
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SternchenMama
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Beitrag von SternchenMama »

Ich glaub auch nur indirekt dran.... Die Psyche kann Prozesse im Körper auslösen, z.B. das Immunsystem beeinflussen. Das wiederum hat Einfluss auf das Schwangerwerden und -bleiben. Bei Männern sagt man auch, die Psyche hätte Einfluss auf die Qualität der Spermien. Die wiederum würde auch auf die Chancen wirken.

Ich wurde übrigens immer gleich schwanger, ob ich unter Druck stand oder nicht. Und du kannst mir glauben, nach mehreren FGen ist der Druck und vor allem die Angst enorm.

Und bei dem "entspannt euch" frag ich mich auch immer, ob es nicht einfach der zeitliche Faktor ist? Lange genug probiert und zufällig klappt es genau dann? Es gibt soooo viele Paare, die adoptieren oder den Druck rausnehmen und bei denen es trotzdem nie klappt. Man hört nur immer von den anderen Fällen und glaubt deshalb, es sei einfach immer so. Hab demletzt gelesen, dass es z.B. bei Adoptionen im einstelligen Prozentbereich ist, dass es doch noch ein leibliches Kind gibt danach.
2012-2014: 6 Fehlgeburten (5.-7. Woche)
Diagnostiziert: hyperfertility, erhöhte NK-Zellen (im Blut 30%, uterin 12%); er erhöhte DNA-Fragmentierung (zuletzt 65%)

2016: Die 1. ICSI mit IMSI, 20mg Predni, Clexane 20, Antihistaminikum und Progesteron (alles bis etwa 12. SSW) hat uns unseren großen kleinen Schatz gebracht

2017-2018: 4 Fehlgeburten (je ca 8. SSW), teils mit Medikamenten, 1 ICSI
SternchenMama
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Beitrag von SternchenMama »

Ach so, mir wollten auch Leute einreden, ich müsse dran glauben, dass die SS gut ausgeht. Das habe ich in den meisten sogar tatsächlich getan - gebracht hat's halt trotzdem nix....
2012-2014: 6 Fehlgeburten (5.-7. Woche)
Diagnostiziert: hyperfertility, erhöhte NK-Zellen (im Blut 30%, uterin 12%); er erhöhte DNA-Fragmentierung (zuletzt 65%)

2016: Die 1. ICSI mit IMSI, 20mg Predni, Clexane 20, Antihistaminikum und Progesteron (alles bis etwa 12. SSW) hat uns unseren großen kleinen Schatz gebracht

2017-2018: 4 Fehlgeburten (je ca 8. SSW), teils mit Medikamenten, 1 ICSI
Zil
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Beitrag von Zil »

Ich glaube auch nicht so recht an die psychologischen Gründe, sondern eher daran, dass es entweder Zufall nach langem Probieren ist oder dass der wirkliche Grund bei Mann und/oder Frau noch nicht gefunden wurde - soooo wahnsinnig viel Diagnostik wird ja oft gar nicht betrieben...
free
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Beitrag von free »

die psyche hat kaum einfluss darauf,ob eine frau schwanger wird oder nicht.das zeigen auch studien.diese geschichten suggerieren frauen oder auch paaren,dass es nicht klappt,weil sie zu labil sind.sie sind also,denken sie,selbst schuld,dass sie kinderlos bleiben.das ist aber nicht der fall.für manche frauen ist die kinderwunschbehandlung die schlimmste zeit ihres lebens und führt manchmal auch zu existenzielle krisen.deshalb sollte man das nicht bagatellisieren.es gibt keine "psychologische unfruchtbarkeit".
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