Antibiotikabehandlung vor ICSI zur Einnistungsverbesserung?

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Lilja
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Antibiotikabehandlung vor ICSI zur Einnistungsverbesserung?

Beitrag von Lilja »

Hallo Herr Dr. Peet,

da sich in den letzten zwei Jahren trotz zahlreicher ICSIs bei mir nichts mehr eingenistet hat möchte mein Arzt eine Antibiotikabehandlung mit Ofloxacin und Clindamycin machen. Das soll gegen möglicherweise unbemerkt vorhandene und ganz im Verborgenen ablaufende Infektionen (mir ist nichht ganz klar ob nur in der Gebärmutter oder auch in anderen Körperregionen) helfen, die eine Einnistung eventuell verhindern können. Einen Anhaltspunkt für irgendwelche Infektionen gibt es bei mir zwar nicht, aber wie gesagt, diese sollen halt auch unbemerkt vorhanden sein können.

Nun vertrage ich Antibiotika leider von vornherein ziemlich schlecht (Magen-Darm-Probleme). Der Apotheker hat mir dazu heute erklärt, dass das eine der beiden Antibiotikas sehr aggressiv wäre und man es daher sogar nur im Sitzen oder Stehen nehmen und sich anschließend mindestens eine Stunde nicht hinlegen darf. Weiter wies er auf die Schädigung der Darmschleimhaut durch das Medikament hin.
Mir wurde es noch unwohler bei der Sache, als es mir eh schon war. Ist die Antibiotikagabe zur Verbesserung der Einnistungsbedingungen aus Ihrer Sicht sinnvoll oder überwiegen eher die Nachteile?

Leider würde es dazu noch zeitlich nicht mehr reichen, die Antibiotikatherapie vor Stimulationsbeginn abzuschließen. Kann das Antibiotika eventuell auch die Flora in der Gebärmutter negativ verändern, so dass es schon von daher fast nicht klappen kann? Und wie sieht es mit der Beeinträchtigung der Eizellqualität aus, da sich die Einnahme ja bis in die mögliche Stimulationsphase ziehen würde?

Vielen Dank für Ihre Hilfe.
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Gast

Beitrag von Gast »

:P
Zuletzt geändert von Gast am 10 Apr 2015 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

Hallo,
ja, in der Tat gibt es (insgesamt rel. selten) mal Bakterienbesiedlungen in der Gebärmutter. Auch in der Scheide und am Muttermund leben viele Keime.
Daher machen manche Zentren prinzipiell eine Antibiotikaprophylaxe. Für eine Schrotschuß-Antibiotikatherapie sprechen aber die Statistiken eher nicht.
Die Warnungen Ihres Apothekers scheinen ein wenig übertrieben.
Peet
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