Brauche Rat - besonders von Männern im Forum
Vielleicht haben einige von euch meine Geschichte ein wenig verfolgt. Ich brauche mal euren Rat, da ich mehr als verzweifelt bin und nicht mehr weiter weiß.
Ich wünsche mir nun schon seit vielen Jahren ein Kind und habe schon viele Zyklusbeobachtungen und IUI hinter mir. Alles ohne Erfolg. Es ist wohl so, dass nur ein Versuch mit ivf eine Möglichkeit ist, herauszufinden, warum es nicht klappen will. Und das ist der springende Punkt. Mein Mann lehnt das kategorisch ab, er könne das mit seinem Gewissen nicht vereinbaren. Ein im Reagenzglas gezeugtes Kind sei etwas Unnatürliches und er könne es nicht akzeptieren. Die ganze Situation ist einigermaßen verfahren. Er hatte mir bereits zwei mal versprochen, dass wir einen Versuch machen, aber dann bricht er sein Versprechen immer wieder. Das Problem ist auch, dass ich nicht mehr die Jüngste bin – schließlich komme ich aus dem Oldie-Ordner. Ich habe die ganze Zeit auf ein Wunder gehofft, doch vergebens.
Wir haben jetzt drei Monate lang gar nichts mehr unternommen, weil mein Mann diese Pause aus beruflichen Gründen gewünscht hat. Ich war fest davon überzeugt, dass er nun mit etwas mehr Ruhe mal seine Vorurteile überwindet und sich besinnt. Doch das war vergebens und seit vorgestern bin ich wirklich nur noch ein heulendes Häufchen Elend. Ich fühle mich angelogen, da er mir wieder Hoffnungen gemacht hat. Wieder mal. Und ich falle jedesmal tiefer. Wenn ich doch nur einen Weg finden könnte, seine Vorurteile auszuräumen. Ich kann nicht so einfach akzeptieren, dass er so auf stur schaltet. Ich weiß gar nicht, wie ich das jetzt ausdrücken soll. Seiner Meinung nach ist ivf auch für das Kind unzumutbar. Wenn ich ihm doch nur sagen könnte, wie hier im Forum Kinder über ivf schreiben. Ich habe ihm gesagt, dass man es einem Kind ja nicht sagen muß. Aber dass andererseits ein Kind mit dieser Information auch weiß, dass es mehr als gewünscht und geliebt ist. Könnt ihr mir nicht einen Rat geben, wie ich noch weitere Überzeugungsarbeit leisten könnte?
Das hier ist wirklich nur die Kurzform – ich bin so entmutigt, dass mir die Worte fehlen.
Ich weiß jetzt einfach nicht, was ich noch schreiben sollte, ich habe damit auch Mühe, da mir mal wieder die Tränen aus den Augen kullern. Aber muß ich wirklich meinen größten Wunsch begraben, nur weil mein Partner sich verweigert, da er Vorbehalte hat?
Ich hoffe, ihr könnt mir vielleicht helfen
Claude
Ich wünsche mir nun schon seit vielen Jahren ein Kind und habe schon viele Zyklusbeobachtungen und IUI hinter mir. Alles ohne Erfolg. Es ist wohl so, dass nur ein Versuch mit ivf eine Möglichkeit ist, herauszufinden, warum es nicht klappen will. Und das ist der springende Punkt. Mein Mann lehnt das kategorisch ab, er könne das mit seinem Gewissen nicht vereinbaren. Ein im Reagenzglas gezeugtes Kind sei etwas Unnatürliches und er könne es nicht akzeptieren. Die ganze Situation ist einigermaßen verfahren. Er hatte mir bereits zwei mal versprochen, dass wir einen Versuch machen, aber dann bricht er sein Versprechen immer wieder. Das Problem ist auch, dass ich nicht mehr die Jüngste bin – schließlich komme ich aus dem Oldie-Ordner. Ich habe die ganze Zeit auf ein Wunder gehofft, doch vergebens.
Wir haben jetzt drei Monate lang gar nichts mehr unternommen, weil mein Mann diese Pause aus beruflichen Gründen gewünscht hat. Ich war fest davon überzeugt, dass er nun mit etwas mehr Ruhe mal seine Vorurteile überwindet und sich besinnt. Doch das war vergebens und seit vorgestern bin ich wirklich nur noch ein heulendes Häufchen Elend. Ich fühle mich angelogen, da er mir wieder Hoffnungen gemacht hat. Wieder mal. Und ich falle jedesmal tiefer. Wenn ich doch nur einen Weg finden könnte, seine Vorurteile auszuräumen. Ich kann nicht so einfach akzeptieren, dass er so auf stur schaltet. Ich weiß gar nicht, wie ich das jetzt ausdrücken soll. Seiner Meinung nach ist ivf auch für das Kind unzumutbar. Wenn ich ihm doch nur sagen könnte, wie hier im Forum Kinder über ivf schreiben. Ich habe ihm gesagt, dass man es einem Kind ja nicht sagen muß. Aber dass andererseits ein Kind mit dieser Information auch weiß, dass es mehr als gewünscht und geliebt ist. Könnt ihr mir nicht einen Rat geben, wie ich noch weitere Überzeugungsarbeit leisten könnte?
Das hier ist wirklich nur die Kurzform – ich bin so entmutigt, dass mir die Worte fehlen.
Ich weiß jetzt einfach nicht, was ich noch schreiben sollte, ich habe damit auch Mühe, da mir mal wieder die Tränen aus den Augen kullern. Aber muß ich wirklich meinen größten Wunsch begraben, nur weil mein Partner sich verweigert, da er Vorbehalte hat?
Ich hoffe, ihr könnt mir vielleicht helfen
Claude
Hi Claude,
ich habe eben mal in Deinen alten Beiträgen gelesen. Wahrscheinlich kenne ich jetzt aber nur Fragmente Deiner Geschichte. Deswegen kann es auch sein, daß ich mit meinem Beitrag an Deiner Situation vorbeschreibe.
Ich schreib Dir mal, was mir spontan zu Deiner Situation einfällt.
Zu Deinem Mann:
1) Aus welchen Motiven heraus lehnt er die IVF ab? Religiöse Gründe?
2) Ist es vielleicht Unwissenheit über die Methode und alles, was damit zusammenhängt?
3) Kann es sein, daß seine Begründung ein Scheinmotiv ist? Ist es möglich, daß er im Grunde gar kein Kind möchte und deshalb die erfolgreichere IVF ablehnt?
Zu Dir:
1) Kann es sein, daß Du auf den Kinderwunsch fixiert bist?
2) Anläßlich Deines Alters (42, oder?) solltest Du keine übertriebenen Hoffungen in die IVF setzen.
Fazit:
1) Ich sehe, daß Du in einer ganz schwierigen Lage bist. Du brauchst unbedingt jemanden zum Reden, vielleicht auch professionelle Hilfe.
2) Daß Dein Mann Zusagen nicht einhält, ist nicht zu entschuldigen.
3) Überlege Dir, wie wichtig Dir Dein Mann ist. Möchtest Du mit ihm alt werden, auch wenn er bei seiner Meinung bleiben sollte? Was ist Dir wichtiger: dieser Mann oder ein Kind?
4) Überlege Dir, wie Du etwas Abstand zum Kinderwunsch gewinnen kannst, wie Dein jetziges und Dein künftiges Leben lebenswert sein kann, auch ohne daß DEIN größter Wunsch in Erfüllung geht.
Da ich nicht regelmäßig in diesen Ordner schaue, darfst Du mir - falls gewünscht - gerne eine Mail oder eine Private Nachricht schicken.
Viele Grüße und alles Gute für Dich. Andreas
ich habe eben mal in Deinen alten Beiträgen gelesen. Wahrscheinlich kenne ich jetzt aber nur Fragmente Deiner Geschichte. Deswegen kann es auch sein, daß ich mit meinem Beitrag an Deiner Situation vorbeschreibe.
Ich schreib Dir mal, was mir spontan zu Deiner Situation einfällt.
Zu Deinem Mann:
1) Aus welchen Motiven heraus lehnt er die IVF ab? Religiöse Gründe?
2) Ist es vielleicht Unwissenheit über die Methode und alles, was damit zusammenhängt?
3) Kann es sein, daß seine Begründung ein Scheinmotiv ist? Ist es möglich, daß er im Grunde gar kein Kind möchte und deshalb die erfolgreichere IVF ablehnt?
Zu Dir:
1) Kann es sein, daß Du auf den Kinderwunsch fixiert bist?
2) Anläßlich Deines Alters (42, oder?) solltest Du keine übertriebenen Hoffungen in die IVF setzen.
Fazit:
1) Ich sehe, daß Du in einer ganz schwierigen Lage bist. Du brauchst unbedingt jemanden zum Reden, vielleicht auch professionelle Hilfe.
2) Daß Dein Mann Zusagen nicht einhält, ist nicht zu entschuldigen.
3) Überlege Dir, wie wichtig Dir Dein Mann ist. Möchtest Du mit ihm alt werden, auch wenn er bei seiner Meinung bleiben sollte? Was ist Dir wichtiger: dieser Mann oder ein Kind?
4) Überlege Dir, wie Du etwas Abstand zum Kinderwunsch gewinnen kannst, wie Dein jetziges und Dein künftiges Leben lebenswert sein kann, auch ohne daß DEIN größter Wunsch in Erfüllung geht.
Da ich nicht regelmäßig in diesen Ordner schaue, darfst Du mir - falls gewünscht - gerne eine Mail oder eine Private Nachricht schicken.
Viele Grüße und alles Gute für Dich. Andreas
Liebe Claude!
Ich bin zwar kein Mann, aber Dein Posting hat mich sehr betroffen und traurig gemacht. Zumal mir die Situation, in der Du/Ihr steckt sehr verfahren erscheint. Ich fürchte, eine Patentlösung wird es nicht geben...die Lösung wird irgendwo in Euch selbst liegen.
Ich kann Dir nur von mir und meinem Mann schreiben...als wir mit der Kiwu-behandlung vor 4 Jahren begonnen haben, haben wir noch daran geglaubt, es könnte nach der Behandlung meines Mannes auf natürlichem Wege klappen. In diesem Glauben wurden wir von den Ärtzen 3 Jahre lang unterstützt....zwar wurde uns gesagt, zur Not könnte man ja wenn gar nichts geht ICSI machen, doch diesen Gedanken haben wir erst gar nicht zugelassen...das kam uns sehr utopisch vor. Eine künstliche Befruchtung wollten wir nicht. Nachdem es nach drei Jahren immer noch nicht geklappt hatte, sollten wir uns mal in der Frauenklinik über Insemination informieren...da waren wir zwar nicht begeistert von, aber nach langem hin und her haben wir gedacht...informieren kann man sich ja mal...also termin gemacht, und nen Monat später hin. Die Ärztin dort hat dann von ICSI gefaselt...wir dachten, sie würde uns wohl verwechseln...aber dann sagte sie ganz klar: Mit DEM Spermiogramm könnte nur ICSI helfen. In zehn Minuten rasselte sie dann den Behandlungsplan herunter und schickte uns weg...wir sollten uns dann an meinem 3.ZT wieder melden.
Ich bin aus der Klinik raus...auf die nächste Bank und hab nur noch geheult...mein Mann konnte gar nichts sagen..er war sprachlos. Wir saßen da, wie begossene Pudel.
Für meinen Mann hatte sich das Kinderthema damit erstmal erledigt...das war sehr schlimm für mich. Ich fing an, mich im Internet zu informieren...plötzlich kam mir der Gedanke gar nicht mehr so utopisch vor...ich wollte es auf jeden Fall versuchen. Ich hab dann mehrere Broschüren bestellt, und dann war auch mein Mann bereit sich darüber zu informieren...so sind wir langsam damit vertraut geworden...haben festgestellt, daß es sooooo viele Betroffene gibt, und es eigentlich gar kein so utopischer Gedanke ist. Wir sind nach und nach in die Rolle hineingewachsen.
Mein Mann war es schließlich, der sagte wir könnten doch nochmal nen Termin für nen Ertsgespräch machen, allerdings in einer anderen Praxis...dort haben wir uns auch direkt gut aufgehoben gefühlt.
Was ich damit sagen will, ist folgendes: kann es sein, daß sich Dein Mann im Gegensatz zu Dir noch gar nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt hat? Fühlt er sich jetzt vielleicht überrumpelt?
Ist er denn bei den Arztgesprächen bisher dabei gewesen? Gab es im Anschluß keine Gespräche zwischen Euch?
Was ich an Eurer Situation ganz schlimm finde, sind die leeren Versprechungen...es ist ganz, ganz wichtig, daß Ihr Euch aufeinander verlassen könnt. Du leidest jetzt schon sooo viel, und gerade die nichteingehaltenen Versprechen machen die Sache für Dich nur noch unerträglicher. Entschuldige, wenn ich so direkt bin, aber auf mich wirkt das, als wenn dann Mann seine Ruhe vor Dir möchte...er wirft Dir nen Zuckerstück hin, und dann hakt er für sich das Thema ab.
Der einzige Rat, den ich Dir geben kann, ist miteinander reden, ohne Druck auszuüben...und wenn er dazu nicht bereit ist, dann frage ich mich, was Du überhaupt von Ihm erwarten kannst.
habt Ihr bei anderen Konflikten ähnliche Probleme? Oder blockt er nur hierbei so ab?
Fühl Dich ganz, ganz lieb gedrückt!
Lieben Gruß..Nicole
Ich bin zwar kein Mann, aber Dein Posting hat mich sehr betroffen und traurig gemacht. Zumal mir die Situation, in der Du/Ihr steckt sehr verfahren erscheint. Ich fürchte, eine Patentlösung wird es nicht geben...die Lösung wird irgendwo in Euch selbst liegen.
Ich kann Dir nur von mir und meinem Mann schreiben...als wir mit der Kiwu-behandlung vor 4 Jahren begonnen haben, haben wir noch daran geglaubt, es könnte nach der Behandlung meines Mannes auf natürlichem Wege klappen. In diesem Glauben wurden wir von den Ärtzen 3 Jahre lang unterstützt....zwar wurde uns gesagt, zur Not könnte man ja wenn gar nichts geht ICSI machen, doch diesen Gedanken haben wir erst gar nicht zugelassen...das kam uns sehr utopisch vor. Eine künstliche Befruchtung wollten wir nicht. Nachdem es nach drei Jahren immer noch nicht geklappt hatte, sollten wir uns mal in der Frauenklinik über Insemination informieren...da waren wir zwar nicht begeistert von, aber nach langem hin und her haben wir gedacht...informieren kann man sich ja mal...also termin gemacht, und nen Monat später hin. Die Ärztin dort hat dann von ICSI gefaselt...wir dachten, sie würde uns wohl verwechseln...aber dann sagte sie ganz klar: Mit DEM Spermiogramm könnte nur ICSI helfen. In zehn Minuten rasselte sie dann den Behandlungsplan herunter und schickte uns weg...wir sollten uns dann an meinem 3.ZT wieder melden.
Ich bin aus der Klinik raus...auf die nächste Bank und hab nur noch geheult...mein Mann konnte gar nichts sagen..er war sprachlos. Wir saßen da, wie begossene Pudel.
Für meinen Mann hatte sich das Kinderthema damit erstmal erledigt...das war sehr schlimm für mich. Ich fing an, mich im Internet zu informieren...plötzlich kam mir der Gedanke gar nicht mehr so utopisch vor...ich wollte es auf jeden Fall versuchen. Ich hab dann mehrere Broschüren bestellt, und dann war auch mein Mann bereit sich darüber zu informieren...so sind wir langsam damit vertraut geworden...haben festgestellt, daß es sooooo viele Betroffene gibt, und es eigentlich gar kein so utopischer Gedanke ist. Wir sind nach und nach in die Rolle hineingewachsen.
Mein Mann war es schließlich, der sagte wir könnten doch nochmal nen Termin für nen Ertsgespräch machen, allerdings in einer anderen Praxis...dort haben wir uns auch direkt gut aufgehoben gefühlt.
Was ich damit sagen will, ist folgendes: kann es sein, daß sich Dein Mann im Gegensatz zu Dir noch gar nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt hat? Fühlt er sich jetzt vielleicht überrumpelt?
Ist er denn bei den Arztgesprächen bisher dabei gewesen? Gab es im Anschluß keine Gespräche zwischen Euch?
Was ich an Eurer Situation ganz schlimm finde, sind die leeren Versprechungen...es ist ganz, ganz wichtig, daß Ihr Euch aufeinander verlassen könnt. Du leidest jetzt schon sooo viel, und gerade die nichteingehaltenen Versprechen machen die Sache für Dich nur noch unerträglicher. Entschuldige, wenn ich so direkt bin, aber auf mich wirkt das, als wenn dann Mann seine Ruhe vor Dir möchte...er wirft Dir nen Zuckerstück hin, und dann hakt er für sich das Thema ab.
Der einzige Rat, den ich Dir geben kann, ist miteinander reden, ohne Druck auszuüben...und wenn er dazu nicht bereit ist, dann frage ich mich, was Du überhaupt von Ihm erwarten kannst.
habt Ihr bei anderen Konflikten ähnliche Probleme? Oder blockt er nur hierbei so ab?
Fühl Dich ganz, ganz lieb gedrückt!
Lieben Gruß..Nicole
liebe claude,
das mit den leeren versprechungen deines mannes finde ich auch sehr sehr schlimm. mein mann war auch mal so drauf bis ich ihm erklärt habe, daß ich versprechen sehr ernst nehme und man wirklich nichts versprechen sollte, was man nicht halten kann oder will. das ist doch wie das eheversprechen und daran halte ich mich auch. versprechen ist versprechen!
ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst. anfangs dachte ich auch, ich kann alles begraben, weil mein mann eigentlich keine künstl. befruchtung wollte und für ihn das thema kinder abgehakt war, als wir den befund für seine unfruchtbarkeit bekommen haben.ich dachte echt, eine welt bricht für mich zusammen. da ist man vom partner irgendwie abhängig, wenn es um die erfüllung der sehnlichsten wünsche geht. horror. doch ich hatte glück, irgendwann (es hat aber auch ein halbes jahr gedauert) hat er mir dann doch zu verstehen gegeben, daß ich noch nicht aufgeben soll. er hat halt auch gemerkt, wie schlecht es mir damit ging, mich abfinden zu müssen. ich wollte es wenigstens einmal versucht haben. mittlerweile sieht er auch, wie viele betroffene es doch gibt. ich glaube, er kam sich vorher als unfruchtbarer doch ein bissl wie ne halbe portion vor. das ist aber jetzt auch nicht mehr. auf jeden fall mußte ich immer die initiative ergreifen und z.b. den ersten termin in der kiwu-praxis ausmachen. er war aber immer dabei! ich finde es unfair, wenn man einfach beschließt, keine künstl. befruchtung zu machen ohne auf den anderen partner einzugehen. ich versuche mich auch in die lage deines mannes zu versetzen, aber ich verstehe ihn nicht so richtig. entweder will er nicht wirklich gerne kinder oder er hat einfach eine andere einstellung zu künstlicher befruchtung. wenn ich dir nur helfen könnte. ich kann mir gut vorstellen, daß das eure beziehung sehr belastet. also bei mir wäre es so gewesen, wenn er es einfach mit seinem negativen befund abgetan hätte. ich finde, sowas sollte man in ruhe ausdiskutieren und auch auf seelische bedürfnisse/probleme des partners eingehen, denn die sind nicht zu unterschätzen!!!
hoffentlich lenkt dein mann noch ein. es wird wohl in zukunft immer mehr darauf hinauslaufen, daß die menschen die künstl. befruchtung in anspruch nehmen müssen. wenn jeder das ablehnen würde, gäbs bald kaum noch kinder und was so alles davon abhängt.
liebe grüße und ich hoffe, daß du auch bald wieder glücklich sein kannst
anja
das mit den leeren versprechungen deines mannes finde ich auch sehr sehr schlimm. mein mann war auch mal so drauf bis ich ihm erklärt habe, daß ich versprechen sehr ernst nehme und man wirklich nichts versprechen sollte, was man nicht halten kann oder will. das ist doch wie das eheversprechen und daran halte ich mich auch. versprechen ist versprechen!
ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst. anfangs dachte ich auch, ich kann alles begraben, weil mein mann eigentlich keine künstl. befruchtung wollte und für ihn das thema kinder abgehakt war, als wir den befund für seine unfruchtbarkeit bekommen haben.ich dachte echt, eine welt bricht für mich zusammen. da ist man vom partner irgendwie abhängig, wenn es um die erfüllung der sehnlichsten wünsche geht. horror. doch ich hatte glück, irgendwann (es hat aber auch ein halbes jahr gedauert) hat er mir dann doch zu verstehen gegeben, daß ich noch nicht aufgeben soll. er hat halt auch gemerkt, wie schlecht es mir damit ging, mich abfinden zu müssen. ich wollte es wenigstens einmal versucht haben. mittlerweile sieht er auch, wie viele betroffene es doch gibt. ich glaube, er kam sich vorher als unfruchtbarer doch ein bissl wie ne halbe portion vor. das ist aber jetzt auch nicht mehr. auf jeden fall mußte ich immer die initiative ergreifen und z.b. den ersten termin in der kiwu-praxis ausmachen. er war aber immer dabei! ich finde es unfair, wenn man einfach beschließt, keine künstl. befruchtung zu machen ohne auf den anderen partner einzugehen. ich versuche mich auch in die lage deines mannes zu versetzen, aber ich verstehe ihn nicht so richtig. entweder will er nicht wirklich gerne kinder oder er hat einfach eine andere einstellung zu künstlicher befruchtung. wenn ich dir nur helfen könnte. ich kann mir gut vorstellen, daß das eure beziehung sehr belastet. also bei mir wäre es so gewesen, wenn er es einfach mit seinem negativen befund abgetan hätte. ich finde, sowas sollte man in ruhe ausdiskutieren und auch auf seelische bedürfnisse/probleme des partners eingehen, denn die sind nicht zu unterschätzen!!!
hoffentlich lenkt dein mann noch ein. es wird wohl in zukunft immer mehr darauf hinauslaufen, daß die menschen die künstl. befruchtung in anspruch nehmen müssen. wenn jeder das ablehnen würde, gäbs bald kaum noch kinder und was so alles davon abhängt.
liebe grüße und ich hoffe, daß du auch bald wieder glücklich sein kannst
anja
Liebe Claude,
es stimmt so traurig deine Geschichte zu lesen. Es ist wirklich eine verfahrene Situation und ich kann sehr gut verstehen, wie traurig, enttäuscht und verzweifelt du bist. Es ist schwierig, da zu helfen und zu raten, weil wir doch nicht die ganze geschichte kennen. Da ich befürchte, dass noch sehr viel mehr dahninter steckt, kann ich eigentlich nur zu einer professionellen Hilfe (Eheberatung, Paartherapie) raten. Vielleicht schafft ihr es damit, das Gespräch zu führen, dass du dir so ersehnst. Ich wünsche euch sehr, dass ihr einen gemeinsamen Weg findet und du wieder glücklich in die Welt schauen kannst.
Liebe Grüsse
Susan
es stimmt so traurig deine Geschichte zu lesen. Es ist wirklich eine verfahrene Situation und ich kann sehr gut verstehen, wie traurig, enttäuscht und verzweifelt du bist. Es ist schwierig, da zu helfen und zu raten, weil wir doch nicht die ganze geschichte kennen. Da ich befürchte, dass noch sehr viel mehr dahninter steckt, kann ich eigentlich nur zu einer professionellen Hilfe (Eheberatung, Paartherapie) raten. Vielleicht schafft ihr es damit, das Gespräch zu führen, dass du dir so ersehnst. Ich wünsche euch sehr, dass ihr einen gemeinsamen Weg findet und du wieder glücklich in die Welt schauen kannst.
Liebe Grüsse
Susan
Liebe Claude,
es tut mir wirklich leid für euch, dass ihr gerade in einem solchen Konflikt steckt. Und ich wünsche dir zu erst einmal, das ihr zu guter Letzt einen gemeinsam gangbaren Weg finden werdet. Die Skrupel deines Mannes kann ich gut verstehen. Auch mir fiel es nicht leicht, meine ethische Bewertung der künstlichen Befruchtung zu "reformieren". Die Hoffnung auf ein selbst geborenes Kind war und ist halt so stark, dass ich mich eben doch neu ernsthaft mit dieser Frage auseinandersetzen musste und inzwischen für mich ICSI akzeptiere. Es ist ja so leicht, zu sagen "das k ä m e für mich aus moralischen Gründen nicht in Frage". Werden die bisherigen Skrupel dann überwunden, bleibt die Frage: "würde ich denn in Konfliktfällen immer ursprüngliche ethische Maßstäbe zum eigenen Vorteil verschieben?" Mir ging das auch schon in ganz anderen Situationen ähnlich.
Ich habe dann Gespräche gesucht mit Menschen, in deren ethische Haltung ich Vertrauen hatte - manchmal solche, die mich gerade nicht persönlich kannten, also etwas anonym, zumindest neutral - auch Geistliche. Das hat mir sehr geholfen eine vielleicht neue moralische Orientierung zu finden. Meinst du, das könnte deinem Mann vielleicht auch helfen, seine Position neu zu überdenken ohne sich zu einem Meinungswandel gedrängt zu fühlen?
Ob ihr nun auf IVF verzichtet oder nicht, wegen der geringen Erfolgschance müsstet ihr für euch in jedem Fall alternative Perspektiven entwickeln. (Über Adoption bin ich nicht so gut informiert und weiß nicht, ob es in eurem Alter da auch noch Chancen gibt...)
Ich wünsche euch beiden alles Gute!
Liebe Grüße Mina
es tut mir wirklich leid für euch, dass ihr gerade in einem solchen Konflikt steckt. Und ich wünsche dir zu erst einmal, das ihr zu guter Letzt einen gemeinsam gangbaren Weg finden werdet. Die Skrupel deines Mannes kann ich gut verstehen. Auch mir fiel es nicht leicht, meine ethische Bewertung der künstlichen Befruchtung zu "reformieren". Die Hoffnung auf ein selbst geborenes Kind war und ist halt so stark, dass ich mich eben doch neu ernsthaft mit dieser Frage auseinandersetzen musste und inzwischen für mich ICSI akzeptiere. Es ist ja so leicht, zu sagen "das k ä m e für mich aus moralischen Gründen nicht in Frage". Werden die bisherigen Skrupel dann überwunden, bleibt die Frage: "würde ich denn in Konfliktfällen immer ursprüngliche ethische Maßstäbe zum eigenen Vorteil verschieben?" Mir ging das auch schon in ganz anderen Situationen ähnlich.
Ich habe dann Gespräche gesucht mit Menschen, in deren ethische Haltung ich Vertrauen hatte - manchmal solche, die mich gerade nicht persönlich kannten, also etwas anonym, zumindest neutral - auch Geistliche. Das hat mir sehr geholfen eine vielleicht neue moralische Orientierung zu finden. Meinst du, das könnte deinem Mann vielleicht auch helfen, seine Position neu zu überdenken ohne sich zu einem Meinungswandel gedrängt zu fühlen?
Ob ihr nun auf IVF verzichtet oder nicht, wegen der geringen Erfolgschance müsstet ihr für euch in jedem Fall alternative Perspektiven entwickeln. (Über Adoption bin ich nicht so gut informiert und weiß nicht, ob es in eurem Alter da auch noch Chancen gibt...)
Ich wünsche euch beiden alles Gute!
Liebe Grüße Mina
Hallo,
zuerst einmal ganz herzlichen Dank an alle, die sich so lieb hier- oder anders bei mir gemeldet haben. Danke für euren Zuspruch und eure Denkanstöße, die mir wirklich viel Stoff zu Nachdenken geben.
Das Fatale an der ganzen Sache ist, dass mein Mann selbst sehr besorgt um mich ist und sich wohl auch viele Gedanken macht. Vielleicht ist das etwas zu kurz gekommen, in meinen Beiträgen, die ich teilweise in einer sehr emotionalen Verfassung geschrieben habe. Er kam heute ständig an, um zu schauen, wie es mir geht, nimmt mich in den Arm und beteuert, dass er genau weiß, wie es mir geht. Aber er kann seine Vorbehalte gegen ivf eben nicht überwinden. Obwohl er über das Verfahren eigentlich informiert ist und weiß, was dabei abläuft – in den langen Jahren unseres Bemühens, ein Kind zu bekommen, ist er immer mit beim Doc gewesen, hat auch selbst Untersuchungen gemacht, sogar eine HCG/HMG Therapie, um das SG zu verbessern. Aber den Schritt zu ivf, der uns bereits vor längerer Zeit angeraten worden ist, will er nicht, da ihm das ein zu großer Eingriff in natürliche Prozesse ist. Auch die Frage, was mit eventuell kryokonservierten Zellen passiert, macht ihm zu schaffen. Er möchte schon ein Kind – aber eben nicht um jeden Preis und nicht auf diesem Weg – selbst wenn er es mir versprochen hatte. Jedenfalls kann ich ihm wirklich nicht absprechen, gar nichts zu tun. Damit wäre ich im Unrecht.
Mein Problem ist eben, dass ich mich nicht so einfach damit abfinden kann, keine medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen und so wohl auf immer auf ein Kind verzichten zu müssen. Manchmal frage ich mich auch, ob ich von meinem Mann verlangen kann, etwas zu tun, was er in seinem Innersten ablehnt. Aber ich schaffe es nicht, von dem Gedanken loszukommen, dass ich vielleicht doch noch eine Chance hätte. Auch wenn Du, lieber Andreas, mir nahelegst, dass die Aussichten ohnehin nur minimal sind und ich mich lieber mit dem Gedanken vertraut machen sollte, dass ich nie einen kleinen Krümel (häufig sage ich auch: Bären) im Arm halten werde. Es ist einfach so, dass ich eigentlich jeden Monat auf ein Wunder hoffe und traurig bin, wenn dann die mens kommt.
Ihr habt sicher recht, dass ich mit professioneller Hilfe vielleicht besser damit fertig werden könnte. Aber ihr wißt ja, dass ich nicht in Deutschland wohne. Und es ist nicht evident, in einer Fremdsprache – selbst wenn ich sie inzwischen gut beherrsche – Dinge auszudrücken, bei denen ich auch im Deutschen oft nach den richtigen Worten suche.
In meinem Innersten hoffe ich immer noch, dass er in sich geht und seine Haltung überdenkt. Vielleicht ist das Zweckoptimismus.
Allerdings denke ich auch schon seit einiger Zeit über Adoption nach. Das wäre eine Alternative, wenn man dann einem Kind eine Chance geben könnte, das sonst keine hat. In unserem gestrigen Gespräch hatte ich den Eindruck, als könnte mein Mann das auch so sehen. Als ich dieses Thema vor drei Jahren schon mal angeschnitten habe, lehnte er den Gedanken ab. Damals bin ich echt sauer gewesen. Ich fürchte mich nur vor dem ganzen administrativen Kram. Und die Tatsache, dass wir im Ausland leben (selbst wenn es die EU ist) vereinfacht das alles keineswegs. Dann kommt auch noch das Alter hinzu – also haben wir auch da voraussichtlich gar keine Chancen.
Heute geht es schon ein wenig besser. Allerdings bin ich immer noch sehr müde, da ich schlecht schlafe. Das Nachdenken hindert mich daran und immer wieder steigen mir die Tränen in die Augen. Auch das trübe Wetter geht aufs Gemüt. Heute mußte ich den ganzen Tag das Licht brennen lassen. So versuche ich mit einer Kerze auf dem Schreibtisch und mit einer Tasse Tee auf bessere Gedanken zu kommen.
Liebe Grüße an alle und nochmals danke und bis bald
Claude
zuerst einmal ganz herzlichen Dank an alle, die sich so lieb hier- oder anders bei mir gemeldet haben. Danke für euren Zuspruch und eure Denkanstöße, die mir wirklich viel Stoff zu Nachdenken geben.
Das Fatale an der ganzen Sache ist, dass mein Mann selbst sehr besorgt um mich ist und sich wohl auch viele Gedanken macht. Vielleicht ist das etwas zu kurz gekommen, in meinen Beiträgen, die ich teilweise in einer sehr emotionalen Verfassung geschrieben habe. Er kam heute ständig an, um zu schauen, wie es mir geht, nimmt mich in den Arm und beteuert, dass er genau weiß, wie es mir geht. Aber er kann seine Vorbehalte gegen ivf eben nicht überwinden. Obwohl er über das Verfahren eigentlich informiert ist und weiß, was dabei abläuft – in den langen Jahren unseres Bemühens, ein Kind zu bekommen, ist er immer mit beim Doc gewesen, hat auch selbst Untersuchungen gemacht, sogar eine HCG/HMG Therapie, um das SG zu verbessern. Aber den Schritt zu ivf, der uns bereits vor längerer Zeit angeraten worden ist, will er nicht, da ihm das ein zu großer Eingriff in natürliche Prozesse ist. Auch die Frage, was mit eventuell kryokonservierten Zellen passiert, macht ihm zu schaffen. Er möchte schon ein Kind – aber eben nicht um jeden Preis und nicht auf diesem Weg – selbst wenn er es mir versprochen hatte. Jedenfalls kann ich ihm wirklich nicht absprechen, gar nichts zu tun. Damit wäre ich im Unrecht.
Mein Problem ist eben, dass ich mich nicht so einfach damit abfinden kann, keine medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen und so wohl auf immer auf ein Kind verzichten zu müssen. Manchmal frage ich mich auch, ob ich von meinem Mann verlangen kann, etwas zu tun, was er in seinem Innersten ablehnt. Aber ich schaffe es nicht, von dem Gedanken loszukommen, dass ich vielleicht doch noch eine Chance hätte. Auch wenn Du, lieber Andreas, mir nahelegst, dass die Aussichten ohnehin nur minimal sind und ich mich lieber mit dem Gedanken vertraut machen sollte, dass ich nie einen kleinen Krümel (häufig sage ich auch: Bären) im Arm halten werde. Es ist einfach so, dass ich eigentlich jeden Monat auf ein Wunder hoffe und traurig bin, wenn dann die mens kommt.
Ihr habt sicher recht, dass ich mit professioneller Hilfe vielleicht besser damit fertig werden könnte. Aber ihr wißt ja, dass ich nicht in Deutschland wohne. Und es ist nicht evident, in einer Fremdsprache – selbst wenn ich sie inzwischen gut beherrsche – Dinge auszudrücken, bei denen ich auch im Deutschen oft nach den richtigen Worten suche.
In meinem Innersten hoffe ich immer noch, dass er in sich geht und seine Haltung überdenkt. Vielleicht ist das Zweckoptimismus.
Allerdings denke ich auch schon seit einiger Zeit über Adoption nach. Das wäre eine Alternative, wenn man dann einem Kind eine Chance geben könnte, das sonst keine hat. In unserem gestrigen Gespräch hatte ich den Eindruck, als könnte mein Mann das auch so sehen. Als ich dieses Thema vor drei Jahren schon mal angeschnitten habe, lehnte er den Gedanken ab. Damals bin ich echt sauer gewesen. Ich fürchte mich nur vor dem ganzen administrativen Kram. Und die Tatsache, dass wir im Ausland leben (selbst wenn es die EU ist) vereinfacht das alles keineswegs. Dann kommt auch noch das Alter hinzu – also haben wir auch da voraussichtlich gar keine Chancen.
Heute geht es schon ein wenig besser. Allerdings bin ich immer noch sehr müde, da ich schlecht schlafe. Das Nachdenken hindert mich daran und immer wieder steigen mir die Tränen in die Augen. Auch das trübe Wetter geht aufs Gemüt. Heute mußte ich den ganzen Tag das Licht brennen lassen. So versuche ich mit einer Kerze auf dem Schreibtisch und mit einer Tasse Tee auf bessere Gedanken zu kommen.
Liebe Grüße an alle und nochmals danke und bis bald
Claude