Katharinchen hat geschrieben:"Religionsfrei" - das ist das Wort, das mir in meinem Sprachschatz gefehlt hat.
Ich habe bisher gesagt, dass mein Kind keiner Kirche angehört. Aber diese
Formulierung enthält eine Verneinung, die mir nicht gefällt.
Der Druck ist schon enorm. Meine Schwiegermutter hat Angst, dass unser Kind
ausgegrenzt werden könnte und dass die Kinder mit dem Finger auf unser Kind
zeigen könnten, weil er nicht in der Kirche ist. Ich sehe es aber genauso wie
spaetemutti. Ich will mein Kind nicht in eine Organisation stecken, die es schon
vor seiner Zeugung nicht gewollt hat. Dann bekommen sie es auch nicht nach
der Geburt. Als zukünftiger Kirchensteuerzahler ist er jetzt willkommen, aber
als wir noch mitten in den Behandlungen gesteckt haben, musste ich immer
wieder lesen, wie sehr die Kirche unseren Weg verabscheut und dass KB für sie
nicht akzeptabel ist. Wir sind ja noch einen Schritt weiter gegangen, um unser
wunderbares Kind zu bekommen, das der liebe Gott ganz sicher gewollt hat,
sonst wäre er jetzt nicht da.
Warum dürfen sich diese Menschen hinstellen und behaupten, dass Kinderlosigkeit
gottgewollt ist? Wenn Gott nicht gewollt hätte, dass wir Kinder bekommen, dann
gäbe es keine alternativen Wege und dann hätten wir jetzt nicht unser Wunschkind
hier bei uns.
Es freut mich, wenn ich dir mit dem Begriff helfen konnte, Katharinchen. Für mich ist das auch ein sehr wichtiger.
Und was du weiterhin formulierst ist genau das, was ich dazu empfinde. Nur dass wir in Berlin das Glück haben, nicht in so einem Kirchenanhängernest zu wohnen.
Allerdings hatten selbst wir in der Schule das Problem, dass unser Sohn dann der Einzige war, der nicht am Religionsunterricht teilnahm. Das führte zu einigen unschönen Auseinandersetzungen mit der Schule. ... Ich wünschte mir so, dass dieser Unterricht endlich aus den Schulen verbannt werden würde.