akt. Spendermangel aufgrund größerer Rechtsunsicherheit?

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

spaetemutti7
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Beitrag von spaetemutti7 »

Also dass ist jetzt nur meine persönliche Meinung, aber ich denke einmal, dass die Deutschen im Ausland aktuell gar nichts erreichen können. Wenn das eindeutig über das EU-Recht geregelt wäre vielleicht, aber so ist das ja alles noch Länderrecht. Und die werden einen Teufel tun und irgendwelche Daten weitergeben. Die leben ja schließlich von diesem Metier. Für die Kinder finde ich es zwar alles andere als schön, weil ich denke mit Freiwilligkeit erreicht man mehr, aber ich kann die Spender wie gesagt auch verstehen. So wie ich die Sache überblicke ist die Sache ja nur für eine Seite geregelt, nämlich den Rechten der Kinder, die Rechte der Spender sind praktisch gleich null gesetzt werden. Denke es müsste eine Regel her, die irgendwelche Rechtsansprüche der Spenderkinder an ihren genetischen Vater definitiv regelt, will heißen unterbindet. Könnte mir vorstellen, dass es dann wieder leichter wäre. Samenspende an und für sich ist ja eine gute Sache, da kann sich jeder auf die Schulter klopfen, der bereit ist Leben zu spenden, für Menschen die aufgrund eines Lebensereignissen sonst nie eine Chance hätten ein Kind zu bekommen und ihm Liebe zu geben. Aber ich denke diese edle Tat sollte eben auch für die Spender geregelt sein. Es kann ja wohl nicht sein, dass diese Großes tun und dafür dann den Dolch in den Rücken bekommen.
01.11. Beginn Reellzyklus

17. November: Frischen EZS+ Spermaspende inkl. Transfer (1.Versuch) positiv HCG-TF+15: 2991.
HCG-TF+21: 13196
15.12.: 1 Herzchen schlägt
07.01. : Endlich den Mutterpass - Das Seelchen ist perfekt, sagt der Arzt.
28.01. Ersttrimesterscreening: Absolut gesundes Kind.
02.02.15: Seelchen ist jetzt 8,1 cm groß
16.03. Feinultraschall: Seelchen ist ca 23 cm groß und scheint absolut gesund. Eine Traumschwangerschaft.
Mai 2015 3D/4D Ultra. Das Glück hat ein Gesicht. Ein wunderschönes Seelchen :-)
29.05.15 Seelchen ist jetzt ca 39 cm groß und 1600g schwer
30.06. auch wenn der Arzt auf kleiner tipt, laut Berechnung ist das Seelchen jetzt 48 cm groß und 2791g schwer.
01.08.15 Geburt eines wunderbaren, kleinen Jungen. Ein Traum ist wahr geworden.
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

WasabiNeko hat geschrieben: Dann ist die Rechtslage auch interessant wie es aussieht wenn das betreffende Kind zwar in Deutschland wohnt, der Spendersamen jedoch aus dem Ausland kommt. Kann das Kind in so einem Fall auch die Spenderdaten einklagen und wie gefährdet ist in Zukunft die Abgabe von Spendersamen nach Deutschland bzw. an deutsche?
Liebe Wasabi,

ausländische Spendersamen sind nicht davon betroffen, sofern sie im Ausland oder privat inseminiert werden. Allerdings müssen wohl die Ärzte, die mit ausländischen Samen inseminieren, sicher gehen, dass auch hier die Daten-Auskunft gegeben werden kann.

Ich weiß, dass gerade Frauenpaare und Single Wunschmütter bisher mit nicht anonymem Spendermaterial z.B. aus Dänemark behandelt wurden. Da können die Daten erfragt werden. Aber der Spender bleibt frei von finanziellen Ansprüchen. Ich weiß allerdings nicht, wie alt da das Kind sein muss und ob es da jetzt evt. auch Schwierigkeiten gibt, weil vielleicht die Daten des dänischen Spenders erst mit 16 oder 18 Jahren des Kindes herausgegeben werden dürfen.

Das Kind könnte die Daten vor dem in Deutschland praktizierenden Arzt einklagen. Und der hat dann vermutlich das Problem, wenn er aus dem Ausland importiert hat und die Auskunftsmöglichkeit so nicht gegeben ist.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

spaetemutti7 hat geschrieben:Als ich damals meine Befürchtungen diesbezüglich auch nur äußerte hieß es, und zwar genau in diesem Forum, wieso denn die Leute immer darauf kämen, dass die Spenderbereitschaft sänke, wenn die Samenspende gezwungenermaßen öffentlich wird.
Kann sein, dass ich das war. Es gibt ja auch schon Erfahrungen aus anderen Ländern. Die Aufhebung der Anonymität gegenüber dem erwachsenen Kind hat auch in anderen Ländern eher zur Verschiebung des Spenderklientels geführt, nicht aber zum Mangel. Auch in Deutschland haben wir diesen Prezess ja schon durch, denn bereits Anfang 2013 wurde ja entschieden, dass das erwachsene Spenderkind einen Auskunftsanspruch hat.

Dieses neue Urteil ist aber etwas anderes. Jetzt haben auch schon die Eltern diesen Anspruch und eben auch schon Eltern von sehr kleinen Kindern. Mir ist es nicht bewusst, dass es eine vergleichbare Entscheidung schon in einem anderen Land gegeben hätte.

spaetemutti7 hat geschrieben:Ich persönlich kenne zwei Männer die schon öfters Samen an Banken gespendet haben. Mittlerweile spenden sie nur noch an ausländische Banken, eben genau aus dem Grund, weil die Samenspendekinder hier zu lande ein Recht auf Wissen um die Vaterschaft haben. Aus Foren weiß ich, dass andere Spender ebenso von Samenspenden an deutschen Banken Abstand nehmen. Meine Bekannten, sind mittlerweile auf die nordeuropäische Samenbank sowie cryos in Dänemark ausgewichen, auch die spanische Spenderbanken wurden "bedient" , ebenso die tschechischen
Ich stelle es mir logistisch etwas schwierig vor, für Samenspenden sonstwohin zu reisen. Wenn man nicht gerade sowieso einen längeren Auslandsaufenthalt hat. ...

Und naja, so eingestellte Männer sind auch nicht gerade die verantwortungsvollen Spender. ...
Liebe Grüße, Rebella
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free
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Beitrag von free »

rebella67 hat geschrieben: Dieses neue Urteil ist aber etwas anderes. Jetzt haben auch schon die Eltern diesen Anspruch und eben auch schon Eltern von sehr kleinen Kindern.
rebella, muss nicht trotzdem noch zuvor geprüft werden, ob der auskunftsanspruch zumutbar ist und die eltern tatsächlich die information nur für ihre kinder verlangen?
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spaetemutti7
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Beitrag von spaetemutti7 »

Hallo Rebella,

stimmt, habe ich vergessen zu erwähnen, dass die beiden von berufswegen in Spanien, Griechenland, Tschechien und Rußland weilen und das über die Hälfte des Jahres.
Ob die beiden verantwortungsvoll sind, darüber mag ich mir kein Urteil anmasen.
Das ist so deren Einstellung, die ich lediglich wieder gegeben habe, sicher aber nicht meine eigene Meinung darstellt. Ich finde es ehrlich gesagt immer sehr interessant die Beweggründe der Samenspender zu kennen, egal welche Einstellung sie haben und bin immer ganz Ohr, wenn die betroffenen dazu Stellung nehmen, egal in welcher Weise.
Ich kann jetzt nur von mir berichten, gebe aber meine Erfahrungen gerne weiter. Als liierte, aber nicht verheiratete Frau waren mir bestimmte Dinge hinsichtlich Kinderwunsches zwar möglich aber deutlich erschwert. Als ich dann Single war, hatte ich überhaupt keine Möglichkeiten hier im Land ärztliche Hilfe zu bekommen, weder mit eigenen Gameten noch mit Spendergameten, weder mit IVF noch mit einer gewöhnlichen Insemination. Mir ist es also ein Rätsel, wie eine Single-Frau mit Hilfe eines deutschen Arztes reproduktive Hilfe bekommen kann.
Allerdings bin ich auch nicht des Universums alleinige Weisheit und lasse mich immer gerne über Dinge aufklären, die mir so bis dato unbekannt sind oder waren :-)

Jedenfalls bin ich interessiert, wie sich die Dinge hinsichtlich Spenden, Spenderkinder, Spender etc. hier zu Lande weiterentwickeln. Ich persönlich würde selbst auch immer die offene Spende bevorzugen. Leider wird das Menschen in meiner Situation mehr als schwer gemacht, da sie auf Länder ausweichen müssen, in denen Spenden in der Regel immer anonym sind, es sei dem man organisiert sich den Samen selbst aus den entpsrechenden Banken wie z.B. Cryos in Dänemark oder die der nordeuropäischen Samenbank und sucht sich dort einen offenen Spender aus.
Ist alles nicht so leicht und ich bin mir ziemlich sicher, dass Frauen in ähnlichen Lebenssituationen wie der Meinigen, verdammt viel mit sich ausmachen. Das ist nicht immer so leicht.
Ich selbst habe meine Vater mit 13 Jahren etwa kennenlernen dürfen, oder sagen wir mal müssen, ich hatte zwar nie das Gefühl dass mir was fehlt, generell sage ich aber, dass wenn Aufklärung und Wissen, dann schon relativ früh, und das Recht der Kinder alleine entscheiden zu dürfen ob sie den Vater kennenlernen möchten oder nicht. Generell denke ich aber auch, dass auf die Rechte der Spender genausoviel Rücksicht genommen werden muss wie auf die Rechte der Kinder. Und wenn ein Spender anonym spendet dann sollte die Mutter mit allen Konsequenzen entscheiden ob sie diese Spende wirklich möchte oder auf eine offene Spende ausweichen möchte.
Naja ist meine Meinung.
So, da mir dieses Forum hier wenig gibt werde ich mich mal wieder dünne machen. Fühle mich nicht sehr wohl hier und werde mich mal wieder alleine auf mein Postfach konzentrieren, der alten Kontakte wegen.
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

free hat geschrieben:
rebella67 hat geschrieben: Dieses neue Urteil ist aber etwas anderes. Jetzt haben auch schon die Eltern diesen Anspruch und eben auch schon Eltern von sehr kleinen Kindern.
rebella, muss nicht trotzdem noch zuvor geprüft werden, ob der auskunftsanspruch zumutbar ist und die eltern tatsächlich die information nur für ihre kinder verlangen?
Ja, liebe free, das muss. Aber man wird voraussichtlich fast immer feststellen, dass der Anspruch besteht. Warum die Eltern die Daten wirklich verlangen, wird sich nicht immer eindeutig klären lassen. ...

Vielleicht ist in dem Zusammenhang das: http://www.di-netz.de/rechtsanwaltin-dr ... gh-teil-6/ noch mal interessant.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich beantworte meine Frage inzwischen mal selber.

Dr. Peet hat mir geschrieben, dass seine Samenbank keinen Spendermangel zu verzeichnen hat. Auch 3 weitere Samenbanken antworteten mir Ähnliches. Offenbar haben wir es hier mit einem speziellen Problem bei der Erlanger Samenbank zu tun.

Allerdings haben mir 7 Samenbanken bisher noch nicht geantwortet.
Liebe Grüße, Rebella
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