High-responder: häufiger aneuploide Embryonen?

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Nicoletta81
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High-responder: häufiger aneuploide Embryonen?

Beitrag von Nicoletta81 »

Liebe Fr. Dr. Zeitler,

ich habe nun die 2. negative ICSI hinter mir. Bei mir schien bisher alles i. O. zu sein, es liegt wohl an den Spermien meines Mannes. Jedoch bin ich scheinbar eine High responderin (aber kein PCO) mit einem AMH von um die 5.

Trotz einer sehr geringen Stimulation (1. Versuch 150 Gonal F; 2. Versuch 125 Gonal F; je 7 Tage; ausgelöst mit Decapeptyl; kein HDG) habe ich viele Eizellen produziert (1. Versuch 15/14 reif, 2. Versuch trotz niedrigerer Dosis 20/14 reif). Die Befruchtungsrate war gut (13/14 und 12/14) Insgesamt wurden 19 Eizellen (1. Versuch 7, 2. Versuch alle 12) weiterentwickelt. Von diesen sind nur 4 bis zum Tag 5/6 gekommen und das auch noch deutlich verzögert (1. Versuch: 2 Morulae an Tag 5; 2. Versuch 2 expandierende an Tag 6!).

Nun habe ich in mehreren Studien gelesen, dass die Embryonen bei einer hohen Anzahl gewonnener Eizellen häufiger aneuploid sein können und somit die Blastozystenrate schlechter. Können Sie das so bestätigen? Wie ist der Zusammenhang bzw. was sind die Gründe?

Denken Sie, dass die schlechte Blastozystenrate durch eine niedrigere Stimulation verbesserbar ist oder ist von grundsätzlich schlechten Eizellen auszugehen? Wie kann man das herausfinden? Meinen Sie, dass eine PID Sinn machen würde? Oder allgemein eine genetische Untersuchung bei mir und meinem Mann?

Da ich nicht sicher bin, ob ich bei Ihnen oder Dr. Peet an der richtigen Stelle bin, poste ich den Beitrag einfach zwei mal. Ich hoffe, das ist nicht all zu schlimm?!

Viele Grüße
Nicoletta
sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Guten Morgen,

die Aneupoidierate für Eizellen nimmt mit zunehmenden Alter der Frau zu und es wurde beobachtet,
dass Embryonen, die in der morphologischen Beurteilung niedriger eingestuft wurden, höhere Aneuploidieraten aufweisen als sehr gut eingestufte Embryonen. Bzgl. der gewonnen EZ-Zahl gibt es Empfehlungen von 10 bis 15 max. pro Stim.Zyklus, um die EZ-Qualität nicht zu beinträchtigen.
Folgendes zu ihrem Fall:
a) Informations des EZ-Labors wären hilfreich, um den Faktor EZ-Qualität in Hinsicht auf Entwicklungseinschränkungen zu bewerten (PN-Csore, war die Entw. der Embryonen von Beginn an verzögert oder erst ab Tag 4, Fragmentierungsgrad....)
b ) möglicherweise bewirkt ein anderes Stimulationsprotokoll eine veränderte EZ-Qualität
möglicherweise bringen veränderte Kulturbedingungen (anderes Medium, Kultur bei Sauerstoffminderung)
c) in manchen Fällen ist es für die weitere Entwicklung der Embryonen günstiger den ET bereits an Tag 3 durchzuführen
d) für eine PID bekommen sie keine Genehmigung, wenn keine genetischen Auf, fälligen bekannt sind. Da die PID an BC durchgeführt, wären die Vorraussetzung dafür nicht wirklich gegeben, wenn die BC-Zahl so gering ist. Eine PKD zur Untersuchung des Chromosomenstatus der EZ wäre ev. eine Möglichkeit, verbessert leider die Entwicklungsraten nicht. Eine genetische Beratung/untersuchung nach 2 erfolglosen ICSI-Versuchen wird empfohlen.

Alles Gute
Sonja Zeitler
cristina11
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Beitrag von cristina11 »

Hallo
Ich bin auch High-responder mit mieserabler EZ Qualität, weshalb ich immer sehr viele Kryoversuche hatte. Da ich nach der 3. ICSI schwanger wurde, das Baby aber eine schwere Chromosomenanomalie hatte, mussten wir die SS schweren Herzens abbrechen. Für ICSI 4 und 5 sind wir ins Ausland gegangen wegen der PDI. Wir haben in den 2 Zyklen 40EZ gewonnen, trotz meiner 39 Jahre mit relativ niedriger Stimu. Davon entwickelten sich 8 Blastos, 4 waren euploid. Aus 40 EZ also nur 4 gesunde Blastos. Ich bin froh, dass wir die PID mit Blasto Selektion gemacht haben. Es wurden mir so viele Transfers erspart, die viel Zeit und Tränen gekostet hätten.
Falls Du Fragen hast, gerne per PN.
LG Cristina
2x ICSI 4x Kryo
Tochter geb. 2011

3xICSI 9x Kryo
Sternchen 15.SSW 2014
Biochem SS 2015

1. EZS bei RF 9/15 negativ
1. Kryo 12/15 Biochem SS
2. Kryo 6/16 positiv (bitte bleib bei mir)
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