Embryonen poolen für Blastozystentransfer

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

klein-putz-Kooperationspartner

Moderator: sonjazeitler

Antworten
Benutzeravatar
Else13
Rang2
Rang2
Beiträge: 1387
Registriert: 25 Jan 2013 15:29

Embryonen poolen für Blastozystentransfer

Beitrag von Else13 »

Liebe Frau Zeitler,

da ich nun mittlerweile die 7. ICSI (wegen obstruktiver Azoospermie bei meinem Mann) hinter mir habe und es nie zu einer Einnistung trotz 14 guter Embryonen (A und B- Qualität an Tag 2 oder 3 und alle zeitgerecht entwickelt) gekommen ist, wollten wir von einem Professor aus München wissen, ob es überhaupt noch Sinn macht, weiterzumachen.

Da bei mir erst nach der 6. ICSI immunologische Baustellen entdeckt wurden (siehe Profil unten), hat er ganz klar gesagt, dass wir doch erst angefangen hätten und wir den letzten Versuch (7. ICSI) als ersten realistischen Versuch werten könnten....Also: 6 ICSIs in 2 Jahren umsonst, aber wir hätten jetzt mit der richtigen Behandlung alle Chancen....

Zudem hat der Professor empfohlen, erstmalig Blastozystentransfer anzustreben mit der Begründung, ich sei vom Alter her noch nicht "jenseits von Gut und Böse" (37), die Eizellen und Embryonen sahen gut aus und hätten das Potenzial. Da wir bisher max. 3 befruchtete Eizellen pro ICSI hatten (es gab noch nie Kryozyklen), sollen wir 2 PNs poolen, bis wir genug für die verlängerte Kultur haben....

Wie sehen Sie das? Will er mich damit nur vor weiteren Entäuschungen schützen, da Blastozysten ja ein statitisch viel höheres Einnistungspotenzial haben? Oder was sind die Vorteile, wenn wir nicht jedem Embryo an Tag 2 oder 3 die Chance geben?

Wir werden Selbstzahler sein und müssten also erst mal 2 bis 3 ICSIs aufbringen, um genügend "Material" (mind. 6 2PNs?) zu haben.



Danke für Ihre Einschätzung im Voraus!

Besten Gruß,
Else
- Diagnose obstruktive Azoospermie im März 2013 (CBAVD mit zwei Mutationen auf dem CFTR- Gen)
- MESA und TESE- OP bei Prof. Schwarzer in München: 12x MESA, 12x TESE- Proben
- 1. ICSI im April 2013: negativ, dann Diagnose Hashimoto
- Insgesamt 11 gute Embryonen (Versuche 1-6) haben sich alle nicht eingenistet
Dann im Dez. 2014: NK-Zellaktivität, TH1/TH2-Ratio und NK-Anteil im Endometrium deutlich erhöht. Behandlung in der 7. ICSI mit Intralipid, Cortison und Granocyte.

- ICSI Nr. 7 trotz 3 guter Embryonen wieder ohne Einnistung. Macht es überhaupt noch Sinn, weiter zu machen? Der Professor sagt ja, wir hätten mit ICSI Nr. 7 den allerersten realistischen Versuch gehabt....also nochmal von vorne, 2 Jahre und 6 ICSIs umsonst.
Nach Antibiotikakur NK-Aktivität im unteren Normbereich
- ICSI Nr. 8 auch nix
- ICSI Nr. 9 wieder negativ
- Eine NC-ICSI hat auch nicht geklappt.
NKa wieder deutlich angestiegen, die Bakterientheorie hat nicht gegriffen, doch autoimmuner Hintergrund. Ohne immunmodulierende Medis wird es nicht gehen...
- ICSI Nr. 11: Das erste Mal Blasto-Transfer....endlich schwanger, aber es ist ein MA wegen einer Trisomie 22 :cry:
- ICSI Nr. 12 negativ
- ICSI Nr. 13 negativ
- ICSI Nr. 14 auch keine Erfolgsgeschichte, nur noch TESE da
- nächster Transfer im ERA-optimierten HRT-Zyklus, Embryonen- Pooling läuft. Zusätzlich aktive Immunisierung.
- genug gepoolt: 3 exp. Blastos, eine frühere und drei vitrifizierte 2PNs: das reicht für drei Transfers :-)
Nach 16 ICSIs im Transfer Nr. 15 nochmal die große Chance: hCG an PU+16 429; PU+19 1465; 5+4: Fruchthöhle und Dottersack; 6+2: Herzschlag; ein Mädchen ...<a href="http://www.smilies.4-user.de"><img src="http://www.smilies.4-user.de/include/Ti ... er_313.gif" border="0" /></a>
Gesund geboren am 23.7.2018
sonjazeitler
Rang1
Rang1
Beiträge: 916
Registriert: 01 Mai 2012 15:55

Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

bei der Verwendung von TESE-Spermien für die Fertilisation von EZ sind die Befruchtungs- und Entwicklungsraten häufig niedriger als bei der Verwendung von Spermien aus Ejakulat (je nach Ursache bzw. Grund für die TESE).
Daher wäre es sehr sinnvoll zu sehen, ob die Embryonen den Entwicklungsschritt von 8-Zeller zur Kompaktierung (von Tag 3 zu Tag 4) schaffen d.h. die Aktivierung des embryonalen Gesamtgenoms durchlaufen. Erst ab Tag 4 sind alle 46 Chromosomen aktiv, bis Tag 3 läuft die Entwicklung unter der Regie der 23 Chromosomen der EZ.
Die Kultur von 6 befruchteten EZ bis Tag 5 lässt eindeutigere Aussagen zum Entwicklungspotential der Embryonen zu, braucht jedoch mehr Zyklen, Geld und Zeit, und gute Voraussetzungen bei der EZ-Qualität für die Kryokonservierung. Da sie bereits 7 ICSI-Versuche haben und an einer Entscheidungshilfe für den Verlauf der weiteren Behandlung interessiert sind, könnte man auch nur 3 befruchtete EZ bis Tag 5 kultivieren, um zu erfahren, ob eine BC ensteht, die für den ET geeignet ist.
Diese könnte vitrifiziert werden, wenn sich aus den Ergebnissen der ERA (wie ihnen Dr. Peet empfohlen hat) ergibt, welcher Zyklustag /Zyklusart der ET optimal wäre.

Alles Gute
Sonja Zeitler
Benutzeravatar
Else13
Rang2
Rang2
Beiträge: 1387
Registriert: 25 Jan 2013 15:29

Beitrag von Else13 »

Danke Frau Zeitler für Ihre schnelle Antwort!

Um genau zu sein haben wir MESA- und TESE- Spermien zur Verfügung, da meinem Mann "nur" die Samenleiter wegen CBAVD fehlen - Hormonwerte und Produktion der Spermien daher normal. Bevorzugt verwenden wir die MESA-Spermien für die Befruchtung. Bevor wir wussten, dass ich immunologische Baustellen habe, hat man auch eine einzeitige ICSI in Erwägung gezogen. Der Professor, der die Hoden-OP bei meinem Mann durchgeführt hat, hat allerdings abgeraten mit der Begründung, CBAVD-Spermien wären auch kryokonserviert sehr gut und eine Verbesserung wäre durch Verwendung frischer Spermien nicht zu erwarten - es muss an mir liegen, was sich ja offensichtlich bestätigt hat.

Frau Zeitler, wenn man also davon ausgehen kann, dass die Spermien gut sind, könnte man evtl. auch darauf verzichten, die Embryonen bis Tag 5 zu beobachten? Häufig waren die Emryonen schon an Tag 3 dabei, sich zu kompaktieren (Übergang zur Morula), was ja sicher auch ein guter Hinweis ist. Danke für Ihre Ratschläge, vielleicht kultiviert man tatsächlich auch mal nur 3 bis Tag 5, um zu sehen, was passiert. Und den ERA lasse ich mir mal durch den Kopf gehen. Es wird nur leider alles recht teuer langsam.....

Besten Gruß und nochmals DANKE!
- Diagnose obstruktive Azoospermie im März 2013 (CBAVD mit zwei Mutationen auf dem CFTR- Gen)
- MESA und TESE- OP bei Prof. Schwarzer in München: 12x MESA, 12x TESE- Proben
- 1. ICSI im April 2013: negativ, dann Diagnose Hashimoto
- Insgesamt 11 gute Embryonen (Versuche 1-6) haben sich alle nicht eingenistet
Dann im Dez. 2014: NK-Zellaktivität, TH1/TH2-Ratio und NK-Anteil im Endometrium deutlich erhöht. Behandlung in der 7. ICSI mit Intralipid, Cortison und Granocyte.

- ICSI Nr. 7 trotz 3 guter Embryonen wieder ohne Einnistung. Macht es überhaupt noch Sinn, weiter zu machen? Der Professor sagt ja, wir hätten mit ICSI Nr. 7 den allerersten realistischen Versuch gehabt....also nochmal von vorne, 2 Jahre und 6 ICSIs umsonst.
Nach Antibiotikakur NK-Aktivität im unteren Normbereich
- ICSI Nr. 8 auch nix
- ICSI Nr. 9 wieder negativ
- Eine NC-ICSI hat auch nicht geklappt.
NKa wieder deutlich angestiegen, die Bakterientheorie hat nicht gegriffen, doch autoimmuner Hintergrund. Ohne immunmodulierende Medis wird es nicht gehen...
- ICSI Nr. 11: Das erste Mal Blasto-Transfer....endlich schwanger, aber es ist ein MA wegen einer Trisomie 22 :cry:
- ICSI Nr. 12 negativ
- ICSI Nr. 13 negativ
- ICSI Nr. 14 auch keine Erfolgsgeschichte, nur noch TESE da
- nächster Transfer im ERA-optimierten HRT-Zyklus, Embryonen- Pooling läuft. Zusätzlich aktive Immunisierung.
- genug gepoolt: 3 exp. Blastos, eine frühere und drei vitrifizierte 2PNs: das reicht für drei Transfers :-)
Nach 16 ICSIs im Transfer Nr. 15 nochmal die große Chance: hCG an PU+16 429; PU+19 1465; 5+4: Fruchthöhle und Dottersack; 6+2: Herzschlag; ein Mädchen ...<a href="http://www.smilies.4-user.de"><img src="http://www.smilies.4-user.de/include/Ti ... er_313.gif" border="0" /></a>
Gesund geboren am 23.7.2018
Antworten

Zurück zu „Fragen an die Biologin“