mich würde nochmal ihre Meinung zur Bedeutung des Progesteron- Levels vor Transfer interessieren. In der letzten Stimulation für die ICSI lag mein Progesteronwert am Tag der hCG- Gabe bei 1,1 ng/ml - also grünes Licht für den Transfer. Am Tag der Punktion, also 36 Stunden später, lag der Progesteronwert bei 15,1.
Was mich dabei verunsichert: Es gibt eine Studie von 2014, in der bei 186 Patientinnen im Antagonistenprotokoll auf den Progesteron-Wert am Tag der EZ-Punktion fokussiert wurde. Für mich die wichtigste Aussage darin: ab 12 ng/ml gab es einen signifikanten Einbruch in der SS-Rate, dieser Wert wird daher als Grenzwert für einen Transfer vorgeschlagen. Ab 18 ng/ml wurde gar keine Frau mehr schwanger. Und 75% der Frauen, die schwanger wurden, hatten Werte unter 10,6 ng/ml .
Quelle: "Progesterone level at oocyte retrieval predicts in vitro fertilization success in a short-antagonist protocol: a prospective cohort study.": http://www.fertstert.org/article/S0015- ... 3282-2/pdf
Ist dieser schnelle Progesteronanstieg typisch für einen künstlichen ICSI-Zyklus? Oder könnte er ein Grund dafür sein, dass es wieder keine Einnistung gab? Ich habe mittlerweile 9 ICSIs hinter mir, wobei die ersten 6 ICSIs in den ersten 2 Jahren wohl aufgrund meiner unbehandelten, sehr auffälligen Immunologie zum Scheitern verurteilt waren und ich laut Prof "nun eben mit der normalen Statistik einer 37-jährigen leben muss." ICSIs sind notwendig wegen obstruktiver Azoospermie bei meinem Mann (es werden immer kryokonservierte MESA-Spermien verwendet). Meine immunologischen Werte (v.a. NKa) sind jetzt im Normbereich, somit hatten wir etwa 2 bis 3 realistische Versuche.
Einen Kryotransfer im natürlichen Zyklus gab es noch nie, wobei mich ein natürlicher Zyklus schon immer reizt. Was halten Sie von dieser Option? Entweder lasse ich die eine Eizelle punktieren ohne Stimulation (oder mit milder?) oder nochmals eine normal hohe Stimulation mit kompletter Kryokonservierung!? Was meinen Sie? Kann der natürliche Zyklus noch eine Stellschraube sein, die wir angehen sollten? Die sonstigen Rahmenbedingungen (Schleimhautaufbau, Embryonenqualität) sind immer offensichtlich perfekt

Mit besten Grüßen und Dank,
Else