Zweimaliges Einfrieren von Embryonen

Für fachliche Fragen an die Spezialistin Frau Zeitler

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Moderator: sonjazeitler

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Liloe
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Zweimaliges Einfrieren von Embryonen

Beitrag von Liloe »

Hallo Frau Zeitler,

ich habe eine Frage an Sie.

Wir haben momentan folgenden Sachstand:

- 2 Blastozysten, vitrifiziert
- 22 PN-Stadien, vitrifiziert

Wir wollen gerne alle diese Eisbärchen der PID unterziehen (sind im Ausland in Behandlung). Es soll das CGH-Verfahren zur Anwendung kommen.
Uns wurde erklärt, dass man für dieses Verfahren die 22 PN´s in die Blastokultur geben wird. Allen (expandierten) Blastozysten, die entstehen, entnimmt man dann Zellen aus dem Trophoblasten, die man untersuchen wird. Die beiden bereits vorhandenen und vitrifizierten Blastozysten würde man lediglich auftauen und die benötigten Zellen entnehmen.

Da die genetische Untersuchung einige Stunden dauert, muss man alle Blastos dann wieder vitrifizieren und die gesunden später in einem KET transferieren.

Das bedeutet also für alle Eisbärchen, dass man sie zweimal vitrifizieren muss.

Schadet das den Embryonen? Wie groß sind Ihrer Erfahrung nach die Ausfälle beim zweiten Auftauen (gibt es Prozentzahlen?)?

Wäre es für die Embryonen evtl. schonender, man würde das FISH-Verfahren anwenden? Dazu wurde uns gesagt, dass dabei Achtzeller untersucht werden und ergo an Tag 5 die Ergebnisse vorliegen und man dann zwei Embryonen transferieren kann (die evtl. Überzähligen aber natürlich wiederum einfrieren muss).

Allerdings soll das CGH-Verfahren genauere und umfangreichere Ergebnisse liefern (wurde uns gesagt), weswegen wir grundsätzlich eher dazu tendieren. Wir machen uns aber eben Sorgen um die Embryonen bzw. das zweimalige Einfrieren....

Vielen Dank für Ihre Mühe,
Liloe
Krabbenkind
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Beitrag von Krabbenkind »

Ich bin nicht Frau Zeitler, erinnere mich aber, dass diese Frage schon mehrfach gestellt wurde und sie meint, dass das den Embryonen nichts ausmacht, sofern im Vitrifikationsverfahren eingefroren und aufgetaut wird.

Alles Gute :knuddel:
2006-15: Nach 4 frühen Abgängen dank Intralipid, Dexamethason, Granocyte und Clexane zum ersten Mal ein regulärer HCG-Anstieg. Endlich schwanger! Doch leider auch hier kein gutes Ende :'( Wir verlieren Quinn aufgrund einer chronischen Plazentainsuffizienz in der 35. Woche.

Für immer geliebt: Unsere Tochter, still geboren am 04.02.15, 42cm, 1345g und alle Liebe dieser Welt im Gepäck.

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Quinnys Geschichte: http://www.klein-putz.net/forum/viewtop ... 92#3618392
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Auf ein Neues! Quinny soll große Schwester werden :)
1. Runde: Nov 15 - Feb 16, 4x TF, alle negativ :(
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Bitte bleib!
6+2: Kleines m-chen hat es nicht geschafft und zieht zu den Sternen :cry:

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Frisch-DET Oktober/November 2016:


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sonjazeitler
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Beitrag von sonjazeitler »

Hallo,

in manchen IVF-Programmen werden die Zellen routinemäßig 2 mal eingefroren und aufgetaut bevor sie in die Gebärmutter transferiert werden. Mit der Methode der Vitrifikation überstehen die Zellen diese
Behandlung sehr gut und sowohl die Auftauraten als auch die SS-Raten sind hoch.

Die PID-Untersuchung an 8-Zellern kann mit beiden Methoden, der FISH oder der array CGH, durchgeführt werden. Bei der FISH erhält man Ergebnisse zu dem Chromosomenstatus von 5 bis 9 Chromosomen. Bei der arrayCGH erhält man Ergebnisse für alle 23 Chromosomen.
Um die Ergebnisse der PID am 8-Zeller eindeutig auswerten zu können, werden 2 der 8 Blastomeren entnommen. Die verbliebenen 6 Blastomeren entwickeln sich nach der Entnahme je nach ihrem Potential weiter.

PID an Tag 3:
Abhängig von der EZ-Qualität erreicht ein gewisser Anteil der befruchteten EZ zeitgerecht das 8-Zell-Stadium, d.h. sämtliche 8-Zeller werden untersucht, jedoch nur ein Teil der 8-Zeller hat das Potential sich bis zu BC grade 1 oder grade 2 weiter zu entwickeln, d.h. einige der untersuchten Embryonen werden aufgrund des PID-Ergebnisses als euploid eingestuft, werden aber nicht transferiert, weil sie die Entwicklungsschritte bis zu einer grade 1 oder grade 2 BC nicht geschafft haben.

PID an Tag 5:
Bei der PID an BC werden nur Embryonen untersucht, die das BC-Stadium erreicht haben. Dadurch ist die Anzahl untersuchter Embryonen und damit der zeitliche und finanzielle Aufwand für die Biopsie und Analyse geringer.
Es werden mehrere Zellen ( 4 - 10) des Throphektoderms für die Untersuchung entnommen, dadurch kommt es seltener vor, dass für einen Embryo kein eindeutiges Ergebnis vorliegt, weil die entnommene Probe zu wenige Zellen enthielt.
Der ET der geeigneten Embryonen kann mit dem Verlauf der Zyklusparameter (GSH...) optimal abgestimmt werden, da jederzeit eine oder zwei BC aufgetaut werden können.

Alles Gute
Sonja Zeitler
Liloe
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Beitrag von Liloe »

Hallo :P ,

Liebe Ally,
vielen Dank für deine rasche Antwort. Sie hat mich vorab schon sehr beruhigt und mir Mut gemacht. Auch nochmal an dieser Stelle meine allerherzlichsten Glückwünsche zu deiner Schwangerschaft. Ich fiebere hier und „drüben“ mit dir mit, dass diesmal alles gut geht und ihr euer Wunder bald gesund und munter in den Armen halten werdet. Und Quinn zur großen, stolzen Schwester macht.



Liebe Frau Zeitler,
vielen Dank für Ihre ausführliche und sehr informative Antwort. Die natürlich sehr beruhigend für uns ist.
Dass man die array CGH auch an 8-Zellern vornehmen kann, ist mir beim Gespräch in der KIWU völlig entgangen. Ich hoffe, wir haben mit der Kombination Blastozysten und array CGH die (für uns) richtige Wahl getroffen. Die KIWU will mind. 8 Blastozysten erzielen. Besser mehr. Ich hoffe einfach nur inständig, dass wir Erfolg haben werden.


Nochmal ein großes DANKESCHÖN und viele Grüße,
Liloe
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