Samenspende bei schlechter Eizellqualität?

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Bright Berry
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Samenspende bei schlechter Eizellqualität?

Beitrag von Bright Berry »

Hallo zusammen,

ich brauche mal eure Einschätzung, um mich ein bisschen zu sortieren.
Eigentlich wäre unser nächster Schritt die Embryonenspende, da wir bisher 6 erfolglose ICSIS hatten.
Doch plötzlich kam mir der Gedanke der Samenspende, obwohl das in meinem Fall wahrscheinlich total verrückt ist, aber ich würde gern nochmal andere Meinungen dazu hören.

Hier nochmal kurz unser bisheriger Werdegang:

Mein Partner: mittlerweile 50, starkes OAT III

Ich: mittlerweile 38, Hashimoto, low responder
- schwankendes aber stets erhöhtes FSH zwischen 11-18
- niedriges AMH zwischen 0,2-1,0
- alle anderen Hormonwerte, wie Schilddrüse, Östrogen und Progesteron sind sowohl im natürlichen als auch im stimulierten Zyklus immer im Normbereich
- mein Zyklus ist immer regelmäßig zwischen 27-29 Tagen, laut Ovus immer LH-Anstieg und 14 Tage nach gefühltem ES Mens

1. Versuch: NC-ICSI ohne Stimu, nur mit Auslöse, 1 EZ, war zu fragmentiert und ließ sich nicht befruchten

2. Versuch: NC-ICSI ohne Stimu, nur mit Auslöse, 1 EZ, wieder fragmentiert und ließ sich nicht befruchten

3. Versuch: Antagonisten-Protokoll, Stimu mit 150 Puregon, 2 EZ, wieder fragmentiert, ohne Befruchtung

4. Versuch: Kurzes Protokoll, Stimu mit 225 Pergoveris, 3 EZ, davon 1 unreif, 1 schlechte und 1 sehr gute Qualität, Transfer 1 Embryo mit sehr guter Qualität an PU+2, negativ

5. Versuch: Kurzes Protokoll, Stimu mit 300 Pergoveris, 2 leere Follikel bzw. es konnte keine EZ punktiert werden

6. Versuch: Kurzes Protokoll, Stimu mit 225 Pergoveris, 3 EZ, leider alle unreif

Der Biologe in unserer letzten Kiwu meinte, ich hätte grundsätzlich eine EZ-Reifestörung.
ABER, was mir im Kopf rumspukt:

- Warum hatte ich in Versuch Nr. 4 plötzlich eine EZ mit Top Qualität?

- Die Qualität in Versuch Nr. 5 und 6 kann man ja gar nicht beurteilen, da einmal keine EZ vorhanden und sie beim anderen Mal noch unreif waren.

- Ich hatte zwischen Versuch Nr. 3 und 4 diverse Mittel genommen, wie Zink, Vitamin D, Q10, Omega 3, Melatonin. Vielleicht haben die wirklich etwas verbessert. Bis auf Zink und Vit. D hab ich jedoch alles wieder abgesetzt.

- Wir wollten eigentlich noch einen letzten Versuch Nr. 7 in einer anderen Kiwu machen und dort an der Auslöse etwas ändern und zwar eine höhere Dosierung versuchen. Bisher waren es immer nur 6500 Einheiten, es sollten dann 10000 sein. Leider ist es zu dem Versuch nicht mehr gekommen und ich möchte auch keine weitere ICSI mehr machen.

- Wie ist wohl meine EZ-Qualität im komplett natürlichen Zyklus, also auch ohne künstliche Auslöse? Das kann ja kein Mensch beurteilen. Da wir bisher mit den Spermien meines Partners auf natürlichem Weg keine Chance hatten, weiß ich bis heute nicht, wie die Chance mit sehr guten Spermien wären, die per IUI sogar noch aufbereitet wären und gleich in der Gebärmutter landen.

Wie ist eure Einschätzung dazu?
Wäre eine IUI mit Spendersamen zu sinnlos und nur Zeit- und Geldverschwendung?
Hat das nur Sinn mit Normwerten bei FSH und AMH?
Wer hatte eine Spendersamen-Behandlung und kannte seine EZ-Qualität?

Lieben Dank für eure Hilfe!
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Bright Berry,

vielleicht solltet ihr euch hier noch einmal von Spezialisten beraten lassen, welche Chancen ihr mit einer Samenspende hättet. "EZ mit Top Qualität" ist ja nur eine Aussage, die man aufgrund äußerer Merkmale trifft. Da hat man sie nur augenscheinlich gesehen, aber nicht genetisch überprüft. ...

Es hängt auch davon ab, wieviel Zeit und Geld ihr aufgrund eurer persönlichen Verhältnisse noch investieren könntet. Denn auch die Samenspende ist reichlich teuer. In deinem Alter wird am Besten gleich eine IVF mit Samenspende empfohlen. Wenn ihr da einige Versuche braucht, kommt ihr schnell zu einem fünfstelligen Betrag.

Evt. schlage ich euch vor, mal ein - zwei H-IVF anzuvisieren und dann da zu sehen, wie es aussieht. Dann weiter entscheiden. Vielleicht habt ihr ja Glück und es wird schon was. Oft zahlt man allerdings für die Samenbank eine Grundgebühr. Das rentiert sich nicht so, wenn man eh nur 2 Versuche plant. Da müsst ihr mal kalkulieren und evt. eine Samenbank ohne Grundgebühr suchen. (Die sind dann pro Versuch etwas teurer.)

Möchtest du für das Forum Heterologe Insemination freigeschaltet werden? Dann könntest du dort noch einmal nach den Erfahrungen der anderen Teilnehmer fragen.
Liebe Grüße, Rebella
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Minnas Mama
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Beitrag von Minnas Mama »

Hallo Bright Berry,
bei uns hieß es auch immer, dass meine EZ nicht so toll wären, ohne dass wir da etwas genaues erfahren haben. Es wurde glaub ich daran festgemacht, dass unsere Embryonen von Anfang an schlecht aussahen und nicht erst ab PU+4, weil die Spermien wohl erst ab PU+4 einen Einfluss auf die Qualität hätten (warum auch immer?). Wir haben nur Tese-Spermien, die alle sehr unreif sind.
Deshalb haben wir nach 3 ICSIs eine H-ICSI gemacht und siehe da, wir hatten einen Embryo in A-Qualität. Allerdings auch ein anderes Protokoll im Vorfeld. Ich persönlich glaube nicht, dass es daran lag, aber sicher sagen kann ich das natürlich auch nicht.
Meine Meinung ist, wenn ihr es mit Spendersamen versuchen wollt, dann würde ich direkt eine IVF oder ICSI machen, um direkt sehen zu können, wie gut der Embryo ist. Wenn zig IUIs nicht klappen, weiß man nicht woran es liegt und das zerrt dann wieder an den Nerven.
Alles Gute!
MM
Kiwu seit 2011
Tese 2013
ICSI seit 2014
2016, 4. ICSI: Tochter fest im Herzen
danach leider erfolglos
SternchenMama
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Beitrag von SternchenMama »

Hallo,

ich kann dir dazu nicht viel beitragen, aber hatte gerade einen Gedanken.... Dir geht's ja wahrscheinlich drum, dass die EZ im natürlichen Zyklus dann springen, wenn sie reif sind und das nicht künstlich provoziert würde? Aber müsste es bei einer IUI nicht auch ähnlich ablaufen, damit man den richtigen Zeitpunkt erwischt? Also entweder auslösen oder aufgrund der Größe der Follikel entscheiden. Gäbe es da dann also wirklich einen Unterschied? Da würde man dann ja vielleicht auch die IUI zu früh durchführen, weil deine EZ üblicherweise länger brauchen?
Was wäre denn mit einem Zyklusmonitoring, wo man rausfinden kann, bei welcher Follikelgröße bei dir der ES stattfindet?

Sind nur so Gedanken... vielleicht auch völlig schwachsinnig ;-)
anonym0815
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Beitrag von anonym0815 »

Die Frage ist doch: Wie lange möchtest du diesen Weg noch gehen? Wenn ich deine Ergebnisse sehe, muß ich dir leider zustimmen: ein bißchen verrückt ist das schon. (Aber was ist schon normal! *g* )

Mal zum Vergleich: ich bin mittlerweile 41 und habe in den letzten 5 Jahren 10 ICSIS und mehrere NC´s hinter mir. Ich hatte bei den ICSIS immer zwischen 8 und 16 Eizellen und immer 2-3 Blastos in Quali 1-2 an Tag 5. Bei den NC´s mehrfach Nullbefruchtung, aber auch immer 1-2 reife EZ vorhanden.
Und TROTZDEM haben wir uns nun zur EZS durchgerungen...ich hab den Glauben in meine EZ einfach verloren und möchte nicht noch Jahre in der leider sehr teuren Kinderwunsch-Mühle zubringen.

Der Abschiedsprozess von den eigenen EZ ist zugegebenermaßen nicht leicht, aber vielleicht lohnt es sich mal darüber nachzudenken... *tröst*
Bright Berry
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Beitrag von Bright Berry »

Vielen Dank für eure Kommentare!
Ich weiß im Moment selbst nicht so richtig, was ich will.
Eine eigene ICSI, also auch eine mit Spendersamen kommt nicht mehr in Frage, weil die Kosten einfach zu hoch und die Ergebnisse bei mir zu schlecht waren. Es nützt mir ja leider auch keine super Sperma-Qualität, wenn meine EZ sich nicht befruchten lassen oder erst gar keine da sind.

Ich würde nur sehr gern einfach mal wissen, wie es mit guter Samenqualität bei mir im ganz natürlichen Zyklus aussehen würde, weil ich das noch nie hatte.
Ich habe nach wie vor jeden Monat einen ES, grad heute merke ich, wie die Follikel drücken, sogar beidseitig (ist selten) und der Ovu ist fett positiv.
Wie es nun um die EZ-Qualität ohne jede hormonelle Einmischung steht, weiß ich natürlich nicht. Vielleicht auch total schrott.
Aber ich hätte es so gern ausprobiert, da ich fürchte, mir spukt ansonsten für immer die Frage im Kopf herum "was wäre wenn".

Rational und finanziell gesehen, dürfte ich da besser nicht drüber nachdenken und sollte mich wieder auf die Embryonenspende konzentrieren.
Wir waren bereits dabei, alles dafür in die Wege zu leiten und ich hatte mich von meinen eigenen Genen bereits verabschiedet und es war ok.
Doch im Januar ist leider mein Vater verstorben, was ich bisher immer noch nicht richtig verkraften kann und plötzlich seh ich die Dinge wieder anders. Es geht mir gar nicht um "meine" Gene, sondern eher darum, dass auch von meinen Eltern nichts weitergegeben werden kann. Das hört mit mir auf.
Ich weiß, Gene sind eigentlich nicht wichtig, sondern eher das Soziale, die Erziehung, die Werte etc., die man weitergibt, hab mich damit ja schon Monate lang auseinander gesetzt. Aber was kann eine Person noch weitergeben, die gar nicht mehr lebt? Die das Kind gar nicht mehr kennenlernen und erleben kann?
Ach, ich weiß auch nicht. Klingt wohl alles ein wenig skurril und so fühlt es sich auch an.
Noch soviel Geld für Spender-Inseminationen auszugeben wäre wirklich Wahnsinn, aber was, wenn sich in mir doch noch gesunde EZ tummeln, die einfach nicht mit den künstlichen Eingriffen, wozu letztendlich ja auch die Auslösespritze gehört, nur nicht klar kamen?
Mir schwirrt echt der Kopf. :(
Bright Berry
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Beitrag von Bright Berry »

rebella67 hat geschrieben: Möchtest du für das Forum Heterologe Insemination freigeschaltet werden? Dann könntest du dort noch einmal nach den Erfahrungen der anderen Teilnehmer fragen.
Eine Freischaltung dort wäre nett!
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich schalte dich morgen frei, weil ich gerade wieder am falschen PC bin, liebe Bright Berry. :-)

Deine Eltern leben auch dann in deinem Kind weiter, wenn es nicht ihre Gene hat. Weil, du hast so viel Soziales von ihnen mitgenommen, das du teilweise auch an deine Kinder weitergibst. Du wirst ihnen auch von den Großeltern erzählen, ihnen Bilder und Filme zeigen.

Bei einer einzigen Insemination kannst du eben nicht viel darüber erkennen, wie es um deine Eizellen bestellt ist. Weil, erst einmal wird nur bei maximal 3 Eizellen inseminiert. Die können ja zufällig alle 3 nicht o.k. sein, während andere wiederum gut ausgesehen hätten. Außerdem kann es sein, dass die Eizellen 1a sind, aber von keinem Spermium getroffen werden. - Du weißt eben letztlich nur, ob du schwanger geworden bist oder nicht.
Liebe Grüße, Rebella
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