ich finde es gut, dass du dir so viele Gedanken bezüglich des Zwillingsrisikos bei EZS machst. Nicht nur bei EZS, sondern auch bei IVF/ICSI mit eigenen EZ gehen die Empfehlungen der renommierten Zentren zunehmend in Richtung SET. In meiner Praxis wird das Frauen seit geraumer Zeit empfohlen, nahezu unabhängig vom Alter! Das liegt daran, dass sie dort sehr gut Erfolge mit dem SET von Blastozysten haben und es nicht "nötig haben", sich hohe Schwangerschaftsraten durch das Risiko von Zwillingsschwangerschaften einzukaufen.
Deine Zahlen zu Erfolgswahrscheinlichkeiten mit eigenen EZ sind nicht ganz aktuell, 20% bei Frauen ab 35 Jahren aufwärts wären eine eher maue Ausbeute
. Laut DIR liegt die durchschnittliche Schwangerschaftsrate selbst bei 40-Jährigen um die 24% nach ICSI. Da gibt es natürlich dann Zentren mit schlechteren, aber eben auch mit besseren Raten.Ich schmökere immer wieder gern in der Darmstädter Broschüre: http://www.gerhard-leyendecker.de/filea ... re2015.pdf .
Vielleicht kennst du sie auch schon. Darin finden sich die Zahlen des Kinderwunschzentrum Darmstadt sowie interessante Hintergrundinfos zum Blastozystentransfer. Bei Frauen ab 38 Jahren verzeichnen die Darmstädter nach Blastozystentransfer immerhin Schwangerschaftsraten von 45% aufwärts pro Zyklus (DET). Selbst bei einem SET haben sie mit fast 30% in dieser Altersgruppe noch ansehnliche Erfolge. Leider sind die Frauen der internen Studie nicht weiter nach Alter aufgeschlüsselt, sondern die älteren Semester pauschal unter "ab 38 Jahre" zusammengefasst. Dabei macht es schon einen Unterschied, ob eine Frau 38 oder 42 ist - das hätte mich also mal sehr interessiert, wie die Zahlen für Frauen ab 40 aussehen.
Langer Rede, kurzer Sinn: Wenn man sich diese Zahlen ansieht, ist es eher verwunderlich, dass nicht viel mehr Zentren, die EZS oder EMS anbieten, beim ersten oder auch noch zweiten Transfer auf jeden Fall zu einem SET raten. Denn mit deutlich jüngeren Eizellen stehen die Chancen natürlich noch einmal besser.
Liebe Grüße
Möwe
