Else13 hat geschrieben:Wir ergänzen hier unser bisschen Wissen wirklich super, nochmal toll zusammengefasst, Möwe
Ich find's auch klasse und freue mich, dass mit dir noch eine der "alten Häsinnen" hier im Forum aktiv ist, die beim Sortieren der Gedanken behilflich ist

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Also am Beispiel deines Mannes: 01:03 (das habe ich nebenbei auch) - 01 wäre die Allelgruppenebene und 03 dann die Allelebene. Also dieses Merkmal wurde bis ins Detail bestimmt. 03:01 - hier wäre das dann eine ganz andere Allelgruppe, nämlich die 03. Hast du nur das eine DQalpha- Merkmal? Also 01:03? Das würde ja dann nach SET schreien!?
Ich hoffe sehr, dass du damit Recht hast – aber es klingt total logisch, wenn du schreibst, dass bei 01:03 die 01 die Allelgruppenebene ist und die 03 die Allelebene. Dann kann 03:01 ja im Grunde nicht Dasselbe sein.
Ich habe auch zwei DQalpha-Merkmale: Einmal auch die 01:03, wie mein Mann. Und dann habe ich noch 05. Dies wurde aber leider nicht weiter ausdifferenziert. Was mich also ein bisschen stutzig macht, denn ich frage mich, warum bei 01 und 03 jeweils die Allelebene bestimmt wurde, nicht aber bei meinem 05?
Verstehe ich es aber richtig, dass es gut ist, dass ich diese 05 habe, mein Mann aber nicht? Denn dieses Allel kann mein Mann ja nicht beisteuern, so dass es bei uns im DQalpha also auch keinen 100%-igen Match geben kann

? Wie groß sind denn nun die Wahrscheinlichkeiten für einen matchenden Embryo? Bzw. hattest du ja oben an Lucinda schon geschrieben, dass es laut Dr. Sher gar nicht so sehr auf den Embryo ankommt, sondern darauf, welche DQalpha-Allele mein Mann und ich teilen?
Was den SET angeht ... Ich war bis vor kurzem recht sicher, doch wieder einen DET zu machen. Frag mich nicht warum, aber seit ein, zwei Tagen bin ich stark am Schwanken und tendiere wieder zum (ursprünglich geplanten) SET. Und nun schreibst du, dass bei uns alles nach SET schreien würde – da musste ich jetzt echt lachen. Als könntest du Gedanken lesen

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Ich habe zum SET gerade erst eine interessante Studie gefunden, die sich allerdings nicht auf die HLA-Thematik bezieht, sondern auf die KIR-Problematik. Aus dieser Studie geht hervor, dass Frauen mit KIR-AA von einem SET profitieren würden, weil nach einem DET (egal, ob mit eigenen oder gespendeten EZ) die Fehlgeburtenrate erhöht sei. Magst du mal schauen, ob ich das richtig verstanden habe? Dann wäre das bei uns ja noch zusätzlich ein Grund, der für einen SET sprechen würde:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25316448
Bei HLA-C haben sie nur auf Allelgruppenebene bestimmt (nämlich 07), weil sie auf dieser gröberen Bestimmungsebene schon gemerkt haben, dass sie nicht weiter ausdifferenzieren müssen, denn dein Mann hat dann sicherlich bei HLA-C KEINE 07er Gruppe dabei!?
Doch, mein Mann hat beim HLA-C auch die 07

. Wir teilen wirklich extrem viele Allele. Das HLA-C hat aber wieder ein anderes Labor getestet und ich weiß nicht, warum dort nicht weiter ausdifferenziert wurde. Mein Mann hat aber nur einmal die 07, er hat dann glücklicherweise noch eine andere Zahl, die ich mal nicht teile

. Aber zusammen mit dem DQalpha ist mir das dann schon ein bisschen viel Gleichheit. Zumal Prof. Würfel meinte, dass die HLA-Gruppe, die mein Mann beim HLA-C neben der 07 hat, eine eher "schwache Gruppe" sei – die in dieser Gruppe enthaltenen Gene würden beim Embryo nur zu einer schwachen Kommunikation mit der Gebärmutterschleimhaut führen. Das heißt, im besten Fall steuert mein Mann beim HLA-C nicht die 07 bei, die ich ja auch habe, sondern die andere Zahl. Dann hätte der Embryo beim HLA-C zwar immerhin kein Sharing, aber eben nur diese schwache HLA-Gruppe, die nicht für eine ausreichende Aktivierung schützender AK bei mir sorgt. Daher hat Prof. Würfel jede Menge Grano bei mir, Grano in der Petrischale angeordnet ...
Falls es jemanden interessiert, wir haben auch eine Kombi, hinter der eine interessante Theorie steht: ich habe bei DQalpha 01:01 und 01:03 und mein Mann 01:02 (nur das). Laut Theorie eines amerikan Arztes haben wir da zwar kein Sharing, ABER beide nur Allele aus der Allelgruppe 01. Und die wäre "virtually the same", also von meinem Immunsystem nicht zu unterscheiden, sodass die Produktion blockierender AKs gehemmt wäre. Das habe ich erst sehr spät gelesen und demnach wäre mein Immunsystem ja die ganze Zeit nicht zu aktiv gewesen, sondern eher zu schwach in der Reaktion. Und ich habe wirklich alles genommen, was noch drosselt: Cortison, Intralipid, Granocyte, sogar Tacrolimus...jedenfalls war in diesem Fall die Empfehlung LIT (also Partnerimmu). Und siehe da: direkt schwanger. Wobei ich ja zeitgleich noch an anderen Stellschrauben gedreht habe (ERA, erster Kryozyklus...), niemand weiß, was es nun der Schlüssel war.
Hm, das wäre ja blöd, wenn bereits eine gleiche Allelgruppe reichen würde, um für Probleme zu sorgen. Allerdings habe ich das so auch noch von keinem Arzt gehört.
Ja, wenn man so viele Dinge ausprobiert, weiß man Ende gar nicht, was genau geholfen hat. Warum hattet ihr eigentlich die Empfehlung für die Partnerimmu? Ich weiß gar nicht, was genau da im Körper der Frau passieren soll?
Ich finde es auch schwierig, herauszufinden, ob das Immunsystem der Frau nun zu schwach oder zu stark ist. Ich glaube, es ist beides gleichzeitig möglich. An bestimmten Stellen wird mehr gebraucht, an anderen Stellen weniger. Und diese Balance hinzubekommen, ist echt kniffelig.
Liebe Grüße
Möwe