Meine Schwester ist schwanger - bin völlig verzweifelt

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Irene2
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Meine Schwester ist schwanger - bin völlig verzweifelt

Beitrag von Irene2 »

Hallo.

Ich weiss nicht wo ich anfangen soll. Der Titel ist doof, trifft es aber genau. Ich hab heute erfahren dass meine Schwester schwanger ist, 13 Woche.
Wir probieren seit 4 Jahren, sind in KIWU-Behandlung und es will einfach nicht klappen, sollen Mitte September mit IVF anfangen.
Ich weiss momentan leider nicht, ob ich die Kraft für IVF habe, nach dieser Nachricht. Es ist nicht so dass ich mich nicht für meine Schwester freue - ich hoffe ja alles geht gut und ich werde sicherlich meinen kleinen Neffen/Nichte ganz doll süss finden, aber momentan bin ich völlig durch den Wind. Meine Schwester hat sich schwer getan mir die Neuigkeit ihrer Schwangerschaft zu sagen, weil sie um unseren langen KIWU weiss, aber ich erfahre es lieber jetzt als dass ich irgendwann ihren dicken Bauch entdecke.

Ich fühle mich so mies, so schuldig, so unfähig, nur als halbe Frau. Mir war mein dringender Wunsch lange nicht mehr so lebendig vor Augen wie jetzt. Wie wird es werden wenn sie dicker wird, wenn die Geburt ansteht, wenn das Baby da ist? Vielleicht hab ich bis dahin eine erfolglose IVF hinter mir. Ich darf gar nicht daran
denken. Sollen wir nicht lieber momentan ganz auf diese Belastung verzichten?
Kann ich mich nicht einfach normal freuen? Wieso wirft mich das so aus der Bahn? Ich bin völlig verzweifelt und mag mich nicht so, mag diese Unsicherheit, dieses Negative nicht. Bin sonst eine totale Kämpfernatur aber nun bin ich in einem riesigen dunklen schwarzen Loch. Die Nacht liegt endlos lang vor mir, kann nicht schlafen und möchte doch nix ausser schlafen.

Ich hab vorhin versucht meiner Schwester meine Gefühle mitzuteilen, ging nicht, was soll ich auch sagen? Das versteht eh keiner der nicht in dem Fall ist. Ich kann aber jetzt nicht mit ihr über ihre Schwangerschaft reden, das geht über meine Kräfte.

Kann mich wer verstehen und mir sagen dass ich übertreibe, oder mir mal einen kräftigen Tritt verpassen?
LG Irene :( :(
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Kröte
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Beitrag von Kröte »

Liebe Irene,

:knuddel:
Ich kann dich so gut verstehen, ich kenne keinen der KIWU hat, den es im ersten Moment nicht trifft, wenn wieder eine "frohe Botschaft" bekannt wird.
Du bist nicht verrückt, das ist normal.

Leider kann uns dabei keiner helfen, da muss jeder für sich selbst durch.

Versuche doch trotzdem mit deiner Schwester darüber zu reden.Wenn sie jetzt völlig ignoriert wird, dann ist das auch nicht O.K. für eure Beziehung.

Ansonsten kann ich dir nur folgenden Brief empfehlen, ich hab ihn mal hier reinkopiert, dann muss ich ihn nicht wieder suchen.
Über Silke's unerfüllten Kinderwunsch

Silke weiß, dass du Sie liebst und ihr wünschst, dass sie glücklich ist . Aber in letzter Zeit scheint sie isoliert, deprimiert und besessen von ihrem Wunsch nach einem Kind.
Es ist wahrscheinlich nicht einfach für dich zu verstehen, warum der Wunsch schwanger zu werden in alle Bereiche ihres täglichen Lebens hineinwirkt. Silke hofft, dass Du durch diesen Brief besser verstehst welchen Schmerz sie fühlt . Hier erfährst du auch wie du ihr helfen kannst.

Einige Fakten über Unfruchbarkeit:

Es wird dich überraschen zu erfahren, dass jede sechste Frau mit Kinderwunsch nicht schwanger wird. Für diese düstere Statistik gibt es viele mögliche Ursachen: Verschlossene Eileiter, Erkran-kungen der Eierstöcke, hormonelles Ungleichgewicht, schlechte Spermienqualität oder zu geringe Spermienanzahl des Ehemannes sind nur einige davon. Mit über 35 Jahren wird es für eine Frau zusätzlich schwierig schwanger zu werden, da viele ihrer verbliebene Eier nicht mehr für eine Be-fruchtung geeignet sind.
Dies sind alles physische oder physiologische Hinderungsgründe für eine Schwangerschaft - es sind keine psychologischen! Eileiter verschließen sich nicht, weil eine Frau "sich zu sehr mit dem Kinder-wunsch beschäftigt". Antikörper, die Sperma abtöten, werden nicht verschwinden, nur weil eine Frau sich mehr ausruht. Und ein Mann kann seine Spermienqualität nicht dadurch verbessern, dass er optimistischer und gelassener wird.

Gut gemeinte Ratschläge:

Wenn jemand den wir mögen ein Problem hat, ist es normal, dass wir versuchen ihm zu helfen. Wenn nicht wirkliche Hilfe gegeben werden kann, versuchen wir gute Ratschläge zu geben. Häufig erzählen wir dabei von persönlichen Erfahrungen oder geben Anekdoten aus dem Bekanntenkreis wieder. Vielleicht kennst auch Du ein Paar, das Schwierigkeiten hatte schwanger zu werden, bis es während eines erholsamen Urlaubs auf einer schönen Insel unverhofft klappte? Also schlägst Du vor, dass Silke und ihr Mann auch einen Urlaub machen sollen.
Silke schätzt Deine Ratschläge, aber sie nützen ihr wegen der physischen Natur der Gründe für ihr Problem nichts . Sie kann Deine Ratschläge nicht nur nicht nutzen, solche Ratschläge bringen sie völlig aus der Fassung. Tatsächlich wird sie regelmäßig überschwemmt mit solchen Ratschlägen. Stell Dir bitte vor, wie frustrierend es für sie sein muss zu hören, dass andere Paare auf "magische" Art schwanger wurden, nur dadurch dass sie sich im Urlaub liebten. Für Silke, die eine belastende Kin-derwunschbehandlung durchmacht, hat "Liebe machen" und die Empfängnis eines Kindes sehr wenig miteinander zu tun - das war früher anders. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr sie versucht ein Kind zu bekommen und wie zerstörerisch es für sie ist, jeden Monat zu erfahren, dass es nicht funktioniert hat. Dein gut gemeinter Rat ist der Versuch, eine extrem komplizierte und missliche Lage in ein einfaches kleines Problem zu verwandeln. Durch die Verharmlosung ihres Problems auf diese Art, zweifelst du an der Werthaltigkeit ihrer Gefühle; sie fühlt sich nur noch wertloser, ihre Selbstzweifel werden mehr. Unter diesen Umständen ist es natürlich kein Wunder, dass sie ärger-lich und abweisend auf dich reagiert.
Die Wahrheit ist: Es gibt nichts konkretes, das du für Silke tun kannst. Die beste Hilfe ist, ver-ständig und unterstützend zu sein. Es ist einfacher unterstützend zu sein wenn du verstehst, welch verheerender Schlag es sein kann, unfähig zu sein ein Kind zu bekommen.






Warum ist es so schlimm kinderlos zu sein ?

Frauen wachsen mit der Erwartung auf, dass sie eines Tages ein Kind haben werden. Sie machen sich Gedanken über sich in der künftigen Mutterrolle seit sie mit Puppen gespielt haben. Es kann sogar sein, dass eine Frau sich solange nicht als vollständiger Teil der Gesellschaft fühlt, bis sie schwan-ger ist. Wenn Silke daran denkt, dass sie kein Kind haben kann, so fühlt sie sich wie "ein defektes Werkzeug". Kein Kind zu haben ist buchstäblich eine Angelegenheit von Leben und Tod. In der Bibel ist Rachel unfruchtbar. Sie sagte zu Jakob "Gib mir Kinder oder ich werde sterben ..." (Genesis 30:1). Manche interpretieren dies so, dass Eine ohne Kinder praktisch tot sei. So stark sind die Ge-fühle, die mit Unfruchtbarkeit verbunden sind, dass die Person sich wie tot, zumindest wert- und nutzlos fühlt
Schlimmer noch, Silke ist nicht wirklich sicher, dass sie niemals Kinder haben wird. Das grausamste jedoch was man jemanden antun kann ist es, Hoffnung zu wecken, ohne dass diese sich erfüllt. Die moderne Reproduktionsmedizin ist so ein zweischneidiges Schwert. Sie verspricht Hoffnung wo vorher keine war - aber es ist nur ein Hoffnungsschimmer.

Was kann die moderne Medizin unfruchtbaren Frauen anbieten?

Im letzten Jahrzehnt hat die Reproduktionsmedizin großartige Fortschritte gemacht, sodass Frau-en, die in der Vergangenheit niemals Kinder gehabt hätten, jetzt schwanger werden können. Der Einsatz von Hormon-Medikamenten kann die Anzahl und Größe der Eier, die eine Frau produziert, steigern und steigert so auch die Chancen auf eine Befruchtung. Bei der "in vitro Fertilisation"-Technik (IVF) wird der Frau ein Ei operativ entnommen und im Reagenzglas mit dem männlichen Sperma zusammengebracht, wo es zu einem natürlichen Befruchtungsvorgang kommt. Der Embryo wird dann nach wenigen Tagen zurück in die Gebärmutter der Frau transferiert. Es gibt noch viele weitere Optionen
Trotz der Hoffnung die diese Technologien bietet, ist es hart diesen Weg zu gehen. Manche high-tech-Prozeduren werden nur an wenigen Orten angeboten, die Silke dazu zwingen regelmäßig weite Wege zu fahren. Auch wenn die Behandlung vor Ort möglich ist müssen wiederholte Arztbesuche, tägliche Spritzen, veränderte Arbeitszeiten um die verschiedenen Prozeduren zeitlich unterzubrin-gen, ausgehalten werden. Schließlich müssen beträchtliche finanzielle Summen ausgegeben werden. Geld, das häufig, aber nicht immer, von der Krankenversicherung erstattet wird. All diesem ist eine ganze Anzahl von diagnostischen Untersuchungen vorangegangen, die beschämend, weil sehr intim und schmerzhaft zugleich sein können.
Unfruchtbarkeit ist ein sehr intimes, persönliches medizinisches Problem, eines das Silke mögli-cherweise nicht mir ihrem Arbeitgeber diskutieren will. So muss sie immer neue Ausreden und Ter-mine erfinden wenn ihr Behandlungsplan mit ihrer Arbeitszeit kollidiert. Gleichzeitig wendet sie beträchtliche Zeit und Energie auf, um Anträge und andere Unterlagen für die Krankenkasse zu-sammenzustellen.
Nach jedem medizinischen Versuch schwanger zu werden, muss Silke das Warteschleifenspiel spie-len. Dabei wechseln sich Phasen voller Optimismus mit verzweifeltem Pessimismus ab. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt über zwei Wochen hinweg. Sie weiß nicht, ob ihre geschwollenen Brüste ein Schwangerschaftszeichen oder ein Nebeneffekt der Medikamente sind. Wenn sie eine Spur von Blut auf Ihrer Unterwäsche findet, weiß sie nicht, ob gerade der Embryo einnistet oder ihre Peri-ode beginnt. Wenn sie nach einer IVF-Prozedur nicht schwanger ist, kann es sein, sie fühlt sich wie nach einer Fehlgeburt. Sie sorgt sich um ein Leben, das noch gar nicht existiert aber in ihren Ge-danken schon vorhanden ist und muss dessen Verlust erleben.





Während sie versucht mit dem Tumult der Gefühle fertig zu werden, wird sie zu einer Baby-Party oder Taufe eingeladen. Sie erfährt, dass eine Freundin oder Kollegin schwanger ist oder sie liest, dass ein Ein-Tage-altes-Baby in einem Mülleimer gefunden wurde. Kannst du dir ihren Neid und ihre Wut über die Ungerechtigkeit des Lebens vorstellen? Da die Unfruchtbarkeit nahezu jede Facette ihres Lebens durchdringt ist es ein Wunder, dass sie an ihrem unerfüllten Kinderwunsch nicht zer-bricht.
Jeden Monat fragt sich Silke ob dies endlich IHR Monat sein wird. Wenn nicht, so versammelt sie ihre gesamte Energie, sofern sie noch genug hat, um es noch mal zu versuchen. Kann sie sich einen neuen Versuch leisten? Wie lange wird ihr Mann dies mitmachen? Wird sie gezwungen sein, ihre Träume aufzugeben?
Wenn du mit Silke sprichst, versuche dich in die Belastungen die auf ihren Gedanken und auf ihrem Herzen liegen einzufühlen. Sie weiß, dass du dich um sie sorgst und eventuell benötigt sie das Ge-spräch mit dir über ihre schwere Prüfung. Aber sie weiß auch, dass es nichts gibt, das du sagen könntest um sie schwanger werden zu lassen und sie fürchtet sich, dass du ihr einen Vorschlag machst, der sie nur noch mehr verzweifeln lässt.

Was kannst du für Silke tun ?

Du kannst ihr deine Unterstützung geben ohne sie für irgendeinen Schritt zu kritisieren, den sie unternimmt - z.B. die Ablehnung einer Patenschaft für einen Neffen, um sich selbst vor einem emo-tionalem Trauma zu schützen. Du kannst ihr zum Beispiel dies sagen:
Ich sorge mich um Dich. Nachdem ich den Brief gelesen habe kann ich besser verstehen, wie schwer es für Dich sein muss. Ich wünschte, ich könnte helfen. Ich bin da um Dir zuzuhören und um mit Dir zu weinen, wenn Du weinen möchtest. Ich bin da um Dich aufzurichten wenn Du fühlst als gäbe es keine Hoffnung mehr. Du kannst mit mir reden. Ich interessiere mich für Dich.
Das allerwichtigste ist, nicht zu vergessen, dass Silke verwirrt und sehr beunruhigt ist. Höre was sie zu sagen hat, aber verurteile sie nicht. Verharmlose ihre Gefühle nicht. Versuche nicht vorzu-täuschen, dass alles gut werden wird. Treib sie nicht in den Wahnsinn mit Aussagen wie "Was ge-schehen soll, wird geschehen". Wenn dies wirklich der Fall wäre, wozu sollte sie dann noch mit medi-zinischen Mitteln versuchen etwas zu vollenden was der Natur nicht gelingt
Deine Bereitschaft zuzuhören kann eine große Hilfe sein. Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch fühlen sich von anderen Menschen isoliert. Deine Fähigkeit zuzuhören und sie zu unterstützen wer-den ihr helfen den Stress auszuhalten. Ihr unerfüllter Kinderwunsch ist eine der schwierigsten Si-tuationen die sie je zu bewältigen haben wird.

Problematische Situationen

Ein gewöhnliches Zimmer kann für einen Blinden ein Hinderniskurs sein. Genauso kann der Alltag voll von Gefahren für eine Frau mit unerfülltem Kinderwunsch sein. Gefahren, die für Frauen mit Kinder nicht existieren.
Sie geht zu einer Geburtstagsfeier. Eine Frau stillt dort ihr Baby. Die Männer reden über Fussball, während die Frauen über Kinderprobleme reden. Sie fühlt sich ausgegrenzt und kann nirgends mit-reden.
Weihnachten ist ein Beispiel für die vielen Feiertage, die für sie besonders schwierig sind. Feierta-ge markieren den Fortgang der Zeit. Sie erinnert sich, was sie sich letztes Weihnachten vorgestellt hat - dass sie im kommenden Jahr ihrer Familie einen Sohn oder eine Tochter als neues Familienmit-glied präsentieren wird.
Jeder Feiertag stellt seine eigene einzigartige Belastung für ungewollt kinderlose Frauen dar. Va-lentinstag erinnert sie an ihre Romanze, Liebe, Heirat - und an die Familie, die sie unfähig ist zu gründen. Muttertag - Vatertag? Die Schwierigkeiten sind offensichtlich.
Alltägliches, wie ein Weg die Straße runter oder der Gang zum Einkaufen, sind mit Minen gepfla-stert. Frauen zu sehen, die Kinderwagen und Buggys schieben, kratzt an ihren Nerven. Beim Fernse-hen, wird Silke mit Werbungen für Windeln, Säuglingsnahrung und Schwangerschaftstests bombar-diert.
Auf einer Party fragt jemand wie lange sie schon verheiratet ist und wann sie Kinder haben wird. Sie möchte davon laufen, kann aber nicht. Falls sie über ihren unerfüllten Kinderwunsch spricht, erhält sie die freundlichen, gut gemeinten Ratschläge, die sie nicht braucht: "Denk an was anderes", "Keine Angst, es wird bald klappen" oder "Du Glückliche. Ich bin so belastet mit meinen Kindern - ich wünscht ich hätte Deine Freiheiten". Nach solchen Kommentaren möchte sie sich nur noch unters nächste Sofa verkriechen um dort zu sterben.
Die Flucht in Arbeit und Karriere ist auch nicht möglich. Sie wird Schwierigkeiten haben, Energie in ihre Karriere zu investieren, während sie monatlich die Scherben ihrer Träume zusammenkehrt. Um sie herum werden Kolleginnen schwanger. Zu einer Baby-Party zu gehen ist schmerzhaft - so distan-ziert sie sich mehr und mehr von den Kollegen.

Was soll werden ?

Weil sie ungewollt kinderlos ist, ist das Leben extrem stressig für Silke. Sie gibt ihr bestes um damit fertig zu werden. Bitte versteh das. Manchmal ist sie depressiv. Manchmal ist sie ärgerlich. Manchmal ist sie körperlich und seelisch erschöpft. Sie wird nie mehr die alte Silke sein, die sie versucht zu sein. Sie würde gern viele Dinge nicht tun, die sie tut.
Sie hat keine Ahnung ob und wann es überhaupt eine Lösung für ihr Problem gibt. Sie nimmt ein fi-nanzielles und emotionales Wagnis auf sich - mit einer geringen Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. Ins-gesamt sind nur 11 Prozent aller Frauen die eine Kinderwunschbehandlung beginnen erfolgreich, in-dem sie ein Kind bekommen. Für Frauen über 40 sind die Chancen noch geringer. Jedoch, je länger sie aushalten um so höher werden die Chancen auf eine Schwangerschaft.
Vielleicht wird auch Silke eines Tages erfolgreich sein. Vielleicht wird sie es auch aufgeben und eine Adoption versuchen oder sie findet einen Weg ein erfülltes Leben ohne Kinder zu leben. Im Moment weiß sie nicht was kommen wird. Sie lebt von einem Tag zum nächsten. Sie weiß nicht, warum dies ihr Los ist, niemand weiß dies. Alles was sie weiß, ist die schreckliche Seelenqual, die sie jeden Tag er-lebt.
Bitte kümmere dich um sie. Bitte geh sensibel mit ihrer Lebenssituation um. Gib ihr deine Unter-stützung - sie braucht sie - und sie wünscht sie sich.
Danke.
Ich wünsch dir alles gute

Nadine
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Katharina
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Beitrag von Katharina »

Hallo Irene,

ich denke, ich weiß wie Du Dich fühlst. Als mein Bruder und seine Freundin mir eröffneten, dass sie Nachwuchs erwarten fühlte ich mich wie erschlagen. Ich war völlig verzweifelt, zumal es völlig unerwartet kam. Beide haben ihr Studium noch nicht beendet, mein Bruder ist viel jünger als ich und plötzlich mußte ich mich damit auseinandersetzten, dass ich nicht endlich Mutter sondern Tante werde.

Ich weiß nicht, wie das Verhältnis zwischen Dir und Deiner Schwester ist. Ich bin froh, dass die Beiden weit weg wohnen und ich sie nicht so oft sehe, dass macht es mir etwas leichter.

Ich habe nachdem ich es erfahren habe, einige Tage gebraucht, um es zu verarbeiten und ich denke, dass es Dir genauso gehen wird. Man gewöhnt sich langsam daran, auch wenn es immer mal wieder Rückschläge gibt. Mir persönlich tut es gut, dass ich jetzt in Behandlung bin und endlich aktiv etwas geschieht. Habe diesen Monat den ersten Versuch vor mir und versuche die Chancen realistisch zu sehen und nicht alle Hoffnung an diesen einen Versuch zu klammern.

Da Du ja noch einige Tage Zeit hast bin ich sicher, dass Du bis dahin die für Dich richtige Entscheidung triffst.

Liebe Grüße

Katharina
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Bigi
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Beitrag von Bigi »

Liebe Irene,
mir würde es ganz genauso gehen,ganz bestimmt!!!! :knuddel:
Das ist total normal,nur bei der eigenen Schwester noch viel gemeiner,weil sie ja um Dich weiss,aber sie eben auch diesen Wunsch so schnell verwirklichen konnte!!!
Ich werde Dir nicht in den Hintern treten,nur den Rat geben,rede mit ihr,bitte sie um Verständnis,und wenn Du es etwas verkraftet hast,dann bist Du für sie da.
Solange das nicht gehet,schreib ihr ne nette Karte oder kauf etwas fürs Baby,so dass sie weiss,Du freust Dich als ihr Schwester sehr auf Nichte oder Neffen!!!
Boah,Irene,das ist echt Horror,mir geht es schon bei meiner Schwägerin so,aber die ist weit weg und hat selbst 4 Jahre probiert........
Manchmal darf man auch egoistisch sein!!!!


:knuddel:
Liebe Grüsse,
Bigi
+ mehr...: www.ebel-project.de


z.Zt. im Projekt Nestbau :dance:

Alles andere liegt in Schicksals Händen.....*knuddel* *dd* *knuddel* *dd*
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Irene2
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danke

Beitrag von Irene2 »

Ihr Lieben.

Ich danke euch herzlich für eure schnellen Antworten, die so gut tun. Nadine, deine Geschichte von Silke ist so zutreffend dass ich mit den Tränen kämpfen musste - ich erkenne mich in jeder Zeile wieder. So geht es wohl jeder Frau hier. Ich werde den Text ausdrucken und ihn vielleicht meiner Schwester und meiner Mutter geben - denn reden ist nicht so mein Ding. Dann verstehen sie vielleicht besser.


Das Verhältnis zu meiner Schwester ist sehr gut, gerade deshalb ist es so schwierig für mich. Das habe ich auch versucht ihr zu erklären. Gerade weil wir uns so nahe stehen trifft es mich so - es ist, als fühlte ich ihre Schwangerschaft, das Baby. Sie ist meine kleine Schwester und ist schwanger - alleine das ist schon so komisch. Ich hab Angst dass unsere Beziehung schlechter wird, da ich mir im Moment nicht zutraue irgendwann auf sie zuzugehen und mich ehrlich fürs Baby zu interessieren ohne Gedanken an meinen KIWU.
Aber ihr sagt ja, das wird mit der Zeit besser. Ich werde versuchen in einigen Wochen vielleicht einen Teddy oder so zu kaufen, um ihr zu zeigen dass ich mich freue. Ich werde Patentante, da bin ich sicher,denn sie hatte vor Jahren mal gesagt dass ich das werde wenn sie mal ein Kind kriegt.
Zu der ganzen trauigen Situation kommt noch hinzu, dass es mit meiner Ehe nicht um besten steht. Meinen Mann hat die Nachricht fast noch mehr getroffen als mich, er hat grosse Schuldgefühle (unser unerfüllter KIWU liegt hauptsächlich an ihm). Er meint, er kann es nicht ertragen dass ich wegen ihm leide, und ohne ihn wäre ich besser dran.
Vielleicht kann mir noch jemand einen Rat geben wie ich mit meinem Mann umgehen soll. Ich hab das Gefühl total alleine dazustehen, erkann mich nicht unterstützen weil er selber zu sehr leidet. Ich hab aber auch nicht endlos Kraft immer für ihn stark zu sein oder ihm vorzumachen dass es mir gut geht, nur, damit er sich nicht mehr so schuldig fühlt.

Ich bin so froh dass ich dieses Forum gefunden habe.
LG Irene
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Kerstin 67
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Beitrag von Kerstin 67 »

Erstmal danke an Nadine für diesen tollen Brief, den werde ich meiner Mama mal vorlegen. Der ist so genial, selten etwas gelesen, was so auf diese Situation zutrifft.

Liebe Irene,
mir erging es ganz ähnlich wie Dir. Wir haben seit 9 Jahren Kinderwunsch, im vierten Jahr verkündete dann meine Schwester auf ihrem Geburtstag vor versammelter Mannschaft und überglücklich mit Tränen in den Augen (..wie theatralisch.. :o ), dass sie schwanger sei. Das war für mich ein Schlag ins Gesicht. Sie wusste von unseren verzweifelten Versuchen und ich hätte erwartet, dass sie es mir vorsichtig persönlich beibringt. Seit diesem Tag bin ich ihr aus dem Weg gegangen und es ist bis heute so geblieben. Mein Neffe ist inzwischen fünf Jahre alt und ich liebe ihn von Herzen. Im März hatten wir jetzt unser Erstgespräch in einer Hamburger Praxis. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich schon, dass meine Schwester seit ca. 1 1/2 Jahren wieder versucht schwanger zu werden. Allerdings war sie nie in der Lage, über meine Probleme zu sprechen und deswegen vermeide ich auch den Kontakt. Ende März auf dem Geburtstag ihres Mannes hat sie dann mal wieder vor versammelter Mannschaft und natürlich unter Tränen allen eröffnet, dass sie nun endlich wieder schwanger ist. Betretenes Schweigen. Alle wussten um unser Problem und es war für alle eine sehr unangenehme Situation. Nur sie hat nix davon gemerkt. Meine Mutter hat nur ganz perplex immer wieder gesagt: ...das ist aber schön! Ich hätte kotzen können! Zu dieser Zeit wartete ich noch auf die Kostenübernahmeerklärung der KK und stand total unter Strom. Ich hielt diese Anspannung nicht lange aus und stand kurz vor dem Nervenzusammenbruch...jedenfalls hat mein Doc mich zwei Wochen krankgeschrieben und ich habe Medis für die Psyche bekommen. Diese Zeit hat mir gut getan. Jetzt habe ich im Juli/August meine erste IVF gemacht und siehe da. Was wir schon gar nicht mehr zu träumen gewagt hatten, ist eingetroffen: ich bin schwanger!!! Meine Ma ist eingeweiht und die besten Freunde. Wenn alles in trockenen Tüchern ist und die Angst vor einer Fehlgeburt nicht mehr so groß, dann werde ich meine Ma beauftragen, es meiner Schwester zu erzählen. Ich selbst sehe mich nicht dazu in der Lage. Würde sie mich umarmen und mir sagen, wie sehr sie sich für mich freut, ich würde ihr wahrscheinlich was böses an den Kopf werden und mich übergeben. Allein der Gedanke treibt mir schon die Galle hoch. Das Problem ist, dass ich mit meiner Schwester auch deswegen nicht darüber reden kann, weil sie psychische Probleme hat und daher nicht konfliktfähig ist.

Damit will ich Dir sagen, dass Du in der glücklichen Lage bist, eine verständnisvolle Schwester zu haben, die sich scheinbar Gedanken gemacht hat, wie Du reagieren wirst. Sei dankbar und gönne ihr ihr Glück. Sie hat nicht wirklich eine Chance, es Dir recht zu machen. Du bist in einer traurigen Situation, doch weil Du bisher nicht das Glück hattest, müssen ja Deine Lieben nicht auf dieses Glück verzichten. Ich bin sehr dankbar, dass es meinen Neffen gibt, dieser Wurm hat mir sehr viel gegeben in seinem kurzen Leben. Denn irgendwie war da immer der Gedanke, dass in diesem kleinen Menschenkind auch ein Stückchen von mir steckt. Das Gefühl habe ich sehr genossen. Auch bei Dir wird es irgendwann klappen, da bin ich sicher. Solange betrachte das Baby Deiner Schwester auch ein bißchen als ein Geschenk für Dich. Auch dieses Baby ist irgendwie ein Teil von Dir. Vielleicht erkennst Du sogar Ähnlichkeiten...wer weiß! Ich wünsche Dir, dass Du lernen kannst, Dich mit Deiner Schwester zu freuen. Das hätte ich mir für mich nämlich sehr gewünscht.... :knuddel:
Liebe Grüße von Kerstin
Ginga
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Beitrag von Ginga »

Liebe Irene,

mir erging es vor einiger Zeit genauso. Ich wusste allerdings damals, dass sie an Nachwuchs basteln und hatte egoistisch gehofft, dass sie ebenfalls Probleme haben würde, schwanger zu werden. Leider war dies nicht der Fall. Meine Schwester kannte unser Problem und hatte es uns auch erst nicht getraut zu erzählen. Ich war auch wie erschlagen und hab nur noch geheult. Es dauerte etwa 3 Monate bis ich mich mit dem Gedanken angefreundet hatte. Die ganze Schwangerschaft zu erleben war für mich trotzdem der Horror. Am liebsten hätte ich ihr das Kind aus dem Bauch geschnitten und bei mir eingepflanzt. Das klingt wirklich krass oder. Ich konnte und wollte auch nie ihren Bauch anfassen, wenn das Kind strampelte. Heute ist der kleine blonde Engel 1,5 Jahre alt und wirklich zuckersüß. Ich liebe sie über alles. Nach der Entbindung der Kleinen waren die Gefühle irgendwie anders. Man hat ja auch 9 Monate Zeit sich daran zu gewöhnen. Ich hatte mich zum Ende der Schwangerschaft auch drauf gefreut, Tante zu werden.

Lass den Kopf nicht hängen, sondern tu was. Zieh Deine IVF durch, vielleicht klappt es ja. Die Chancen stehen doch ganz gut. Denk einfach mal nur an Dich. Es geht schließlich um Dein bzw. Euer Glück!

LG
Ginga
Ginga
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Beitrag von Ginga »

Liebe Irene,

mir erging es vor einiger Zeit genauso. Ich wusste allerdings damals, dass sie an Nachwuchs basteln und hatte egoistisch gehofft, dass sie ebenfalls Probleme haben würde, schwanger zu werden. Leider war dies nicht der Fall. Meine Schwester kannte unser Problem und hatte es uns auch erst nicht getraut zu erzählen. Ich war auch wie erschlagen und hab nur noch geheult. Es dauerte etwa 3 Monate bis ich mich mit dem Gedanken angefreundet hatte. Die ganze Schwangerschaft zu erleben war für mich trotzdem der Horror. Am liebsten hätte ich ihr das Kind aus dem Bauch geschnitten und bei mir eingepflanzt. Das klingt wirklich krass oder. Ich konnte und wollte auch nie ihren Bauch anfassen, wenn das Kind strampelte. Heute ist der kleine blonde Engel 1,5 Jahre alt und wirklich zuckersüß. Ich liebe sie über alles. Nach der Entbindung der Kleinen waren die Gefühle irgendwie anders. Man hat ja auch 9 Monate Zeit sich daran zu gewöhnen. Ich hatte mich zum Ende der Schwangerschaft auch drauf gefreut, Tante zu werden.

Lass den Kopf nicht hängen, sondern tu was. Zieh Deine IVF durch, vielleicht klappt es ja. Die Chancen stehen doch ganz gut. Denk einfach mal nur an Dich. Es geht schließlich um Dein bzw. Euer Glück!

LG
Ginga
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Vitell
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Beitrag von Vitell »

Hallo,

ich will auch noch was loswerden, zur Vorgeschichte: ich habe PCO-S mein Mann hat(te) Hodenkrebs.

Wir sind seit 5 Jahren verheiratet und haben im Juni 2002 mit dem "Üben" angefangen. Meiner Schwester (sie ist 5 Jahre älter als ich) haben wir das recht früh erzählt, sie hat praktisch den gesammten KIWU-Weg am Telefon (wir wohnen etw. 100km weit weg) erzählt bekommen.
Ende des Jahres haben wir dann eine Einladung zu ihrer Hochzeit im Mai bekommen da hab ich mich riesig gefreut.

Zu der Zeit hat meine FA die Behandlung abgebrochen um auf die Untersuchung meines Mannes zu warten.

Im Februar bzw. März kam dann der Schock, bei meinem Mann wurde Hodenkrebs festgestellt. Eine Familienkonferenz wurde von uns einberufen und wir haben es allen erzählt.

Im April wollte meine Schwester dann mit mir ein paar Kleinigkeiten für die Hochzeit einkaufen, danach haben wir dann bei uns schön Kaffee getrunken und sie fragte mich : " wir haben doch damals als ihr angefangen habt zu Üben nichts verraten (sollte eine Überraschung für die Großeltern werden), könnt ihr denn jetzt auch ein Geheimniss für euch behalten?"

Ich : ihr wollt üben? kopfschütteln

Ihr übt schon?? zögerndes ööhhöhöhöh

Du bist schon schwanger!!!!!!

Sie wollte es uns zuerst erzählen, weil sie Angst um unsere Reaktion hatte, ALLE anderen haben es erst auf der Hochzeit erfahren.
Das hat uns zudem noch sehr geehrt.

Im Gegensatz zu euch habe ich mich sowas von gefreut (bin drei Tage wie die Grinsekatze von Alice im Wunderland rumgelaufen), ohne Eifersucht und neid und alles das was ich bei Frauen empfinde die das dritte Kind trotz angeblicher Verhütung bekommen und allen weiteren "Problemfällen".
Ich rede mit ihr über das Kind und die Schwangerschaft so wie man das als Schwester tut, ich freue mich für sie habe aber weder ein übermäßiges Interresse noch ängste.

Klar, wenn ich dicke Babybäuche sehe oder Kinderwagen oder so, dann werde ich auch traurig aber ich sage mir immer "Du kennst die Geschichte nicht, vielleicht hat sie auch lange gewartet"
und das erste Baby gönne ich sowieso jedem Paar.

P.S. meine Schwester hat 8 Jahre die Pille genommen, hat etwa 35 Kg Übergewicht und war nach 3ÜZ (4ohne Pille) Schwanger und alles läuft superproblemlos. Der errechnete Geburtstermin ist Nikolaus.



LG vitell die sich immernoch neidlos freut.
LG Vitell

mit * Kaya im Herzen
und E. als Besucherkind


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Kerstin 67
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Registriert: 30 Mär 2003 14:08

Beitrag von Kerstin 67 »

Vitell, herzlichen Glückwunsch zu Deiner tollen Schwester-Beziehung. Das wünscht sich wohl jeder!
Liebe Grüße von Kerstin
Antworten

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