Weitere Untersuchungen vor der 1. EMS

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Moderator: Dr.Peet

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Juli86
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Weitere Untersuchungen vor der 1. EMS

Beitrag von Juli86 »

Sehr geehrter Herr Dr. Peet,

ich bin 38 Jahre alt und habe inzwischen 4 negative ICSIs hinter mir.
Bei der 1. ICSI war ich 34 Jahre alt. Der Hormonstatus im Vorfeld war unauffällig, AMH bei 3,54. Ich habe von Geburt an nur einen Eierstock und einen funktionsfähigen Eileiter links, aber trotzdem einen regelmäßigen Eisprung (teilweise ZT 16 - 19 und immer wieder leicht verkürzte 2 ZH mit Schmierblutungen ab ES + 9/ 10/ 11) Das Spermiogramm meines Mannes schwankte zwischen AT1 und normal. Unsere Klinik führte immer standardmäßig ICSI durch.
Stimuliert wurde mit 150 IE Ovaleap. Es konnten 6 reife EZ entnommen werden, alle wurden befruchtet und es entstanden 3 Blastos.
Leider gab es keine Einnistung.

Bei der 2. ICSI (35 Jahre) wurde mit 175 IE Pergoveris stimuliert. 3 EZ wären vakuolisiert, 1 EZ degeneriert, die 3 ließen sich nicht befruchten.

Bei der 3. ICSI (35 Jahre) stimulierte ich wieder mit Ovaleap. In 5 Follis war nur eine EZ enthalten, sie ließ sich trotz Calcium-Ionophor nicht befruchten.

3 Monate später wurde ich natürlich schwanger, hatte aber in der 9. SSW eine MA.

Mit 37 Jahren hatte ich 2 EMS in Deutschland, es kam zu einem Einnistungsversuch mit HCG 8,6. Ansonsten probierten wir es weiter natürlich. Hormone immer noch unauffällig und AMH bei 3,09, nur DHEA-Mangel, der mit 25 mg täglich behandelt wurde.

Im November führte ich die 4. ICSI mit Downregulierung (Decapeptyl) ab ZT 22 durch, danach stimulierte ich mit 150 IE Menogon + 150 IE Ovaleap. Es wuchsen 11 Follis gleichmäßig heran, 7 EZ konnten entnommen werden, 6 waren reif, aber nur 3 ließen sich befruchten, davon entwickelten sich 2 zu Vierzellern in A und B Qualität weiter. Es kam zu keiner Einnistung.
Mein Mann hat inzwischen OAT.

Wir sind der Meinung, dass eine weitere ICSI keinen Sinn mehr hat bzw. der Ertrag zu gering ist. Inzwischen bin ich psychisch auch stark belastet.
Auch mein Kiwu-Arzt hat uns direkt zu Eizell- bzw. Embryonenspende geraten.
Wir möchten jetzt noch die KIR-Gene, sowie Mikrobiom der GM mit Plasma- und Killerzellen untersuchen (war vor der 1. ICSI unauffällig).
2021 hatte ich eine Bauch- + Gebärmutterspiegelung ohne Befund. In der GM wurde ein allenfalls angedeutetes Septum entdeckt, das sich nicht einmal im 3D Ultraschall darstellen ließ, es wurde daher auch nicht entfernt, weil der Schaden an der GM laut Arzt größer gewesen wäre.
Insulinresistenz und Genetik blieben auch ohne Befund, nur bei der Gerinnung wurde vor der 1. Kryo nach 1. ICSI eine PAI-1- Mutation heterozygot diagnostiziert und mit Clexane behandelt. Immunologie wurde auch untersucht, NK-T-Zellen waren erhöht. Mein Arzt wollte 5 mg Prednisolon zum nächsten Transfer geben, aber dann hatten wir ja 2 Nullbefruchtungen nacheinander.

Meiner Meinung nach liegt das Problem an meiner Eizellqualität und nicht an der Einnistung.
Wir werden daher nur noch eine Embryonenspende mit genetisch getesteten Embryonenspenden in Tschechien in Erwägung ziehen.

Hätten Sie noch eine Idee, welche Untersuchungen im Vorfeld einer Embryonenspende noch sinnvoll wären?

Vielen Dank im Voraus.
DrPeet
Praxis für Fertilität - Kinderwunsch
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Re: Weitere Untersuchungen vor der 1. EMS

Beitrag von DrPeet »

Hallo,
zunächst einmal Danke für die gute Zusammenstellung!!
Ich würde nun die Untersuchung des Mikrobioms + Plasmazelluntersuchung empfehlen. UNK Zellen bringen Ihnen wenig. Alternativ: EMMA und ALICE ( s. www.igenomix.com).
Wenn Sie eine EMS machen, brauchen Sie keine PID oder PGT-a.
Viel Erfolg!
Peet
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