Thema AOK und Kosten

Aktionen, (Leser-) Briefe, TV-Beiträge als Downloads, etc.
Hans+Uli
Rang1
Rang1
Beiträge: 435
Registriert: 08 Sep 2002 10:00

Thema AOK und Kosten

Beitrag von Hans+Uli »

Zitat aus "Memminger Zeitung", 10. September 2003, Nr. 208, S. 30 :


"Grundlage für diese, für Versicherte und Arbeitgeber positive Aussage ist das Rechnungsjahr 2002, das die AOK Bayern mit einem Überschuß von 5,2 Millionen Euro abschließt."


Frage an gute "Rechner": Wie viele ICSIs könnte man von dem Geld bezahlen ????

Frage an AOK: Wo ist die Kohle geblieben, die wir Versicherten einbezahlt haben ???????

Wer kann Auskunft geben ????

LG, Uli
Ruxi
Rang0
Rang0
Beiträge: 185
Registriert: 04 Mai 2002 02:00

AOK...

Beitrag von Ruxi »

Ich verstehe nicht wie die funktionieren.Sie sagen ständig sie haben Probleme und kein Geld und jetzt das?
Ich weiß auch nicht ob man das Geld an andere Filialen verteilen kann.
Selbstverständlich könnte man vieles von diesem Geld machen.
Ich weiß auch nicht wer sie koordiniert, also die höhere Stufe. Wir haben Probleme und wissen nicht wo wir uns wenden können. Seit zwei Jahren warten wir auf eine Antwort und jedes Monat geht mein Mann zu ihnen.Es reicht langsam.

Reform heißt auch eine bessere Organisierung.
Hans+Uli
Rang1
Rang1
Beiträge: 435
Registriert: 08 Sep 2002 10:00

Beitrag von Hans+Uli »

... ich beobachte diesen Widerspruch schon seit mehreren Jahren:

Das ganze Jahr wird in Großdruck gejammert, weil angeblich "Minus" gemacht wird, und dann kommt irgendwo im Kleingedruckten doch die Meldung vom Überschuß - wenn das nur in einem Jahr so wäre, würde ich mir ja noch nix denken ... .

Ich meine, bei diesem Überschuß sind ja die ganzen Gehälter (über deren Höhe man m.E. auch diskutieren sollte) von Angestellten, Vorständen etc. schon abgezogen ... . Also, ich bin damit alles andere als zufrieden. Wir haben inzwischen der AOK den Rücken gekehrt, aber wenn ich solche Meldungen lese, kommt mir immer noch die Galle hoch !!!!

Uli
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Die AOK: Die Kasse mit den höchsten Beitragssätzen und auch diejenige, die die meisten Zuwendungen aus dem Risikostrukturausgleich bekommt. Warum nicht auch mal ein Überschuß? Kann allerdings auch sein, daß sie in den vergangenen Jahren Miese gemacht hat und diesen dann zur Tilgung ihrer Schulden einsetzen muß. Rebella
Hans+Uli
Rang1
Rang1
Beiträge: 435
Registriert: 08 Sep 2002 10:00

Beitrag von Hans+Uli »

... neee, sorry, so leicht gebe ich mich nicht zufrieden.

Habe auch ein kleines "Ein-Frau-Unternehmen", und bei der Gewinn- oder Überschuß - Berechnung sind Schuldentilgung, erforderliche Rücklagen etc. schon berücksichtigt.

Ich glaube, wir sind meistens viel zu blauäugig und vertrauensselig. " ... wird schon alles in Ordnung sein ... " dachte ich auch viel zu lange. Inzwischen habe ich den Eindruck, daß da gar nix in Ordnung ist, und massenhaft Kohle verschwindet. Auch von dem Risikostrukturausgleich in seiner jetzigen Form halte ich seeeehr wenig. Wenn ich mein Auto bei Versicherung xxx versichere, finde ich es extrem unfair, wenn ich im Schadensfall weniger bekomme, weil Versicherung yyy "Miese" gemacht hat. Ich hab´s ja extra bei der Versicherung versichert, der ich vernünftiges Wirtschaften am ehesten zutraue. Aber bei der KK dulden wir stillschweigend (fast) alles mit der typisch-deutschen Mentalität "... man kann eh´ nix machen..." .

Ausländische Fahrgäste haben mir schon schmunzelnd gesagt: "Deutsche sind so brav und duldsam, daß sie sogar vorher eine Bahnfahrkarte kaufen, wenn sie einen Zug überfallen wollen ... ." Ich habe schon oft über den Satz nachgedacht ... .


Gruß, Uli
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Hallo Uli,

mit der Duldsamkeit hast Du natürlich recht. Wir lassen uns viel zu viel gefallen. Und gerade deshalb kann man es auch mit uns machen.

Gegen den Risikostrukturausgleich bin ich teilweise auch. Ein kleines bischen gerechtfertigt finde ich ihn aber, denn in der AOK sind z.B. sehr viele alte, unflexible Menschen, die schon immer in der AOK waren, keine großen Beiträge mehr zahlen und die größten Kosten verursachen. In den günstigen Kassen sind meist junge Leute, die berufstätig sind und Beiträge sparen wollen. Die sind im Durchschnitt viel weniger krank. Das Solidarprinzip funktioniert so also nicht. Allerdings meine ich, es wird zu viel abgeführt.

Liebe Grüße, eine gar nicht duldsame Rebella
Hans+Uli
Rang1
Rang1
Beiträge: 435
Registriert: 08 Sep 2002 10:00

Beitrag von Hans+Uli »

Hi Rebella,

ich finde es gut, daß die Diskussion etwas auflebt :D .

... wir beide, mein Mann und ich, waren als zwei volle Beitragszahler/innen der AOK freiwillig fast 20 Jahre "treu", und zwar so lange wir jung, gesund und "zahlungsfähig" waren (sind). Zählst Du alles incl. AG-Beiträge zusammen, kamen durch und beide monatlich fast 800 Euro in die Kassen der AOK. Erst seit wir etwas älter, gelegentlich "bedürftig" sind, und die Kinderwunschbehandlung begonnen haben, müssen wir erfahren, daß die AOK überhaupt kein Interesse daran hat, ihre Mitglieder mit Hilfe von Service, Kulanz und Freundlichkeit zu halten (eigentlich Dinge, die im Dienstleistungs- und Versicherungswesen existenziell wichtig wären). Wir kündigten den KK-Wechsel mehrfach an; der Sachbearbeiter zuckte mit den Schultern und sagte mir ins Gesicht, das sei ihm völlig "wurscht". Aber warum sollte man sich auch anstrengen ???? Je mehr junge und kräftig zahlende Mitglieder "abwandern" (nicht nur wegen der Beiträge !!!!!), um so mehr bekommt man ja von den anderen Kassen als Ausgleich, und die Gehälter von Angestellten und Vorständen sind sicher.

Von jungen und engagierten Mitarbeitern kleiner Kassen habe ich schon des öfteren gehört, sie seien gar nicht abgeneigt, ältere Menschen, die höhere Kosten verursachen, aufzunehmen. Dann könnten wenigstens die Beiträge für eigene Mitglieder verwendet werden, und die Ausgleichszahlungen hielten sich etwas mehr in Grenzen !!!!!

Übertragen auf die Allgemeinwirtschaft hieße es, wenn z.B. ich mit meinem Kleinunternehmen wegen akuter Arbeitsunlust und Antriebslosigkeit mich ein Jahr (oder länger) auf die "faule Haut legen" und kräftig Veruste einfahren würde, wären meine Kollegen qua Gesetz verpflichtet, ihre Gewinne (die sie mit großem Arbeitseinsatz erwirtschaftet haben) so mit mir zu teilen, daß der "Kuchen" in der ganzen Branche gleichmäßig verteilt wäre. Boooah, wenn das Gesetz kommt, ist kein Sofa mehr vor mir sicher :wink: - ich fürchte nur, vor meinen Kolleg/innen auch nicht :-? . Dann bliebe uns nur die von den KKen benutzte "Notlösung": Von den Kunden, die ja von höherer Instanz dazu verpflichtet sind, bei uns einen Umsatz in von uns "benötigter" Höhe "abzuliefern" (die Höhe berechnen wir nach unseren "Lohnbedürfnissen" und den Preisen der Lieferanten), müssen mehr löhnen - ohne Rücksicht auf eigene Interessen. Klar, ein paar von ihnen können wenig oder gar nix zahlen, aber das wird schon umgelegt; die "Dummen", die täglich brav zur Arbeit gehen, können ja getrost für die aus welchen Gründen auch immer (vielleicht wirklich völlig unverschuldet) zahlungsunfähigen mitblechen.

Also, wenn das Prinzip allgemeinwirtschaftlicher "Standard" wird, bin ich mir ziemlich sicher, daß das System bald vollständig zusammenbrechen wird !!!!! Aber schuld daran sind ja Gott sei Dank nicht wir, sondern die unverschämten Kunden, die - anstatt NUR zu zahlen, auch noch eine LEISTUNG für ihr Geld wollen ... .

Sorry, wenn ich sehr hart und sarkastisch argumentiere, aber ich denke, es ist nicht der richtige Weg, "Mitleid" mit den "armen" KKen zu haben. Und leider haben wir selbst schon oft genug gespürt, wie "pervers" das Ganze funktioniert.

LG, Uli
Ruxi
Rang0
Rang0
Beiträge: 185
Registriert: 04 Mai 2002 02:00

Beitrag von Ruxi »

Was konnte man denn tun?
AOK ist ein Staatsbetrieb darum ist es ihnen wurscht. Die Leute dort werden vom Staat bezahlt, kein Problem, die Stellen verlieren sie nicht.
Was können wir Kunden tun um die Sache zu ändern?
Hans+Uli
Rang1
Rang1
Beiträge: 435
Registriert: 08 Sep 2002 10:00

Beitrag von Hans+Uli »

... traurige Tatsache ist:


die AOK-Angestellten werden von uns bezahlt, von unseren Beiträgen !!!!! Jemand mit dieser Arbeitsmoral würde aus meiner Firma sofort hochkant rausfliegen !!!!! Wäre es möglich, würde ich nicht nur aus der "Institution Kirche", sondern auch aus diesem Staat austreten. Den Wohlstand, den die breite Bevölkerung nach dem Krieg in mühevoller Arbeit aufgebaut hat, schlachten wenige Privillegierte jetzt schamlos aus !!!!

Machen können wir leider nicht viel, zumindest nicht direkt, aber wir sollten aufhören zu kuschen und den Kopf in den Sand zu stecken. Da laufen Riesenschweinereien (jawoll, genau das !!!!!), und wir sollten sie m.E. wenigstens beim Namen nennen !!!! Je mehr von uns protestieren und unbequem werden, um so eher wird man von höherer Instanz aus etwas tun (aufmerksam machen braucht man niemanden, die wissen nur zu gut, was "läuft".)

Grüße, Uli
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Hallo Uli,

Du hast natürlich mit Deinem Argument recht. Am besten sollte man wohl die AOK auflösen. Dann sind alle gezwungen, sich eine andere Kasse zu suchen und der RSA könnte dann auch gleich abgeschafft werden.

Ich möchte auch gern aus dem Staat austreten, habe nur auch noch nicht herausgefunden, wie. Vielleicht hast Du ja eine Idee.

Gruß, Rebella
Antworten

Zurück zu „Gesundheitsreform und Versorgungsstrukturgesetz“