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Schwangerschafts Abbruch:
Da es sich um Leistungen handelt, die im gesamtgesellschaftlichen Interesse sind, werden diese künftig aus Steuermitteln finanziert.
Mich würde mal die Begründung interessieren: Warum handelt es sich bei Abtreibungen um Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse?
Die Sozialsysteme brauchen doch dringend Nachwuchs und doch werden auch zukünftig die Abtreibungen staatlich finanziert.
Irgendwie war dieser Punkt gar nicht Thema während der ganzen Diskussion um die Reform.
Damit es hier keinen Streit gibt: Ich rede hier nicht um Abtreibungen aus wichtigem Grund, zB medizinische Gründe (wie frühere Indikationsregelung). Ausserdem bin ich auch nicht dafür, Abtreibung strafrechtlich zu verfolgen.
Mir ist nur nicht klar, worin das gesamtgesellschaftliche Interesse liegt.
na, wer weiss, vielleicht verdanken wir das auch den Grünen.
Die sehen für die Abtreibung wahrscheinlich mehr gesamtgesellschaftliches Interesse als für KB.
Man denke doch nur mal an ihre ehemalige Politkerin Jutta Ditfurth. Deren Spruch über ihre 5 (?) Abtreibungen und das glückliche Sexualleben fand ich schon empörend lebensverachtend, als ich selbst auch keine Kinder wollte.
Wobei ich es auch gerne jeder Frau selbst überlassen möchte, ob sie abtreibt, oder nicht und es auch akzeptiere, wenn eine Frau sich dafür entscheidet.
Aber eine Entscheidung mit einigem ethischem Gewicht halte ich es doch und wenn man noch stolz auf Abtreibungen ist.... Also das geht mir zu weit.
Es ist mir auch nicht ganz verständlich, warum ich als KK-Beitragszahler für die Schludrigkeiten anderer Leute bei der Verhütung mitbezahlen muss.
Liebe Grüße und einen schönen verregneten Abend (kann ja auch gemütlich sein)
Mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007
„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe
„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius
*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
Ich kann es auch nicht verstehen, warum Schwangerschaftsabbruch von einem größeren gesamtgesellschaftlichen Interesse ist als Schwangerschaftsherbeiführung.
Ich denke, mit dem Familienministerium haben wir noch nicht das letzte Hühnchen gerupft.
Tja, da sieht man mal wieder, was wichtiger ist. Es ist einfach so, daß die da gar nicht nachdenken, was gestrichen wird. Die haben nur Zahlen der Kosten, und da wird dann das Teure gestrichen, und das Billige gelassen.
Wenn Kiwu zum familieneigenen Interesse gehört, ist ja wohl ein Abbruch in die gleiche Kategorie einzuordnen. Aber vielleicht denken die einfach so, daß: Wir sparen dadurch Mutterschaftsgeld, Erziehungsgeld und Kindergeld.
Tschau Silke (mit ICSI-Sohn Raphael und ICSI-Tochter Isabell)
Ich denke, dass die Geringschätzung der KB an der sagenhaft geringen politischen Lobby für diese liegt. Die Damen z.B., die einst so eifrig für die Akzeptanz und Finanzierug des SS-Abbruchs gekämpft haben, gehören leider heute zu denjenigen (die Grünen...), die eine erschreckend erzkonservative Haltung zu Tage legen, was KB betrifft. Da wird KB/PID/histor. Eugenismus einfach in einen Topf geschmissen und behauptet, dass die KIWU-Betroffenen mindestens behindertes Leben auslöschen wollen, wenn sie nicht Schlimmeres im Schilde führen, so nach dem Motto, Orwell lässt grüßen.
Ich finde es auch eine ungehörige Absurdität, dass KB und unerfüllter KIWU kein gesamtgesellschaftliches Interesse anerkannt wird. Und es gibt noch viel kostenintensivere Absurditäten, die wir hier ja im Forum schon durchdiskutiert haben, wo man sich fragt: wieso kriegen die ein fettes Stück vom Kuchen und nicht wir?
Trotzdem würde ich davon Abstand nehmen, bisherige wichtige gesellschaftl. Errungenschaften wie z.B. die Finanzierung des SS-Abbruchs in Frage zu stellen, nur weil man gerade von dem gegenteiligen Problem betroffen ist und sich nicht so recht oder gar nicht in die Lage einer ungewollt ss Frau einfühlen kann. Damit wäre man genauso stupide wie so manch 68er Emanze, die mit ihrer Fruchtbarkeit nie Probleme hatte (siehe Prahlerei mit Abbrüchen), sich gegen Kinder entschieden hat und sich heute nicht in die Anliegen von KIWU-Paaren einfühlen kann.
das Problem mit den SS-Abbrüchen ist ja leider das ein Teil der Frauen sich wirklich nicht für das Kind interessiert. Ich kenne auch Frauen, da muss ich sagen es war das Beste fürs Kind die Abtreibung. Auch wenn das jetzt hart klingt.
Den die geben es ja auch nicht zur Adoption frei, sondern verwahren es irgendwie.
Insofern muss man das wohl leider irgendwie finanzieren. Teilweise ist das auch billiger als zukünftige Sozialhilfebezieher zu finanzieren.
Ich finde es auch sehr wichtig das man weiterhin ungestraft abtreiben kann, es gibt schlieslich immer Verhütungspannen/Fehler.
Aber genauso wichtig finde ich es dann auch Kinder zu finanzieren ! Leider ist es so das diejenigen die am lautesten schrieen "Mein Bauch gehört mir" überhaupt kein Verständnis dafür haben das wir das auch so sehen !
Wenn ich ein Kind im Bauch will ist das ja auch meine Entscheidung !
vielleicht hast du mein Posting falsch verstanden, habe mich wohl nicht so gut ausgedrückt.
Ich möchte nochmals klarstellen, dass ich nicht dafür plädiert hatte, die Straflosigkeit der Abtreibung in Frage zu stellen. Ebenfalls keine Frage, dass für die Finanzierung der Abtreibung aus wichtigem Grund (zB medizinische Indikation, Notlagen etc) ein gesamtgesellschaftliches Interesse besteht.
Ich denke, dass wir über diese Fälle nicht debattieren müssen, ich unterstelle hier mal Einigkeit.
Worin aber besteht das gesamtgesellschaftliche Interesse, Abtreibungen grundsätzlich von der Allgemeinheit finanzieren zu lassen?
Ich möchte gerne wissen, warum die Tötung von Ungeborenen von der Allgemeinheit unterstützt werden soll und das Schwangerwerden nicht. Von den Machern der Reform wurde einfach bestimmt, was im gesamtgesellschaftliche Interesse ist und was nicht.
Da muss man sich doch auch die Frage nach der Begründung gefallen lassen?
Ich war selber schon mal ungewollt schwanger und war erstaunt darüber, wie sehr ich damals von allen zum Abbruch gedrängt wurde: Kaum über das positiv informiert, wollte mir schon der Arzt einen "Schein" über meine Notlage ausstellen (ich war damals kurz nach der Schule, ohne Ausbildung) und alle Freunde und Bekannte waren entsetzt, dass ich nicht abtreiben wollte.
Meine andere Erfahrung mit Abtreibungen: Als ich wegen Endo zur Bauchspiegelung im KH war, lagen im Zimmer noch drei andere Frauen, alle zur Abtreibung! Die eine fand sich zu alt (40 Jahre) und das erste Kind war schon groß. O-Ton: "Da müssten wir ja wieder unseren Lebensstandard runterfahren". Die andere hatte schon ein Baby zuhause und fühlte sich dem Stess nicht gewachsen. Die dritte war noch soooo jung (Anfang 20) und wollte sich "das Leben nicht versauen".
Als ich aus der Narkose aufgewacht bin, waren die drei Babys der Frauen schon tot und mich hat das sehr berührt.
Eben gerade DIESEN Fällen möchte ich das gesamtgesellschaftliche Interesse absprechen.
Eigentlich hatte ich hier mehr eine philosophische Diskussion entfachen wollen.
Oje, Bea das sind ja auch Fälle !
Da kann es einem auch vergehen !
Ich finde es nur so schlimm wenn manche nicht zu blöd zum Verhüten sind, sondern zu faul ! Dann treib ich halt ab, hab ich schon gehört.....
Ich meine Pannen gibt es immer aber einfach zu faul ! von Aids will ich bei solchen mal garnicht erst reden, das interessiert die eh nicht.
Da wäre es dann sogar sinnvoller die STerilisation zu zahlen, das ist dann doch irgendwann billiger. Auch wenn ich grundsätzlich dafür bin Sterilisationen- ausser aus med. Gründen- nicht mehr zu zahlen.
Ich kenne auch Frauen die aus einer echten Notlage oder medizinischen Gründen heraus abgetrieben haben aber diese litten oft sehr darunter. Teilweise noch jahrelang.
Aber da ging keine mit ihren x? Abtreibungen hausieren !
Mußte heute nacht auslösen deshalb treibe ich mich noch hier rum.
Also in Ö zahlt man die Abtreibungen schön selber, nix auf KK, nur wenn es medizinsch wäre.....Und geht auch.
Ich kenne genug Frauen die nehmen es mit einer Abtreibung einfach total locker, na wenn was passiert tun wir es halt weg.
Vielleicht sollte die KK nur mehr max. eine Abtreibung (medizinsiche ausgenommen, bzw. Abtreibungen nach Vergewaltigungen) pro Frau zahlen?
Einmal Verhütungsfehler o.k. aber öfter, da muss Frau dann wohl schon recht blöde sein.
Ich drücke es mal brutal aus das was ich nicht verstehen in dem System bei Euch:
Ein Leben zu beenden zahlen die Blödköpfe aber wenn es darum geht eines zu schaffen da gibts Probleme.
Genauso blöde wie PID verbieten aber medizinisch ind. SS Abbruch 20. SSW (und noch mehr) erlaubt.
8 zeller Leben muss auf jeden Fall geschützt werden (dabei wäre bei Frauen über 35 eine PID wirklich eine grosse Hilfe, bzw. bei Frauen mit mehreren FG wo man annimmt Chromosemen etc) aber Abbruch bis 12. SSW zahlen wir. Sind die total blöde??????????
lg
katerle (jetzt mit Ovitrelle im Bauch und schon ewig Selbstzahler)
"Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden."
ich nehme mal an, Dein Posting bezog sich auf meine Aussage, dass ich nicht ganz verstehe, warum ich Abtreibungen mit meinen Kassenbeiträgen finanzieren soll.
Es ist eine etwas einfache Interpretation von Dir, wenn Du denkst, dass ich dass aufgrund einer emotionalen Disposition, nämlich aufgrund von Nicht-Verstehen von ungewollte schwangeren Frauen tue.
Auch zu Zeiten, wo ich eventuell selbst abgetrieben oder zumindest darüber nachgedacht hätte (das blieb mir zum Glück erspart) wäre die Abtreibung für mich trotz aller guten Gründe ein moralisches Problem gewesen. Auch, wenn ich mich eventuell trotzdem selbst dafür entschieden hätte. Ich treffe diese Aussage also nicht aufgrund von Verbitterung wegen unerfüllten Kinderwunsches, sondern aufgrund der Einsicht in die Tatsache, dass keiner von uns sicher weiss, wann Leben eigentlich anfängt.
Was mich aus diesem Grund wirklich ärgert, ist nicht, dass Frauen in Notlagen abtreiben (das kann ich völlig verstehen und das sie das dürfen, ist in der Tat eine Errungenschaft, wie Du schreibst), sondern die Haltung mancher Leute, die auch Pebbles beschreibt, für die die Abtreibung nur eine Methode der Verhütung ist. Und hier verstehe ich allerdings nicht, warum das auf meine Kosten gehen soll. Ich habe jahrelang selbst für Verhütung bezahlt, gerade um nicht in so ein moralisches Dilemma zu kommen.
Leider tendiert unser Gesundheitswesen oft dazu, erst dann zu zahlen, wenn das Unglück bereits eingetreten ist. Ob das nun Kosten für zahnärztlichen Prophylaxe-Unterricht, Verhütung oder was auch immer sind - sie müssen oft individuell gezahlt werden und die Kassen zahlen erst, wenn das Problem bereits da ist, sie fördern also nicht gerade ein gesundes und vernünftiges Leben.
Den Vorschlag von Gertraud find ich auch gut, die Zahlung auf einmal zu begrenzen. Es müsste noch gewährleistet sein, dass die Abtreibungen darüber hinaus für Frauen gezahlt werden, die sie nicht selbst zahlen können, keine Frau sollte aus Gründen der Armut ein Kind austragen müssen.
Bea, was Du schreibst, finde ich ziemlich erschreckend.
Ich habe zu meiner Schulzeit allerdings das genaue Gegenteil erlebt, nämlich dass die Lehrer einer 16jährigen absolute Flöhe ins Ohr gesetzt haben bezüglich ihres anstehenden Mutter-Daseins. Sie hat sich aufgrund dieser ganzen Meinungen gegen Abtreibung entschieden und hatte aber überhaupt keine realistische Einschätzung davon, was es heisst, ein Kind zu haben - mit dem Erfolg, dass das Kind ihr nach kurzer Zeit vom Sozialamt weggenommen wurde. Das finde ich dann auch wieder verantwortungslos.
Da würde ich mir eine realistische Beratung wünschen, die beide Seiten berücksichtigt, nicht nur 100% "in jedem Fall wegmachen" aber auch nicht 100% "in jedem Fall behalten", sondern wirklich alle Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen gegeneinander abwägt.
Liebe Grüße
Mondschaf
Zuletzt geändert von Mondschaf am 05 Okt 2003 00:27, insgesamt 1-mal geändert.
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007
„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe
„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius
*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***