Reproduktionsmedizin - Belastung nur für die Frau?

Unsere Hauptkategorie. Hier wird über alles rund um den Kinderwunsch diskutiert. :-)
Kleine
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Beitrag von Kleine »

Heute schreibt Euch der Mann von kleine

Hallo alle zusaamen

Habe mit großem Interesse Eure Beiträge gelesen, war sehr interessant.
Kann ich wie warscheinlich die meisten Männer bestätigen. Habe versucht mit meiner Frau darüber zu sprechen, leider ohne Erfolg. Das liegt wohl daran das wir noch zusätzlich Belasstungen haben. Hat jemand Ehrfahrungen oder kann/möchte etwas zu meinen Ausführungen sagen??????

Ich habe mich 1993 nach 2 Kindern (von meiner ersten Frau) sterilisieren lassen, weil ich keine Kinder mehr (zumindest mit meiner ersten Frau und zu der Zeit) wollte. Wie das Leben manchmal so spielt gibt es nun doch eine neue Liebe und wieder einen Kinderwunsch. Ich habe dann 9/2001 die Ster. rückgängig machen lassen. Leider nur mit bisher mäßigem Erfolg. Daher blieb uns auch nur ( nach einigem hin und her) der Gang zur KIWU Zentrum. Der erste Versuch hat leider nicht geklappt. Das heißt zu den ganzen Belasstungen die diese Behandlung eh schon mit sich bringt kommt bei uns noch hinzu das alle 14 Tage meine Kinder bei uns/mir sind (was ich auch unbeding möchte). Natürlich auch an sehr kritischen Tagen z.B. Punktion, Schwangerschaftstest oder Misserfolg. Das ist dann eine richtige Katastrophe für meine Frau und ich weiß auch nicht mehr wie ich mich verhalten soll.

Über ein paar Beiträge würde ich mich freuen

Es grüßt Euch Mann von Kleine
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Hallo Mann von Kleine :wink:

Schön, dass sich hier noch ein Mann zu Wort meldet.

Also - Deine bzw. Eure Situation ist nicht ganz einfach. Auf alle Fälle müssen deine Kinder auch weiter zu Euch kommen, weil sie unter der Situation nicht leiden dürfen. Ich selbst habe auch eine Tochter aus erster Ehe. Micha ist wie ein Vater für sie, ihr Vater selbst kümmert sich kaum noch um sie..

Natürlich ist es um so schlimmer für deine Frau, da es ja die große Liebe ist, dass sie aufgrund deiner Sterilisation nun sich der ICSI unterziehen "muss". Aber auch das macht sie ja freiwillig, weil sie gern ein gemeinsames Kind mit dir haben möchte. Auch wir haben uns ja freiwillig dieser Behandlung unterzogen, weil auch wir ein gemeinsames Kind haben wollten..

Natti - hier auch aus dem Forum - ist übrigens z.Zt. schwanger. Ihr Mann hatte sich auch sterilisieren lassen und eigene Kinder mit in die Partnerschaft gebracht. Von daher würde ich an Eurer Stelle die Hoffnung nicht aufgeben.

Was auf alle Fälle vermieden werden muss, ist dass sich bei deiner Frau eine Art Abwehrhaltung gegenüber deinen Kindern aufbaut. Sie sind ein Teil von dir, wenn auch nicht ein geburtstechnisch gesehen gemeinsamer Teil mit Kleine. Vielleicht arbeitet Ihr auch daran, dass sie diese Kinder auch als in gewissem Sinne eigene ansieht.. Ich finde es sehr gut, dass Ihr auch bei Euren Behandlungsterminen immer noch die Wochenenden mit den Kindern aufrecht erhaltet. Das ist wichtig für sie, weil sie sich sonst auch von dir über kurz oder lang abwenden würden.

Ich weiß nicht, wie alt deine Kinder sind. Ich selbst habe aber die Erfahrung gemacht, dass man auch mit Kindern immer offen umgehen sollte und ihnen die Wahrheit sagen sollte - allerdings kindgerecht.. Aber das ist natürlich altersabhängig..

Es ist sehr schwierig, in so einer Situation einen Ratschlag zu geben. Auf alle Fälle solltet Ihr beiden gemeinsam über das Problem reden. Wenn es Euch hilft - deine Frau hat ja meine Nummer - so könnt Ihr uns auch gern mal besuchen kommen und mit uns reden. Wir befinden uns ja in einer ähnlichen Situation.

Vielleicht meldet sich ja der eine oder andere auch noch auf deinen Beitrag hin. Auf alle Fälle hast du schon mal einen wichtigen Schritt gemacht, in dem du das Problem erkannt hast...

Ich wünsche Euch viel Erfolg bei Eurer weiteren Behandlung

Lieber Gruß
Iris

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: Schnellchen am 2002-01-15 21:55 ]</font>
joachim
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Beitrag von joachim »

Hallo,

ich hoffe, Ihr nehmt mir die folgenden Statements und insbesondere die Fragen nicht übel und wertet sie nicht als persönlichen Angriff. Sie sollen nur zum Nachdenken anregen!

@micha/DBROM:
Danke für die Unterstützung und die klaren Worte. Im Gegensatz zu Dir finde ich jedoch, dass die Spritzerei und die Hormonbelastung (von den Frauen hier) nicht klaglos hingenommen wird. In nahezu jedem 2. Beitrag fand ich Hinweise auf "Hormone", "Risiko der Hormonbehandlung" etc. Alle Ängste und Probleme mit der Behandlung werden aus meiner Sicht auf diesen objektivierbaren "Leidteil" der Behandlung projiziert! Punktion und ET werden freudig und ohne Sorgen erwartet, zumindest habe ich bislang keine andere Einschätzung hier gefunden! Warum freut sich niemand über die Möglichkeiten der Medizin, durch die Hormontherapie (und natürlich IVF/ICSI) das Unmögliche möglich zu machen? Warum reagiert Frau so empfindlich, wenn ein Mann daher kommt und sagt: "Hey, das mach ich doch auch, sogar noch mehr, diese Belastung ist doch tragbar und ich mache das gerne.."? Weil ich scheinbar(!) von dem Mitleidspolster, für das Frau Alleinbesitz beansprucht, knabbere? Maras Beitrag war der einzige, der sagte, es geht nicht darum, wer den größeren Anteil trägt! Bravo! Danke! Für mich sind die psychischen Belastungen die Hauptlast der Behandlung, wie die Reaktionen hier ja auch deutlich machen!

@Schnellchen/Iris:
Danke für die moderaten Töne und den Beitrag ("ich hab Dich lieb..."). Das trifft den Kern gut. Schade nur, dass Du (wie alle Frauen hier) immer noch erwartest, dass die Probleme explizit und verbal(!) vom Mann genannt werden müssen. Wird die non-verbale Kommunikation gar nicht wahrgenommen? Dürfen wir Gefühle (und es sind nun auch mal negative) überhaupt äußern, ohne gleich selbst bei Euch hier(!) praktisch ohne Ausnahme direkt als Jammerlappen dazustehen?

Der Stil der meisten Ordner und Beiträge hier ist definitiv nicht unser Ding. Wie würdet Ihr denn reagieren, wenn wir die zum "Ziehen in den Eierstöcken" kompatiblen männlichen Pendants ansprechen würden? Nur irritiert, oder angewidert und abgestoßen? Bei Euch besteht offensichtlich Bedarf und dann ist es gut so. Bei uns nicht, das ist doch auch gut so? Würden wir die entsprechenden Chat-Themen (bei Euch z.B. Katzen, Kochrezepte etc.) wie Autos, Fußball etc. nennen (ich bin ja mit alten Rollenvorstellungen behaftet und nicht lernfähig, oder?), würde das auch nicht positiv gewertet. Würdet Ihr dann nicht denken, dass der Kinderwunsch bei uns nicht im Zentrum steht, ja dass Kinder für uns unwichtig sind?

Wir machen oft nicht durch Worte, sondern durch unser Verhalten auf unsere Probleme aufmerksam. Werden diese Signale denn überhaupt nicht wahrgenommen und immer falsch interpretiert? Kann ich meine Probleme mit dem Kinderwunsch und dem Beruf (das gibt es ja auch noch) z.B. durch einen 1-2-stündigen Waldlauf aufarbeiten, kompensieren und zumindest ansatzweise lösen, ist das doch gut, oder? Reden allein hilft mir zumindest nicht! Ich entlaste doch damit auch meine Partnerin! Was ich selbst löse, erspare ich ihr! Erkennt sie das und fragt mich dann nach einem Frust-Lauf: "Gehts jetzt besser?" zeigt sie Verständnis, ohne viel investieren zu müssen. Wirft sie mir hingegen vor, vor den Problemen wegzulaufen und mich nicht um sie zu kümmern, werde ich bestimmt verschlossener und werde nicht mit ihr reden.

Immer nur zu fordern:"Sprich Doch Drüber...", ist nicht bei jedem Mann Zielführend. Und bevor ich wieder gesteinigt werde: Ich könnte meiner Frau, die (zu Recht!) während der Behandlung viel Zuwendung und Verständnis beansprucht, ja auch empfehlen: "Versuch doch erst mal, Deine Probleme selbst zu lösen, bevor Du mich damit belastest... Lauf doch mal eine Runde oder such Dir ein anderes Hobby " Müssen nur die Männer sich ändern, oder ist ein kleiner Schritt auch für die Frau möglich?

@Isabelle:

Wenn Maras Einschätzung stimmen würde (...vollkommen frustriert) würde ich Deinem Mann ziemlich genau entsprechen... Ob er tatsächlich wehleidig ist, glaube ich ehrlich gesagt bis zum Beweis des Gegenteils nicht (wir müssen doch auch zusammenhalten!). Alle Männer in Deinem Leben waren wehleidig? Keiner hat sich irgendwann einmal gefreut? Schade, oder ist das Deine Erwartungshaltung?
Schade auch, dass Du nicht glauben willst, dass Man(n) auch leidet!
Dass Frauen hormongesteuert sind, glaubst Du aber? Und dass bei Männern dieselben Mechanismen wirken, dieselben Steuerhormone wirksam sind, dieselben Medikamente Änderungen (physisch wie psychisch) bewirken, nicht? Dann müßten ja Millionen Schulbücher und Fachbücher umgeschrieben werden, die Ausbildung zahlloser Ärzte revidiert werden, alle Beipackzettel für Menogon etc. umgeschrieben werden? Ist Deine Aussage definitiv, wie beschrieben? Hast Du Belege?

Sorry, aber es ist schlichtweg falsch. Ich nenne Dir beliebig viele Fachbücher und kompetente Ansprechpartner, die Dich da weiterbilden können.

Wenn "die Zeit für Dich beschissen ist" (warum eigentlich?), bist Du dann nicht wehleidig? Warum? Freust Du Dich nicht auf einen Erfolg? Die Gefühle Deines Mannes mußt Du nicht hinterhertragen, du mußt ihm auch nicht unterstellen, er würde leiden (er wird es tun, hoffentlich nur unter dem unerfüllten Kinderwunsch!). Und ein Gespräch aufdrängen mußt Du ihm auch nicht, wenn Du nicht Deine(!) Probleme lösen willst! SORRY SORRY SORRY für diese harten Worte, aber auch ich habe für Selbstmiteidsergüsse keine Nerven!

P.S. Wie sind denn die Selbstmordraten?

@Sanne:
Warum Emotionen ausblenden? Raus damit!

@ Mann von Kleine

Dein/Euer Problem scheint für mich organisatorisch leicht lösbar. Einen besseren Rat kann ich nicht geben.


Joachim
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Hallo Joachim,

vielleicht lese ich zu wenig in den anderen Ordnern, aber in denen, in denen ich gepostet habe bislang, ging es nicht um Ziehen in den Eierstöcken. Ich kannte so einen Ordner im Fertinet und das ist der Grund, warum ich hier bewusst solche Ordner gemieden habe.

Ich kann auch nicht sagen, dass ich die Spritzerei mit „Freuden“ erwartet habe und mich auf Punktion und Transfer gefreut habe. Nein – ganz bestimmt nicht, weil ich wusste, dass nicht nur die hormonelle Belastung wieder für mich losgeht, sondern auch diese Warterei, die für uns immer das Schlimmste während der Behandlungen war. Sicher gibt es viele Frauen, die während der Behandlung extrem in sich hineinhören – ich nenne das dann immer die Zeit des Denkens mit dem Unterleib. Aber ein Großteil gehört nicht dazu, und auch das kannst du lesen.

Das Forum dient aber beiden Kategorien von Frauen (und auch Männern), denen die sich über ihre Körperreaktionen bei der Behandlung austauschen wollen und denen, die sich so austauschen wollen, um einfach mit Menschen, die in der gleichen oder ähnlichen Situation sind, zu kommunizieren. Von daher – und das denke ich sollte immer so sein – sollte man beide Kategorien akzeptieren.

Was nun die non-verbale Kommunikation angeht, so kann ich dir ein Beispiel benennen. Micha macht es z.B. auch teilweise so, dass er sich, wenn er ein Problem hat, erstmal zurückzieht – meist an den Rechner – und dort, während er spielt, surft oder einfach nur Musik hört, seine Probleme erstmal für sich verarbeitet. Auch ich frage dann, ob es ihm danach besser geht. Trotzdem reden wir anschließend darüber. Micha konnte das früher auch nicht so, wie er es jetzt kann. Vielleicht hat er es dadurch gelernt, dass ich mein Herz auf der Zunge trage und immer sage, was ich denke? Auf alle Fälle haben wir durch dieses erst in sich verarbeiten und anschließend gemeinsam darüber reden und eventuell dann noch den Rest verarbeiten unsere Partnerschaft optimiert.

Ich und auch alle anderen – dich eingeschlossen – gehöre nicht zu den Menschen, die Gedanken lesen können, und ich finde nichts schlimmer, als wenn mir ein Mensch, den ich mag oder liebe, mir gegenüber sitzt und nicht in der Lage ist non-verbal oder verbal seine Probleme zu verarbeiten.

Wenn du über die Chatthemen schreibst, so empfehle ich dir, im Ordner „Einfach-nur-so“ mal nachzulesen. Dort wird sich zwar auch über die Behandlung ausgetauscht – manche befinden sich momentan in Behandlung, andere nicht – aber wir haben dort überwiegend die allgemeinen Themen „Katzen (kein Fussball), Haushalt, Ärger im Büro, lustige Anekdoten aus dem Alltag, Urlaubserlebnisse u.s.w.) und dieser Ordner ist seinerzeit von mir ins Leben gerufen worden, weil ich der Meinung war, man muss sich auch im Kinderwunschforum nicht nur über Kinderwunsch austauschen, denn das alltägliche Leben geht weiter. Nichtsdestotrotz ist das Zentrum auch dieses Ordners und der Menschen die darin schreiben nach wie vor der Kinderwunsch. Nur haben wir uns seinerzeit entschlossen, nicht so extrem auf die Behandlungen einzugehen. Natürlich gibt es trotzdem Ratschläge für diejenigen, die in Behandlung sind, Daumendrücken etc. alles was dazu gehört. Und auch dieser Ordner ist noch nicht auf Misskritik gestoßen, im Gegenteil, es kommt immer mal wieder jemand dazu und wird herzlich aufgenommen.

Was nun die Problemlösung mit Waldlauf etc. anbelangt, so wirst du auch bei einigen Frauen hier im Forum nachlesen können, dass sie nicht unbedingt mit ihrem Mann über ihre Probleme reden können. Diese machen dann auch Waldlauf, Sport, Lesen, gehen ins Kino oder lenken sich sonstwie ab. Aber ist das Problem damit aus der Welt geschaffen? Nein, frau und auch man hat kurzfristig den Kopf frei, aber das nicht miteinander reden können bleibt bestehen. Es ist schön für dich, wenn du deine Probleme so bewältigen kannst, aber leider ist es kein Patentrezept für andere.

Du schreibst, dass du Spritzen musst – ich glaube es war ein Jahr lang, oder? Micha und auch mich würde mal interessieren, warum. Es ist schade, dass von deiner Behandlung hier so wenig erscheint. Auch hast du in deinem gestrigen Beitrag davon geschrieben, dass wir ja mal deine Frau fragen könnten. Dann gib uns bitte auch die Chance oder gib ihr die Chance, sich hier im Ordner vielleicht auch mal zu äußern...

Zum Schluss würde mich noch interessieren, wie das Problem von Kleine und ihrem Mann organisatorisch lösbar ist..

In diesem Sinne und auf deine Antwort bzw. auch mal auf ein Posting deiner Frau bin ich gespannt
Iris
A.
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Beitrag von A. »

liebe männer und liebe mädels

nu endlich regts auch mich an (nicht zum nachdenken-das habe ich längst getan, eher zum schreiben *g*)

in joachim finde ich allmählich meinen mann wieder. allmählich deshalb, weil ich einige dinge deines ersten beitrages nicht bei meinem mann finden würde. (weil: er hatte nie probleme mit ärzten, da er wegen eines nierenleidens eh schon ständig zum urologen musste,wir sind beide "schuldig" im sinne unserer diagnosen, auch die samengewinnungsstelle in unserer praxis ist ein hohn, gewöhnliches tö, ohne zeitschriften und anderen hilfsmittelchen. übrigens das einzige tö für die männer. ist echt nicht prickelnd - allerdings wird dieses problem zugunsten des ergebnisses verdrängt *g* - und ehrlich gesagt, ich habe immer ziemlich sauer reagiert, wenn die familie meinen armen mann bemitleidet hat, bezüglich der skandalösen samengewinnung. es mag wirklich sein, dass es unter umständen nicht geht. aber ein drama ist es nicht. es ist auch kein drama, dass alle wissen, wenn ein mann aufgerufen wird, dass er nun ins kämmerchen verschwindet. allerdings möchte ich anmerken, das sind eben meine erfahrungen. und das soll nicht heissen, dass andere nicht auch andere erfahrungen machen und vor allem anders empfinden. ich kann hier auch nur das sagen, was mir mein mann über siese dinge berichtet, ich selbst bin diesbezüglich aussenstehend.

ja, männer sind so! sie sind schweigsamer, sie verarbeiten anders. aber leiden sie deshalb weniger? niemals. und wenn frauen über das ziehen in den eierstöcken oder sonstiges reden, halte ich es für eine abwehrreaktion, die männer nicht haben. frauen reden und reden - sie reden sich damit frei. das bedeutet nicht immer, dass sie leiden - sie wollen sich eben nur mitteilen. und die männer sollen uns beschützen, was wir mit diskussionen über den kiwu deutlich machen. ich habe ein ganzes weilchen gebraucht um zu verstehen, wie sehr auch mein mann leidet. er leidet nicht körperlich, wie ich es manchmal tue, er leidet an der ganzen situation. und ohne dass wir viel geredet haben, ich habe soviele neue emotionen entdeckt - stille und leise töne, kleinigkeiten, die mir zeigen, wie sehr er auch das traurigsein empfindet (manchmal ist es nur der blöde einkauf, den er übernimmt, weil ich null und nix in der lage dazu bin)
ich kann joachim sooooo gut verstehen. ja, ich habe auch mal gedacht, mensch warum redet er nicht mit mir, warum schaut er nicht mal ins internet. aber über all die jahre weiß ich, dass er es nicht muss, ich bin es, die das braucht - nicht er. mein mann regelt das manchmal für sich, manchmal mit mir. es bedarf nicht immer der mega worte, wir frauen sollten uns eigentlich genau das von den männern abschauen - beobachten und handeln - zumindest in bezug auf unsere männer.
denn, lieber joachim, sicher werden oft genug signale falsch verstanden, von beiden seiten. wieso, weshalb auch immer, manchmal nur weil man vor lauter frust das wichtigste nicht sieht, es in dem moment nicht sehen will.

ehrlich gesagt, mein mann muss sich nicht weiter öffnen - er tut es schon, ohne viele worte. und er müsste auch nicht mit freunden darüber reden - allerdings tut er auch das, wenn es sich ergibt. ich verlange diesbezüglich nichts von meinem mann, nur das, was wir eh beide wollen - unsere gegenseitige liebe und zuneigung und vor allem verständis füreinander. wir könnten wenn wir wollten auch alles zerreden und totdiskutieren, das wollen wir beide nicht.

ein bissl beneide ich deine frau, joachim. weil du hier schreibst. nein es ist kein widerspruch zu meinen gedanken über meinen mann. er muss es nicht tun - es ist nicht wichtig für mich. es wäre allerdings eine neue facette *g* aber verstehen tue ich ihn auch so!

lieber joachim, danke für deine denkanstöße!
und viel glück wünsch ich allen!

A.

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natti
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Beitrag von natti »

Hallo!

Ich wollte nur mal kurz auf den Beitrag von Kleines Mann eingehen - sozusagen als "Betroffene". Wobei die Situation bei uns eine andere, und wie mir über Deinen Beitrag auch klar wird, viel einfachere ist. Denn die Kinder meines (sterilisierten - die Refertilisierungen waren erfolglos) Mannes leben bei und mit uns, sind dadurch von vorneherein als Bedingung unserer Gemeinsamkeit gewesen und mittlerweile längst wie meine eigenen. So sehr, daß ich mir sehr viele Sorgen mache, daß sie nicht irgendwie das Gefühl bekommen, mit dem gemeinsamen eigenen Kind seien sie irgendwie "weniger wert" für mich oder so.

Bei Dir ist das ganz anders, und für Deine Frau deshalb vermutlich auch viel schwerer. Denn für die Neu Hinzukommende ist die alte Familie immer auch ein Stück Bedrohung der eigenen Gemeinsamkeit, erst recht, wenn es da etwas gab/gibt (nämlich Kinder), was einem selbst verwehrt bleibt.

Meine eigene Erfahrung ist (denn natürlich haben wir uns auch mit der Frage auseinandergesetzt, was ist, wenn es nicht klappt; das war sozuagen auch unsere eigene innere Bedingung für den Heiratsentschluß), daß in der Tat nur Reden hilft. Leider - denn für Männer ist das im Regelfall schon schwer, da hat Joachim sicherlich recht. Hier liegt das PRoblem aber eindeutig auf Seiten der Frau "Wie gehe ich damit um, daß mein Mann hat, was ich auch ahben möchte - und mir das aus seinem Verschulden heraus verwehrt bleibt?") Ich denke, daher ist ziemlich klar, auf wessen Bedürfnisse vorrangig eingegangen werden muß. Nur - es schreibt ja niemand vor, wie dies zu geschehen hat. Vielleicht könnt Ihr neue Wege finden, miteinander zu "sprechen" - schreibt Euch Briefe z.B. Das kann ungemein helfen, weil das geschriebene Wort oftmals klärt, man Zeit zum Formulieren und Nachdenken hat - und auch zum Antworten und Auf-den-anderen-eingehen. Im direkten Gespräch kann man doch (jedenfalls aus weiblicher Sicht gesprochen) bestimmte GEdanken manchmal gar nicht zulassen und sich (und dem anderen) eingestehen, weil man damit die eigene Position vermeintlich schwächt. Ein Brief aber kann das sehr wohl bewirken.

Ansonsten hilft auch, einen Dritten einzuschalten - das können Freunde sein (wobei das wegen der "Zwischen-den-Stühlen-Position" nicht ganz ohne ist), oder auch professionelle Dritte. Deren Funktion ist nichts anderes, als die Diskussion zu strukturieren und das Klima neutral zu halten.

Eine andere Möglichkeit ist, sich Fragen zu überlegen, die dann jeder für sich beantwortet und man sich über das Ergebnis dann austauscht. ETwa im Sinne von "Warum sind mir Kinder wichtig?" oder "Welche Bedeutung hat das Kommen der Kinder aus 1. Ehe für mich?" oder auch "Wie wünsche ich mir die Einstellung meines Partners?". Das kann ungemein klärend sein - und es hilft, nicht in sinnlosen Streitereien zu enden, sondern das Problem Stück für Stück anzugehen.

Was schließlich die Belastung angeht, daß Deine Kinder alle zwei Wochen da sind, auch wenn gerade eine Behandlung ansteht: Ich kenne Eure REgelungen nicht und vor allem nicht das Verhältnis zu Deiner Ex-Frau. Wenn das einigermaßen sachlich ist, dann kann man sicherlich so einen Besuchstermin auch verlegen. Wenn das nicht geht, dann muß man vielleicht auch mal absagen - auch als Signal an Deine Frau "Du bist jetzt meine Familie und mir das Aller-aller-Wichtigste".

Alles Gute für Euch alle,

Natti
Isabelle

Beitrag von Isabelle »

Hallo Joachim,

ja, ja, ja ich gebe zu, mein Mann leidet wahrscheinlich unter mir am allermeisten :wink: Das isses doch, was Du jetzt hören wolltest...Asche auf mein Haupt.

Thema: Ich habe nicht geschrieben, dass sich keiner GEFREUT hat, sondern nur, dass sie alle etwas wehleidig waren. Und komischerweise behaupten das auch die allermeisten Frauen, die ich so kenne von ihren Männern (wahrscheinlich kenne ich nur Emanzen).

Hormone: Da habe ich mich wahrscheinlich etwas unglücklich oder ungenau ausgedrückt: Ich meine GRUNDSÄTZLICH werden Frauen viel mehr von ihren Hormonen beeinflußt und der normale Mann in der Kiw-Behandlung nimmt ja KEINE. In Deinem speziellen Fall (wenn ich das richtig verstanden habe) nimmst DU Menogon-Spritzen ??? DASS DIE natürlich bei Dir nicht ohne Nebenwirkungen sein können, ist ja wohl logisch. Was sagen Deine Ärzte, warum Du die nehmen sollst ?


Gefühle meines Mannes: Ausnahmsweise habe ich mich mit ihm mal über Dein Posting unterhalten, was wir sonst nie machen. Ja, sorry, aber da leiert er nur mit den Augen...Weißt Du was er gesagt hat: "und was nützt es Dir, wenn ich in der WS auch nur den Kopf hängen lasse und mich und Dich verrückt mache..."Man kann Gefühle auch zerreden, versteh mich nicht falsch, ich spreche keinem Mann die Gefühle ab, aber ER muss drüber reden wollen - das meine ich mit Hinterhertragen...

Beschissene Zeit: Ja so kurz< und bündig würde ich mal die Zeit der Stimu und Warteschleife bezeichnen...Vielleicht etwas zu deftig, aber für mich trifts das am ehesten...Da ärgern mich halt schon so kleine Sachen, dass keine Hose mehr paßt (und das nach nur 1 Woche STimu), weil mein Bauch aussieht wie ein Fussball.

Lange Rede, kurzer Sinn, was ich eigentlich meinte, steht in dem Kurzposting untendrunter...

Dein Tip für den Mann von Kleine, der ist ja echt der Knaller, ORGANISATORISCH leicht lösbar...Ich weiß von anderen Leuten, dass normalerweise vorher ein Besuchsplan gemacht wird, an den man sich besser auch halten sollte. Bleibt nur, dass seine Frau ihre Kiwu-Behandlung drauf ausrichtet, oder was ?

Isabelle

Isabelle

Beitrag von Isabelle »

Selbstmordraten:

nur mal auf die Schnelle bei Google, z. B. Niedersachsen, 70 % der Selbstmorde gehen auf die Männer, das kann variieren, aber so ungefähr wird es überall sein...

gisa

Beitrag von gisa »

Hallo Joachim und die anderen,
ich habe jetzt länger nicht hier reingeschaut, bin aber gar nicht erstaunt, wie emotional die Diskussion über das Thema geführt wird. Ich habe den Eindruck (oder liege ich da falsch?), dass es hier weniger um die körperlichen Belastungen bei Mann und Frau geht, als vielmehr um die seelischen Verletzungen und die Missvertsändnisse, die zwangsläufig zwischen Menschen aufkommen können, hier eben speziell zwischen Mann und Frau während der KiWu-Behandlung. Ich konnte die meisten Beiträge nur überfliegen, aber alle regen zum Nachdenken über eigene Verhaltensweisen an. Ich kann mich nur der Meinung von Iris anschließen, dass dieses Forum wirklich gut ist. Alle Mitglieder eint der Wunsch nach einem eigenen Kind, aber doch befindet sich jeder in seiner eigenen, besonderen Situaion. Und, wenn man gezielt liest, kann man, auch wenn man schon recht gut informiert ist, noch viel für sich gewinnen. Die gute Strukturierung des Forums fördert das auch sehr gut. Es gibt sicher verschiedene Gründe, wenn man sich in einem solchen Forum, wo sich letztlich die meisten Teilnehmer nicht kennen, äußert oder nur darin liest. Das persönliche Erleben der Kinderwunschbehandlung ist von so vielen Faktoren abhängig, dass man einen ganze Abhandlung darüber schreiben könnte. Deshalb muss sich in einem dementsprechend vielseitigen Forum jeder das heraussuchen, was für ihn wichtig erscheint. Der eine mag daher einfach nur medizinische Informationen suchen, der andere Trost und ein nächster möchte eben gern mal über seine Eierstöcke jammern, egal ob Mann oder Frau (wobei ein Mann über letztere ja doch nicht so mitreden kann). :wink: Man darf nicht vergessen, dass dieses "Jammern" vor allem Angst darstellt, es könne etwas nicht in Ordnung sein. Und, da scheinbar viele Ärzte nicht immer so redseelig sind oder manche Frauen sich nicht trauen, nachzufragen, kann es beruhigend sein, wenn man Ratschläge von Frauen in ähnlicher Situation erhält. Sachkundige Männerbeiträge werden aber sicher nicht weniger gern gelesen. Genauso, Joachim, können Männer auch ihre eigenen Probleme darlegen, wenn sie Hilfe oder eben nur Informationen suchen. Das hier mehr Frauen vertreten sind, ist doch nicht ihre Schuld. Im Gegenteil, du siehst, alle freuen sich, wenn auch mal Probleme aus männlicher Perspektive angesprochen werden. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass du persönlich mit dem Reden Probleme hast oder dass die Frauen und anderen Männer hier nicht verstehen, welche Strapazen u.U. auch der Mann auf sich nehmen muss. Trauerarbeit, wenn der Kinderwunsch nicht erfüllt werden kann, müssen beide, Mann und Frau, leisten. Man muss einfach auch akzeptieren, dass jeder Mensch anders damit umgeht. Ich muss nicht unbedingt mit Hinz und Kunz darüber reden können, aber mit dem eigenen Partner halte ich es schon für sehr wichtig. Erahnen oder riechen kann man Gefühle zwar oft, aber leider nicht immer richtig. Gefährlich oder nervig wird Reden eigentlich nur, wenn man ständig das gleiche lallt, ohne zu einer Lösung zu kommen, wenn man nur noch Vorwürfe macht, anstatt Vorschläge, wenn man Andeutungen macht und hofft, der andere versteht schon, was man damit meint usw. Richtig miteinander zu reden ist nicht so leicht, aber je besser man weiß, was man eigentlich selbst erwartet oder wovor man am meisten Angst hat, um so ehrlicher und verständlicher kann man es auch gegenüber dem Partner formulieren. Und, wie schon gesagt, Beiträge, wie z.B. auch deine, regen an, das eigene Verhalten und Empfinden zu überdenken und gegebenenfalls zu korrigieren. Es ist schon richtig, dass es männliche und weibliche Eigenheiten gibt, aber für keinen Menschen, der das weiß, ist es ein unüberwindbares Hindernis.
Viele Grüße
Gisa
Andrea69
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Beitrag von Andrea69 »

Hallo Gisa,
ich fand deinen Beitrag wirklich klasse - du sprichst mir aus der Seele!
Dieses Mitleidsgeheische, wer mehr leidet, finde ich völlig unverständlich.
Liebe Grüße
Andrea
Antworten

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