Geburtenrate bei ausländischen Verfahren

Für fachliche repromedizinische Fragen an Herrn Dr. Peet

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Moderator: Dr.Peet

Thea
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Beitrag von Thea »

Hallo,

ein Doc hat mir auf meine Anfrage hin mitgeteilt, daß das Verfahren was im Ausland angewendet wird (längeres Warten mit dem Transfer, dadurch höhere Überlebenschance der Eizellen)zwar eine höhere SS-Rate nach sich zieht, aber keine höhere Geburtenrate, da es zu mehr Abgängen kommt. Was wißt wissen Sie darüber? Wenn dies so wäre, wäre dieser Weg eigentlich viel grausamer, nicht wahr? Ich bin sehr gespannt, was Sie zu dem Thema sagt.

Lieben Dank, Thea
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Hallo Thea,

bin zwar nicht Doc, weiß aber trotzdem einiges darüber. Die Chancen, schwanger zu werden liegen im Ausland höher, da es dort kein so engmaschiges Embryonenschutzgesetz gibt. Es werden alle Eizellen zur Blastozyste weiterkultiviert und nur die besten wieder eingesetzt. Also nicht wie in Deutschland nur 3 Eizellen. Von daher haben die BiologInnen dort die besseren Chancen, eine Frau schwanger zu bekommen.

Ist aber halt immer so eine Sache, ob man sich die Fahrerei etc. und auch die hohen Kosten wirklich antun will - eben halt nach dem Motto - ein Kind um jeden Preis...

Ich hoffe, ich konnte dir schon mal weiterhelfen.

Liebe Grüße
Iris
Manuela
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Beitrag von Manuela »

Hallo Thea,
bin zwar auch nicht der Doc, muß aber leider sagen, dass die Kosten im Ausland deutlich unter denen in Deutschland liegen und ein Blasto-transfer die höheren Chancen bringt.
Die FG liegt wahrscheinlich auch an dem Blastotransfer, denn ansonsten werden aus den normal befruchteten Eizellen ja gar nicht erst Blastos, aber das kann man in Deutschland eh nicht feststellen, da sie ja schon am 3 Tag wieder zurück gegeben werden. Da wird dann wenig über die Qualität ausgesagt. Ausser 4 bzw. 8 Zeller habe ich noch nichts anderes erlebt.

Ich war in der Tschechei und fand alles in allem sehr angenehm und es hat mich von dem was es hier kostet ca. 1/3 gekostet.
Wollte dem Doc nicht vorgreifen, erscheint mir aber plausibel als Erklärung.
Grüße
Manuela

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Zilli
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Beitrag von Zilli »

Alles richtig, was Ihr sagt - aber ich glaube am Thema vorbei... :grin:

Das die SCHWANGERSCHAFTS-Rate im Ausland höher ist, war nicht die Frage. Die Frage ist - wie sieht die GEBURTEN-Rate im Ausland aus?????

Bin auch gespannt, ob unser lieber Doc da was zu sagen kann.....
:) Zilli :D :lol:
Manuela
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Beitrag von Manuela »

ja Zilli, hab ich doch verstanden, aber wenn Du eine FG schon vor der Entwicklung eines Blastois hast, die merkt man doch gar nicht, dann weisst Du ja gar nicht, ob es überhaupt dazu gekommen wäre. Ich denke sogar, dass die Geburtenrate höher ist, weil sie ausgewählte Blastos zurück setzen.

Aber ist ja auch egal, der Dr. wird es wisen und auch vestehen.

Wir sind ja schließlich nicht die Experten

Manuela

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Zilli
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Beitrag von Zilli »

:grin: achso Manuela.... jetzt hab sogar ich verstanden, was Du meinst. Musst bitte entschuldigen - bei mir dauert das manchmal länger. Bin nämlich blond :grin: Bin schon gespannt, was der Doc sagt!
:) Zilli :D :lol:
Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

Liebe T.,
sicher, wenn eine Kultur aller Embryonen erfolgen darf, kann man dann am 5. Tag den(od.die) E. aussuchen, welche die beste Entwicklungspotenz haben. Da diese auch EHER genetisch ok. sind, ist die Abortrate geringer als nach Transfer von 1-2-3 "ungetesteten" E.
Das leidige Problem ist aber, daß -so mehr als die gewü. Anzahl bester "Qualität" sind- man die "überzähligen vernichten/einfrieren muß. In Deut. leider nicht mö.
Der größte Vorteil im oben beschr. Verfahren ist, daß schon 1-2 "prima" Emb. eine etwas höhere Sch.rate, bei gleichz. Vermind. der Mehrlingsgefahr, ergibt.
ABER: Auch Embryonen, denen man am 2. od. 3, Tag keine bes. guten Chancen einräumen würde, können zur Sch.sch. führen. Denn oft ist die Geb.mutter der beste Brutschrank.
Dies ist ein sehr aufwändiges Thema. Es gibt noch vieles hierzu zu sagen.
Dr.P.
MarLo
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Beitrag von MarLo »

Hallo Thea,
ich habe eben Deine Frage gelesen. Hierzu vielleicht etwas Interessantes. Dr. Zech hat einen Bericht dazu auf seiner Homepage verfaßt den ich Dir hier rein kopiert habe. Weiteres erfährst Du unter ivf.at
Gruß
MarLo

Blastozysten - Wissenswertes




Zur Frage, ob mit Hilfe eines Transfers von Embryonen im Blastozystenstadium eine erhöhte Missbildungs- oder Abortusrate besteht, lesen Sie bitte eine Antwort an eine Anfrage diesbezüglich:


In Beantwortung Ihrer Frage betreffend der Blastozystenkultur darf ich Sie auf unsere Homepage (www.ivf.at), darin enthalten: „Newsletter“ „Jahresbericht 2000 und 2001“ verweisen.



Im Jahr 2000 war die „Baby-take-home-rate“ 48%, was mehr als das Doppelte der üblichen „Baby-take-home-rate“ bei Transfer am Tag 2 oder Tag 3 ist. Die Abortusrate mit Blastozystentransfer war gegenüber jenen Patienten, bei welchen in früheren Zeiten ein Transfer am Tag 2 oder Tag 3 erfolgte, nicht erhöht (8-10% im Jahresdurchschnitt).



Wir haben derzeit gerade eine Publikation für eine angesehene internationale Fachzeitschrift in Vorbereitung und haben für diese Publikation alle Kinder (350) nach Transfer im Blastozystenstadium analysiert und konnten, wie andere Wissenschaftler ebenfalls, keinerlei Erhöhung der Missbildungsrate oder anderer Parameter bei diesen Kindern feststellen.



Ganz abgesehen davon, ob die Abortusrate etwas höher wäre oder nicht, mit dem klassischen Transfer erreicht man nie eine „Baby-take-home-rate“ von 48% (Jahr 2000) bzw. eine Schwangerschaftsrate („on-going“) von 50%!


Ich denke, dass diese Fakten für sich sprechen. Für weitere Fragen stehe ich gerne telefonisch jederzeit zur Verfügung!


Univ. Prof. Dr. H. Zech


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Dr.Peet
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Beitrag von Dr.Peet »

Liebe "Alle",
eine Baby take home Rate von 40 % wäre Weltrekord.
Traue keiner Statistik die Du nicht selber frisierst!
Leider gibt es in Öster. kein IVF Zentralregister. Daher muß jede Statistik bzw Erfolgsrate äußerst kritisch hinterfragt werden.
Das die dort. Rate höher ist als in Deutschl. ist ja klar, aber sooooo hoch nun auch wieder nicht.
Dr.P.
Manuela
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Beitrag von Manuela »

Hallo lieber Doc,

das finde ich ja mal ganz toll, das auch jemand mal eine Statistik kritisch hinterfragt, ehrlich gesagt ist mir diese Zahl auch unvorstellbar vorgekommen. Kochen alle nur mit Wasser.

Grüße Manuela
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