Spermien aus TESE-Proben mysteriöser Weise "verschwunde

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mammamia
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Spermien aus TESE-Proben mysteriöser Weise "verschwunde

Beitrag von mammamia »

Sehr geehrte Biologinnen,

vielleicht bekomme ich ja von Ihnen eine Antwort auf unser großes Rätsel. Die Kiwu-Praxis hat sich bis jetzt leider nicht geäußert, sondern statt dessen eine hohe Rechnung für die TESE geschickt (doppelt so hoch wie vereinbart).

Am 1. Dezember wurde bei meinem Mann eine Hodenbiopsie durchgeführt von einem nahmhaften Spezialisten an der Hamburger Uniklinik (Prof. Schulze). Das Ergebnis war positiv. Der Arzt sagte, viele Spermien seien das nicht, aber für eine ICSI, eventuell zwei, würde es reichen. Er hat neun Proben entnommen und von diesen einige, aber nicht alle, untersucht. Die Proben, in denen er definitiv Spermien gefunden hatte, hat er zusammengepackt und gesondert für den Biologen in der Kiwu-Praxis markiert. Das ganze wurde kryokonerviert.

Daraufhin habe ich mit der Stimulation begonnen - es war dieses unser einziger und letzter Versuch vor der Gesundheitsreform. Ein Tag nach der Punktion, also am ersten Weihanchtsfeiertag, rief uns der Biologe der Praxis an und sagte, er hätte keine Spermien gefunden - er habe alle neun Proben aufgetaut und nichts gefunden. "Keine Ahnung, was der Schulze da gesehen hat" war sein Kommentar. Unsere ICSI wurde daraufhin abgebrochen.

Wenige Tage später haben wir noch mal mit Prof. Schulze telefoniert, der uns versicherte, dass in den Proben Spermien gewesen seien - nicht nur er habe sie gesehen, sondern auch zwei seiner Mitarbeiter, die er auf die Proben mit hat draufschauen lassen.

Wir fragen uns nun: Wie kann das sein, dass die Spermien verschwunden sind? Haben Sie sowas schon mal gehört? Kann das mit rechten Dingen zugehen, dass der Biologe in den Proben nichts findet, wenn ein international renommierter Spezialist dort Spermien gefunden hat? Gab es hier eine Art "Kunstfehler" oder ist das einfach "Schicksal"? Und vor allem: Macht es vor diesem Hintergrund aus der Sicht eines Biologen überhaupt Sinn, das ganze noch mal zu versuchen? Sagt unsere "Geschichte" etwas über die Tauglichkeit der Spermien für ICSI aus? Prof. Schulze hat uns nämlich folgendes angeboten: Noch eine Hodenbiopsie ("Ich weiß ja jetzt, wo ich bei Ihren Mann fündig werde"). Die Spermien würde er dann auf eine neue Methode einzeln isolieren und einzeln, also nicht mehr in Hodengewebe, kryokonservieren. Somit könnte uns das, was uns Weihnachten passiert ist, nicht noch mal passieren. Aber ich frage mich in Anbetracht unserer Vorgeschichte, ob sich dieser enorme finanzielle, gesundheitliche und zeitliche Aufwand überhaupt lohnt?

Wir könnten uns grundsätzlich auch vorstellen, heterologe Insemination zu machen, aber solange es dieses Rätsel gibt, ist es schwer für uns, mit dem Gedanken an ein ganz leibliches Kind abzuschließen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie unsere Situation mal einschätzen könnten.

Vielen Dank schon mal für's Lesen!

Gruß,
Mia
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