Stellungnahme der evangelischen Kirche

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Birgit, wenn es nicht so bitterernst wäre, fände ich speziell die Zitate zum Thema Aids äußerst amüsant. Das ist mir echt entgangen im letzten Herbst. Ja, alles sehr bezeichnende Beispiele. Der Galileo schwirrt mir in dem Zusammenhang auch immer im Kopf herum. Habe die Kantate ?Das Leben des Galilei? mal im Chor gesungen. ? Und warum seid Ihr noch nicht ausgetreten? Rebella
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Birgit~
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Beitrag von Birgit~ »

Tja Rebella ..

.. Gründe sind auch :

Kirche von unten sieht oft viel menschlicher und unideologischer aus - pragmatisches solidarisches Helfen steht im Vordergrund.

Anbindung durch Familie, Umfeld u. Besuch kathol. Schulen die uns mitgeprägt ( auch demokratische Ideale u. Menschenbild )haben.

Leute wie Lehmann, der sich z. B. für die SS-Beratung gegen d. Vatikan erfolgreich einsetzte sehe ich positiver als solche Fundis wie Meisner u. Ratzinger..

LG Birgit
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich habe gerade woanders ein interessantes Projekt gefunden. Bitte, alle mal hier lesen: http://www.klein-putz.de/forum/viewtopi ... sc&start=0

Wiltrud möchte gern auf dem 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2005 (25. bis 29. Mai) in Hannover einen Repro-Stand aufmachen. Das wäre doch mal was! Es werden noch dringend Helfer gesucht!

Gruß, Rebella
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Quinta,

gibt es Dich hier noch? Leider ist es ja damals hier mit diesem Ordner nicht weiter gegangen. Aber ich hoffe trotzdem, dass Du Deine damals geplanten Briefe abgeschickt und auch Antworten darauf bekommen hast. Genau diese interessieren mich.

Ich schreibe gerade an einem Artikel "Politik" für die erste Seite von www.klein-putz.de und möchte dort auch die Auffassung der Kirchen mit einfließen lassen. Schön, wenn ich da noch über das bisher Gesagte hinausgehen kann.

Liebe Grüße, Rebella
Liebe Grüße, Rebella
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JBB
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Beitrag von JBB »

Hier noch mal die offiizielle Stellungnahme der EKD, nachdem Herr Kreuter meine letzte Mail aus 11/2003 nicht beantwortet hat und ich nun noch einmal nachgehakt habe:
vielen Dank für Ihre Mail vom 12. Juni 2005. Bitte haben Sie Verständnis, wenn ich nach dem langen und intensivern Austausch, den Sie mit meinem Kollegen Herrn Kreuter hatten, nicht mehr auf alle Aspekte eingehe, sondern mich auf die inhaltliche Ebene beschränke.

Sie fragen nach einer Stellungnahme der EKD zur künstlichen Befruchtung. Eine solche gibt es, sie wurde allerdings nicht veröffentlicht. Anlass für diese Stellungnahme war die Anhörung des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages zum Embryonenschutzgesetz am 9. März 1990, in der ausführlich die In-vitro-Fertilisation behandelt wird. Dort heißt es:

"Der Rat rät vom Verfahren der In-Vitro-Fertilisation ab. Daraus folgt nicht, dass er ein rechtliches Verbot dieses Verfahrens fordert. Wohl aber setzt er sich dafür ein, der Anwendung des Verfahrens enge rechtliche Grenzen zu setzen. ...

In-Vitro-Fertilisation bringt eine Reihe von Unwägbarkeiten und Gefahren mit sich:

a) Das Verfahren der In-Vitro-Fertilisation bezieht seine moralische Legitimation daraus, daß es den Wunsch nach einem leiblichen Kind verwirklichen will, der sonst unerfüllt bliebe. Oberste Anforderung muß es allerdings sein, auf das Wohl des Kindes zu achten. Es ist gegenwärtig schwer absehbar, ob die unter Aufbietung aller medizintechnischen Möglichkeiten angestrebte Erfüllung eines Kindeswunsches auch in ausreichender Weise das Kindeswohl berücksichtigt.

b) Bei Zeugung und Geburt eines Kindes beeinflussen sich leibliche und seelische Vorgänge wechselseitig. In einem erheblichen Teil der Fälle ist Sterilität des Mannes oder der Frau auch psychisch bedingt. Die psychischen Ursachen würden durch eine In-Vitro-Fertilisation nicht behoben, sondern nur technisch überspielt.

c) Die In-Vitro-Fertilisation führt in erhöhtem Maße zu Mehrlingsschwangerschaften. Dabei besteht ein größeres Fehlbildungsrisiko. Angesichts dieses Problems ist verschiedentlich der selektive Fetozid zur Diskussion gestellt und auch praktiziert worden. Ein Verfahren jedoch, das auf die "Hilfs"-Maßnahme des selektiven Fetozid zurückgreifen muß, disqualifiziert sich selbst.

d) Die In-Vitro-Fertilisation kann von den technischen Möglichkeiten her dazu führen, daß es in weit höherem Maße als bisher zu einer gespaltenen Vaterschaft und darüber hinaus sogar zu einer gespaltenen Mutterschaft kommen kann. Die genetische Abstammung ist aber ein Bestandteil der persönlichen Identität. Eine schicksalhafte Unkenntnis der Herkunft ist mit einer bewußt herbeigeführten ethisch nicht vergleichbar. Das legitime Interesse des Kindes verlangt normalerweise eine einheitliche Vater- bzw. Mutterschaft. Insbesondere die Aufspaltung der Mutterschaft stößt auf gravierende Bedenken: Die Beziehung zwischen Mutter und Kind während der Schwangerschaft übt einen wichtigen Einfluß auf die werdende Persönlichkeit des im Mutterleib heranwachsenden Kindes aus. Deshalb sollte dieser Einfluß möglichst positiv gestaltet sein. Dazu gehört die leib-seelische Bindung zwischen Mutter und Kind; ebenso gehört dazu, daß die Mutter die Zeugung in der Liebe zum Vater des Kindes bejaht.
Aus der Sicht der kirchlichen, insbesondere der seelsorgerlichen Praxis ist außerdem auf folgenden Aspekt aufmerksam zu machen: Die Prozedur der In-Vitro-Fertilisation stellt insgesamt eine hohe seelische (und körperliche) Belastung für das Paar, vor allem für die Frau, dar. Die Hoffnungen und Erwartungen, ein Kind zu zeugen und zu empfangen, sind bei der In-Vitro-Fertilisation nicht ohne weiteres Teil eines längeren Lebensweges und einer umfassenderen Lebenswirklichkeit, sondern konzentrieren sich auf einen kurzen Behandlungszeitraum, in dem unter Aufbietung aller medizinischen Möglichkeiten gewissermaßen eine exakte und optimale Versuchsanordnung gewählt wird. Wenn der Versuch dennoch fehlschlägt, muß die Enttäuschung um so größer sein. In der Regel wird ein betroffenes Paar dies nicht ohne qualifizierte psychologische und seelsorgerliche Begleitung - wenn überhaupt - verkraften können."



Soweit also die unveröffentlichte Stellungnahme aus dem Jahr 1990. Der Rat der EKD hat in den letzten Jahren immer auf den so erreichten Stand ( "Wir raten ab" ) zurückverwiesen.



Ich bin nicht sicher, ob diese Stellungnahme des Rates Sie zufrieden stellen wird, überwiegen doch die ablehnenden Argumente. Sie beantwortet aber Ihre Frage nach der Grundlage für die Haltung der EKD in diesem Punkt. Sicherlich wird man in der Bewertung der In-Vitro-Fertilisation auch anderer Meinung sein können, der Rat der EKD hat sich aber diese Position zu Eigen gemacht. Die Argumente des Rates dienen nicht der Disqualifizierung anderer Meinungen, sie wollen vielmehr grundsätzliche Aspekte und Leitlinien, die sich stellen, deutlich machen und in Erinnerung bringen.



Mit freundlichem Gruß

Ihre

Renate Knüppel



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OKRin Dr. Renate Knüppel
Kirchenamt der EKD
Herrenhäuser Str. 12
D-30419 Hannover

Telefon: 0049 511 2796 414
Fax: 0049 511 2796 709
E-Mail: renate.knueppel@ekd.de
http://www.ekd.de
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Und hier noch mal die Stellungnahme speziell zur Heterologen Befruchtung:


In der ?Stellungnahme der evangelisch-methodistischen Kirche zu Fragen der künstlichen Befruchtung und der Gentechnologie?, erschienen als Heft 54 in der Reihe ?EMK heute? im November 1987, die nach wie vor als Argumentation gegen heterologe Befruchtungen benutzt wird, heißt es:

3.2. Heterologe Insemination und In-vitro- Fertilisation
?Die Befruchtung der weiblichen Keimzelle mit dem Samen eines anderen als des Ehemannes, sei es durch die Einbringung des fremden Spendersamens in die Gebärmutter (heterologe Insemination), sei es durch eine Reagenzglasbefruchtung (heterologe In-vitro-Fertilisation) ist deshalb ethisch abzulehnen, - weil die Ehe durch das Dazwischentreten eines Dritten schwer belastet werden kann, - weil der genetische Vater sich in der Regel der Verantwortung für das mit seinem Samen gezeugte Kind entzieht, - weil das Kind in seiner Identitätsfindung durch die Anonymisierung des genetischen Vaters (=Samenspenders) behindert wird, - weil Gesichtspunkte positiver Eugenik (=gewünschte Eigenschaften des Kindes bestimmend) bei der Auswahl des Spenders eine Rolle spielen können und ? weil bei Mehrfachspendern die Gefahr von Verwandtenehen und der damit verbundenen möglichen Schäden nicht auszuschließen ist. In höherem Maße gilt das hier Gesagte für den Einsatz von ?Samenbanken? und ?Eizellenreservoirs? sowie für jede Art von Fremdschwangerschaften (?Leihmutter?- oder ?Ersatzmutter?-Verfahren). Außer der völligen Trennung von Zeugung und ehelicher Gemeinschaft führt die Anwendung dieser Verfahren insofern zur Entwürdigung von Menschen, als Frauen und Kinder durch sie als bloße Mittel für die Erfüllung von Wünschen missbraucht und die durch Schwangerschaft und Geburt entstehenden menschlichen Beziehungen missachtet werden. Die mögliche Verflechtung von Kinderwunsch, Ehrgeiz und Gewinnstreben droht zudem, das Kinderzeugen zum Geschäft und Kinder zur Ware werden zu lassen. Solchen Entwicklungen muss durch geeignete Gesetze und Kontrollen ein Riegel vorgeschoben werden.?
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Danke, Bea, dass Du das hier noch weiter verfolgt und eingestellt hast. Da wissen wir also auch gleich, woher die Theorie mit der "gespaltenen Mutterschaft" kommt.

Weitere Kommentare spar ich mir jetzt mal. Ich werde mich gegebenenfalls auf diese Aussagen beziehen.
Liebe Grüße, Rebella
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caster
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So ein Quatsch

Beitrag von caster »

Hallo Ihr Lieben,

ich hab mir den Text durchgelesen und finde, er stimmt hinten und vorne nicht.
Hier mal meine Kommentare, falls es jemand interessiert.

) Das Verfahren der In-Vitro-Fertilisation bezieht seine moralische Legitimation daraus, daß es den Wunsch nach einem leiblichen Kind verwirklichen will, der sonst unerfüllt bliebe. Oberste Anforderung muß es allerdings sein, auf das Wohl des Kindes zu achten. Es ist gegenwärtig schwer absehbar, ob die unter Aufbietung aller medizintechnischen Möglichkeiten angestrebte Erfüllung eines Kindeswunsches auch in ausreichender Weise das Kindeswohl berücksichtigt.
Kommentar: Ds Kindeswohl ist berücksichtigt, aus meiner Sicht in besonderem Maße!! Durch Studien und weltweit tausende von Kindern kann belegt werden, dass Kinder aus IVF und ICSI keine typischen Schädigungen aufweisen und auch ihre psychische Entwicklung usw. völlig normal verläuft.
b) Bei Zeugung und Geburt eines Kindes beeinflussen sich leibliche und seelische Vorgänge wechselseitig. In einem erheblichen Teil der Fälle ist Sterilität des Mannes oder der Frau auch psychisch bedingt. Die psychischen Ursachen würden durch eine In-Vitro-Fertilisation nicht behoben, sondern nur technisch überspielt.
Kommentar: Nachdem ich auch viel mit dieser These konfrontiert wurde, fand ich heraus, dass dies nicht so häufig wie angenommen ist. Ich habe mich sogar unter Druck gesetzt, so nach dem Motto, wenn du dich nicht so unter Druck setzen würdest, dann hätte es schon geklappt und dein Wunschkind zu dir gefunden.
In der Therapie ist mir dann der Unsinn dieser Aussagen klar geworden, statistisch gesehen ist allein die psychische Belastung eher selten die alleinige Ursache der Kinderlosigkeit. Veronique hat aber recht , oft werden andere Sachen wie Schilddrüse usw. gar nicht oder nur oberflächlich geklärt.Mich belastet jedenfalls meine Kinderlosigkeit (an lebenden Kindern) viel stärker.
c) Die In-Vitro-Fertilisation führt in erhöhtem Maße zu Mehrlingsschwangerschaften. Dabei besteht ein größeres Fehlbildungsrisiko. Angesichts dieses Problems ist verschiedentlich der selektive Fetozid zur Diskussion gestellt und auch praktiziert worden. Ein Verfahren jedoch, das auf die "Hilfs"-Maßnahme des selektiven Fetozid zurückgreifen muß, disqualifiziert sich selbst.
Kommentar: Wenn es erlaubt wäre, nur den jeweils schönsten Embryo auszusuchen und zu übertragen (je nach Alter ev 2) wäre das Problem schon gelöst.Aber bei den Kosten heutzutage müssen viele Familien eben leider das volle Risiko eingehen. Das ist übrigens auch ein Punkt in meiner Klage vor dem Sozialgericht, einerseits werden wir vom Arzt auf die erhöhten Risiken hingewiesen, andererseits zwingen uns die Finanzen (gesetzlich festgelegt) dazu. Es werden ja auch die Folgekosten für die Krankenkassen dann viel höher, ein "Nebeneffekt" der besch.... Gesundheitsreform.


d) Die In-Vitro-Fertilisation kann von den technischen Möglichkeiten her dazu führen, daß es in weit höherem Maße als bisher zu einer gespaltenen Vaterschaft und darüber hinaus sogar zu einer gespaltenen Mutterschaft kommen kann. Die genetische Abstammung ist aber ein Bestandteil der persönlichen Identität. Eine schicksalhafte Unkenntnis der Herkunft ist mit einer bewußt herbeigeführten ethisch nicht vergleichbar. Das legitime Interesse des Kindes verlangt normalerweise eine einheitliche Vater- bzw. Mutterschaft. Insbesondere die Aufspaltung der Mutterschaft stößt auf gravierende Bedenken: Die Beziehung zwischen Mutter und Kind während der Schwangerschaft übt einen wichtigen Einfluß auf die werdende Persönlichkeit des im Mutterleib heranwachsenden Kindes aus. Deshalb sollte dieser Einfluß möglichst positiv gestaltet sein. Dazu gehört die leib-seelische Bindung zwischen Mutter und Kind; ebenso gehört dazu, daß die Mutter die Zeugung in der Liebe zum Vater des Kindes bejaht.
Aus der Sicht der kirchlichen, insbesondere der seelsorgerlichen Praxis ist außerdem auf folgenden Aspekt aufmerksam zu machen: Die Prozedur der In-Vitro-Fertilisation stellt insgesamt eine hohe seelische (und körperliche) Belastung für das Paar, vor allem für die Frau, dar. Die Hoffnungen und Erwartungen, ein Kind zu zeugen und zu empfangen, sind bei der In-Vitro-Fertilisation nicht ohne weiteres Teil eines längeren Lebensweges und einer umfassenderen Lebenswirklichkeit, sondern konzentrieren sich auf einen kurzen Behandlungszeitraum, in dem unter Aufbietung aller medizinischen Möglichkeiten gewissermaßen eine exakte und optimale Versuchsanordnung gewählt wird. Wenn der Versuch dennoch fehlschlägt, muß die Enttäuschung um so größer sein. In der Regel wird ein betroffenes Paar dies nicht ohne qualifizierte psychologische und seelsorgerliche Begleitung - wenn überhaupt - verkraften können."

Kommentar: Einheitliche Vater-und Mutterschaft - was bitte schön soll das sein. Tausende Kinder leben in Patchworkfamilien oder werden von allein Erziehenden versorgt. Kinder werden adoptiert oder wachsen in Pflegefamilien auf.Wenn es auf dem Weg zum Wunschkind eines Samenspenders bedarf, warum dann nicht, wenn beide Partner damit einverstanden sind. Leihmutterschaft ist bei uns sowieso verboten, Eizellspende ja auch.
Ich kene die Belastung der Kinderwunschbehandlung und kann mit gutem Gewissen sagen, es ist nichts gegen den Weg, den mein Mann und ich auch schon gehen mussten. Nämlich den Weg zum Grab unserer Tochter.
Wir haben zwei Kinder verloren und niemand muss uns was von Enttäuschung und Verlust und annehmen des Schicksals erzählen, die Hoffnungslosigkeit aber - das und der Weg zum Wunschkind mit immer neuen Fallen verstellt wird - die Hoffnugslosigkeit bleibt und bleibt und da hilft auch kein Gerede vom Teil unseres Lebensweges.
Wir haben 2001 und 2002 ein Kind verloren, 2003 eine IVF, 2004 eine ICSI (50% selber gezahlt) und 2005 eine IVM gemacht.
Jedem , der sich nicht vorstellen kann, wie wir uns manchmal fühlen, empfehle ich: " Mach doch mal die Augen zu und stelle dir das Schlimmste vor, was dir gerade passieren könnte. Nun kommt es noch -Schlimmer und es gibt keinen Ausweg . jetzt fühl dich da rein. Nur zwei Minuten. Mach die Augen auf und denke nach."
Ja, danach sollte mir doch noch einmal jemand den Text - auch wenn er ziemlich alt ist - vorlesen und mir dabei gerade in die Augen schauen.

So meine Lieben, nun sind sie ein bisschen mit mir durchgegangen, aber es musste einfach sein.
Liebe Grüße

Christina
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Stella38
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Beitrag von Stella38 »

antworte ihnen das doch, haste schon gut formuliert! mir stinkt diese haltung auch. und meine drei pfarrer vor ort hatten vollstest verständnis für unseren weg und haben mit uns gefühlt...

was ist mit den seelischen schäden durch unerfüllten kinderwunsch? ich kenne außerdem sehr viele i-kinder inzwischen, ich kann nur feststellen, dass die familien intakter sind als manche andere.
Liebe Grüße
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1 Abbruch vor PU November 03
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atonne
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Beitrag von atonne »

Hallo,

ich kann mich jetzt auch eines Kommentars nicht erwehren, obwohl ich ja sowieso schon ein sehr kritischer Verhältnis zur Kirche habe und von denen eh nicht viel erwarte
(kurz zur Familiengeschichte: Meine Großmutter ist aus der Kirche ausgetreten, weil bei der Taufe meiner Mutter ein uneheliches Kind ebenfalls getauft werden sollte und öffentlich vom Pfarrer diffamiert wurde *mecker*).

Ich finde die Aussage der Kirche extrem unlogisch. Wenn man sie richtig liest, so bleibt uns nach Meinung der Kirche ein Kind verwehrt aus folgenden Gründen:

- Ein Kind sollte nur aufgrund der Liebe der Eltern zueinander gezeugt werden. Da bei uns, wie bei den meisten Paaren hier, medizinische und nicht psychologische Gründe vorliegen (deren Einfluss ja nicht erwiesen ist!), können wir ein Kind nur mit Hilfe von ICSI zeugen. Das würden wir aber in aller Liebe tun.
- Gleichzeitig wird die ICSI von der Kirche abgelehnt, also diesen Weg sollen wir nach deren Meinung auch nicht gehen.
- Ausweg: Samenspende? Nein, weil gespaltene Vaterschaft! Ausweg: Ado? Nein, weil gespaltene Mutterschaft und gespaltene Vaterschaft!

Ergo: Wir sollen keine Kinder bekommen oder aufziehen!!! *mecker*

Also, ich weiss schon, warum ich mit denen nichts am Hut habe.


Gruss, Atonne

P.S. Wenn ich von Kirche rede, meine ich natürlich immer die evangelische. Zur katholischen enthalte ich mich jeden Kommentars :evil:.

TESE im Februar 2005 (D) und August 2009 (D) und PESA (TR) im Juli 2012 erfolgreich
-- 1. Praxis (D)
2 ICSIs April/Mai 2005 und Juli 2005, 1 Kryo Dezember 2005, TF von insgesamt 4 Embryos - NEGATIV
-- 2. Praxis (D)
4 ICSIs Juli 2006, März 2007, September 2007 und November 2007, TF von insgesamt 8 Embryos - NEGATIV
-- 3. Praxis (D)
3 ICSIs Oktober 2008, März 2009 und September 2009, 1 ICSI ohne TF Juli 2009, 1 Kryo ohne TF Juli 2009, TF von insgesamt 7 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 4. Praxis (Ö)
2 ICSIs April/Mai 2010 und November 2010, 1 ICSI ohne TF Februar 2011, 3 vor PU abgebrochene ICSIs März 2010, September 2010 und August 2011, TF von insgesamt 3 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 5. Praxis (D)
4 ICSIs Dezember 2011, Februar 2012, April/Mai 2012 und Juli 2013, 1 vor PU abgebrochene ICSI April 2012, TF von ingesamt 5 Embryo - 2x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 6. und letzte Praxis (TR)
- 2 ICSIs Juli 2012 und Mai 2013, 1 ICSI ohne TF Dezember 2012, 2 vor PU abgebrochene ICSIs November 2012 und April 2013, TF von insgesamt 4 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV


Wir stellen uns auf einen langen Atem ein...

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Mit dem besten Hund der Welt für immer im Herzen - Du hast uns in schweren Zeiten begleitet und fehlst uns auf Schritt und Tritt :cry:!
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