Ärzteblatt Ausgabe 10/Thema Reproduktionsmedizin

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Lucky
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Registriert: 21 Aug 2001 02:00

Beitrag von Lucky »

@Barbara: Ja, ich kann Dir nur zustimmen :smile:!! Genau DAS ist es, was ich mir auch immer denke und Du hast es wunderbar auf den Punkt gebracht :smile:!!!

Nur die eigene Erfahrung bringt die "Wahrheit" ans Tageslicht! Eine Leidensgenossin hatte am Anfang meiner ICSI-Karriere zu mir gesagt: "Du mußt Deine eigene Wahrheit finden, denn ich kann Dir nur sagen wie es bei mir war und wie ich es empfunden habe"!! Wie wahr ihre Worte doch waren ... Jeder muß seinen eigenen Weg durch diese Behandlung finden, seine eigenen Erfahrungen sammeln und jede von uns wird das Erlebte untschiedlich empfinden und auffassen!!

Barbara, ich freue mich schon jetzt auf Dein Buch und bin wahnsinnig neugierig darauf :smile:!! Habe Deine Geschichte damals noch im Fertinet mitgelesen und ich freue mich, dass Du Deinen Weg gefunden hast :smile:!! Deine Internet-Seite ist übrigens toll und auch die Leseprobe sehr vielversprechend :smile:!! Viel Glück, wünsche ich Dir :smile:!!

@Simi: Eines hast Du falsch verstanden - sorry, habe ich mich wohl blöd ausgedrückt :smile:!! Ich habe NIE die Kiwu-Praxis gewechselt und auch nie daran gedacht dies zu tun - sprich, ich bin immer noch in der Praxis und bei dem Arzt in Behandlung, wo ich mein Erstgespräch erlebt habe :smile:! Auch wenn die Aufkärung aus meiner Sicht der Dinge nicht zu 100% perfekt war, so hat mir die Praxis als solche von Anfang an sehr gut gefallen und ich konnte mich auch mit dem Arzt gut arrangieren! Wie so oft im Leben, mußten wir - also ich, mein Mann und der Arzt, erst ein Team werden und uns aufeinander einstellen! Heute gehen wir sehr offen miteinander um und ich habe viel Vertrauen in meinen Arzt und seine Vorgehensweise. Mein Arzt weiß, dass ich keine beschönigten Sachen mag, sondern lieber den Tatsachen und der Wahrheit ins Auge sehe, auch wenn die manchmal nicht so schön ist :smile:!! Er nennt mir die Fakten, beantwortet mir meine zahlreichen Fragen so gut er kann und ich löchere ihn mit meinem angelesenen Wissen :smile:!!

Ich habe gerade im Februar meine 3. ICSI abgeschlossen. Leider war der Test diesesmal negativ! Einen neuen Versuch werden wir voraussichtlich erst im Juni starten und ich hoffe, dass dies dann der letzte Versuch sein wird :smile:!!
Ich werde mal in Eurem Ordner nachlesen, wie es Dir so ergeht :smile:!! Wie gesagt, ich wünsche Dir sehr viel Glück und gute Nerven für Deinen Versuch - wird schon alles werden :smile:!!

Liebe Grüße

Lucky
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo, alle beieinander,

ich habe mir diese Briefe auch zu Gemüte geführt. Denke schon, dass jeder aus seiner Position irgendwo recht hat. Jeder erlebt das ganz anders, kann es anders verarbeiten und rückblickend ist man, wenn man dann Erfolg hatte, leichter geneigt zu sagen, dass es nicht so schlimm war als wenn man ohne Kind geblieben ist.

Was mich selber betrifft, war ( ist – ich bin gerade bei dem Versuch für das zweite Kind ) das Schlimmste an der Sache der psychische Faktor. Ich war immer bereit, alles mitzumachen, nur um Erfolg zu haben. Hätte mich auch noch auf viel gefährlichere Sachen eingelassen. O.K., die ersten Spritzen, die erste Operation – das habe ich auch schlimm erlebt, habe mich aber damit sehr schnell abgefunden, weil ich es weniger schlimm erlebt habe als befürchtet. Zum Glück hatte ich aber auch keine außergewöhnlichen Nebenwirkungen und kann nicht sagen, wie ich in so einem Fall darüber denken würde. Depressionen hatte ich insbesondere in der Zeit, als ich nicht wusste, was ich noch tun sollte, als ich Angst hatte, nie ein Kind zu haben. Mir konnten die Depressionen durch die IVF genommen werden, denn ein neuer Versuch bedeutet immer neue Hoffnung. Durch die neue Hoffnung habe ich mich immer besser gefühlt. Depressiv war ich „nur“ nach dem negativen Ergebnis, das allerdings extrem. Bin aber davon überzeugt, dass es an keiner Spritze lag, sondern einfach daran, dass ich nur schwer mit der Enttäuschung fertig werden konnte. Letzten Endes hat die IVF eine glückliche Familie aus uns gemacht.

An psychologische Unterstützung war zu Zeiten vor meinem Sohn nicht zu denken. Da kannte sich keiner mit dieser Materie aus. Jetzt wird in unserer KiWu-Praxis eine angeboten, allerdings mit Kosten verbunden. Da eh alles schon teuer genug ist, halse ich mir die aber nicht auch noch auf. Allerdings ist die Kommunikation über dieses Forum eine bessere Therapie als sie ein Psychologe bieten könnte. Was nützt es mir, wenn man mir Arme und Beine abklopft und mit einer Lampe ins Auge leuchtet? – Nichts! Die Kommunikation, die im Bekanntenkreis nicht stattfinden kann, die finde ich hier und kann damit auch meine Spannungen abbauen.

Aufgeklärt gefunden habe ich mich eigentlich immer recht gut. Ich habe eine gute Kinderwunschpraxis erwischt, wo man sich auch Zeit für nähere Erläuterungen nimmt. Allerdings kann man dort auch nicht erwarten, zum Experten ausgebildet zu werden. Ich habe gerade hier erfahren, dass es immer noch viele wissenswerte Dinge gibt, die auch mir vorher nicht so gesagt wurden.

Erschreckt hat mich diese Analyse, wie viele Fehldiagnosen es wahrscheinlich gibt. Habe hier auch schon Teilnehmerinnen kennen gelernt, die aufgrund einer Fehldiagnose behandelt wurden und im Nachhinein wurde festgestellt, dass es Umstände gab, unter denen sie gar nicht schwanger werden konnten. Wenn mir das passiert wäre, wäre ich echt in die Luft gegangen und hätte im Falle einer groben Fahrlässigkeit den zuständigen Arzt wegen Körperverletzung verklagt.

Liebe Grüße Rebella

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