Ich freue mich so sehr mit dir! Wie schön, dass du deine kleine Tochter nun in den Armen halten darfst! Genieß die Zeit des Kennenlernens. Ich hoffe, du kommst schnell wieder auf die Beine!

Kerstin 67 hat geschrieben:Nichts wiegt den Schatz so vieler gemeinsamer Erinnerungen auf,
nichts das gemeinsame Erlebnis so vieler böser Stunden,
die Zerwürfnisse, die Versöhnungen und die Augenblicke,
in denen das Herz warm wurde.
Saint-Exupéry, Wind Sand und Sterne
Mit diesem Posting verabschiede ich mich aus klein-putz. Lange Texte seid Ihr ja von mir gewohnt, versprochen – dies ist der Letzte! Hier habe ich gelernt, was Verständnis, Vertrauen und Freundschaft bedeutet. In schweren Zeiten gibt es hier Menschen, die miteinander leiden und weinen. In guten Tagen kann man eine Menge Spaß haben. Ich weiß schon jetzt, dass ich die Gespräche und Mädels hier sehr vermissen werde und dennoch haben mich u.a. die Ereignisse der letzten Tage bewogen, diesen Schritt zu gehen.
Mein Mann und ich, wir haben neun lange Jahre dem Kinderwunsch nachgehangen. Wir haben Tiefen erlebt, die bedingt durch eine schwere Erkrankung meines Mannes den KiWu in den Hintergrund rücken ließen. Wir haben, wie die meisten hier, unter dem Druck der Mitmenschen gelitten und uns jahrelangen Fragereien ausgesetzt. Wir wurden aufgrund der Krankheit diskriminiert, wir hatten zeitweise einfach nur Angst ob es noch eine Zukunft für uns gibt. Wir hatten mit dem KiWu abgeschlossen nachdem auch die zweite KiWu-Praxis unsere Behandlung ablehnte und während dieser ganzen Zeit haben wir Paare in unserer Umgebung gesehen, die Familien gründeten. Wir hatten Freunde, die sich behandeln ließen und wir haben mit ihnen gefiebert und gelitten – auch wenn da immer die Angst war: wie kann ich damit umgehen, wenn sie Erfolg haben? Natürlich würde es uns – neben all der Freude –auch wehtun. Nach acht Jahren kam das letzte Aufbäumen. Eine Praxis in Hamburg gab uns die Chance und behandelte uns. Und wir hatten dieses Riesenglück und wurden gleich bei der ersten IVF schwanger! Mein erster Gedanke galt meiner Freundin, die damals aufgeben musste, weil die ICSI zeitweise nicht von den KK übernommen wurde. Sofort fuhr ich zu ihr, nahm sie in den Arm und erzählte es ihr als allererstes. Ihr Verhalten war genauso, wie ich mir mein eigenes Verhalten vorgestellt hatte …irgendwie distanziert, ich konnte sie soo gut verstehen. Man freut sich für die Mädels, die es endlich geschafft haben und ist doch für sich selbst soo unsagbar traurig. So wie ihr geht es hier vielen im Forum.
Mittlerweile bin ich in der 21. SSW und fange langsam an zu verstehen, was mit mir passiert. Seit einigen Wochen machen mir scheinbar die Hormone einen Strich durch die Rechnung. Ständig steht mir das Wasser in den Augen, die Nachrichten bringen mich zum Weinen und wenn ich auf der Strasse eine alte Frau mit einem kleinen Kind an der Hand sehe weine ich vor Rührung. Seit Beginn der SS habe ich heftigste Magenprobleme, mein Blutdruck ist ständig zu hoch und meine Migräne besucht mich wöchentlich. Mein Mann lebt in der Woche 250 km entfernt und sein Arbeitgeber macht keine Anstalten, ihn zu versetzen. Kurzum, ich sollte der glücklichste Mensch der Welt sein, aber die Realität macht mir irgendwie einen Strich durch die Rechnung. Und in genau dieser Verfassung erwischt mich jemand und überschüttet mich mitBeschimpfungen unter die Gürtellinie, mitten in das Leben das in mir wächst. Ich möchte das nicht überbewerten, zur Zeit kann ich psychisch damit nicht umgehen, aber letztlich gab dies nur den Anstoss, meinen Gedanken, mich hier zu verabschieden endlich in die Tat umzusetzen. In ein paar Monaten werde ich sicher nicht einmal mehr den Namen dieses Mädels wissen
. Was mir jedoch in Erinnerung bleibt sind die vielen anderen Stimmen die durchweg positiv waren und der Gedanke, dass ich zumindest einigen hier seelischen Beistand leisten durfte, den ich tausendfach zurückbekam.
Ich werde Euch alle nie vergessen! Ganz besonders meinen geliebten Optimistinnenordner, der mir durchweg gute Gefühle gegeben hat, vor allem Klarabin, die immer meine liebste warund bleiben wird (was gäbe ich darum, ihr von meinem Glück was abgeben zu können); die FCH’ler (meine ER-Clique
); die Kunterbunten und die Mädels aus dem Augustordner 2003, Nelli, die mich so zu Tränen gerührt hat; Frosch (Anja), die sich ehrlich für mich interessiert hat; Gigi, die mich immer so schön zum Lachen gebracht hat
; Raphaela, die das erste Optimistinnenbaby zur Welt bringen wird; Lexi unser Partygirl
und Jobsis, die für jeden einen passenden Smiley hat
; Berni mit ihren erfrischenden Worten; Bully die soviel positive Wellen versprüht; Alex mit dem kleinen Eskimo; Broesel, die mir gezeigt hat, dass es noch wahre Freunde gibt; Gik, die sicher nicht aufgibt; Susi das Stehaufmännchen; Chrissie, die es auch nicht schafft von uns loszukommen; Sille und Robby; Spatzl, in der ich mich manchmal wieder erkenne; Juli, die mich irgendwie fasziniert hat; Coffee, auf die ich ganz besonders zähle
; Froger, die mit ihrer Offenheit auch mal ins Fettnäpfchen tritt (das ist mir so was von sympathisch); Eatchen, die es endlich trotz Einling geschafft hat; bambam und pebbles, ohne deren Bericht ich mich nie an ein Geburtshaus rangetraut hätte; Tim, der nie um Worte verlegen ist; Schnellchen und Sanne, die Erfahrenen; Strategus und last but not least Andreas, ohne den ich am Anfang fast an der Bürokratie verzweifelt wäre. Ohne Euch wäre ich in diesem Jahr aufgeschmissen gewesen! Tausend Dank!