So, für alle Neugierigen nun der Geburtsbericht. Alle die es nicht interessiert, bitte einfach überschlagen….. Wer schrieb das noch mit allen schönen und unschönen Komponenten…? Winkzuprimel
Samstag um ca. 18.30 h abends hatte ich das erste Ziehen im Unterleib. Fühlte sich eigentlich an, wie Ziehen bei der Menstruation. Habe mir überhaupt nichts dabei gedacht, da ich morgens ja noch zum CTG war und man von Wehentätigkeit überhaupt nicht sprechen konnte. Also dachte ich mir nur, die Bänder der Gebärmutter dehnen sich mal wieder. Komisch nur, dass sie sich in 10-Minuten-Abständen gedehnt haben. Nach gut 1 ½ Stunden dachte ich aber immer noch, dass es wieder aufhört. Stattdessen wurde es aber eher heftiger, so dass ich bei jeder Wehe hier eine Rundtour durch die Wohnung gemacht habe, denn im Laufen ließ es sich doch gut ertragen. Alles in allem fand ich es also immer noch nicht so dramatisch und dachte vielmehr erst mal an meinen Riesenhunger, der bewältigt werden musste. Also haben wir noch ganz „relaxt“ Abendessen gemacht und gefuttert, - natürlich immer mit Spaziergangs-Unterbrechung. Das Spiel haben wir dann bis ca. 22 h weiter durchgezogen, - Marcus war seltsamerweise immer noch die Ruhe selbst und meinte, ich müsste wissen, wann wir losfahren. Aber ich wollte doch nicht als hysterische Erstgebärende im KH abgestempelt werden, also weiter Zähne zusammen und durch. Ab 22 h habe ich dann mal den Rest meiner Tasche sortiert (war eigentlich völlig unnötig, wurde nämlich vorher bestimmt schon mind. 10 mal gepackt und sortiert), bin noch mal unter die Dusche gehüppelt und habe Männe dann mal gesagt, dass er sich anziehen könnte, denn mit Schlafen gehen würde das heute wohl nix mehr. Ca. 23. h sind wir also los Richtung Krankenhaus. Dort angekommen war ich eigentlich immer noch ziemlich guter Dinge und bin freiwillig bis zum Eingang gelaufen und von dort weiter die Treppen eine Etage hoch zum Kreissaal. Dort hieß es dann auch nur, Erstgebärende…. Wie oft Wehen? Im Abstand von 8 Minuten….. dann machen wir erst mal CTG. Im Nebenzimmer lag gerade eine mittendrin und uns zog sich alles zusammen. Tolle Aussichten für den weiteren Abend. Auf dem CTG zeigten sich dann auch „nur“ mittlere Wehen, diese aber sehr regelmäßig. Die Untersuchung anschließend ergab, dass der Muttermund immerhin schon 3-4 cm geöffnet war – wir durften also bleiben und mussten nicht mehr wieder nach Hause. Stattdessen sollte ich schon mal meine Tasche auf’s Zimmer bringen, mich im Krankenhaus anmelden etc. Immer noch mutig sind wir natürlich alle Etagen zu Fuß gelaufen – wollte ja schließlich schnell fertig werden. Resultat war, dass ich nach einer guten Stunde dann ganz freiwillig wieder zum Kreissaal marschiert bin und erklärt habe, dass ich mich ab nun nicht mehr hier wegbewege. Inzwischen war es ca. 1 h morgens. Da nur eine Hebamme da war, insgesamt aber 3 Frauen in unterschiedlichen Stadien dort „rumlagen“, verging eine weitere Stunde ehe erneut CTG gemacht wurde etc. Um ca. 2 h war der Muttermund dann bei 7-8 cm und ich langsam doch ziemlich erschöpft. Auf vorsichtige Nachfrage, wie lange das ganze denn wohl noch dauert, kam dann als Antwort, dass es doch schon sehr schnell gegangen sei, aber sicherlich noch ein paar Stunden vergehen werden, bis der Muttermund ganz offen ist. Na tolle Aussichten – habe dann doch mal fix nach einer PDA verlangt. Um 3 h kam dann die Anästhesistin, musste aber sofort wieder auf Intensivstation, so dass ich zwar schon steril vorbereitet wurde, Marcus auch schon den Raum verlassen musste, aber vorerst mal gar nichts passierte. Das waren wohl die schlimmsten 20 Minuten. Anschließend wurde dann die PDA gesetzt (was hab ich mich vorher verrückt davor gemacht, - hätte ich mir schenken können, war echt ein Klacks). Nach nochmaligem Nachspritzen wirkte sie eine gute Stunde später auch endlich und die Sache wurde ziemlich erträglich. Die nächsten zwei Stunden bis ca. 6 h waren also sehr entspannend, was echt gut tat. Da die Fruchtblase bis dahin noch geschlossen war, wurde sie geöffnet. Eine halbe Stunde später war dann Hebammen-Wechsel und die neue war richtig voller Power. Inzwischen war ich dann auch die einzige im Kreissaal und sie konnte sich uns voll widmen. Der Papa hat noch einen Kaffee bekommen, zwischendurch wurden Witze gemacht und die Atmosphäre war absolut entspannt (wirklich, nicht übertrieben). Um 7.15 h durfte ich dann das Pressen „üben“ – ist gar nicht so einfach, wenn man vom Bauch abwärts bis zu den Füßen absolut nichts merkt. Nach 5 oder 6 Presswehen (die ich auch nicht sonderlich gemerkt habe) war Malina dann um 7.49 h schon da. Ich konnte es überhaupt nicht fassen, dass es so leicht und schnell ging, denn ich hatte überhaupt keine Schmerzen. Wer in dem Moment von uns mehr geheult hat, können wir gar nicht sagen, aber es waren wohl wahre Sturzbäche.
Zum Glück bin ich überhaupt nicht gerissen, als Malina’s Schulter entbunden wurde; hatte sie nur unglücklicherweise ihre Hand mit dazwischen, so dass es ein paar leichte Schürfwunden gab, die genäht werden mussten.
Eigentlich konnte ich den Satz „man hat anschließend sofort alles vergessen, wenn der Spross erst mal da ist“ nie nachvollziehen. Doch es stimmt absolut! Ich hätte es auch nie gedacht…
….Und, - war es nun sehr schlimm zu lesen?????? Hoffe ja nicht……