Warum?
Hallo!
Ich habe mich schon einmal vor einiger Zeit im Fertinet-Forum vorgestellt. Ich schreibe an einem Drehbuch für einen Fernsehfilm über ein Paar mit unerfülltem Kinderwunsch und bin im Zuge meiner Recherchen auf dieses Forum gestoßen. Durch das Mitlesen und Miterleben Eurer Erfahrungen habe ich schon viele wertvolle Anregungen erhalten, für die ich mich erst einmal bedanken möchte.
Ich beschäftige mich zur Zeit stark mit den Motiven meiner Hauptfigur Nora. Warum wünscht sie sich so unbedingt ein Kind? Warum nimmt sie dafür soviel auf sich?
Mit diesen Fragen möchte ich mich gern direkt an Euch wenden. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Lust hättet, mir von Euren persönlichen Erfahrungen zu berichten. Was ist es, was Ihr euch von der Erfüllung Eures Kinderwunsches erhofft? Wie hat sich Euer Kinderwunsch entwickelt? War er schon immer da, oder gab es einen Auslöser? Was hat sich dadurch verändert, dass sich der Wunsch nur unter Schwierigkeiten zu verwirklichen ist?
Vielen Dank + einen schönen Sonntag
wünscht Euch
Katrin
Ich habe mich schon einmal vor einiger Zeit im Fertinet-Forum vorgestellt. Ich schreibe an einem Drehbuch für einen Fernsehfilm über ein Paar mit unerfülltem Kinderwunsch und bin im Zuge meiner Recherchen auf dieses Forum gestoßen. Durch das Mitlesen und Miterleben Eurer Erfahrungen habe ich schon viele wertvolle Anregungen erhalten, für die ich mich erst einmal bedanken möchte.
Ich beschäftige mich zur Zeit stark mit den Motiven meiner Hauptfigur Nora. Warum wünscht sie sich so unbedingt ein Kind? Warum nimmt sie dafür soviel auf sich?
Mit diesen Fragen möchte ich mich gern direkt an Euch wenden. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Lust hättet, mir von Euren persönlichen Erfahrungen zu berichten. Was ist es, was Ihr euch von der Erfüllung Eures Kinderwunsches erhofft? Wie hat sich Euer Kinderwunsch entwickelt? War er schon immer da, oder gab es einen Auslöser? Was hat sich dadurch verändert, dass sich der Wunsch nur unter Schwierigkeiten zu verwirklichen ist?
Vielen Dank + einen schönen Sonntag
wünscht Euch
Katrin
Hallo Katrin !
Ich find es ganz toll, was du da für ein Thema für Deinen Film hast! In den meisten Filmen geht ja immer alles wie von selber: gesehen, verliebt, einen Nacht im Bett und schwups... schwanger! Wenn ich solche Filmstücke sehe fällt es mir immermehr auf, daß die Realität immerwieder unter den Tisch gekehrt wird. Wenn man bedenkt das die Praxen der Reproduktionsmedizin überfüllt sind und manache Paare lange auf einen Termin warten müssen! Warum man sowas auf sich nimmt? Nun, ich denke es ist so als wenn man schon ein Kind hat. Eine Mutter ist doch da auch wie eine Kämpferin, die um ihr Kind sorgt. Wem ist sein Fleisch und Blut schon egal??? Den Wunsch einmal ein Kind zu haben, hat doch eigendlich fast jedes Mädchen. Man bemuttert seine Puppen und Stofftiere. Wenn man bedenkt was es heutzutage nicht schon alles für Puppenmuttis gibt: Autositze, Wickeltaschen, Pampers... Da steigt doch irgendwann mal der Wunsch nach etwas Lebenden, etwas aus sich und seinem Partner. Wenn ich mich zurückdenke war es immer so, daß man irgendwann heiraten wollte, dann Kinder. Erst ein Junge, dann ein Mädchen; sodaß die kleine Schwester einen großen Bruder hat. Wer weiß wie schwer es ist ein Kind zu bekommen, dem ist es egal, welches Geschlecht es hat. Doch gibt es mitlerweile viele Frauen die ersteinmal Karierre machen wollen. Die verhüten dann die ganzen Jahre und wenn der gewünschte Zeitpunkt gekommen ist, ist es ein Schock wenn festgestellt wird, daß es nicht ohne Hilfe klappt.Wem wird auch schon gesagt: Kind, Deine Fruchtbarkeit nimmt zunehmenden Alter ab? Ich persönlich hatte mich nie so richtig festgelegt, wann ich Kinder möchte. Früh, aber wann ist früh? Mit 21 war ich mit der Lehre fertig, wurde aber nicht in meinem Beruf übernommen. Mußte in die Produktion. Keine Möglichkeit woanders unterzukommen. "Sie sind in einem gebärfähigen Alter. Tut uns leid!" hieß es immer. Scheint, als sei Fruchtbarkeit normal. So fingen wir also früh an mit der KiWu-Behandlung.
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen
Grüße von Antje
Ich find es ganz toll, was du da für ein Thema für Deinen Film hast! In den meisten Filmen geht ja immer alles wie von selber: gesehen, verliebt, einen Nacht im Bett und schwups... schwanger! Wenn ich solche Filmstücke sehe fällt es mir immermehr auf, daß die Realität immerwieder unter den Tisch gekehrt wird. Wenn man bedenkt das die Praxen der Reproduktionsmedizin überfüllt sind und manache Paare lange auf einen Termin warten müssen! Warum man sowas auf sich nimmt? Nun, ich denke es ist so als wenn man schon ein Kind hat. Eine Mutter ist doch da auch wie eine Kämpferin, die um ihr Kind sorgt. Wem ist sein Fleisch und Blut schon egal??? Den Wunsch einmal ein Kind zu haben, hat doch eigendlich fast jedes Mädchen. Man bemuttert seine Puppen und Stofftiere. Wenn man bedenkt was es heutzutage nicht schon alles für Puppenmuttis gibt: Autositze, Wickeltaschen, Pampers... Da steigt doch irgendwann mal der Wunsch nach etwas Lebenden, etwas aus sich und seinem Partner. Wenn ich mich zurückdenke war es immer so, daß man irgendwann heiraten wollte, dann Kinder. Erst ein Junge, dann ein Mädchen; sodaß die kleine Schwester einen großen Bruder hat. Wer weiß wie schwer es ist ein Kind zu bekommen, dem ist es egal, welches Geschlecht es hat. Doch gibt es mitlerweile viele Frauen die ersteinmal Karierre machen wollen. Die verhüten dann die ganzen Jahre und wenn der gewünschte Zeitpunkt gekommen ist, ist es ein Schock wenn festgestellt wird, daß es nicht ohne Hilfe klappt.Wem wird auch schon gesagt: Kind, Deine Fruchtbarkeit nimmt zunehmenden Alter ab? Ich persönlich hatte mich nie so richtig festgelegt, wann ich Kinder möchte. Früh, aber wann ist früh? Mit 21 war ich mit der Lehre fertig, wurde aber nicht in meinem Beruf übernommen. Mußte in die Produktion. Keine Möglichkeit woanders unterzukommen. "Sie sind in einem gebärfähigen Alter. Tut uns leid!" hieß es immer. Scheint, als sei Fruchtbarkeit normal. So fingen wir also früh an mit der KiWu-Behandlung.
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen
Grüße von Antje
Liebe Katrin! 
Na, das ist ja ein spannendes Drehbuch an dem Du da gerade schreibst – das würde mir auch Spaß machen!
Ich möchte versuchen Dir bei dem Verständnis für „Deine“ Nora ein bißchen weiterzuhelfen. Obwohl Du, meines Erachtens, so ziemlich die schwerste aller Fragen gestellt hast. Die Frage nach dem WARUM des Kinderwunsches ist so schwer zu beantworten, weil dieser nicht im Kopf , sondern in erster Linie im Bauch entsteht (so ist es zumindest bei mir). So ein „Bauchgefühl“ ist sehr schwer in Worte zu fassen. Trotzdem will ich es versuchen:
Ich selber bin in einer größeren Familie mit mehreren Geschwistern groß geworden. Ich habe dieses „Familienleben“ als sehr intensiv und schön empfunden. Wenn mir meine Zukunft vorstellte, spielte ich in Gedanken viele Variationen und Möglichkeiten durch. Jedoch gab es eine Konstante: es kamen immer Kinder darin vor.
Später habe ich dann auch einen Beruf gewählt, der mit Kindern zu tun hat. Ihre Lebensfreude, ihre Klarheit der Gedanken und die Offenheit ihrer Seelen hat mich schon immer berührt. Immer wenn ich so ein kleines Wesen im Arm hatte, freute ich mich auf den Tag an dem ich eigene Kinder haben würde.
Da man ja so viele Jahre damit beschäftigt gewesen war NICHT schwanger zu werden war es für mich unvorstellbar, dass es nun ironischerweise Probleme in der entgegengesetzten Richtung geben könnte. Der perfekte Zeitpunkt war gefunden: ich hatte einen Partner mit dem ich mir vorstellen könnte mein Leben zu teilen und wir hatten (und haben) eine schöne und vertraute Partnerschaft, ich stand kurz davor mein Studium erfolgreich abzuschließen - also konnte es losgehen!
Die ersten Monate als „Jungüber“ waren sehr schön – voller Motivation schritten wir zur Tat und es passierte... nichts. Da mehrfach meine Periode überfällig war schienen wir ein paarmal schon so kurz vor dem Ziel zu sein. Mit zittrigen Händen wurden mehrere Schwangerschaftstests zu Rate gezogen, doch in dem entscheidenden Feld zeigte sich... nichts. Also mußte es einen anderen Grund für das Ausbleiben der Regel geben. Nach einem gründlichen check-up bei der Gynäkologin (die glücklicherweise schnell reagierte) stellte sich heraus, dass ich aller Wahrscheinlichkeit keinen Eisprung habe und ohne medikamentöse Nachhilfe keine Schwangerschaft zu erwarten sei.
Die erste Reaktion auf diese Neuigkeiten war, vor allem auf meiner Seite, grenzenlose Angst und Panik. Zum ersten mal mußte man sich bewußt mit der Möglichkeit auseinander setzen, vielleicht nie Kinder bekommen zu können. Das war eine harte Nuß für mich...
Nachdem mehrere naturheilkundlichen Ansätze nichts gebracht hatten, entschieden wir uns für den Besuch einer Kinderwunschpraxis. Da wir in der Großstadt wohnen blieben uns zum Glück wenigstens die stundenlange Fahrten erspart, die für viele Paare eine zusätzliche Belastung darstellen. In der Praxis wurde schließlich damit begonnen, die üblichen repro-medizinischen Medikamente zum Einsatz zu bringen um bei mir einen Eisprung zustande zu bringen. Das erste Mittel der Wahl war Clomifen und brachte... nichts. Danach kamen mehrere Zyklen mit FSH-Spritzen die zunächst auch nicht anschlugen. Nach mehreren Monaten verzweifelten herumprobierens war auf dem US-Schirm endlich das erste sprungreife Follikel zu sehen: natürlich war die Freude groß! Zumindest so lange, bis nach 10 min ein weiterer Arzt mit dem Ergebnis des Spermiogrammes zur Tür hereinkam. Das Ergebnis: katastrophal! Ein weiterer Schock, den wir verdauen mußten und eine völlig veränderte Ausgangssituation, vor allem auch für meinen Mann. Nun mußten wir uns beide mit der Tatsache auseinandersetzen, fortpflanzungstechnisch „Blindgänger“ zu sein. Später, als wir dann unseren Humor wiedergefunden hatten stellten wir uns zwei einarmige Blinde vor, die versuchen sich die Hand zu schütteln – ja, das sind wir!
Natürlich mußten nun speziellere Behandlungsmethoden gewählt werden um eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Wir machten in Folge drei Inseminationen (das Spermiogramm war zum Glück wieder besser geworden) die leider nicht zum heißersehnten Ziel führten. Nach mehreren Monaten erzwungener Pause stecken wir nun mitten in der Stimulation für unsere erste IVF. Da meine Eierstöcke wieder sehr schlecht reagieren ist die Angst immer mit dabei...
Immer öfter kommt das Thema Adoption auf dem Tisch. Wir sind uns darüber einig, dass wir nicht um jeden Preis der Welt ein eigenes Kind haben müssen. Aber ein Leben ganz ohne Kinder, das können wir uns nach wie vor sehr schwer vorstellen. Leider ist es auch auf dem Adoptionswege alles andere als leicht, eine Familie zu gründen.... egal welchen Weg wir gehen werden, es wird kein einfacher sein! Das bringt einen schon oft an die Grenze der eigenen Kraftreserven. Manchmal gehen die Belastungen auch darüber hinaus und dann merkt man, das man im Notfall stärker sein kann, als man es sich je hätte vorstellen könne.
Trotz der immer stärker werdenden Präsenz des Adoptionsthemas sehne ich mich danach mitzuerleben, wie in meinem Körper „Leben“, ein neuer und einmaliger Mensch entsteht. Diese Traurigkeit wird mich (sollte es nie klappen) mein Leben lang begleiten und ich werde lernen, damit leben zu müssen... das ist nicht leicht, aber ich hoffe es ist möglich.
Ups, das ist nun doch eher ein Roman als ein „kurze Antwort“ geworden – ich bin Dir nicht böse wenn Du ein paar Zeilen überspringst
– ich weiß es ja nicht....
Liebe Grüße, Flip

Na, das ist ja ein spannendes Drehbuch an dem Du da gerade schreibst – das würde mir auch Spaß machen!
Ich möchte versuchen Dir bei dem Verständnis für „Deine“ Nora ein bißchen weiterzuhelfen. Obwohl Du, meines Erachtens, so ziemlich die schwerste aller Fragen gestellt hast. Die Frage nach dem WARUM des Kinderwunsches ist so schwer zu beantworten, weil dieser nicht im Kopf , sondern in erster Linie im Bauch entsteht (so ist es zumindest bei mir). So ein „Bauchgefühl“ ist sehr schwer in Worte zu fassen. Trotzdem will ich es versuchen:
Ich selber bin in einer größeren Familie mit mehreren Geschwistern groß geworden. Ich habe dieses „Familienleben“ als sehr intensiv und schön empfunden. Wenn mir meine Zukunft vorstellte, spielte ich in Gedanken viele Variationen und Möglichkeiten durch. Jedoch gab es eine Konstante: es kamen immer Kinder darin vor.
Später habe ich dann auch einen Beruf gewählt, der mit Kindern zu tun hat. Ihre Lebensfreude, ihre Klarheit der Gedanken und die Offenheit ihrer Seelen hat mich schon immer berührt. Immer wenn ich so ein kleines Wesen im Arm hatte, freute ich mich auf den Tag an dem ich eigene Kinder haben würde.
Da man ja so viele Jahre damit beschäftigt gewesen war NICHT schwanger zu werden war es für mich unvorstellbar, dass es nun ironischerweise Probleme in der entgegengesetzten Richtung geben könnte. Der perfekte Zeitpunkt war gefunden: ich hatte einen Partner mit dem ich mir vorstellen könnte mein Leben zu teilen und wir hatten (und haben) eine schöne und vertraute Partnerschaft, ich stand kurz davor mein Studium erfolgreich abzuschließen - also konnte es losgehen!
Die ersten Monate als „Jungüber“ waren sehr schön – voller Motivation schritten wir zur Tat und es passierte... nichts. Da mehrfach meine Periode überfällig war schienen wir ein paarmal schon so kurz vor dem Ziel zu sein. Mit zittrigen Händen wurden mehrere Schwangerschaftstests zu Rate gezogen, doch in dem entscheidenden Feld zeigte sich... nichts. Also mußte es einen anderen Grund für das Ausbleiben der Regel geben. Nach einem gründlichen check-up bei der Gynäkologin (die glücklicherweise schnell reagierte) stellte sich heraus, dass ich aller Wahrscheinlichkeit keinen Eisprung habe und ohne medikamentöse Nachhilfe keine Schwangerschaft zu erwarten sei.
Die erste Reaktion auf diese Neuigkeiten war, vor allem auf meiner Seite, grenzenlose Angst und Panik. Zum ersten mal mußte man sich bewußt mit der Möglichkeit auseinander setzen, vielleicht nie Kinder bekommen zu können. Das war eine harte Nuß für mich...
Nachdem mehrere naturheilkundlichen Ansätze nichts gebracht hatten, entschieden wir uns für den Besuch einer Kinderwunschpraxis. Da wir in der Großstadt wohnen blieben uns zum Glück wenigstens die stundenlange Fahrten erspart, die für viele Paare eine zusätzliche Belastung darstellen. In der Praxis wurde schließlich damit begonnen, die üblichen repro-medizinischen Medikamente zum Einsatz zu bringen um bei mir einen Eisprung zustande zu bringen. Das erste Mittel der Wahl war Clomifen und brachte... nichts. Danach kamen mehrere Zyklen mit FSH-Spritzen die zunächst auch nicht anschlugen. Nach mehreren Monaten verzweifelten herumprobierens war auf dem US-Schirm endlich das erste sprungreife Follikel zu sehen: natürlich war die Freude groß! Zumindest so lange, bis nach 10 min ein weiterer Arzt mit dem Ergebnis des Spermiogrammes zur Tür hereinkam. Das Ergebnis: katastrophal! Ein weiterer Schock, den wir verdauen mußten und eine völlig veränderte Ausgangssituation, vor allem auch für meinen Mann. Nun mußten wir uns beide mit der Tatsache auseinandersetzen, fortpflanzungstechnisch „Blindgänger“ zu sein. Später, als wir dann unseren Humor wiedergefunden hatten stellten wir uns zwei einarmige Blinde vor, die versuchen sich die Hand zu schütteln – ja, das sind wir!
Natürlich mußten nun speziellere Behandlungsmethoden gewählt werden um eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Wir machten in Folge drei Inseminationen (das Spermiogramm war zum Glück wieder besser geworden) die leider nicht zum heißersehnten Ziel führten. Nach mehreren Monaten erzwungener Pause stecken wir nun mitten in der Stimulation für unsere erste IVF. Da meine Eierstöcke wieder sehr schlecht reagieren ist die Angst immer mit dabei...
Immer öfter kommt das Thema Adoption auf dem Tisch. Wir sind uns darüber einig, dass wir nicht um jeden Preis der Welt ein eigenes Kind haben müssen. Aber ein Leben ganz ohne Kinder, das können wir uns nach wie vor sehr schwer vorstellen. Leider ist es auch auf dem Adoptionswege alles andere als leicht, eine Familie zu gründen.... egal welchen Weg wir gehen werden, es wird kein einfacher sein! Das bringt einen schon oft an die Grenze der eigenen Kraftreserven. Manchmal gehen die Belastungen auch darüber hinaus und dann merkt man, das man im Notfall stärker sein kann, als man es sich je hätte vorstellen könne.
Trotz der immer stärker werdenden Präsenz des Adoptionsthemas sehne ich mich danach mitzuerleben, wie in meinem Körper „Leben“, ein neuer und einmaliger Mensch entsteht. Diese Traurigkeit wird mich (sollte es nie klappen) mein Leben lang begleiten und ich werde lernen, damit leben zu müssen... das ist nicht leicht, aber ich hoffe es ist möglich.

Ups, das ist nun doch eher ein Roman als ein „kurze Antwort“ geworden – ich bin Dir nicht böse wenn Du ein paar Zeilen überspringst

Liebe Grüße, Flip
Hallo Katrin,
doch, ichkann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Es hört sich sehr interessant an, was Du da machst.
Auch ich will Dir helfen, Deine Hauptfigur zum "Leben" zu erwecken mit all ihren Gefühlen und Empfindungen.
Der Wunsch nach einem Kind war bei mir irgendwie immer da. Natürlich nicht mit irgendeinem Partner und nur um des Kindes willen. Für mich stellt das Kind den Höhepunkt einer Partnerschaft dar. Man ist sich so vertraut und man liebt sich so grenzenlos, dass es nur noch einen Gipfel dieser Liebe gibt. Und das ist ein Kind. Für mich stellte sich dann das Problem bereits 1991, als meine Ärztin mir sagte, dass es Probleme geben könnte. Da war ich 20, noch nicht verheiratet und mit Kinderwunsch im Prinzip hatte ich noch nichts großartiges am Hut. Heute - wo wir mitten in der KiWu-Behandlung stehen - denke ich, hätte ich nur darauf reagiert. Aber mit 20 ist man noch nicht so weit. Gerade die Ausbildung fertig, das erste eigene richtige Gehalt, vielleicht die erste Wohnung - eine gewisse materielle Sicherheit möchte man ja auch haben, wenn das erste Kind kommt.
Wir haben uns dann nach beendetem Studium meines Mannes bewußt dafür entschieden, die Verhütung aufzuhören. Das war 1997. Wie Flip schon schrieb : Als "Jungüber" freute man sich über jede ausgebliebene Regel, holte sich einen SST und war dann maßlos enttäuscht. Man hat sichdoch schon an das Bauchziepen gewöhnt, die Hand wanderte bereits schützend über den Unterbauch...... Bei uns ging es dann los mit Untersuchungen und Hormonspiegel 1998/1999. Allerdings hat meine Gyn gleich ein Spermiogramm "verordnet". Und auch bei uns sind wir beide betroffen. Im nächsten Zyklus geht es dann richtig los mit Bangen und HOffen, denn dann werden wir die erste Insemination haben.
Tja, und mein Traum, dass sich aus unserer körperlichen Liebe und Vereinigung ein neues Leben entwickelt, muss ich mir abschminken. Es wird wohl nie ohne medizinische Hilfe klappen. Und das macht mich traurig. Aber trotzdem ist ein eigenes Kind und das "neue Leben fühlen" der Sinn meines Lebens. OHne Kinder könnte ichmir mein Leben nicht vorstellen. Deshalb werden auch wir eine Adoption niemals ausschließen.
Auch meine Geschichte wurde ein Roman. Aber vielleicht findest Du ein paar Ansätze für "Deine " NOra.
doch, ichkann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Es hört sich sehr interessant an, was Du da machst.
Auch ich will Dir helfen, Deine Hauptfigur zum "Leben" zu erwecken mit all ihren Gefühlen und Empfindungen.
Der Wunsch nach einem Kind war bei mir irgendwie immer da. Natürlich nicht mit irgendeinem Partner und nur um des Kindes willen. Für mich stellt das Kind den Höhepunkt einer Partnerschaft dar. Man ist sich so vertraut und man liebt sich so grenzenlos, dass es nur noch einen Gipfel dieser Liebe gibt. Und das ist ein Kind. Für mich stellte sich dann das Problem bereits 1991, als meine Ärztin mir sagte, dass es Probleme geben könnte. Da war ich 20, noch nicht verheiratet und mit Kinderwunsch im Prinzip hatte ich noch nichts großartiges am Hut. Heute - wo wir mitten in der KiWu-Behandlung stehen - denke ich, hätte ich nur darauf reagiert. Aber mit 20 ist man noch nicht so weit. Gerade die Ausbildung fertig, das erste eigene richtige Gehalt, vielleicht die erste Wohnung - eine gewisse materielle Sicherheit möchte man ja auch haben, wenn das erste Kind kommt.
Wir haben uns dann nach beendetem Studium meines Mannes bewußt dafür entschieden, die Verhütung aufzuhören. Das war 1997. Wie Flip schon schrieb : Als "Jungüber" freute man sich über jede ausgebliebene Regel, holte sich einen SST und war dann maßlos enttäuscht. Man hat sichdoch schon an das Bauchziepen gewöhnt, die Hand wanderte bereits schützend über den Unterbauch...... Bei uns ging es dann los mit Untersuchungen und Hormonspiegel 1998/1999. Allerdings hat meine Gyn gleich ein Spermiogramm "verordnet". Und auch bei uns sind wir beide betroffen. Im nächsten Zyklus geht es dann richtig los mit Bangen und HOffen, denn dann werden wir die erste Insemination haben.
Tja, und mein Traum, dass sich aus unserer körperlichen Liebe und Vereinigung ein neues Leben entwickelt, muss ich mir abschminken. Es wird wohl nie ohne medizinische Hilfe klappen. Und das macht mich traurig. Aber trotzdem ist ein eigenes Kind und das "neue Leben fühlen" der Sinn meines Lebens. OHne Kinder könnte ichmir mein Leben nicht vorstellen. Deshalb werden auch wir eine Adoption niemals ausschließen.
Auch meine Geschichte wurde ein Roman. Aber vielleicht findest Du ein paar Ansätze für "Deine " NOra.
Liebe Grüße von
Carolien
Carolien

Hallo Katrin!
Manchmal habe ich auch schon gedacht ich sollte ein Buch schreiben! Schön, dass es jemanden gibt, der es tut.
Mein Kinderwunsch besteht schon immer. Ich habe zwar nur eine Schwester, aber Babies waren immer toll. Als ich meinen Mann kennen lernte war er gerade am Anfang seines Studiums und wir verhüteten wie verrückt. Sobald das Ende in Sicht war haben wir alles abgesetzt und wollten Kinder. Nach einem Jahr war klar, dass es nicht klappen würde. Es war unser erster Hochzeitstag als das Ergebnis vom Spermiogramm und für uns brach eine Welt zusammen. Damit hatte keiner gerechnet. Zum ersten mal wußte ich was unter Schock stehen heisst. Ich konnte mich kaum noch bewegen. Etwas später bekamen wir den Bescheid von der Hodenbiopsie, dass auch eine künstliche Befruchtung nicht geht.
In der Zeit haben wir uns sehr damit beschäftigt, was es heisst ohne Kinder zu sein. Können wir uns beide nicht vorstellen. Was soll man mit dem ganzen Geld machen, warum soll man ein Haus bauen, wofür lohnt es sich täglich aufzustehen. Das Leben erschien doch sehr sinnlos!
Für uns war es keine Frage, dass wir auch ein Kind adotieren würden. Wir machten also ein Bewerberverfahren. Zufällig hat ein ANdrologe noch mal eine Spermaprobe von meinem Mann in die Hände bekommen und es stellte sich herraus, dass bisherige Ergebnisse nicht korrekt waren und wir auf jeden Fall künstliche Befruchtung machen können. Jetzt hiess es wieder umdenken und wir machten die Versuche.
Das Ganze läuft jetzt 2 Jahre und es droht einem immer in die Hoffnungslosigkeit zu versinken.
Du weisst echt nicht was der Sinn deines Lebens sein soll, wenn du nicht einen Teil von dir in die Nachwelt abgeben kannst.
Für mich ist der Moment sehr schwer, wenn alle meine Freundinnen mit ihren süßen Babies losziehen! Dann will ich das auch haben. Außerdem bin ich Krankenschwester und sehe viele alte Menschen, die ja so alleine sind. Da wird mir manchmal ganz schlecht, obwohl das Leben auch mit Kindern einsam enden kann.
Mein Mann kann sich nicht damit abfinden, dass er nichts von sich auf dieser Welt lässt. Er möchte gerne etwas weitergeben. Es müssen nicht unbedingt Gene sein, sondern auch einfach seine Wertvorstellungen.
Kinder bedeuten immer Zukunft und Hoffnung! Cih kann mir ein Leben ohne Kinder überhaupt nicht vorstellen und wir werden auf jeden Fall weiterkämpfen. Ein neues Adoptionsverfahren läuft und ICSI Versuche 5+6 sind geplant. Wir werden unseren Traum ganz bestimmt erfüllen!
Alles Liebe und viel Erfolg Kirsten
Manchmal habe ich auch schon gedacht ich sollte ein Buch schreiben! Schön, dass es jemanden gibt, der es tut.
Mein Kinderwunsch besteht schon immer. Ich habe zwar nur eine Schwester, aber Babies waren immer toll. Als ich meinen Mann kennen lernte war er gerade am Anfang seines Studiums und wir verhüteten wie verrückt. Sobald das Ende in Sicht war haben wir alles abgesetzt und wollten Kinder. Nach einem Jahr war klar, dass es nicht klappen würde. Es war unser erster Hochzeitstag als das Ergebnis vom Spermiogramm und für uns brach eine Welt zusammen. Damit hatte keiner gerechnet. Zum ersten mal wußte ich was unter Schock stehen heisst. Ich konnte mich kaum noch bewegen. Etwas später bekamen wir den Bescheid von der Hodenbiopsie, dass auch eine künstliche Befruchtung nicht geht.
In der Zeit haben wir uns sehr damit beschäftigt, was es heisst ohne Kinder zu sein. Können wir uns beide nicht vorstellen. Was soll man mit dem ganzen Geld machen, warum soll man ein Haus bauen, wofür lohnt es sich täglich aufzustehen. Das Leben erschien doch sehr sinnlos!
Für uns war es keine Frage, dass wir auch ein Kind adotieren würden. Wir machten also ein Bewerberverfahren. Zufällig hat ein ANdrologe noch mal eine Spermaprobe von meinem Mann in die Hände bekommen und es stellte sich herraus, dass bisherige Ergebnisse nicht korrekt waren und wir auf jeden Fall künstliche Befruchtung machen können. Jetzt hiess es wieder umdenken und wir machten die Versuche.
Das Ganze läuft jetzt 2 Jahre und es droht einem immer in die Hoffnungslosigkeit zu versinken.
Du weisst echt nicht was der Sinn deines Lebens sein soll, wenn du nicht einen Teil von dir in die Nachwelt abgeben kannst.
Für mich ist der Moment sehr schwer, wenn alle meine Freundinnen mit ihren süßen Babies losziehen! Dann will ich das auch haben. Außerdem bin ich Krankenschwester und sehe viele alte Menschen, die ja so alleine sind. Da wird mir manchmal ganz schlecht, obwohl das Leben auch mit Kindern einsam enden kann.
Mein Mann kann sich nicht damit abfinden, dass er nichts von sich auf dieser Welt lässt. Er möchte gerne etwas weitergeben. Es müssen nicht unbedingt Gene sein, sondern auch einfach seine Wertvorstellungen.
Kinder bedeuten immer Zukunft und Hoffnung! Cih kann mir ein Leben ohne Kinder überhaupt nicht vorstellen und wir werden auf jeden Fall weiterkämpfen. Ein neues Adoptionsverfahren läuft und ICSI Versuche 5+6 sind geplant. Wir werden unseren Traum ganz bestimmt erfüllen!
Alles Liebe und viel Erfolg Kirsten
hallo namenskollegin, hallo katrin
auch ich würde mich über so einen film sehr freuen, vielleicht hältst du uns ja auf dem laufenden...
eigentlich kann ich mich meinen vorrednerinnen anschliessen,aber ich möchte eigentlich einen aspekt noch aufgreifen: bei meinem mann und mir besteht der kiwu seid 4 jahren, wir haben nun 3 icsis und 8 heterologe inseminationen hinter uns und jetzt ist schluß, unsere grenze ist erreicht. denn ich finde es belastet die partnerschaft enorm.ich lese ganz oft, daß paare in der schweren zeit zusammenwachsen.gut, das war auch bei uns zum teil so.aber man verliert finde ich auch viel.sex nach stundenplan-die ganze sexualität geht kaputt .ich freue mich schon jetzt auf unsere arzt termin freie zeit und ums einfach leben auch wenn es schwer wird.
und ganz gespannt bin ich , katrin, wie dein film ausgehen wird.
liebe grüße
katrin
auch ich würde mich über so einen film sehr freuen, vielleicht hältst du uns ja auf dem laufenden...
eigentlich kann ich mich meinen vorrednerinnen anschliessen,aber ich möchte eigentlich einen aspekt noch aufgreifen: bei meinem mann und mir besteht der kiwu seid 4 jahren, wir haben nun 3 icsis und 8 heterologe inseminationen hinter uns und jetzt ist schluß, unsere grenze ist erreicht. denn ich finde es belastet die partnerschaft enorm.ich lese ganz oft, daß paare in der schweren zeit zusammenwachsen.gut, das war auch bei uns zum teil so.aber man verliert finde ich auch viel.sex nach stundenplan-die ganze sexualität geht kaputt .ich freue mich schon jetzt auf unsere arzt termin freie zeit und ums einfach leben auch wenn es schwer wird.
und ganz gespannt bin ich , katrin, wie dein film ausgehen wird.
liebe grüße
katrin
Hallo Katrin,
die Frage nach dem "Warum?" ist tatsächlich sehr schwer zu beantworten. Vielleicht sollte man eher fragen, weshalb immer mehr Menschen in den modernen Industriestaaten keine Kinder wollen? Ich glaube, der Wunsch nach Kindern liegt in der Natur des Menschen, ist ganz tief in uns drin. Für die meisten Frauen und Männer ist (noch) klar, dass sie irgendwann Nachwuchs haben möchten. Nur der Zeitpunkt ist heute nicht leicht zu finden, weil man, auch als Frau, so viele Möglichkeiten (Ausbildung, Beruf) hat, sein Leben zu gestalten. So wird der Kinderwunsch zunächst erstmal zurückgestellt (bei manchen für immer). Ich denke, das läuft oft gar nicht bewußt geplant ab, zumindest war es bei mir so, sondern es ergibt sich einfach. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss jeder selbst beurteilen. Aber, das gehört eben auch zur Entwicklungsgeschichte der Menschheit. Wenn schließlich alles "stimmt" (Partner, finanzielle Situation usw.), dann steht der Erfüllung des sehnlichsten Wunsches scheinbar nichts mehr im Wege. Um so größer ist der Schock, wenn es nicht klappt. Ich war damals 28 Jahre alt. Manche sind sogar noch jünger, wenn sie mit dieser Tatsache konfrontiert werden. Es wäre nämlich falsch, nur zu behaupten, der "Egoismus" der Frauen, erstmal Karriere machen zu wollen, führe im "höheren" Alter zu einem Run auf die Kinderwunschpraxen. Solche Meinungen gibt es nicht selten. Die Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit sind vielfältig. Bei uns hat z.B. mein Mann als Folge eines Unfalls eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit. Als es die Repro-Medizin noch nicht gab, hätten wir uns mit dem Schicksal, niemals Kinder zu bekommen, abfinden müssen!!! Nun hat man aber, Gott sei Dank, die Möglichkeit, Hilfe zu bekommen. Ich betrachte den unerfüllten Kinderwunsch (nicht die gewollte Kinderlosigkeit!) als Krankheit. Nun, sie ist nicht lebensbedrohlich, aber sie ist, psychisch schmerzhaft und dauert oft sehr lange. Für die Hoffnung auf "Heilung" nimmt man auch strapaziöse Behandlungen auf sich.
Ich habe die Repro-Medizin immer als Chance, nicht als Garantie, begriffen, einem scheinbar unabwendbaren Schicksal doch noch zu entgehen. Die Behandlung selbst hat mich kaum belastet, aber die negativen Ergebnisse führten immer wieder zu langen Pausen. So zog sie sich letztlich über sechs Jahre hin, eine harte Zeit für die Partnerschaft, denn das Thema ist immer präsent. Abschließen konnte ich nicht, weil ich wußte, eigentlich ist bei mir alles in Ordnung. Obwohl ich viel mit dem Verstand gearbeitet habe, hat mich anfangs, immer, wenn meine Blutung einsetzte, die ganze negative Gefühlspalette, die man so drauf hat, überwältigt: Trauer, Wut, Neid. Die Hormonlage leistete auch noch ihren Beitrag, und mein Mann stand meist hilflos mit seinen eigenen Gefühlen daneben. Man streitet sich, hat keine Lust mehr auf Sex und und ...ohne "termingerechten" Sex kein Kind, ein Teufelskreis! Irgendwann wurde ich gelassener. C'est la vie!
Nun, wir hatten Glück. Wie ich fühlen würde, wenn es nicht geklappt hätte? Ich kann es nur vermuten, wissen werde ich es nie.
Aber nochmal, es ist sehr schwer die Seelenqualen nachzuvollziehen, wenn man selbst nicht betoffen ist. Deshalb ist es auch so schwer mit anderen Menschen darüber zu reden. Es ist für viele Betroffene ein Schlag ins Gesicht, wenn sie als Trost hören: "Sei froh, dass du keine Kinder hast, weil... " Und das mit dem Egoismus ist auch so eine Ansichtssache. Behaupten die einen, es sei egoistisch keine Kinder zu haben, fühlen sich die anderen bemüßigt, zu erklären, es sei egoistisch, sich welche scheinbar um jeden Preis anschaffen zu wollen. Letztlich muß jeder seinen eigenen Weg gehen. Ich finde es jedenfalls gut, dass es die Möglichkeit gibt, sich medizinischer Hilfe zu bedienen, auch, wenn sie belastend ist. Ob man sie nutzt, ist die persönliche Freiheit der Entscheidung.
Viel Spaß beim Drehbuchschreiben!
Gisa
die Frage nach dem "Warum?" ist tatsächlich sehr schwer zu beantworten. Vielleicht sollte man eher fragen, weshalb immer mehr Menschen in den modernen Industriestaaten keine Kinder wollen? Ich glaube, der Wunsch nach Kindern liegt in der Natur des Menschen, ist ganz tief in uns drin. Für die meisten Frauen und Männer ist (noch) klar, dass sie irgendwann Nachwuchs haben möchten. Nur der Zeitpunkt ist heute nicht leicht zu finden, weil man, auch als Frau, so viele Möglichkeiten (Ausbildung, Beruf) hat, sein Leben zu gestalten. So wird der Kinderwunsch zunächst erstmal zurückgestellt (bei manchen für immer). Ich denke, das läuft oft gar nicht bewußt geplant ab, zumindest war es bei mir so, sondern es ergibt sich einfach. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss jeder selbst beurteilen. Aber, das gehört eben auch zur Entwicklungsgeschichte der Menschheit. Wenn schließlich alles "stimmt" (Partner, finanzielle Situation usw.), dann steht der Erfüllung des sehnlichsten Wunsches scheinbar nichts mehr im Wege. Um so größer ist der Schock, wenn es nicht klappt. Ich war damals 28 Jahre alt. Manche sind sogar noch jünger, wenn sie mit dieser Tatsache konfrontiert werden. Es wäre nämlich falsch, nur zu behaupten, der "Egoismus" der Frauen, erstmal Karriere machen zu wollen, führe im "höheren" Alter zu einem Run auf die Kinderwunschpraxen. Solche Meinungen gibt es nicht selten. Die Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit sind vielfältig. Bei uns hat z.B. mein Mann als Folge eines Unfalls eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit. Als es die Repro-Medizin noch nicht gab, hätten wir uns mit dem Schicksal, niemals Kinder zu bekommen, abfinden müssen!!! Nun hat man aber, Gott sei Dank, die Möglichkeit, Hilfe zu bekommen. Ich betrachte den unerfüllten Kinderwunsch (nicht die gewollte Kinderlosigkeit!) als Krankheit. Nun, sie ist nicht lebensbedrohlich, aber sie ist, psychisch schmerzhaft und dauert oft sehr lange. Für die Hoffnung auf "Heilung" nimmt man auch strapaziöse Behandlungen auf sich.
Ich habe die Repro-Medizin immer als Chance, nicht als Garantie, begriffen, einem scheinbar unabwendbaren Schicksal doch noch zu entgehen. Die Behandlung selbst hat mich kaum belastet, aber die negativen Ergebnisse führten immer wieder zu langen Pausen. So zog sie sich letztlich über sechs Jahre hin, eine harte Zeit für die Partnerschaft, denn das Thema ist immer präsent. Abschließen konnte ich nicht, weil ich wußte, eigentlich ist bei mir alles in Ordnung. Obwohl ich viel mit dem Verstand gearbeitet habe, hat mich anfangs, immer, wenn meine Blutung einsetzte, die ganze negative Gefühlspalette, die man so drauf hat, überwältigt: Trauer, Wut, Neid. Die Hormonlage leistete auch noch ihren Beitrag, und mein Mann stand meist hilflos mit seinen eigenen Gefühlen daneben. Man streitet sich, hat keine Lust mehr auf Sex und und ...ohne "termingerechten" Sex kein Kind, ein Teufelskreis! Irgendwann wurde ich gelassener. C'est la vie!
Nun, wir hatten Glück. Wie ich fühlen würde, wenn es nicht geklappt hätte? Ich kann es nur vermuten, wissen werde ich es nie.
Aber nochmal, es ist sehr schwer die Seelenqualen nachzuvollziehen, wenn man selbst nicht betoffen ist. Deshalb ist es auch so schwer mit anderen Menschen darüber zu reden. Es ist für viele Betroffene ein Schlag ins Gesicht, wenn sie als Trost hören: "Sei froh, dass du keine Kinder hast, weil... " Und das mit dem Egoismus ist auch so eine Ansichtssache. Behaupten die einen, es sei egoistisch keine Kinder zu haben, fühlen sich die anderen bemüßigt, zu erklären, es sei egoistisch, sich welche scheinbar um jeden Preis anschaffen zu wollen. Letztlich muß jeder seinen eigenen Weg gehen. Ich finde es jedenfalls gut, dass es die Möglichkeit gibt, sich medizinischer Hilfe zu bedienen, auch, wenn sie belastend ist. Ob man sie nutzt, ist die persönliche Freiheit der Entscheidung.
Viel Spaß beim Drehbuchschreiben!
Gisa
Warum man ein kind möchte und so viele dinge auf sich nimmt, das ist wirklich schwierig zu beantworten. Ich kann wirklich nicht sagen, dass es für mich immer so glasklar war ein kind zu wollen. Nein sicher nicht - eigentlich wollte ich keine kinder sogar eine ziemlich lange zeit nicht - genausowenig wie ich heiraten wollte, weil ich immer dachte, dass der mann, den ich mir vorstelle, den gibt es nicht, aber gott hatte ihn doch für mich gemacht. Die liebe zu ihm hat alles verändert. Mittlerweile denke ich, dass ein kind zu wollen, leben zu schenken, ein uns mitgegebener urinstinkt ist. Ich habe eine wundervolle partnerschaft mit sehr viel vertrauen, harmonie und liebe und dieser wunsch unsere partnerschaft mit einem eigenen kind zu krönen ist darin gewachsen. Die vorstellung, das wir ein gemeinsames leben schaffen können, finden wir wundervoll. Warum wir soviel auf uns nehmen? Ich denke, das ganze baut sich auf, bei uns fing es ganz klein an und man geht schrittchenweise immer weiter, bis man alle möglichkeiten ausgeschöpft hat, es ist wie ein innerer zwang, dass man nichts unversucht lassen möchte, bevor man sich mit der endgültigkeit, dass der wunsch nicht erfüllt wird, abfindet. Die ganze weitere lebensplanung hängt von der erfüllung oder nichterfüllung ab, kauft man ein haus, ein neues auto, evtl. nur eine wohnung, macht man weiter karriere etc., daher nimmt dieser wunsch großen einfluss auf die partnerschaft. Was hat sich verändert? Zwei bauchspiegelungen, eine gebärmutterspiegelung, 7 negative inseminationen, 3 ivf (davon 2 ohne befruchtung und transfer), endlose spritzen, genetische beratung, gespräche, untersuchungen und ein meer von tränen all das hat uns stärker gemacht, vertrauter, liebevoller und das bewusstsein, dass wenn der wunsch unerfüllt bleibt, dann haben wir alles versucht und vielleicht andere aufgaben und dann sind wir beide uns immer noch genug. Wir werden kein kind adoptieren, das ist für mich sicher ich möchte eines nur von uns, wo ich mich und meinen mann wiederfinden kann. Die chromosomenanalyse hat mich darin noch bestärkt. Ich fand es faszinierend zu erfahren und auf papier zu sehen, dass einem gemeinsamen kind 23 chromosomen vom mann und 23 von der frau zugeordnet werden, 46 chromosomen also zur entstehung eines menschen und von jedem partner genau die hälfte - wahnsinn dachte ich und faszinierend zugleich.
Die gespräche sage ich immer sind das schlimmste, dieses aufbröseln, die konfrontation, dieses eindringen mein allerinnerstes oft steigt dann so eine hoffnungslosigkeit in mir auf, aber dann siegt doch mein kampfgeist - aufgeben?? NEIN - auf keinen fall! Erst, wenn ich alles versucht habe.
Sandra
<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Sandry am 2001-08-21 15:18 ]</font>
Die gespräche sage ich immer sind das schlimmste, dieses aufbröseln, die konfrontation, dieses eindringen mein allerinnerstes oft steigt dann so eine hoffnungslosigkeit in mir auf, aber dann siegt doch mein kampfgeist - aufgeben?? NEIN - auf keinen fall! Erst, wenn ich alles versucht habe.
Sandra
<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Sandry am 2001-08-21 15:18 ]</font>
JAAAAA Kücken,
Du hast soooo recht.
Neben meinem Mann bin ich noch in eine andere Person ganz fürchterlich verliebt:
in meine kleine 2 1/2 jährige Nichte....wenn ich sie anschaue denke ich immer nur:
Diese Lächeln, diese unschuldigen Augen, diese Kinder......
geben dem Leben einen besseren Sinn
Elena
Du hast soooo recht.
Neben meinem Mann bin ich noch in eine andere Person ganz fürchterlich verliebt:
in meine kleine 2 1/2 jährige Nichte....wenn ich sie anschaue denke ich immer nur:
Diese Lächeln, diese unschuldigen Augen, diese Kinder......
geben dem Leben einen besseren Sinn
Elena